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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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<strong>Die</strong> bei kurzfristiger Betrachtung enorme Zunahme <strong>des</strong> Welthandels entpuppt sich<br />

bei einer längerfristigen Betrachtung eher als ein wesentlich durch zyklische<br />

Schwankungen beeinflusstes moderates Wachstum (CHASE-DUNN et al. 2000;<br />

HIRST 1997). Gleichzeitig konzentriert sich der „Welthandel“ auch Mitte der<br />

1990er Jahre hauptsächlich auf den Austausch zwischen den drei Regionen Asien,<br />

Westeuropa sowie Nordamerika. <strong>Die</strong> eigentliche Veränderung hat somit zwar<br />

weniger in der Quantität wohl aber in der Qualität <strong>des</strong> Welthandels stattgefunden.<br />

<strong>Die</strong>ser qualitative Wandel zeigt sich nicht nur in einer Beschleunigung der Warenströme,<br />

sondern vor allem in der Ausweitung <strong>des</strong> intrasektoralen Handels.<br />

„<strong>Die</strong>ser intrasektorale Handel mit ähnlichen Gütern beruht auf <strong>im</strong>mer differenzierteren<br />

Käuferwünschen und entsprechender Produktdifferenzierung in den<br />

hochentwickelten Marktwirtschaften und macht heute schätzungsweise mehr als<br />

die Hälfte <strong>des</strong> Warenaustauschs zwischen den Industrieländern aus“ (KÜCHLE<br />

1996: 296). Für die deutsche Wirtschaft mit ihrem hohen Exportanteil hat die<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Handels eine besondere Bedeutung. Sowohl was den Handels-<br />

überschuss als auch die Weltmarktanteile anbelangt, hat Deutschland seine herausragende<br />

Stellung <strong>im</strong> internationalen Vergleich halten können (KÜCHLE 1996).<br />

Bezüglich <strong>des</strong> <strong>Arbeitsmarktes</strong> sind jedoch Veränderungen insbesondere bei der<br />

Nachfrage nach geringqualifizierten Arbeitskräften zu erwarten (vgl. dazu Abschnitt<br />

2.7.3 oben).<br />

Neben der Intensivierung <strong>des</strong> Handels werden die seit Mitte der 1980er Jahre in<br />

absoluten wie relativen Zahlen enorm angestiegenen Auslandsdirektinvestitionen<br />

als weiterer Beleg für eine fortschreitende ökonomische Globalisierung angeführt.<br />

Von einigen Autoren wird in diesem Zusammenhang vor dem „Export von Ar-<br />

beitsplätzen“ gewarnt und gleichzeitig die vergleichsweise hohen Lohnkosten in<br />

Deutschland für diesen Trend verantwortlich gemacht. Gegen dieses Argument<br />

spricht jedoch, dass sich die Auslandsdirektinvestitionen (sowohl was die Herkunft<br />

als auch das Ziel anbelangt) ähnlich dem Welthandel regional auf Westeuropa,<br />

Nordamerika und Japan konzentriert, zwischen denen nur relativ geringe<br />

Lohnkostenunterschiede bestehen (HÜBNER 1998: 215ff). In dieses Bild passt<br />

darüber hinaus, dass von deutschen Unternehmen vor allem die (langfristig und<br />

strategisch ausgerichtete) Marktsicherung bzw. Markterschließung als Motiv für<br />

Auslandsinvestitionen genannt werden (SCHIEF 2000). Darüber hinaus handelt es<br />

sich bei den deutschen Auslandinvestitionen „zum großen Teil um Übernahmen

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