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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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die Beständigkeit von Beschäftigungsverhältnissen beeinflusst, wie bereits in<br />

Abschnitt 3.3.4 dargestellt wurde. Entsprechend der dort vorgenommenen Klassierung<br />

wird die Betriebsgröße bei der multivariaten Analyse in vier dichotomen<br />

Dummy-Variablen erfasst (BG_1, BG_2, BG_3, BG_4), die jeweils den Wert ‚1‘<br />

annehmen, je nachdem welche Größe der Betrieb aufweist, in dem das Stichprobenmitglied<br />

zum Auswahlzeitpunkt beschäftigt ist; fehlende Werte werden in<br />

BG_M (‚1‘ wenn fehlend, ansonsten ‚0‘) erfasst.<br />

Neben der Betriebsgröße ist die Branche eine weitere wichtige arbeitsnachfrageseitige<br />

Determinante, die die Beschäftigungsstabilität mutmaßlich beeinflusst.<br />

Ähnlich der problematischen Systematisierung von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten<br />

(vgl. Abschnitt 3.3.5.1) gestaltet sich allerdings auch die Differenzierung unterschiedlicher<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsbranchen als schwierig (CORNETZ/SCHÄFER 1998<br />

geben einen Überblick über unterschiedliche <strong>Die</strong>nstleistungssystematiken). Eine<br />

solche Differenzierung ist jedoch unverzichtbar, da es sich bei <strong>Die</strong>nstleistungen –<br />

ob unter Tätigkeits- oder aber Branchengesichtspunkten – um das größte und<br />

gleichzeitig weiter wachsende Segment <strong>des</strong> Beschäftigungssystems handelt. 113<br />

In der Literatur werden zumeist „produktionsnahe <strong>Die</strong>nstleistungen“, „distributive<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen“, „konsumbezogene <strong>Die</strong>nstleistungen“, „soziale <strong>Die</strong>nstleistungen“<br />

sowie „staatliche <strong>Die</strong>nstleistungen“ unterschieden. Während die Zuordnung<br />

von Betrieben <strong>zur</strong> „staatlichen <strong>Die</strong>nstleistungsbranche“ oder aber <strong>zur</strong> „konsumbezogenen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsbranche“ weniger problematisch erscheint, werfen die<br />

anderen Kategorien mehr Fragen auf als dass Probleme gelöst werden. Bspw.<br />

werden das Kredit- und Versicherungsgewerbe aber auch die Immobilienwirt-<br />

botsseite. Leider fehlen valide Informationen über den Haushaltskontext der in der Stichprobe<br />

erfassten Arbeitsanbieter. Daher sind bei der später folgenden Interpretation der Analyseergebnisse<br />

solche Einflüsse ausschließlich durch verallgemeinerte Annahmen aus Variablen der<br />

Mirkoebene grob abzuleiten.<br />

113 Abschnitt 3.3.5 legte sein Hauptaugenmerk auf <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten und nutzte bei der<br />

Analyse ein eigens zu diesem Zweck entworfenes Klassifizierungsschema. Durch diese eigene<br />

Klassifikation sollten so gut wie möglich Interaktionen zwischen Qualifikation und Art der<br />

Tätigkeit vermieden werden, wie sie in herkömmlichen Tätigkeitseinteilungen sonst üblich<br />

sind. Bei der Schätzung der multivariaten Cox-Modelle ergibt sich allerdings ein anderes<br />

Problem. <strong>Die</strong> Interaktionen zwischen Tätigkeit und Qualifikation sind nun zwar prinzipiell<br />

kontrollierbar, jedoch tritt statt <strong>des</strong>sen das Problem der Korrelation zwischen Tätigkeit und<br />

Branche auf. Somit erklärt sich auch die relativ grobe Erfassung der Tätigkeitsart in drei Kategorien<br />

(vgl. die obigen Ausführungen in Abschnitt 4.4.2), denn zugunsten einer größeren Branchendifferenzierung<br />

wurde auf ein weiter aufgefächertes Tätigkeitsspektrum verzichtet. <strong>Die</strong>se<br />

Entscheidung wurde durch Voranalysen unterstützt, denn bei der Analyse einer kleinen Teststichprobe<br />

erwiesen sich die Brancheninformationen als erklärungsstärker als die differenzier-

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