Unter der Staleke 222, Sommer 2021

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WULSBÜTTEL. „Wir haben die Testreihe mit unserem Marsrover in Wulsbüttel erfolgreich abgeschlossen“, erklärt Diplom-Ingenieur Florian Cordes vom Deutschen Forschungsinstitut für künstliche Intelligenz in Bremen. Die derzeitige Pandemie machte die Reiseplanung zunichte. Statt in Fuerte Ventura erprobte das Institut den autonom agierenden Roboter in einer Sandgrube an der Landesstraße 135 im Bereich Wulsbüttel. Das vierrädrige Gerät nennt sich Sherpa TT und soll als mobile Station kleinere Roboter bei einem Einsatz im Weltraum führen. „Wir konnten 500 Meter fehlerfrei autonom zurücklegen“, freut sich Cordes. Der Projektleiter Weltraumrobotik blickt zufrieden auf die fünfwöchige Testphase in der Sandgrube bei Wulsbüttel zurück. Das Gerät operiert autonom, das heißt es fährt nach eigenem Ermessen auch durch unwegsames Gelände. Dazu liefern vier Kameras die Informationen an einen integrierten Rechner, der diese in Bewegungen umsetzt. An jedem der vier spinnenartigen Beine treiben metallring gefederte Räder das etwa 100 Kilogramm schwere Fahrzeug an. Im späteren Einsatzfall kann der angebaute Greifarm zum Wechsel der Betriebsbatterien, zum Graben von Erdproben mit einer Schaufel oder als Kran verwendet werden. Rückwärtsfahren geht bisher nur mit „vor Ort“ Steuerrung. Der spanische Forschungsteilnehmer Raul fährt den Sherpa zurück zum Ausgangspunkt seiner autonom zurückgelegten Wegstrecke. Testreihe mit dem Marsrover in Wulsbüttel „Wir erproben hier die Software für die autonome Bewegung“, erklärt Cordes und zeigt die zahlreichen Markierungen auf dem etwa 1500 Quadratmeter großen Sandabbaugelände. „Die Firma Pauls zeigte sich für unsere Anfrage sofort aufgeschlossen“, sagt Florian Cordes, der dieses Gelände nach Auswertung einiger Alternativen auswählte. Die Firma Pauls zeigte sich sofort aufgeschlossen Der Eigentümer aus Lehnstedt bereitete die Erprobungsfläche nach Wünschen der Forscher vor und platzierte einige große Steine zum Test der Beweglichkeit des „Sherpa“. Ziel des Projektes ADE (Autonomous DEcision making) ist es, ein Rover System zu entwickeln, welches geeignet ist, die Datengewinnung auf autonomen planetaren Missionen zu erhöhen. Das C Andreas Palme (3) System wird in der Lage sein, lange autonome Fahrmanöver die größer als 1 km sind, durchzuführen und dabei eine schnelle Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse und optimale Nutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen zu gewährleisten. Das System aus Hardware- und Softwarekomponenten wird in einem analogen Terrain (Mars oder Mond ähnlich) eingehend getestet. Hauptziel des Projektes ist die Durchführung einer langen autonomen Fahrt in natürlichem Gelände. Hierbei wird ein Zielpunkt vorgegeben, woraufhin das ADE System einen sicheren Pfad plant und autonom abfährt. Das System wird eigenständig lokale Planänderungen vornehmen, um wissenschaftlich interessante Stellen selbstständig näher untersuchen zu können. Aktuell haben die Wissenschaftler das Gelände an der L 135 mit einer Drohne überflogen und damit ein Abbild der Infrastruktur für die autonomen Fahrwege gesichert. Eine gleichbleibende Datenaufnahme und die Vermeidung des Übersehens interessanter Daten ist eines der Ziele im Projekt ADE. So ist wichtig, dass erfolgversprechende Merkmale in der Umgebung, wie etwa interessante Steinformationen, für geologische Untersuchungen vom "Opportunistic Science Agent" autonom erkannt werden und daraufhin eine lokale Änderung des Missionsplanes vorgenommen wird. Darüber hinaus sollen Zielkonflikte, beispielsweise zwischen globalem und lokalem Plan, von der ADAM-Komponente gelöst werden. ADAM steht