Unter der Staleke 222, Sommer 2021
Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.
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Vad<strong>der</strong>, schrief doch mol up …<br />
Es erfreut mich sehr, dass meine<br />
Nichte, Lina Lüerssen, die Geschichte<br />
so großartig illustriert<br />
hat. Herzlichen Dank, Lina, für<br />
die tollen Zeichnungen.<br />
Und nun to de Geschichte ut<br />
siene Kinnertied:<br />
Wenn ik so tröch denken do,<br />
wern wi jo all mol lütjet. Und<br />
so koom ik ok ob miene Kinnertied<br />
to snacken. Wi wussen<br />
as lütje Pökse up, dreckig und<br />
speckig, ober obends mussen<br />
wie us ok woller waschen, dat<br />
wi nich mehr stinken deen. So<br />
lepen de Johre denn ok hen.<br />
Wi wern richtige Kumpels mit<br />
eenanner. Und dat keem ok erst<br />
tostahn, as wi beten wat danner<br />
wern. Hier kunn man de Kinnertied<br />
veel länger beschrieben,<br />
ober dat is nich miene Absicht.<br />
Ik wull bloß eene Geschichte<br />
vertellen, de sik wirklich todrogen<br />
hett.<br />
Dat wer an eenen schönen<br />
Sonndag Nohmiddag. Wi gungen<br />
denn all no'n Swummen<br />
to use Bodeanstalt. Versteiht<br />
sik, de wer buten. Dat wer de<br />
Flotgroben, bi de Brügg no<br />
Brook und Aschwarden rober.<br />
Vad<strong>der</strong>, schrief doch mol up,<br />
wat du in diene Kinnertied belevt<br />
hest.<br />
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16 | SOMMER <strong>2021</strong><br />
Ober dat wer gornich so eenfach,<br />
em to'n Schrieben to kriegen.<br />
Us, Lü<strong>der</strong> Lüerssen, wer<br />
Johrgang 1904. So nebenbi<br />
muss he jümmer woller an de<br />
Schriebere erinnert wern. Dat<br />
wer in de Tied, as he noch so'n<br />
rüstigen Rentner wer. Man eene<br />
Geschichte is toletzt dorbi rutkomen,<br />
bloß eene eenzige. Und<br />
dorober kann ik mi vondoge<br />
jümmer noch freun! Denn dor<br />
ward dat alltägliche Leben von<br />
de Dorpskinner mol so richtig<br />
wohrhaftig beschreben.<br />
Dor leep allns splitternakt in'n<br />
Adamskostüm herum. Dor wer<br />
dat fröher schöner. Do leep de<br />
Flotgroben noch mit up- und<br />
aflopen Woter. Dorno is de Flotgroben<br />
etwas begrodigt worn.<br />
Und wenn dat Woter denn hoch<br />
wer, kunn'n wi ok eenen dree<br />
Meter deepen Koppsprung von<br />
de Brügg wogen. Bloß wenn de<br />
Koppsprung von dat Gelän<strong>der</strong><br />
los ging, muss man sik glieks<br />
wed<strong>der</strong> bögen, sonst set man<br />
mit de Nääs in'n Slick. Ober nun<br />
will ik de Geschichte wieter vertellen.<br />
De Sünn wull sik langsom to<br />
Ruh begeben, und wi mussen<br />
denn jo ok no Huus. Wi zuckeln<br />
ok los, versteiht sik, ober<br />
to Foot. Wi wern so teihn bit<br />
twolf Bötels. Natürlich keene<br />
Deerns, de droften de lütjen<br />
Adamsjo noch nich bekieken.<br />
Und an dissen Weg no Huus<br />
harn wi eenen Hamm (Weide)<br />
legen. De is hütigendaags<br />
ok noch dor. Und as wi denn<br />
dor vorbi keemen deen, säh<br />
us Nobers Jung, Jan (he levt<br />
nun lei<strong>der</strong> nich mehr): „Du,<br />
Onkel Arp siene Schoop goht<br />
all in jorn Hamm!“ Potztausend,<br />
dat wer wirklich wohr.<br />
Und dat wern acht Stück. Wi<br />
harn dor bloß soß lopen. Dat<br />
kunn jo woll nich angohn, dat<br />
UNTER DER STALEKE
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