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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Zwischen Mitte der 1970er und Mitte der 1990er Jahre sind keine wesentlichen<br />

Veränderungen in der Organisation der schulischen Bildung vorgenommen worden,<br />

jedoch hat die Bildungsbeteiligung und in Folge <strong>des</strong>sen auch die formale<br />

Qualifikation von Schulabgängern <strong>im</strong> Untersuchungszeitraum deutlich zugenommen:<br />

„Im Jahr 1975 verließen nur 12,7 % eines [...] Jahrgangs das allgemeinbildende<br />

Schulwesen mit Hoch-/Fachhochschulreife, knapp ein Viertel (24,6 %) mit<br />

Mittlerer Reife und fast die Hälfte (47,4 %) mit höchstens einem Hauptschulabschluß.<br />

Im Jahr 1995 absolvierten bereits 22,7 % eines Jahrgangs das Abitur,<br />

35,7 % die Mittlere Reife. Nur 36,6 % gingen mit oder ohne Hauptschulabschluß<br />

aus allgemeinbildenden Schulen ab“, wobei sich diese Entwicklung vor allem bis<br />

Mitte der 1980er Jahre vollzogen hat und seit dem in eher abgeschwächter Form<br />

voran schreitet, d. h. „die große Dynamik der Bildungsexpansion war <strong>im</strong> Bereich<br />

der Allgemeinbildung mit Beginn der 1990er Jahre abgeschlossen“<br />

(REINBERG/HUMMEL 1999: 26f). Durch die abnehmende Bedeutung der Hauptschule<br />

zugunsten ‚höherwertiger‘ Bildungsabschlüsse verstärkte sich <strong>im</strong> Laufe der<br />

Jahre die ohnehin zu beobachtende Stratifizierung <strong>des</strong> Bildungssystems: „Von<br />

großen Schülerjahrgängen und hohen Zahlen an Zuwandererkindern teilweise<br />

verdeckt, fand nämlich in großem Umfang eine Abwanderung leistungsfähigerer<br />

Grundschüler [die in früheren Jahren anschließend die Hauptschule besucht hät-<br />

ten; M. E.] in Realschulen und Gymnasien statt. Zurück bleibt eine sehr heterogene<br />

Schülerschaft, von der etwa 2/3 den Hauptschulabschluss und 1/5 den Real-<br />

schulabschluss erreicht, 1/7 die Schule jedoch ohne Abschluss verlässt“<br />

(GUKENBIEHL 2001b: 94).<br />

<strong>Die</strong> Zahl der Auszubildenden <strong>im</strong> Dualen System ist entscheidend von der Ausbil-<br />

dungsbereitschaft der Betriebe abhängig, die allerdings starken konjunkturellen<br />

Einflüssen ausgesetzt ist, so dass insbesondere in Rezessionsphasen zu wenig<br />

Ausbildungsplätze <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Anfang der 1980er Jahre wurde diese<br />

Situation noch durch den Eintritt der „geburtenstarken Jahrgänge“ in den Erwerbsarbeitsmarkt<br />

verschärft, so dass 1985 knapp 60.000 Jugendliche keinen<br />

Ausbildungsplatz erhielten. In der anschließenden wirtschaftlichen Erholung<br />

verringert sich daher auch der Abstand zwischen der Zahl offener Ausbildungsplätze<br />

und der Bewerberzahl, so dass 1995 rund 20.000 Jugendliche in Westdeutschland<br />

ohne Ausbildungsplatz geblieben sind (BOSCH 2000d: 101). Trotz der<br />

zwischen Anfang der 1980er und Mitte der 1990er Jahre gesunkenen absoluten

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