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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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nehmer werden vor allem in junge, dynamische Branchen bzw. Betriebe eintreten,<br />

die von vornherein eine hohe Flexibilität von ihren Beschäftigten erwarten (vgl.<br />

die Einleitung <strong>zur</strong> „Entberuflichungsthese“). Darüber hinaus bieten sich gerade<br />

dort junge Arbeitskräfte als Flexibilitätspuffer an, wo ältere Beschäftigte durch<br />

traditionelle Senioritätsregelungen (zumin<strong>des</strong>t in einem gewissen Grad) vor Anpassungsfolgen<br />

(noch) geschützt sind bzw. wo wegen fehlender Neueinstellungen<br />

der Einstieg in den Erwerbsarbeitsmarkt behindert ist; besonders betroffen scheinen<br />

hierbei junge (ausländische) Männer zu sein (ENGELBRECHT/REINBERG 1998).<br />

In diesem Verständnis würde die Bedeutung extern-numerischer Flexibilität mit<br />

jeder neu in den Arbeitsmarkt eintretenden Geburtskohorte schrittweise zunehmen.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse von KONIETZKA (1999a: 315ff) bezüglich eines <strong>im</strong> Zeitverlauf<br />

zunehmend häufigeren Stellenwechsels jüngerer Arbeitnehmer deuten bspw.<br />

in diese Richtung. Insgesamt ist jedoch zu betonen, dass die Auswirkungen <strong>des</strong><br />

empirisch zu beobachtenden gesellschaftlichen Alterungsprozesses auf das Arbeitsmarktgeschehen<br />

schwerlich vorauszusagen sind. Eine Alterung <strong>des</strong> Erwerbs-<br />

personenpotentials kann a priori sowohl zu einer Stabilisierung als auch zu einer<br />

Beschleunigung <strong>des</strong> gesamten Arbeitsmarktgeschehens führen.<br />

2.9 Zusammenfassung der Veränderungen<br />

Der Zeitraum zwischen Mitte der 1970er und Mitte der 1990er Jahre kann als<br />

<strong>Übergang</strong> von der Industrie- <strong>zur</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft charakterisiert werden.<br />

Dabei sind zunächst eindeutige Veränderungen externer Einflüsse auszumachen,<br />

die sich mehr oder weniger unabhängig von konjunkturellen Schwankungen<br />

herausbilden und sich daher als „Trend“ beschreiben lassen. Am augenfälligsten<br />

erscheint dabei das gleichzeitige Ansteigen der Erwerbstätigen- wie Arbeitslosenzahlen.<br />

Dabei hat das Nettowachstum der Beschäftigung jedoch nicht zu einer<br />

Ausweitung <strong>des</strong> Arbeitsvolumens geführt. <strong>Die</strong>s ist <strong>im</strong> Wesentlichen auf die<br />

gleichzeitig stattfindende Arbeitszeitverkürzung <strong>zur</strong>ückzuführen. Eine solche<br />

Entwicklung wurde durch die deutlichen Produktivitätsgewinne bei gleichzeitig<br />

moderater Reallohnentwicklung begünstigt und spielte sich vor dem Hintergrund<br />

einer gesamtgesellschaftlichen Alterung, zunehmender Individualisierungsprozesse<br />

sowie wachsender Globalisierungseinflüsse ab. Darüber hinaus hat auch <strong>im</strong><br />

„Innern“ <strong>des</strong> deutschen Beschäftigungssystems eine Reihe von Veränderungen<br />

stattgefunden. So ist die Periode zwischen Mitte der 1970er und 1990er Jahre

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