Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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- 210 - Abbildung 29: Beschäftigungsstruktur und Alter (Westdeutschland), 1975-1995 Beschäftigungsstruktur (in %) 12,4 13,0 13,3 9,0 8,6 8,1 Abbildung 30: Altersstruktur (Westdeutschland) der 15 bis 65jährigen Bevölkerung (1975-1995) Altersstruktur (in %) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 100% 80% 60% 40% 20% 0% 8,6 8,9 9,2 9,3 11,2 19,5 20,2 26,8 25,7 23,4 22,9 21,1 22,3 23,7 23,6 23,8 26,5 Des Weiteren sind ältere sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer (älter als 55 Jahre) bzw. sozialversicherungspflichtig beschäftigte Jugendliche und junge Erwachsene (24 Jahre und jünger) bezüglich ihres Anteils an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter deutlich unterrepräsentiert, während die mittlere Altersgrup- 22,5 13,5 5,3 25,7 28,7 1976 1980 1985 1990 1995 Quelle: IAB-Beschäftigtenstichprobe (eigene Berechnungen) 15,0 14,5 16,4 16,4 18,5 19,0 23,0 20,6 10,7 18,6 22,5 20,3 21,0 11,4 12,4 11,7 12,8 11,5 24,2 11,8 9,2 19,9 20,3 18,2 18,8 19,5 21,7 25,5 8,7 7,9 7,5 1976 1980 1985 1990 1995 Quelle: Statistisches Bundesamt (Statistische Jahrbücher), eigene Berechnungen 4,1 55 Jahre und älter 45 bis 54 Jahre 35 bis 44 Jahre 25 bis 34 Jahre 20 bis 24 Jahre bis 20 Jahre 55 Jahre und älter 45 bis 54 Jahre 35 bis 44 Jahre 25 bis 34 Jahre 20 bis 24 Jahre 15 bis 19 Jahre

- 211 - pe der 26 bis 55jährigen überrepräsentiert ist. Dieses Missverhältnis hat vor allem in den jüngsten beiden Altersklassen seit 1985 deutlich zugenommen. Geht man davon aus, dass mit zunehmendem Alter die Mobilität von Beschäftigten abnimmt, könnte eine generelle Stabilisierung und gleichzeitige Mobilitätsabnahme auf dem deutschen Arbeitsmarkt durchaus durch den demographischen Wandel begründet sein. Abbildung 29 zeigt, dass der Anteil von Arbeitnehmern im „mittleren“ Alter (26 bis 55 Jahre) von 70 Prozent in 1976 auf über 75 Prozent in 1995 angestiegen ist. Unterstellt man für diese Gruppe im Zeitverlauf eine eher konstante Mobilität und Beschäftigungsstabilität, so könnten die generellen Befunde aus Abschnitt 3.2 wesentlich durch die relative Ausweitung dieser mittleren Altersgruppen beeinflusst werden. Dadurch wäre denkbar, dass sich sowohl jüngere (bis 25 Jahre) als auch ältere Arbeitnehmer (älter als 55 Jahre) mit einer im Zeitverlauf verstärkten externen Flexibilität konfrontiert sehen könnten, diese Entwicklung aber in den generellen Befunden u. a. durch den demographischen Wandel verdeckt wird. Demnach würde sich der „Hochgeschwindigkeitsarbeitsmarkt“ nicht heterogen und gleichzeitig im gesamten Arbeitsmarkt ausbreiten, sondern möglicherweise (zunächst) an den Rändern etablieren. Aus diesem Grund steht eine altersspezifische Analyse am Beginn weiterer Untersuchungen bestimmter Teilarbeitsmärkte, um von vornherein der Frage nach der Bedeutung des Alterseffektes für die generelle Entwicklung des Arbeitsmarktgeschehens nachzugehen. 3.3.1.2 Empirische Befunde zur altersspezifischen Arbeitsmarktdynamik Die Betrachtung von Anteilswerten im Zeitverlauf und vor allem von Stromgrö- ßen in Form eines Altersgruppenvergleichs stellt besondere Ansprüche an die Interpretation der Ergebnisse. Gerade das Alter ist eine sich im Zeitverlauf kontinuierlich verändernde Variable. Somit sind die Anteilsverschiebungen zwischen den einzelnen Altersgruppen zu einem großen Teil durch das „Hineinwachsen“ jüngerer und das „Hinauswachsen“ älterer Geburtskohorten zu erklären. Im Folgenden werden Arbeitsmarktmobilität und Beschäftigungsstabilität einzelner Altersgruppen im Zeitverlauf analysiert. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie sich das Arbeitsmarktgeschehen bspw. für 25 bis 34jährige zwischen 1976 und 1995 verändert hat. Ein solcher Analyseansatz kann die Frage beantworten, ob die Fluktuation bspw. junger Arbeitskräfte im Zeitverlauf zugenommen hat

