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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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änderlichkeit der vier Ebenen durch den historischen und regionalen Bezug nicht<br />

beliebig, sondern pfadabhängig (BLOSSFELD 2000).<br />

Bis zu diesem Punkt wurden die Arbeitsmarktakteure vorgestellt sowie ihre Einbettung<br />

in das gesamte Produktionskalkül von Betrieben bzw. privaten Haushalten<br />

einerseits und in übergeordnete, zeitveränderliche Rahmenbedingungen andererseits<br />

gezeigt. Nun gilt es, aus all diesen Elementen ein Arbeitsmarktschema zu<br />

entwerfen, dass den Arbeitsmarktprozess zusammenfassend darstellen kann.<br />

Abbildung 8 zeigt ein neues Arbeitsmarktschema, das den in Rahmenbedingungen<br />

eingebetteten Entscheidungsprozess der Arbeitsmarktteilnehmer verdeutlicht. Im<br />

Zentrum steht der Arbeitsmarkt, auf dem die Arbeitsmarktakteure interagieren.<br />

Das individuelle Arbeitsangebot tritt in Person eines einzelnen Arbeitsanbieters<br />

am Markt auf während die „individuelle“ Arbeitsnachfrage in Form von einzelnen<br />

Arbeitsstellen in Erscheinung tritt. Arbeitsanbieter und Arbeitsnachfrager suchen<br />

– entsprechend der von ihnen definierten sozialen Situation – einen Transaktionspartner.<br />

Gelingt eine Einigung, so kommt es zum Arbeitsvertrag, der die Modali-<br />

täten <strong>des</strong> Tauschaktes definiert (Abbildung 8: €); kommt es zu keiner Einigung,<br />

so existiert kein Arbeitsvertrag; die Stelle bleibt (vorläufig) unbesetzt und der<br />

Anbieter (vorläufig) arbeitslos (Abbildung 8: ó).<br />

Doch: Wie definiert der Arbeitsanbieter seine soziale Situation? Zunächst ist<br />

dieser Prozess in den individuellen Rahmen eingebettet. <strong>Die</strong>ser individuelle Rahmen<br />

<strong>des</strong> Arbeitsanbieters ist in Abbildung 8 durch seine „psycho-soziale Disposi-<br />

tion“ als auch durch seine „individuellen Ressourcen“ best<strong>im</strong>mt. Gleichzeitig ist<br />

der Arbeitsanbieter in den Mikrorahmen <strong>des</strong> privaten Haushalts eingebettet. Der<br />

private Haushalt als Produktionsgemeinschaft max<strong>im</strong>iert seine Produktivität durch<br />

die Kombination von Kapital und Boden (i. d. R. die Wohnung), Technik (also<br />

bspw. Haushaltsgeräte oder privater PKW) und Arbeit; entscheidend für die<br />

Kombination der Produktionsressourcen ist die dabei angewendete Produktionsorganisation.<br />

Das individuelle Arbeitsangebot leitet sich dementsprechend aus der<br />

spezifischen Nutzung von Produktionsressourcen <strong>im</strong> jeweiligen Haushalt ab. <strong>Die</strong><br />

Kombination unterschiedlicher Produktionsressourcen ist wiederum eingebettet in<br />

den Makrorahmen; für die Haushaltsproduktion sind hier insbesondere das<br />

„Haushaltsreg<strong>im</strong>e“ sowie das „Polit-juristische Reg<strong>im</strong>e“ und darüber hinausgehende<br />

„externe Einflüsse“ von Bedeutung.

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