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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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von Betriebsräten (ausführlich dazu bspw. LAMPERT 1994: Kapitel VIII;<br />

NEUMANN/SCHAPER 1998: 82ff).<br />

Neben den industriellen Beziehungen ist das System der sozialen Sicherung elementarer<br />

Bestandteil <strong>des</strong> deutschen Gesellschaftsreg<strong>im</strong>es. <strong>Die</strong> Kernbereiche<br />

Kranken-, Arbeitslosen-, Renten-, Unfall- und (seit 1994) Pflegeversicherung sind<br />

selbstverwaltet und parafiskalisch organisiert. <strong>Die</strong> in der vorliegenden Arbeit<br />

interessierenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind gerade durch den<br />

Umstand der Pflichtversicherung in diesen Bereichen definiert. Wesentlicher<br />

Bestandteil ist dabei die paritätische Beitragszahlungen der Arbeitnehmer und<br />

Arbeitgeber37 sowie das Solidarprinzip, wonach eine Beitragsdifferenzierung nicht<br />

anhand ungleicher Risiken, sondern entsprechend der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />

(vor allem gemessen an der Einkommenshöhe) erfolgt. 38 Darüber hinaus<br />

existieren mit der Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe steuerfinanzierte Sicherungs-<br />

systeme, die nicht nach dem Versicherungs- sondern nach dem (subsidiären)<br />

Fürsorgeprinzip organisiert sind (ausführlich dazu LAMPERT 1994: Kapitel IX;<br />

NEUMANN/SCHAPER 1998: 141ff).<br />

2.2.2 Bildungssystem<br />

Neben den industriellen Beziehungen und dem sozialen Sicherungssystem ist die<br />

Organisation <strong>des</strong> Bildungssystems ein zentrales Element der sozialen Ordnung.<br />

Bildung, verstanden als die Erweiterung von Kenntnissen und Fähigkeiten, ist<br />

zwar prinzipiell ein lebenslanger Prozess, gleichwohl jedoch insbesondere in<br />

spezifischen biographischen Abschnitten stark durch das institutionalisierte Bildungssystem<br />

(mit)best<strong>im</strong>mt. Das institutionalisierte Bildungssystem beginnt mit<br />

der vorschulischen Kinderbetreuung, auf die die schulische Bildung, die berufliche<br />

Bildung und eventuell die Weiterbildung in späteren Lebensphasen aufbauen.<br />

In Deutschland ist die Gültigkeit der allgemeinen Schulpflicht das Fundament der<br />

schulischen Bildung. Sie stellt sicher, dass alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr<br />

zunächst die i. d. R. vierjährige Grundschule und anschließend eine weiter-<br />

37 Gleichwohl kann man in den vergangenen Jahren eine Tendenz <strong>zur</strong> Aufweichung der paritätischen<br />

Beitragsaufbringung zu Ungunsten der Arbeitnehmer beobachten, so bspw. durch die<br />

Kompensation der Arbeitgeber <strong>im</strong> Rahmen der Einführung der Pflegeversicherung durch den<br />

Wegfall eines gesetzlichen Feiertages oder aber die Stärkung der privaten Eigenvorsorge <strong>im</strong><br />

Zuge der Rentenreform („Riester-Rente“); vgl. dazu auch Abschnitt 5.3.3.<br />

38 Ausnahme ist die gesetzliche Unfallversicherung mit alleiniger Beitragspflicht der Arbeitgeber<br />

sowie einer risikogerechten Beitragszahlung („Gefahrentarif“).

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