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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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und Mutter aufbaute, Abschied genommen, – aber auf seine Weise. [...] Frauen<br />

sollen [...] zwar erwerbstätig sein, jedoch nicht zu der Zeit, wenn die Kinder sie zu<br />

Hause [...] brauchen“ (OSTNER 2001: 226). Somit kann einerseits zwar eine vermehrte<br />

Tendenz <strong>zur</strong> Pluralisierung von Lebens- und damit auch Haushaltsformen<br />

festgehalten werden, jedoch sind die Veränderungen in ihrer quantitativen Bedeutung<br />

andererseits auch nicht zu überschätzen: „Insgesamt bedeutet der als<br />

Pluralisierung familialer Lebensformen zu begreifende Wandel der deutschen<br />

Familienverhältnisse [...] keineswegs den Niedergang der Familie. Insbesondere<br />

die die Konturen <strong>des</strong> deutschen Familienbil<strong>des</strong> zunehmend kennzeichnenden<br />

Alleinerziehenden, Singles und kinderlosen Ehen werden nur von einer kleinen<br />

Minderheit als idealer und dauerhafter [!] Privatheitsstatus angesehen. Das Kleinfamilienmodell<br />

ist in seinem Monopolanspruch zwar relativiert, bleibt aber für die<br />

Mehrheit der deutschen Bevölkerung Fixpunkt und Leitbild familialer Orientie-<br />

rung“ (Meyer in GEIßLER 1996: 330; vgl. auch HONDRICH 1998; GLATZER 1998;<br />

LAUTERBACH 1999).<br />

2.7.2 Veränderte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung<br />

Auch wenn die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen in Deutschland <strong>im</strong>mer noch<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu anderen Industrienationen (bspw. USA, Großbritannien, Schwe-<br />

den) relativ gering ist, ist dennoch zumin<strong>des</strong>t seit Mitte der 1980er Jahre ein<br />

wachsender Teil der Frauen erwerbstätig (COSTA 2000: 110ff), so dass sich der<br />

Abstand <strong>zur</strong> höheren Frauenerwerbsquote anderer Industrieländer verringern<br />

konnte (RUBERY 1998: 274ff). <strong>Die</strong> gesteigerte Erwerbsbeteiligung von Frauen hat<br />

dabei insbesondere <strong>im</strong> Rahmen von Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen zuge-<br />

nommen (vgl. bspw. KAUFMANN 1997: 58ff; HEINZE 1998: 37f). <strong>Die</strong> Gründe für<br />

diesen sich auch international abzeichnenden Trend der wachsenden Erwerbsbeteiligung<br />

von Frauen sind vielschichtig. Ursachen werden bspw. <strong>im</strong> Geburtenrückgang<br />

oder aber in sinkenden Preisen für Haushaltsgeräte und industriell<br />

(vor)gefertigte Lebensmittel und Kleidung gesehen55 ; auch die wachsende Bedeutung<br />

<strong>des</strong> <strong>Die</strong>nstleistungssektors sowie nicht zuletzt die erhöhte Bildungsbetei-<br />

55 OTT (1999: 184ff) dokumentiert die Preisentwicklung bei Fertignahrung, Konfektionstextilien<br />

und Haushaltsgeräten <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Gütern sowie der Lohnentwicklung. Allerdings<br />

zeigt sich auch: „Marktsubstitute für Kinderbetreuung sind tendenziell nicht kostengünstiger<br />

als Eigenbetreuung geworden, da die Preisentwicklung für Kinderbetreuung etwa der Entwicklung<br />

der Opportunitätskosten, d.h. der Lohnsteigerungen von Frauenlöhnen entspricht“<br />

(OTT 1999: 186).

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