hierbei für Autonomous Decision Making Module. Diese Komponente basiert auf der Integration von Updates aus Ergebnissen der vorherigen EU-Projekten, die jeweils mit 3 Millionen Euro gefördert werden. ADAM ist dafür verantwortlich, dass der globale Plan sicher modifiziert wird, wenn interessante wissenschaftliche Merkmale in der Umgebung gefunden werden. Diese Modifikationen werden unter Berücksichtigung der Sicherheit, Systemrandbedingungen, On-Bord-Ressourcen und zeitlicher Beschränkungen vorgenommen. Mit der Demonstration in einer repräsentativen, natürlichen Umgebung wird ADE in schrittweise komplexeren Szenarien erprobt. Derzeit liegt die Testverantwortung bei den Partnern aus Der Sherpa ist ein autonom fahrendes Forschungsgerät für den Einsatz im Weltraum. Die Forscher des DFKI haben in einer Sandgrube bei Wulsbüttel passende Verhältnisse für ihren Testbetrieb gefunden. 40 | SOMMER 2021 UNTER DER STALEKE
Spanien, die eine Steuereinheit am „Sherpa“ entwickelt und installiert haben. Die gesamten Tests werden von der Leitstelle nahe Madrid verfolgt. Neben den spanischen Forschern von GMV Aerospace und Defence autonome Roversysteme dar. Dies gilt für beides, Anwendungen in irdischen Szenarien genauso wie in der Exploration fremder Himmelskörper wie Mond und Mars. „Sollte es die Pandemie erlauben, sind im Der Trendsetter in Sachen Haar. 20 Jahre 1. JUNI 2001 bis 1. JUNI 2021 Wir sagen „Danke“ Der spanische Forscher Raul hält über das Internet Kontakt zu seinen Kollegen an der Universität Malaga, von wo aus der Feldversuch begleitet wird. für das entgegengebrachte Vertrauen unserer Kunden und für die tatkräftige Unterstützung unserer Mitarbeiter. 20% auf Styling- und Pflegeprodukte (gültig vom 21.6. bis 21.7.2021) Hagen im Bremischen · Loxstedt Am Gew.-park 5 · 27628 Hagen i. Brem. · Tel & Fax (0 47 46) 72 67 68 Heinrich-Luden-Str.· 27612 Loxstedt · Telefon (0 47 44) 91 39 23 Internet:www.haarscharf-hagen.de Statt Fuerte Ventura jetzt Wulsbüttel – die Raumfahrtforscher haben für ihre Projekte nette Aufkleber anfertigen lassen und halten die Forschung in guter Erinnerung. öl scha den hil fe Tag & Nacht Te le fon (01 71) 4 11 1273 SA und der Universität Malaga arbeiten 12 Partner aus dem gesamten europäischen Raum an dem Projekt mit, das von der Europäischen Union wesentlich gefördert wird. Die Federführung für die Hardware liegt bei den Konstrukteuren des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz GmbH, DFKI. Die Komponenten ADAM und das ADE System stellen einen Schritt in Richtung neuer Szenarien für nächsten Jahr Tests auf Island geplant“, betont Cordes als Projektleiter Weltraumrobotik im DFKI. Hier geht es um die autonome Erforschung von Höhlen und Felsspalten in gebirgigem Terrain mit dem „Sherpa“, dessen Bezeichnung stammt aus dem Bergsteigerjargon in Anlehnung an die nepalesischen Volksgruppe Sherpas, die als Träger und Berggefährten bei der Besteigung vom Mount Everest helfen. s Andreas Palme TANK- UND UM WELT SCHUTZ Tank rei nigung & -an la gen bau | Öl scha den besei ti gung | Re vi si on | Be schich tung Sand strah len | Kunst stoff-In nen hül len | Druck prü fung | Män gelbe sei ti gung Ent sor gun gen | Con tai ner 1,5 cbm | Abscheidertechnik | u. v. m. Werk stra ße 2 · 27568 Bre mer ha ven · Te le fon (04 71) 9 54 38-0 Fax (04 71) 9 54 38-20 · info@dap prich-ger lach.de · www.dap prich-ger lach.de Au ßen stel le: Bre men · Tel. (08 00) 3 27 54 10 Zu gel. Fach betrieb nach § 19 I des Was ser haus halts geset zes · Mit glied der Bundes fachgemeinschaft Tank siche rung e.V. · Mit glied der Gü te gemein schaft Tank schutz e.V. · Entsorgungsfachbetrieb UNTER DER STALEKE SOMMER 2021 | 41 SEIT 1978
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