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Die Restrukturierung des Arbeitsmarktes im Übergang zur ...

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Familie renoviert werden („Produktionsentscheidung“). Für diese Renovierung<br />

stehen 1000 Taler sowie die Werkzeuge und die entsprechenden He<strong>im</strong>werkerkenntnisse<br />

der Haushaltsmitglieder <strong>zur</strong> Verfügung („1. Allokationsentscheidung“).<br />

Auf Basis dieser Restriktionen entschließt sich die Familie, selbst zu<br />

tapezieren, für die Malerarbeiten jedoch einen Anstreicher zu bezahlen („2. Allokationsentscheidung“).<br />

In einer „3. Allokationsentscheidung“ sind einerseits die<br />

Vertragsinhalte mit dem beauftragten Malerbetrieb und andererseits die innerfamiliäre<br />

Arbeitsteilung zu spezifizieren und zu koordinieren. Im Ergebnis orientiert<br />

sich also auch die Flexibilität <strong>des</strong> Arbeitskrafteinsatzes aus haushaltlicher Sicht<br />

ebenfalls an einer gesamten, umfassenden Organisationsstrategie; diese organisationsspezifische<br />

Flexibilisierungsstrategie ist auch hier das Kondensat aller einzelnen<br />

„Verträge“, die der Haushalt mit anderen Haushalten bzw. Betrieben<br />

schließt, bzw. die zwischen den einzelnen Haushaltsmitgliedern bestehen. Dabei<br />

ist <strong>im</strong> vorstehenden Beispiel nicht nur die Tatsache, dass ein professioneller Anstreicher<br />

für einen Teil der Renovierungsarbeiten „beschäftigt“ wird als Arbeitsnachfrage<br />

von arbeitsmarktlicher Relevanz. Indirekt ist mit dieser Arbeitsnachfrageentscheidung<br />

<strong>des</strong> Haushalts gleichzeitig die Entscheidung <strong>zur</strong> Erwirtschaftung<br />

von Geldeinkommen und damit auch eine Arbeitsangebotsentscheidung verknüpft,<br />

da Geldeinkommen i. d. R. über Erwerbsarbeit erzielt werden muss.<br />

1.6 <strong>Die</strong> Einbettung <strong>des</strong> Arbeitsvertrages<br />

Um die Dynamik <strong>des</strong> <strong>Arbeitsmarktes</strong> zu verstehen und erklären zu können, muss<br />

geklärt werden, welche Einflüsse auf die Arbeitsmarktakteure durch übergeord-<br />

nete Rahmenbedingungen einwirken und dadurch ihr Handeln beeinflussen. „Institutionen<br />

geben den äußeren Rahmen ab, in dem Menschen tätig werden und<br />

aufeinander einwirken. Sie legen die Beziehungen einerseits der Zusammenarbeit,<br />

andererseits <strong>des</strong> Wettbewerbs fest, die eine Gesellschaft und insbesondere eine<br />

Wirtschaftsordnung ausmachen. Wenn Ökonomen von ihrer Disziplin als einer<br />

Theorie der Wahlhandlungen sprechen und davon, daß die Wahlhandlungen durch<br />

Wahlmöglichkeiten und durch Präferenzen best<strong>im</strong>mt werden, dann haben sie<br />

einfach unerwähnt gelassen, daß eben der institutionelle Rahmen die Wahlmöglichkeiten<br />

<strong>des</strong> einzelnen beschränkt“ (NORTH 1988: 207). In diesem Sinn kann ein<br />

von WILLIAMSON (2000) vorgeschlagenes allgemeines Schema der Gesellschaftsanalyse<br />

genutzt werden, mit <strong>des</strong>sen Hilfe vier unterschiedliche Ebenen von Rah-

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