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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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3 Auf der Suche nach dem „Turbo-Arbeitsmarkt“<br />

Wie in der Einleitung deutlich geworden sein sollte, wird die Debatte um die<br />

Veränderung von Erwerbsverläufen <strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> <strong>Übergang</strong>s <strong>zur</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft<br />

zum einen durch die Annahme eines insgesamt beschleunigten Arbeitsmarktgeschehens<br />

best<strong>im</strong>mt. Zum anderen wird darüber hinaus ein fortschreitender<br />

Entstrukturierungsprozess angenommen, der seit den 1970er Jahren<br />

zu einer Nivellierung von Beschäftigungschancen und -risiken geführt habe. Im<br />

vorausgegangenen Kapitel 2 sind die veränderten Rahmenbedingungen beschrieben<br />

worden, die auf die westdeutschen Arbeitsmarktakteure <strong>im</strong> Untersuchungszeitraum<br />

zwischen Mitte der 1970er und Mitte der 1990er Jahre eingewirkt haben.<br />

Dabei zeigte sich, dass auf Basis der zu beobachtenden Veränderungen aus theoretischer<br />

Sicht nicht zwangsläufig mit einem beschleunigten und entstrukturierten<br />

Arbeitsmarktgeschehen zu rechnen ist, sondern statt <strong>des</strong>sen sich Gründe finden<br />

lassen, die sowohl für als auch gegen diese Annahme sprechen. Neben diesen<br />

theoretischen Einwänden fehlt darüber hinaus bislang vor allem eine empirische<br />

Überprüfung der Beschleunigungs- bzw. Entstrukturierungsthese. Das Ziel <strong>des</strong><br />

folgenden dritten Kapitels ist es daher, zunächst die Annahme eines an Bedeutung<br />

gewinnenden „Turbo-<strong>Arbeitsmarktes</strong>“ – sprich: die „Beschleunigungs-These“ –<br />

empirisch zu überprüfen. <strong>Die</strong> Analysen in Kapitel 4 werden sich dann ausführlich<br />

mit der „Entstrukturierungs-These“ auseinandersetzen.<br />

Bei der Beurteilung der Frage, ob sich der deutsche Arbeitsmarkt in den letzten<br />

Jahrzehnten tatsächlich mehr und mehr in Richtung eines „Turbo-<strong>Arbeitsmarktes</strong>“<br />

gewandelt hat, ist eine empirische Analyse (a) der Arbeitsmarktmobilität, (b) der<br />

Beschäftigungsstabilität sowie (c) <strong>des</strong> Umfangs der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit<br />

notwendig; darüber hinaus ist (d) die „Entberuflichungs-These“ zu überprüfen.<br />

Aus diesem Grund wird <strong>im</strong> folgenden Kapitel – nach einigen wichtigen<br />

methodischen Vorbemerkungen – zunächst eine <strong>des</strong>kriptive Analyse der allgemeinen<br />

Dynamik <strong>des</strong> westdeutschen <strong>Arbeitsmarktes</strong> unter diesen vier Gesichtspunkten<br />

vorgenommen, um die grundsätzlichen Entwicklungstrends empirisch<br />

nachzeichnen zu können. Nach der Untersuchung <strong>des</strong> generellen Arbeitsmarktgeschehens<br />

(Abschnitt 3.2) werden später in Abschnitt 3.3 disaggregierte Analysen<br />

für unterschiedliche Teilarbeitsmärkte vorgenommen. Zuvor gibt Abschnitt 3.1

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