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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Neben dem erhöhten „Risiko“, einen direkten Betriebswechsel zu erleben, zeigen<br />

die beiden jüngsten Altersgruppen auch in allen Schätzungen ein deutlich erhöhtes<br />

<strong>Übergang</strong>srisiko in den Status der „Meldelücke“. Zwar ist dieser Zustand äußerst<br />

heterogen, jedoch ist durchaus plausibel, dass sich hinter dieser Entwicklung bei<br />

den jüngeren Stichprobenmitgliedern vor allem Übergänge aus sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigung in Qualifizierungsphasen (bspw. die Aufnahme<br />

einer betrieblichen Ausbildung oder eines Hochschulstudiums) verbergen (vgl.<br />

dazu Abschnitt 2.7.3). Eine offene Frage bleibt auch, welche Rolle bei dieser<br />

Altersgruppe der Rückzug vom Arbeitsmarkt aus familiären Gründen (insbesondere<br />

der Kinderbetreuung) spielt. Angesichts steigender weiblicher Erwerbsbeteiligung<br />

und sinkender Geburtenraten scheint jedoch diese Begründung für einen<br />

verstärkten <strong>Übergang</strong> in „Meldelücke“ wenig plausibel zu sein. Zumin<strong>des</strong>t kennzeichnen<br />

„Meldelücken“ hier wohl weniger ökonomisch prekäre Lebensphasen.<br />

Denn ansonsten hätte man insbesondere bei den schon seit längerer Zeit beschäftigten<br />

jungen Erwachsenen einen verstärkten <strong>Übergang</strong> in Arbeitslosigkeit erwar-<br />

ten dürfen, da nach min<strong>des</strong>tens einjähriger sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung<br />

eindeutig ein Anspruch auf Lohnersatzleistungen erworben worden<br />

ist. Insofern steckt hinter dem gegenüber der Referenzgruppe insgesamt <strong>im</strong> Zeitverlauf<br />

erhöhten <strong>Übergang</strong>srisiko von jüngeren Beschäftigten vermutlich weniger<br />

eine verstärkte Ausgrenzung dieser Arbeitnehmergruppe. Vielmehr sprechen die<br />

erhöhten zwischenbetrieblichen Wechsel sowie der wachsende <strong>Übergang</strong> in<br />

„Meldelücken“ bei gleichzeitig abnehmendem Arbeitslosigkeitsrisiko dafür, dass<br />

die generell erhöhte Mobilität junger Arbeitnehmer auf deren <strong>im</strong> Zeitverlauf<br />

verbesserten Mobilitätschancen <strong>zur</strong>ückzuführen ist.<br />

<strong>Die</strong> Schätzergebnisse für die beiden ältesten Gruppen – und hier insbesondere für<br />

die Gruppe der über 54jährigen – bestätigen die <strong>im</strong> Zusammenhang mit der seit<br />

Mitte der 1980er Jahre praktizierten „Vorruhestandspraxis“ zu erwartenden Entwicklung.<br />

Das Arbeitslosigkeitsrisiko älterer Arbeitnehmer <strong>im</strong> Allgemeinen und<br />

vor allem deren Langzeitarbeitslosigkeitsrisiko <strong>im</strong> Speziellen ist zwischen den<br />

1980er und den 1990er Jahren dramatisch angestiegen (vgl. auch Abbildung 44 in<br />

Abschnitt 3.3.3.2). <strong>Die</strong>s lässt sich insbesondere für die Gruppe der Arbeitnehmer<br />

nachweisen, die zum Analysezeitpunkt bereits fünf Jahre oder länger in Beschäftigung<br />

gewesen sind. Hatten die ältesten Arbeitnehmer in den 1980er Jahren ein<br />

dre<strong>im</strong>al so hohes <strong>Übergang</strong>srisiko in Arbeitslosigkeit wie die Referenzgruppe, so

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