23.12.2012 Aufrufe

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 123 -<br />

beitsmarktgeschehens. Gleichwohl ist zu bedenken, dass <strong>im</strong> Mittelpunkt der vorliegenden<br />

Arbeit die Überprüfung von Thesen steht, die sich auf eine langfristige<br />

Entwicklung beziehen. Durch die Abdeckung eines Zeitraums von 20 Jahren sind<br />

daher die Daten der IABS für diesen Analysezweck hervorragend geeignet. Neben<br />

diesen zeitlichen Grenzen ist die augenfälligste Beschränkung der IABS, dass in<br />

ihr Informationen allein über sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />

enthalten sind. <strong>Die</strong> folgende Analyse muss sich <strong>des</strong>halb auf sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung beschränken und ermöglicht keine Aussagen<br />

über geringfügig Beschäftigte, Selbständige oder etwa Beamte. Da jedoch sozialversicherungspflichtiger<br />

Beschäftigung nach wie vor die herausragende Rolle auf<br />

dem deutschen Arbeitsmarkt zukommt (KOHLI 1994: 227; HOFFMANN/WALWEI<br />

1998), bildet die vorliegende Analyse mit Sicherheit den wesentlichen Kern <strong>des</strong><br />

deutschen <strong>Arbeitsmarktes</strong> ab. Denn entgegen herrschender Diskurse (vgl. bspw.<br />

ZUKUNFTSKOMMISSION 1996: 42ff) zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass sich<br />

für Deutschland kein dramatischer Bedeutungsverlust von sogenannten „Normalarbeitsverhältnissen“<br />

zu Gunsten von „prekären“ oder „atypischen“ Beschäftigungsformen<br />

empirisch nachweisen lässt, zumin<strong>des</strong>t solange unbefristete, sozial-<br />

versicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung als „normale“ Arbeitsform verstanden<br />

wird. Zwar hat die relative Bedeutung von „prekären“ Beschäftigungsverhält-<br />

nissen zugenommen, so dass sich der Anteil der unbefristet sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten an allen Erwerbstätigen von gut 76 Prozent in 1986 auf<br />

etwa 70 Prozent in 1998 verringert hat (Abbildung 9). Jedoch ist diese Entwicklung<br />

unter gesamtwirtschaftlicher Perspektive kein Verdrängungseffekt, sondern<br />

atypische Beschäftigungsverhältnisse sind zusätzlich hinzugekommen. Abbildung<br />

10 zeigt, dass die absolute Zahl der unbefristet sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

<strong>im</strong> Zeitverlauf relativ konstant geblieben ist und ihr relativer Bedeutungsverlust<br />

zum weit überwiegenden Teil auf die deutliche Ausweitung geringfügiger<br />

Beschäftigungsverhältnisse <strong>zur</strong>ückzuführen ist. Demgegenüber hat sich<br />

die Bedeutung anderer Formen atypischer Beschäftigung bis Ende der 1990er<br />

Jahre kaum verändert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!