23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 166 -<br />

Nomaden“ der <strong>Die</strong>nstleistungsgesellschaft (RIFKIN 1996:142; vgl. auch WELSCH<br />

1994) bezeichnet werden. Es ist daher möglich, dass <strong>im</strong> Zeitverlauf sowohl zunehmende<br />

Chancen als auch wachsende Risiken gemeinsam in Richtung einer<br />

zunehmenden Arbeitsmarktdynamik von höher qualifizierten Beschäftigten wirken.<br />

Auf der anderen Seite erhöhen sich mit sinkender Qualifikation <strong>im</strong> Zeitverlauf vor<br />

allem die Arbeitsmarktrisiken. <strong>Die</strong>s ist ein international zu beobachtender Trend,<br />

denn seit den 1980er Jahren ist in allen industrialisierten Ländern ein Rückgang<br />

der Zahl geringqualifizierter Beschäftigter zu verzeichnen (NICKELL/BELL 1995).<br />

Als Ursache wird sowohl ein Rückgang <strong>des</strong> Angebots von als auch der Nachfrage<br />

nach geringqualifizierter Beschäftigung angeführt. Dabei wird der Nachfragerückgang<br />

vor allem mit dem technologischen Wandel begründet, der den (vermehrten)<br />

Einsatz qualifizierten Personals notwendig und die Nutzung geringquali-<br />

fizierten Personals mehr und mehr überflüssig macht (BERMAN/BOUND/MACHIN<br />

1998). Demgegenüber betonen andere Autoren die <strong>im</strong> Zuge der Globalisierung<br />

wachsende Konkurrenz mit Schwellen- bzw. Entwicklungsländern als Grund für<br />

den Nachfragerückgang nach geringqualifiziertem Personal (WOOD 1995;<br />

MINFORD et al. 1999; kritisch dazu FREEMAN 1995). 58 Als Gründe für den Rückgang<br />

geringqualifizierten Arbeitsangebots wird die Expansion formaler Bildung<br />

angeführt, wobei jedoch das geringqualifizierte Angebot die Nachfrage übertrifft,<br />

was folglich mit wachsenden Arbeitslosigkeitsraten von Geringqualifizierten<br />

einhergeht. <strong>Die</strong>ses Ungleichgewicht führe u. a. <strong>des</strong>halb zu einer hohen Arbeitslosigkeitspersistenz<br />

(insbesondere von Geringqualifizierten), weil die nach unten zu<br />

starren Löhne einen Preiswettbewerb auf dem Arbeitsmarkt verhinderten<br />

(CHRISTENSEN/SCHIMMELPFENNIG 1998). <strong>Die</strong> zu geringe Lohnspreizung wirke<br />

dabei insbesondere <strong>im</strong> Bereich der einfachen <strong>Die</strong>nstleistungen beschäftigungshemmend<br />

(FITZENBERGER/FRANZ 1998). <strong>Die</strong>s wird gerade für eine Situation mit<br />

auf kollektiver Lohnfindung basierenden Min<strong>des</strong>tlöhnen und allgemeinverbindlichen<br />

Tarifverträgen erwartet, wie dies in Deutschland nach wie vor gegeben ist<br />

(SOLTWEDEL et al. 1990). Zusätzlich werden verstärkt „einfache“ Arbeitsplätze<br />

mit für diesen Job überqualifiziertem Personal besetzt (HENNINGES 1996), was die<br />

Arbeitsmarktchancen Geringqualifizierter weiter verschlechtern kann<br />

58 FITZENBERGER (1999) geht davon aus, dass Handelseffekte eher für Geringqualifizierte und<br />

technologische Effekte eher für Hochqualifizierte von Bedeutung sind.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!