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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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schaft tendenziell eher steigt. Denn in einer mehr und mehr auf Wissen und flachen<br />

Hierarchien beruhenden dezentralen Produktion wächst ohne Zweifel auch<br />

die Bedeutung einer verlässlichen und dauerhaften Kooperation zwischen Betriebsleitung<br />

und Arbeitnehmer (BREEN 1997; SEIFERT/PAWLOWSKY 1998; vgl.<br />

auch Abschnitt 2.6.1). Längere Betriebszugehörigkeitsdauern vergrößern dabei auf<br />

der einen Seite allein durch die <strong>im</strong> Zeitverlauf zunehmende Betriebserfahrung<br />

„aus sich heraus“ das betriebsspezifische Humankapital. Gleichzeitig werden auf<br />

der anderen Seite durch diese Stabilisierung sowohl für Beschäftigte wie Arbeitgeber<br />

Anreize gesetzt, weiter (stärker) in betriebsspezifisches Humankapital zu<br />

investieren, da sie davon ausgehen können, dass sich die Amortisationszeiten für<br />

diese Investitionen erhöhen und dadurch die Betriebsbindungen weiter stabilisieren.<br />

Eine solche Stabilisierungsspirale ist insbesondere für eine durch hohe Produktivität<br />

und Produktqualität gekennzeichnete Volkswirtschaft wie Deutschland<br />

zu erwarten. <strong>Die</strong> „Unternehmen [sind] zunehmend auf qualifizierte Mitarbeiter<br />

angewiesen. <strong>Die</strong>se wollen sie auch in Krisenzeiten halten, um nicht die umfang-<br />

reichen Investitionen in deren Know-how zu verlieren. Sie versuchen daher, die<br />

interne Flexibilität zu erhöhen. [...] Mehr und mehr Unternehmen ‚entlassen‘<br />

lieber Arbeitsstunden als Mitarbeiter“ (BOSCH 2001a: 225; vgl. auch BELLMANN<br />

et al. 1996 sowie Abschnitt 2.6.3). Wenn tatsächlich parallel <strong>zur</strong> allgemeinen<br />

Bildungsexpansion auch die Bedeutung betriebsspezifischen Humankapitals<br />

zugenommen hat, ist folglich mit einer Entschleunigung <strong>des</strong> Arbeitsmarktgesche-<br />

hens und einer Stabilisierung der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Bindung zu rechnen.<br />

2.8 Wesentliche Veränderungen externer Einflüsse<br />

2.8.1 Ökonomische Globalisierung<br />

Der Prozess der ökonomischen Globalisierung bezieht sich vor allem auf die<br />

„Ausweitung von Märkten für Produkte und Vorprodukte, Arbeit (einschließlich<br />

<strong>im</strong> Ausland erbrachter produktiver Vorleistungen) und Kapital (Kredite ebenso<br />

wie Unternehmensanteile) über Grenzen hinweg, also über die Reichweite nationaler<br />

Institutionen hinaus“ (HASSEL et al. 2000: 500). Folglich ist für eine Beurteilung<br />

der Auswirkungen der ökonomischen Globalisierung insbesondere die<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Welthandels, die Direktinvestitionen <strong>im</strong> Ausland und die Entwicklung<br />

auf den internationalen Finanz- und Aktienmärkten von Interesse (vgl.<br />

HOFFMANN 1999).

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