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pe der 26 bis 55jährigen überrepräsentiert ist. <strong>Die</strong>ses Missverhältnis hat vor allem<br />

in den jüngsten beiden Altersklassen seit 1985 deutlich zugenommen.<br />

Geht man davon aus, dass mit zunehmendem Alter die Mobilität von Beschäftigten<br />

abn<strong>im</strong>mt, könnte eine generelle Stabilisierung und gleichzeitige Mobilitätsabnahme<br />

auf dem deutschen Arbeitsmarkt durchaus durch den demographischen<br />

Wandel begründet sein. Abbildung 29 zeigt, dass der Anteil von Arbeitnehmern<br />

<strong>im</strong> „mittleren“ Alter (26 bis 55 Jahre) von 70 Prozent in 1976 auf über 75 Prozent<br />

in 1995 angestiegen ist. Unterstellt man für diese Gruppe <strong>im</strong> Zeitverlauf eine eher<br />

konstante Mobilität und Beschäftigungsstabilität, so könnten die generellen Befunde<br />

aus Abschnitt 3.2 wesentlich durch die relative Ausweitung dieser mittleren<br />

Altersgruppen beeinflusst werden. Dadurch wäre denkbar, dass sich sowohl jüngere<br />

(bis 25 Jahre) als auch ältere Arbeitnehmer (älter als 55 Jahre) mit einer <strong>im</strong><br />

Zeitverlauf verstärkten externen Flexibilität konfrontiert sehen könnten, diese<br />

Entwicklung aber in den generellen Befunden u. a. durch den demographischen<br />

Wandel verdeckt wird. Demnach würde sich der „Hochgeschwindigkeitsarbeitsmarkt“<br />

nicht heterogen und gleichzeitig <strong>im</strong> gesamten Arbeitsmarkt ausbreiten,<br />

sondern möglicherweise (zunächst) an den Rändern etablieren. Aus diesem Grund<br />

steht eine altersspezifische Analyse am Beginn weiterer Untersuchungen best<strong>im</strong>mter<br />

Teilarbeitsmärkte, um von vornherein der Frage nach der Bedeutung <strong>des</strong><br />

Alterseffektes für die generelle Entwicklung <strong>des</strong> Arbeitsmarktgeschehens nachzugehen.<br />

3.3.1.2 Empirische Befunde <strong>zur</strong> altersspezifischen Arbeitsmarktdynamik<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung von Anteilswerten <strong>im</strong> Zeitverlauf und vor allem von Stromgrö-<br />

ßen in Form eines Altersgruppenvergleichs stellt besondere Ansprüche an die<br />

Interpretation der Ergebnisse. Gerade das Alter ist eine sich <strong>im</strong> Zeitverlauf kontinuierlich<br />

verändernde Variable. Somit sind die Anteilsverschiebungen zwischen<br />

den einzelnen Altersgruppen zu einem großen Teil durch das „Hineinwachsen“<br />

jüngerer und das „Hinauswachsen“ älterer Geburtskohorten zu erklären.<br />

Im Folgenden werden Arbeitsmarktmobilität und Beschäftigungsstabilität einzelner<br />

Altersgruppen <strong>im</strong> Zeitverlauf analysiert. Dabei steht die Frage <strong>im</strong> Mittelpunkt,<br />

wie sich das Arbeitsmarktgeschehen bspw. für 25 bis 34jährige zwischen 1976<br />

und 1995 verändert hat. Ein solcher Analyseansatz kann die Frage beantworten,<br />

ob die Fluktuation bspw. junger Arbeitskräfte <strong>im</strong> Zeitverlauf zugenommen hat

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