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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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4. <strong>Die</strong> Abgrenzung der ältesten Gruppe erfolgte in erster Linie in Hinblick auf<br />

die gängige Vorruhestandspraxis in Deutschland (vgl. Abschnitt 2.5.4) und<br />

repräsentiert daher die Phase <strong>des</strong> „endgültigen Austritts“ aus dem Erwerbsleben.<br />

Legt man diese Unterteilung zu Grunde, so hat der Anteil der jüngsten beiden<br />

Altersgruppen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zwischen 1976<br />

und 1995 von 21,4 auf 13,3 Prozent deutlich abgenommen. <strong>Die</strong>s ist nicht nur<br />

durch eine verstärkte (Aus-)Bildungsbeteiligung zu erklären, sondern als ein<br />

relativ neues Phänomen kann auch die wachsende Zahl von jungen „Nicht-<br />

Erwerbspersonen“ (weder erwerbstätig noch in Ausbildung noch arbeitslos) gelten<br />

(ENGELBRECH/REINBERG 1998: 4). Im selben Zeitraum ist der Anteil der 26 bis<br />

35jährigen stark gestiegen; diese Gruppe erhöhte ihren Anteil von 23,7 auf 28,7<br />

Prozent und bildet somit 1995 nicht nur die stärkste Altersgruppe auf dem westdeutschen<br />

Arbeitsmarkt, sondern verzeichnet auch den größten Anteilszuwachs<br />

aller sechs Altersgruppen. Bemerkenswert ist auch, dass die Gruppe der Ältesten<br />

– trotz massiver Nutzung von Vorruhestandsregelungen und schlechter Beschäftigungslage<br />

– vor allem in der ersten Hälfte der 1990er Jahre ihren Beschäftigungs-<br />

anteil bis auf 11,2 Prozent erhöhen konnten (vgl. auch KISTLER/HILPERT 2001:<br />

7f). Auch der Anteil der Altersgruppen der 45 bis 54jährigen bzw. der 35 bis<br />

44jährigen n<strong>im</strong>mt in der ersten Hälfte der 1990er Jahre zu.<br />

Ab Anfang der 1980er Jahre hat eine deutliche Veränderung der Altersstruktur der<br />

westdeutschen Beschäftigten eingesetzt (Abbildung 29). Insbesondere die Zunahme<br />

<strong>des</strong> Anteils der 25 bis 34jährigen zeigt dabei auf der einen Seite, dass es zu<br />

kurz greifen würde, diese Veränderung als reine „Überalterung“ zu verstehen.<br />

Jedoch stützen die Ergebnisse auf der anderen Seite auch nicht die Schlussfolgerung<br />

von NAEGELE (2001: 3): „Obwohl die Gesamtgesellschaft altert, wird ein<br />

zentrales Teilsegment, nämlich die Arbeitswelt, <strong>im</strong>mer jünger. Es scheint, als ob<br />

der demographische Wandel an den Betrieben [...] vollständig vorbeigeht.“ Vielmehr<br />

spiegelt die Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

(Abbildung 29) sehr gut die Tendenz der demographischen Entwicklung insgesamt<br />

(Abbildung 30) wider: Während die „mittleren“ Altersgruppen der 25 bis<br />

54jährigen ihre Anteile deutlich erhöhen, n<strong>im</strong>mt der Anteil der ältesten Gruppe<br />

leicht zu bzw. der Anteil der unter 25jährigen deutlich ab.

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