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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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zeit-)Arbeitslosigkeit erhöhte sich für die Ungelernten gegenüber der Referenzgruppe<br />

der Beschäftigten mit abgeschlossener Berufsausbildung zwischen den<br />

1980er und den 1990er Jahren unabhängig von der Betriebszugehörigkeitsdauer<br />

(einzige Ausnahme: der <strong>Übergang</strong> in Langzeitarbeitslosigkeit bei neu begonnenen<br />

Jobs). Hatten Geringqualifizierte gegenüber ausgebildeten Arbeitnehmern bspw.<br />

bei einer Betriebszugehörigkeitsdauer von ein bis zwei Jahren in den 1980er<br />

Jahren ein um 19 Prozent erhöhtes Arbeitslosigkeitsrisiko, so erhöht sich dieser<br />

Wert in den 1990er Jahren auf 30 Prozent. Allerdings gibt es eine diesem Polarisierungstrend<br />

gegenüberstehende Tendenz, die <strong>im</strong> Zusammenhang mit den zuvor<br />

erzielten <strong>des</strong>kriptiven Befunden zu interpretieren ist. So liefern nun auch die<br />

multivariaten Schätzergebnisse Anzeichen dafür, dass sich <strong>im</strong> Zeitverlauf eine<br />

zunehmende Spaltung innerhalb der Gruppe der Ungelernten vollzogen hat.<br />

Wenn man sich an die Ein- und Austrittsraten von Geringqualifizierten erinnert,<br />

so war ein besonders bemerkenswertes Ergebnis, dass trotz der insgesamt verschlechterten<br />

Arbeitsmarktsituation von Geringqualifizierten die Eintrittsrate in<br />

neue Beschäftigung zu Beginn der 1990er Jahre einen erstaunlich hohen Wert<br />

erreichte (vgl. Abschnitt 3.3.3.2 und hier insbesondere Abbildung 42). Zu diesen<br />

Ergebnissen passen die Schätzresultate der Cox-Regressionen für die Gruppe der<br />

neu begonnenen Beschäftigungsverhältnisse: Überraschender Weise verbessern<br />

die Ungelernten, die einen neuen Job finden, <strong>im</strong> Vergleich zu den 1980er Jahren<br />

ihre Chancen auf einen direkten Betriebswechsel. Gleichzeitig erhöht sich zwar<br />

auch das allgemeine Arbeitslosigkeitsrisiko, jedoch n<strong>im</strong>mt abweichend von den<br />

oben skizzierten Ergebnissen das <strong>Übergang</strong>srisiko in Langzeitarbeitslosigkeit hier<br />

<strong>im</strong> Zeitverlauf ab. <strong>Die</strong> Ergebnisse der vorliegenden Arbeit legen insgesamt nahe,<br />

dass das vorrangige Problem vor allem darin zu bestehen scheint, dass Ungelernte<br />

erst einmal einen Job finden müssen. War die Jobsuche erfolgreich, deuten die<br />

Befunde darauf hin, dass sich die Beschäftigungsrisiken für Ungelernte nicht<br />

generell erhöht haben, sondern dass in dieser Gruppe ein gewisses Segment von<br />

Arbeitnehmern durchaus auch auf dem Arbeitsmarkt der <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft<br />

„marktfähig“ ist. Dafür sprechen außerdem die für die beiden Gruppen der<br />

ein- bis zweijährigen bzw. der min<strong>des</strong>tens fünfjährigen Beschäftigungsverhältnisse<br />

erzielten Ergebnisse: Bei beiden Gruppen gibt es keinen statistisch nachweisbaren<br />

Unterschied <strong>im</strong> Vergleich der Betriebswechselrisiken von Ungelernten und<br />

Ausgebildeten. Wenn man direkt vollzogene Betriebswechsel eher als einen

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