Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...
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- 118 - Des Weiteren sind zwei Kategorien von zentraler Bedeutung, um die „Ereignisgeschichte“ der Untersuchungselemente ausreichend beschreiben zu können: „Zustände“ und „Ereignisse“. Zustände beschreiben dabei, an welcher spezifischen Position ein Element sich im Zustandsraum aufhält; Ereignisse geben Zeitpunkt und ggf. Richtung eines Positionswechsels innerhalb des Zustandsraums an. Die Zeiträume zwischen zwei Zustandswechseln werden „Episoden“ genannt (MEINKEN 1992: 68f). Somit kann der zu analysierende Prozess folgender Maßen beschrieben werden: Ein Element besetzt für eine zu quantifizierende Zeit eine Position; ein Ereignis führt zu einem Positionswechsel und beendet somit die (per Definition stabile) Episode. Dem Ereignis schließt sich eine neue Episode mit einer eindeutig zu bestimmenden Position an. Die Abfolge von Episoden und Ereignissen produziert somit für jedes betrachtete Element ein individuelles Muster, das in der Ereignisanalyse als „Sequenz“ bezeichnet wird: „So gesehen ist ein Lebenslauf eine Episodensequenz, wobei im Idealfall Informationen über den zeitlichen Beginn und das Ende der jeweils interessierenden Episoden vorliegen.“ (DIEKMANN/MITTER 1990: 405). Längsschnittanalysen fragen allgemein danach, ob im Zeitverlauf eine Verände- rung stattgefunden hat bzw. welche Determinanten diese Veränderung verursacht haben. Die Ereignisanalyse als ein spezielles Instrument der Längsschnittanalyse geht sogar noch einen Schritt weiter, indem sie nicht nur daran interessiert ist, ob eine Veränderung im Zeitverlauf eingetreten, sondern auch wann dies geschehen ist. Die Zeit wird hier als ein erklärender Faktor integriert. Bei einer dynamischen Arbeitsmarktanalyse wird dadurch die Möglichkeit berücksichtigt, das sozioökonomische Faktoren einen Einfluss auf die Zeitveränderlichkeit individueller Arbeitsvertragsarrangements und somit auch auf das Arbeitsmarktgeschehen insgesamt besitzen. Wenn wir die Arbeitsvertragsarrangement bzw. das Arbeitsmarktgeschehen als zu erklärendes Phänomen einer empirischen Arbeitsmarktforschung verstehen, berücksichtigt die Ereignisanalyse aber nicht nur die Zeitveränderlichkeit der abhängigen Variable. Auch die erklärenden Faktoren werden in ihrer prinzipiellen Zeitveränderlichkeit erfasst. So wird es möglich, kausale Zusammenhänge zwischen dem Auftreten eines erklärenden und eines zu erklärenden Ereignisses zu analysieren. Gleichzeitig können durch den Längsschnittcharakter zurückliegende Ereignisse als erklärende Faktoren berücksichtigt werden (DIEKMANN/MITTER 1990: 434f). Mit anderen Worten: Die Methode der Ereig-
- 119 - nisanalyse ermöglicht eine dynamische Analyse des Arbeitsmarktgeschehens, da die Rahmenbedingungen auf den unterschiedlichen Ebenen als erklärende Faktoren des Arbeitsmarktgeschehens einbezogen werden, gleichzeitig ihre prinzipielle Zeitveränderlichkeit adäquat berücksichtigt wird und darüber hinaus zurückliegende Ereignisse im Erwerbsverlauf der Arbeitsmarktakteure als erklärende Faktoren integriert werden (MAYER 1990: 13).
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Des Weiteren sind zwei Kategorien von zentraler Bedeutung, um die „Ereignisgeschichte“<br />
der Untersuchungselemente ausreichend beschreiben zu können: „Zustände“<br />
und „Ereignisse“. Zustände beschreiben dabei, an welcher spezifischen<br />
Position ein Element sich <strong>im</strong> Zustandsraum aufhält; Ereignisse geben Zeitpunkt<br />
und ggf. Richtung eines Positionswechsels innerhalb <strong>des</strong> Zustandsraums an. <strong>Die</strong><br />
Zeiträume zwischen zwei Zustandswechseln werden „Episoden“ genannt<br />
(MEINKEN 1992: 68f). Somit kann der zu analysierende Prozess folgender Maßen<br />
beschrieben werden: Ein Element besetzt für eine zu quantifizierende Zeit eine<br />
Position; ein Ereignis führt zu einem Positionswechsel und beendet somit die (per<br />
Definition stabile) Episode. Dem Ereignis schließt sich eine neue Episode mit<br />
einer eindeutig zu best<strong>im</strong>menden Position an. <strong>Die</strong> Abfolge von Episoden und<br />
Ereignissen produziert somit für je<strong>des</strong> betrachtete Element ein individuelles<br />
Muster, das in der Ereignisanalyse als „Sequenz“ bezeichnet wird: „So gesehen ist<br />
ein Lebenslauf eine Episodensequenz, wobei <strong>im</strong> Idealfall Informationen über den<br />
zeitlichen Beginn und das Ende der jeweils interessierenden Episoden vorliegen.“<br />
(DIEKMANN/MITTER 1990: 405).<br />
Längsschnittanalysen fragen allgemein danach, ob <strong>im</strong> Zeitverlauf eine Verände-<br />
rung stattgefunden hat bzw. welche Determinanten diese Veränderung verursacht<br />
haben. <strong>Die</strong> Ereignisanalyse als ein spezielles Instrument der Längsschnittanalyse<br />
geht sogar noch einen Schritt weiter, indem sie nicht nur daran interessiert ist, ob<br />
eine Veränderung <strong>im</strong> Zeitverlauf eingetreten, sondern auch wann dies geschehen<br />
ist. <strong>Die</strong> Zeit wird hier als ein erklärender Faktor integriert. Bei einer dynamischen<br />
Arbeitsmarktanalyse wird dadurch die Möglichkeit berücksichtigt, das sozioökonomische<br />
Faktoren einen Einfluss auf die Zeitveränderlichkeit individueller<br />
Arbeitsvertragsarrangements und somit auch auf das Arbeitsmarktgeschehen<br />
insgesamt besitzen. Wenn wir die Arbeitsvertragsarrangement bzw. das Arbeitsmarktgeschehen<br />
als zu erklären<strong>des</strong> Phänomen einer empirischen Arbeitsmarktforschung<br />
verstehen, berücksichtigt die Ereignisanalyse aber nicht nur die Zeitveränderlichkeit<br />
der abhängigen Variable. Auch die erklärenden Faktoren werden in<br />
ihrer prinzipiellen Zeitveränderlichkeit erfasst. So wird es möglich, kausale Zusammenhänge<br />
zwischen dem Auftreten eines erklärenden und eines zu erklärenden<br />
Ereignisses zu analysieren. Gleichzeitig können durch den Längsschnittcharakter<br />
<strong>zur</strong>ückliegende Ereignisse als erklärende Faktoren berücksichtigt werden<br />
(DIEKMANN/MITTER 1990: 434f). Mit anderen Worten: <strong>Die</strong> Methode der Ereig-