Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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- 254 - Tabelle 11: Fünf Gruppen von Dienstleistungstätigkeiten Dienstleistungsgruppe Art der Tätigkeit Produktionsnahe Steuerung/Überwachung/Unterstützung Dienstleistungen der Unternehmensproduktion Haushalts- und Steuerung/Überwachung/Unterstützung personenbezogene Dienstleistungen der priv. Haushaltsproduktion Infrastruktur- und Transportdienstleistungen Abwicklung des stofflichen Verkehrs zwischen Unternehmen und/oder priv. Haushalten ökonomische Transaktionsdienstleistungen Abwicklung des finanziellen Verkehrs zwischen Unternehmen und/oder priv. Haushalten Verwaltungs-, Organisationsund Kommunikationsdienstleistungen Abwicklung des Informationsverkehrs zwischen Unternehmen und/oder priv. Haushalten Quelle: eigene Darstellung 3.3.5.2 Empirische Befunde zur Dynamik von Dienstleistungstätigkeiten Wie hoch ist der Dienstleistungsgrad des deutschen Beschäftigungssystems? Abbildung 52 zeigt, dass insbesondere seit Beginn der 1980er Jahre die Zahl der Dienstleistungsbeschäftigten kontinuierlich zugenommen hat, so dass 1995 knapp 30 Prozent mehr Arbeitnehmer Dienstleistungstätigkeiten ausübten als dies noch 1975 der Fall gewesen ist. Während die Zahl der Beschäftigten in der Produktion am Beginn des Untersuchungszeitraums noch leicht zugenommen hat, sind im Verlauf der Beschäftigungskrise in der ersten Hälfte der 1980er Jahre Beschäftigungseinbußen zu verzeichnen. Dieser Trend wird im Aufschwung Ende der 1980er Jahre zwar noch gebremst, aber nicht mehr umgekehrt. Besonders drama- tisch geht die Zahl der produzierenden Arbeitnehmer im Verlauf des Beschäftigungseinbruchs in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zurück, so dass 1995 etwa 15 Prozent weniger Beschäftigte mit produzierenden Berufen in westdeutschen Betrieben tätig sind, als dies 1975 der Fall gewesen ist. Entsprechend nimmt die absolute wie relative Bedeutung von Dienstleistungstätigkeiten zu (Abbildung 52): Waren 1975 „lediglich“ knapp 63 Prozent der Beschäftigten in Dienstleistungsberufen tätig, so erhöht sich dieser Anteil bis 1995 auf rund 71 Prozent; dementsprechend reduziert sich der Anteil von produzierenden Arbeitnehmern von 34 Prozent (1975) auf 26 Prozent am Ende des Untersuchungszeitraums. 101 Diese An- 101 Die an 100 fehlenden Prozent sind der Anteil der in landwirtschaftlichen Berufen bzw. Montanberufen Tätigen.

Beschäftigungsentwicklung (Index: 1975=100) - 255 - teilswerte decken sich trotz der unterschiedlichen Datenbasis recht genau mit den Ergebnissen bei HAISKEN-DENEW et al. (1998), die in Westdeutschland für das Jahr 1997 unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ebenfalls einen Dienstleistungsanteil von rund 71 Prozent ermitteln. 102 Abbildung 52: Entwicklung der Beschäftigtenzahl (Index 1975=100) sowie der Beschäftigungsstruktur nach Art der Tätigkeit, Westdeutschland 1975-1995 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 85 80 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 62,8 64,1 66,0 67,9 Produktionstätigkeiten Dienstleistungstätigkeiten Quelle: IAB-Beschäftigtenstichprobe (eigene Berechnungen) Tabelle 12 dokumentiert getrennt für Produktions- und Dienstleistungstätigkeiten die Entwicklung der Tätigkeitsstruktur innerhalb dieser beiden Untergruppen für die Jahre 1975, 1980, 1985, 1990 und 1995. Bei den Produktionstätigkeiten nimmt im Zeitverlauf insbesondere die relative Bedeutung von „Chemie-, Papier-, Keramik- und Holzverarbeitenden Tätigkeiten“ sowie von „Tätigkeiten des Elekt- rofachs und feinmechanische Tätigkeiten“ zu, während die Bedeutung von Textiltätigkeiten sehr deutlich zurückgeht. Bei den Dienstleistungstätigkeiten sinkt der Anteil von „Infrastruktur- und Transportdienstleistungstätigkeiten“ während der Anteil von „Haushalts- und Personenbezogenen Dienstleistungstätigkeiten“ deutlich steigt. Der relative Bedeutungsverlust der Infrastruktur- und Transportdienstleistungen ist durch den leichten Rückgang der Beschäftigtenzahlen in diesem Bereich bei gleichzeitig starken Beschäftigungszuwächsen in den anderen 102 Der Dienstleistungsanteil an allen Beschäftigten liegt 1997 in Westdeutschland bei insgesamt 75 Prozent (HAISKEN-DENEW 1998). Beschäftigtenanteil (in %) 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 34,3 32,9 31,1 29,4 26,2 71,4 1975 1980 1985 1990 1995

