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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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von dieser „verhärteten“ Arbeitslosigkeit betroffen sind; dies ist in nicht unerheblichem<br />

Ausmaß auf die Personalabbaupraxis der Betriebe <strong>zur</strong>ückzuführen, die vor<br />

allem ab Mitte der 1980er Jahre dadurch gefördert worden ist, dass in wachsendem<br />

Umfang Leistungen der Arbeitslosenversicherung als Instrument eines vorgezogenen<br />

Ruhestan<strong>des</strong> von älteren Beschäftigten genutzt werden konnte bzw.<br />

genutzt worden ist (vgl. dazu Abschnitt 2.5.4 oben sowie 3.3.3 und 4.5.2.2 unten).<br />

Außerdem sind Geringqualifizierte und gesundheitlich beeinträchtigte Personen<br />

unter den Langzeitarbeitslosen überrepräsentiert (FRANZ 1995: 21).<br />

3.2.4 Berufliche Mobilität zwischen 1976 und 1995<br />

Neben der angeblichen Beschleunigung <strong>des</strong> Arbeitsmarktgeschehens, der zunehmenden<br />

Instabilität von Beschäftigungsverhältnissen sowie der mutmaßlich wachsenden<br />

„Normalisierung“ von Arbeitslosigkeitserfahrungen ist die These von der<br />

abnehmenden Bedeutung <strong>des</strong> „Berufes“ die vierte D<strong>im</strong>ension in der Debatte um<br />

die Zukunft der Erwerbsarbeit (vgl. die Einleitung). KONIETZKA (1999b: 382)<br />

weist in diesem Zusammenhang auf zwei unterschiedliche D<strong>im</strong>ensionen der „Entberuflichung<br />

von Erwerbsmustern“ hin: Zum einen kann sich Entberuflichung auf<br />

die „Abnahme der inhaltlichen Übereinst<strong>im</strong>mung von Ausbildung und Beruf“ und<br />

zum anderen auf „die Schwächung der Bedeutung dieser Übereinst<strong>im</strong>mung für die<br />

Verteilung von Arbeitsmarktchancen“ beziehen. Wenn nachfolgend von „Entberuflichung“<br />

oder „Erosion <strong>des</strong> Berufsprinzips“ etc. die Rede ist, ist i. d. R. die<br />

inhaltliche D<strong>im</strong>ension gemeint. Allerdings gilt das Hauptinteresse nicht der spezifischen<br />

Frage nach der Übereinst<strong>im</strong>mung zwischen Ausbildung und Beruf, sondern<br />

vielmehr der allgemeinen Frage nach der quantitativen Bedeutung berufli-<br />

cher Mobilität für das Arbeitsmarktgeschehen insgesamt, ohne dass der Ausbildungsberuf<br />

als Ausgangspunkt besonders beachtet wird. Insofern steht hier die<br />

„Inhaltskongruenz“ (KONIETZKA 1999b) von Beruf und Beruf und nicht von<br />

Ausbildung und Beruf <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Der Begriff <strong>des</strong> Berufes bezeichnet i. d. R. zunächst einmal Art und Inhalt einer<br />

standardisierten und formalisierten Ausbildung. In Abgrenzung <strong>zur</strong> Definition <strong>des</strong><br />

Berufs als dem <strong>Übergang</strong> in das Erwerbsarbeitsleben vorgelagertem „Ausbildungsberuf“<br />

(vgl. bspw. LANKENAU 1992b) wird Beruf <strong>im</strong> Folgenden jedoch als<br />

nachgelagerter Begriff verstanden, der einer Person aufgrund seiner tatsächlich<br />

ausgeübten Tätigkeit und nicht aufgrund seiner <strong>im</strong> Vorfeld erworbenen und somit

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