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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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wicklung entscheidenden Einfluss auf die Zahl der (potentiellen) Arbeitsanbieter<br />

(„Erwerbspersonen“) und mithin auch auf das zu beobachtende Arbeitsmarktgeschehen.<br />

Allgemein hat in Deutschland langfristig der Bevölkerungsanteil älterer Menschen<br />

zugenommen, während gleichzeitig der Anteil jüngerer Menschen rückläufig ist.<br />

<strong>Die</strong>ser Trend wurde zwar durch die „geburtenstarken Jahrgänge“ vor allem der<br />

1960er Jahre kurzzeitig unterbrochen, setzte sich anschließend jedoch mit den<br />

„geburtenschwachen Jahrgängen“ der 1970er Jahre umso deutlicher fort. <strong>Die</strong>se<br />

langfristige gesellschaftliche „Alterung“ ist vor allem durch sinkende Geburtenraten<br />

bei gleichzeitig erhöhter Lebenserwartung und der damit verbundenen negativen<br />

natürlichen Bevölkerungsbilanz zu begründen (THON 1995: 292), eine Entwicklung<br />

die in unterschiedlicher Intensität in nahezu allen entwickelten Industrieländern<br />

zu beobachten ist (JOHNSON/ZIMMERMANN 1993). Folglich verändert<br />

dieser allgemeine Alterungstrend die Altersstruktur <strong>des</strong> Erwerbspersonenpotentials<br />

bzw. der Erwerbstätigen in ähnlicher Weise.<br />

Darüber hinaus werden Arbeitnehmern mit zunehmendem Alter längere Betriebszugehörigkeitsdauern<br />

und eine geringere Betriebs- bzw. Berufsmobilität unter-<br />

stellt. <strong>Die</strong>s kann vor allem durch humankapitaltheoretische Argumente begründet<br />

werden, da mit fortschreitendem Lebensalter die Produktivität nicht nur aufgrund<br />

größerer allgemeiner Berufserfahrung sondern auch wegen <strong>des</strong> wachsenden betriebsspezifischen<br />

Humankapitals steigt (SENGENBERGER 1987: 177). Außerdem<br />

nehmen spezifische Investitionen <strong>des</strong> privaten Haushalts (bspw. Erwerb von<br />

Wohneigentum oder aber die Existenz ausgeprägter sozialer Beziehungen) mit<br />

steigendem Alter zu, wodurch die räumliche und dadurch indirekt auch die be-<br />

triebsexterne Mobilität älterer Arbeitnehmer ebenfalls reduziert wird. Außerdem<br />

spielen für die Arbeitnehmer Senioritätsentlohnungen u. U. eine zusätzliche Rolle,<br />

da hierdurch ein Stellenwechsel mit fortschreitender Betriebszugehörigkeitsdauer<br />

mit wachsenden Lohneinbußen verbunden ist (<strong>zur</strong> Bedeutung einer Senioritätsentlohnung<br />

<strong>im</strong> Kalkül der Arbeitsanbieter und -nachfrager vgl. BELLMANN 1989;<br />

kritisch zum direkten Zusammenhang zwischen Alter und Lohnhöhe äußern sich<br />

bspw. ABRAHAM/FARBER 1987).<br />

Ab einem gewissen Alter ist allerdings mit einem Produktivitätsrückgang aufgrund<br />

gesundheitlicher Einschränkungen (BOUND et al. 1999) oder aber sinkender<br />

Lernbereitschaft bzw. -fähigkeit zu rechnen (DOSTAL 1997), weshalb Unterneh-

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