23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 257 -<br />

Beschäftigungsstabilität und <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeit <strong>im</strong> Zeitverlauf 103<br />

<strong>Die</strong> in der Literatur getroffenen Annahmen über die Auswirkungen der wachsenden<br />

Bedeutung von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten auf die Arbeitsmarktdynamik in<br />

Deutschland (vgl. Abschnitt 2.6.1) stehen in engem Zusammenhang mit der bereits<br />

in der Einleitung erläuterten „Entberuflichungs-These“ (vgl. zusätzlich auch<br />

Abschnitt 3.2.4) und der qualifikationsspezifischen Arbeitsmarktentwicklung (vgl.<br />

Abschnitt 3.3.3). Daher ist in diesem Abschnitt weniger die Fluktuation, sondern<br />

vielmehr die Stabilität von <strong>Die</strong>nstleistungsbeschäftigung von pr<strong>im</strong>ärem Interesse.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob <strong>Die</strong>nstleistungsjobs prinzipiell unbeständiger<br />

sind als Beschäftigungsverhältnisse <strong>im</strong> Produktionsbereich bzw. ob <strong>im</strong><br />

Zeitverlauf für die beiden interessierenden Tätigkeitsgruppen unterschiedliche<br />

Entwicklungen auszumachen sind. Wie Abschnitt 2.6 gezeigt hat, lassen sich <strong>im</strong><br />

Vorfeld keine eindeutigen Prognosen stellen. So kann man einerseits <strong>im</strong> Zusam-<br />

menhang mit der „Beschleunigungs-These“ <strong>im</strong>plizit von einer generellen und<br />

wachsenden Instabilität von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten ausgehen, da aufgrund<br />

einer vor allem hier wirksam werdenden „tertiären Logik“ die Beschäftigten<br />

vermehrt Marktrisiken ausgesetzt seien. Verstärkt durch eine zunehmende pro-<br />

jektförmige <strong>Die</strong>nstleistungserstellung müsste diese Entwicklung zu einer Destabilisierung<br />

von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten führen. Andererseits lässt sich jedoch<br />

auch argumentieren, dass die in der „tertiären Logik“ ebenfalls angelegte engere<br />

Bindung zwischen <strong>Die</strong>nstleister und Kunden den Austausch von Beschäftigten<br />

erschwert bzw. verteuert. <strong>Die</strong>s könnte zu einer Stabilisierung von <strong>Die</strong>nstleistungsjobs<br />

führen.<br />

Abbildung 53 zeigt die Überlebensraten neu begonnener Beschäftigungsverhält-<br />

nisse in den unterschiedlichen <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten und von produzierenden<br />

Tätigkeiten wiederum <strong>im</strong> Vergleich der beiden jeweiligen Eintrittskohorten (EK)<br />

1976-1980 und 1986-1990 auf Basis der IABS-Daten. 104 Zwischen den einzelnen<br />

Gruppen von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten bestehen prinzipiell große Unterschiede<br />

bezüglich der Beschäftigungsstabilität. Am stabilsten sind die Ökonomischen<br />

Transaktions- und die produktionsnahen <strong>Die</strong>nstleistungsjobs, gefolgt von den<br />

103 Eine Analyse der Beschäftigungsstabilität nach Branchen auf Basis der IABS findet sich bei<br />

KNUTH/SCHRÄPLER/SCHUMANN (2001).<br />

104 <strong>Die</strong> Zuordnung eines Beschäftigungsverhältnisses <strong>zur</strong> Gruppe der <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten<br />

erfolgt zum Zeitpunkt der Beschäftigungsaufnahme; etwaige Tätigkeitswechsel in einem fortbestehenden<br />

Beschäftigungsverhältnis bleiben unberücksichtigt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!