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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Insofern sind die vorliegenden Befunde <strong>zur</strong> qualifikationsspezifischen Arbeitslosigkeit<br />

differenziert zu interpretieren:<br />

• Erstens n<strong>im</strong>mt die Beständigkeit von Arbeitslosigkeit in der Gruppe der unter<br />

55jährigen generell zu, jedoch ist das Verbleibsrisiko bei Geringqualifizierten<br />

am höchsten.<br />

• Zweitens offenbaren die <strong>des</strong>kriptiven Ergebnisse keinen qualifikationsspezifischen<br />

Unterschied bezüglich der Beständigkeit von Arbeitslosigkeit bei älteren<br />

Arbeitnehmern. <strong>Die</strong> seit Mitte der 1980er Jahre geänderte Vorruhestandpraxis<br />

betrifft alle Qualifikationsgruppen gleichermaßen. 98<br />

• Drittens n<strong>im</strong>mt das Arbeitslosigkeitsrisiko mit zunehmender Qualifikation<br />

deutlich ab, so dass Geringqualifizierte das höchste und insbesondere <strong>im</strong> Abschwung<br />

nach 1990 noch deutlich gestiegene Arbeitslosigkeitsrisiko aufweisen.<br />

<strong>Die</strong> Brisanz der Entwicklung liegt vor allem darin, dass Geringqualifizierte ein<br />

zunehmen<strong>des</strong> Risiko aufweisen, arbeitslos zu werden und gleichzeitig eine hohe<br />

und <strong>im</strong> Zeitverlauf steigende Wahrscheinlichkeit besitzen, dass ihre Arbeitslosigkeitsepisode<br />

über 12 Monate hinaus andauert.<br />

Stabilität von Beschäftigungsverhältnissen und Qualifikation<br />

<strong>Die</strong> Stabilität von neu begonnenen Beschäftigungsverhältnissen ist für Arbeit-<br />

nehmer mit unterschiedlichem Ausbildungsstatus fundamental verschieden. Je<br />

höher die Qualifikation, <strong>des</strong>to stabiler sind die Jobs. Weisen ungelernte Arbeitnehmer<br />

der Eintrittskohorte 1986-1990 eine mittlere Verweildauer in einem neuen<br />

Arbeitsverhältnis von zirka 9 Monaten auf, so liegt dieser Wert für Arbeitnehmer<br />

mit abgeschlossener Berufsausbildung bei deutlich über einem Jahr und für Akademiker<br />

sogar bei über zwei Jahren (Abbildung 45). Des Weiteren zeigt ein Ver-<br />

gleich der beiden Eintrittskohorten zum einen für ungelernte Arbeitnehmer sowie<br />

zum anderen für Arbeitnehmer mit Berufsausbildung, dass deren Beschäftigungsstabilität<br />

nahezu konstant bleibt. Besonders auffällig ist aber die Stabilisierung der<br />

Beschäftigungsverhältnisse von Akademikern. Erreicht die Eintrittskohorte 1976-<br />

1980 eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 30 Prozent deutlich unter vier Jahren,<br />

so erreicht die Eintrittskohorte 1986-1990 diesen Wert rund acht Monate<br />

später.<br />

98 KNUTH/KALINA (2002) zeigen allerdings <strong>im</strong> Rahmen einer multivariaten Analyse, dass der<br />

verstärkte <strong>Übergang</strong> in Vorruhestandsarbeitslosigkeit ein statistisch signifikantes Phänomen<br />

der Geringqualifizierten darstellt.

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