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Tabelle 11: Fünf Gruppen von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsgruppe Art der Tätigkeit<br />

Produktionsnahe<br />

Steuerung/Überwachung/Unterstützung<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen<br />

der Unternehmensproduktion<br />

Haushalts- und<br />

Steuerung/Überwachung/Unterstützung<br />

personenbezogene <strong>Die</strong>nstleistungen der priv. Haushaltsproduktion<br />

Infrastruktur- und<br />

Transportdienstleistungen<br />

Abwicklung <strong>des</strong> stofflichen Verkehrs<br />

zwischen Unternehmen und/oder priv.<br />

Haushalten<br />

ökonomische<br />

Transaktionsdienstleistungen<br />

Abwicklung <strong>des</strong> finanziellen Verkehrs<br />

zwischen Unternehmen und/oder priv.<br />

Haushalten<br />

Verwaltungs-, Organisationsund<br />

Kommunikationsdienstleistungen<br />

Abwicklung <strong>des</strong> Informationsverkehrs<br />

zwischen Unternehmen und/oder priv.<br />

Haushalten<br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

3.3.5.2 Empirische Befunde <strong>zur</strong> Dynamik von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten<br />

Wie hoch ist der <strong>Die</strong>nstleistungsgrad <strong>des</strong> deutschen Beschäftigungssystems?<br />

Abbildung 52 zeigt, dass insbesondere seit Beginn der 1980er Jahre die Zahl der<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsbeschäftigten kontinuierlich zugenommen hat, so dass 1995 knapp<br />

30 Prozent mehr Arbeitnehmer <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten ausübten als dies noch<br />

1975 der Fall gewesen ist. Während die Zahl der Beschäftigten in der Produktion<br />

am Beginn <strong>des</strong> Untersuchungszeitraums noch leicht zugenommen hat, sind <strong>im</strong><br />

Verlauf der Beschäftigungskrise in der ersten Hälfte der 1980er Jahre Beschäftigungseinbußen<br />

zu verzeichnen. <strong>Die</strong>ser Trend wird <strong>im</strong> Aufschwung Ende der<br />

1980er Jahre zwar noch gebremst, aber nicht mehr umgekehrt. Besonders drama-<br />

tisch geht die Zahl der produzierenden Arbeitnehmer <strong>im</strong> Verlauf <strong>des</strong> Beschäftigungseinbruchs<br />

in der ersten Hälfte der 1990er Jahre <strong>zur</strong>ück, so dass 1995 etwa<br />

15 Prozent weniger Beschäftigte mit produzierenden Berufen in westdeutschen<br />

Betrieben tätig sind, als dies 1975 der Fall gewesen ist. Entsprechend n<strong>im</strong>mt die<br />

absolute wie relative Bedeutung von <strong>Die</strong>nstleistungstätigkeiten zu (Abbildung 52):<br />

Waren 1975 „lediglich“ knapp 63 Prozent der Beschäftigten in <strong>Die</strong>nstleistungsberufen<br />

tätig, so erhöht sich dieser Anteil bis 1995 auf rund 71 Prozent; dementsprechend<br />

reduziert sich der Anteil von produzierenden Arbeitnehmern von 34 Prozent<br />

(1975) auf 26 Prozent am Ende <strong>des</strong> Untersuchungszeitraums. 101 <strong>Die</strong>se An-<br />

101<br />

<strong>Die</strong> an 100 fehlenden Prozent sind der Anteil der in landwirtschaftlichen Berufen bzw. Montanberufen<br />

Tätigen.

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