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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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erhöhten Arbeitsmarktdynamik in Folge einer sinkenden Beschäftigungsstabilität<br />

zu rechnen. <strong>Die</strong> eher kurzfristige Orientierung60 auf eine Max<strong>im</strong>ierung <strong>des</strong> „shareholder<br />

value“ macht darüber hinaus die öffentliche Ankündigung von <strong>Restrukturierung</strong><br />

und Personalabbau zu einem eigenständigen Handlungsparameter der<br />

Aktienkurspflege, denn „Personalkosten best<strong>im</strong>men die Höhe der gesamten Betriebskosten<br />

[...] und damit den Shareholder Value“ (HIRSCH-KREINSEN 1999:<br />

326). Auch wenn klar sein sollte, dass <strong>im</strong> Laufe der 1990er Jahre deutsche Unternehmen<br />

beginnen, „sich anglo-amerikanischen Gepflogenheiten anzupassen“<br />

(HASSEL et al. 2000: 507) ist umstritten, wie weit die Einführung <strong>des</strong> „Shareholder-Value-Konzeptes“<br />

bereits zu Veränderungen in Deutschland geführt hat.<br />

Während HOFFMANN (1999: 7) von „dramatischen Veränderungen der Unternehmenskultur“<br />

ausgeht, beurteilt HIRSCH-KREINSEN (1999: 328) die Umsetzung <strong>des</strong><br />

„Shareholder-Value-Konzeptes“ in Deutschland noch nicht als sehr weit fortgeschritten.<br />

Bezüglich der Beschränkung unseres Analysezeitraums bis zum Jahr<br />

1995 kann jedoch eher von einer gerade erst begonnenen Entwicklung ausgegangen<br />

werden.<br />

2.8.2 Demographische Entwicklung<br />

<strong>Die</strong> Altersstruktur einer Gesellschaft hat ebenfalls einen Einfluss auf das beob-<br />

achtbare Arbeitsmarkgeschehen <strong>im</strong> Allgemeinen und auf Mobilität und Beschäftigungsstabilität<br />

<strong>im</strong> Besonderen. Der erste Grund für diesen Zusammenhang liegt in<br />

der anhand gesellschaftlich konstruierter Altersgrenzen vorgenommenen Definition<br />

von „erwerbsfähigen“ Personen. Manifestiert durch sozialrechtliche Regelungen<br />

<strong>zur</strong> allgemeinen Schulpflicht einerseits und <strong>des</strong> <strong>Übergang</strong>s in den Ruhestand<br />

andererseits hat in Deutschland historisch eine „Institutionalisierung <strong>des</strong> Lebenslaufs“<br />

(KOHLI 1994) stattgefunden, der die „Erwerbsfähigkeit“ zwischen dem 15.<br />

und dem 65. Lebensjahr festschreibt. Nur wer „erwerbsfähig“ ist kann definitionsgemäß<br />

dann auch als „Arbeitsmarktteilnehmer“ auftreten, wobei insbesondere<br />

der <strong>Übergang</strong> aus dem Schulsystem in das Erwerbsleben bzw. der <strong>Übergang</strong> aus<br />

dem Erwerbsleben in den Ruhestand von Bedeutung für die Arbeitsmarktdynamik<br />

ist (vgl. dazu die Abschnitte 2.5.4 und 2.7.3). Somit hat die demographische Ent-<br />

60 Zwar sind Anleger (auch) an langfristigen Renditen interessiert, jedoch befördern die international<br />

deregulierten Finanzmärkte die Kapitalmobilität, wodurch die Unternehmen faktisch doch<br />

unter einem ständigen Anpassungsdruck stehen und Strategien <strong>zur</strong> kurzfristigen Renditemax<strong>im</strong>ierung<br />

letztendlich bevorzugen (HIRSCH-KREINSEN 1999: 329).

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