Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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4.5.1 Beschäftigungsstabilität und makroökonomische Einflüsse
Bevor wir uns mit der Überprüfung der „Entstrukturierungs-These“ (Hypothesen
5 und 6) beschäftigen, soll in einem kurzen Rekurs auf die „Beschleunigungs-
These“ zunächst nochmals die Frage nach der Stabilität von Beschäftigungsverhältnissen
im Zeitverlauf gestellt werden. Die deskriptiven Analysen, die in Kapitel
3 auf Basis von Überlebensraten durchgeführt worden sind, zeigten eindeutig
keine Destabilisierung im Vergleich neu begonnener Beschäftigungsverhältnisse
der beiden Eintrittskohorten 1976-1980 und 1986-1990. Diese Befunde sollen
mittels der Schätzung von Hazard Ratios überprüft werden. Dies hat den Vorteil,
dass wir nicht nur neu begonnene Beschäftigungsverhältnisse betrachten, sondern
durch die oben ausführlich beschriebene Aufbereitung der Daten auch die „Restlaufzeiten“
bereits bestehender Jobs ermitteln und vergleichen werden. Viel wichtiger
ist jedoch, dass in einer gemeinsamen Schätzung der jeweiligen Samples
makroökonomische Einflüsse kontrolliert werden können. In die jeweiligen
Schätzungen wurden in unterschiedlicher Zusammensetzung die makroökonomischen
Indikatoren „Arbeitslosenquote“ (ALQ), „Wirtschaftswachstum“ (BIP) und
„Preisentwicklung“ (PREIS) einbezogen und mittels der Variable SAMPLE für
die Stichprobenzugehörigkeit kontrolliert (SAMPLE = 0 steht für Beschäfti-
gungsverhältnisse aus Sample 1 und SAMPLE = 1 steht für Beschäftigungsverhältnisse
aus Sample 2). 115 Tabelle 15 zeigt die Hazard Rations der Variable
SAMPLE in den fünfzehn verschiedenen Schätzungen. Es wird deutlich, dass je
nach in den Schätzungen berücksichtigtem Makroindikator die Ergebnisse von
ihrer Aussage stark voneinander abweichen. Bei alleiniger Kontrolle für BIP sind
im Vergleich der beiden Untersuchungsperioden neu begonnene Jobs in den
1990er Jahren signifikant stabiler als in den 1980er Jahren, während sich für die
bereits länger andauernden Beschäftigungsverhältnisse eine Destabilisierung
zeigt. Diese Destabilisierungstendenz älterer Jobs ist auch bei den Schätzungen, in
denen die Preisentwicklung alleine berücksichtigt worden ist, nachweisbar. Ein
gänzlich anderes Bild offenbart sich bei allen Schätzungen, in die die Arbeitslosenquote
als Makrovariable einbezogen worden ist. Entgegen den ermittelten
Überlebensraten in Kapitel 3 werden neu begonnene Jobs im Vergleich der beiden
115 In hier nicht dokumentierten Probeschätzungen wurden auch Komplettmodelle mit allen
erklärenden Variablen und einer Variation der drei makroökonomischen Indikatoren berechnet.
Die Ergebnisse führten in der Tendenz zu sehr ähnlichen Befunden.