Fa. 27._Pehrenbaum_Poetters_.indd - raskopp.de
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einziges Bauwerk. Der viereckige, etwa 12m hohe und 3,50m breite Turm war aus Steinen<br />
gemauert, die nach „Ueltjesforth“ auf römische, nach „Mastiaux“ auf mittelalterliche Arbeit<br />
hin<strong>de</strong>uten. Der Eingang lag erhöht und konnte nur durch Stufen o<strong>de</strong>r mittels Leitern erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m Namen „Kurthurm“ (mittelnie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsch kuren = spähend ausschauen)<br />
muß es ein Wachturm o<strong>de</strong>r Ausguck gewesen sein.<br />
Seine ursprüngliche Bestimmung bleibt aber zweifelhaft. Entwe<strong>de</strong>r war es ein römischer<br />
Signalturm, <strong>de</strong>r wegen seiner weiten Sichtbarkeit an dieser Stelle lag und von <strong>de</strong>m mit Feuern<br />
Nachrichten für die Posten und Stationen an <strong>de</strong>r unfern liegen<strong>de</strong>n Heerstraße (Römerstraße)<br />
weitergegeben wur<strong>de</strong>n (vielleicht <strong>de</strong>shalb die ungewöhnliche Ausführung in Stein) o<strong>de</strong>r<br />
war er im Mittelalter – eben wegen dieser Fernsicht – Wachtturm im Vorfeld <strong>de</strong>r Festung<br />
Rheinberg, unmittelbar vor <strong>de</strong>r Rheinberger Landwehr. Auf verschie<strong>de</strong>nen Karten <strong>de</strong>s 17.<br />
und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts ist er eingezeichnet und hat mit Sicherheit als Ruine noch Anfang <strong>de</strong>s<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rts gestan<strong>de</strong>n. Ebenso sicher dürfte sein, daß <strong>de</strong>r Turm neben o<strong>de</strong>r nach seiner<br />
Benutzung als Wachtturm <strong>de</strong>n Hirten o<strong>de</strong>r Schäfern <strong>de</strong>r Stadt Rheinberg als Unterkunft<br />
bei schlechtem Wetter und zur Überwachung <strong>de</strong>r verstreuten Her<strong>de</strong>n gedient hat. Auch mag<br />
<strong>de</strong>r kurfürstliche o<strong>de</strong>r städtische Jäger dort gelegentlich Unterkunft o<strong>de</strong>r Zufl ucht gefun<strong>de</strong>n<br />
haben.<br />
Als <strong>de</strong>r Turm verfi el o<strong>de</strong>r zum ständigen Aufenthalt <strong>de</strong>s Schäfers nicht mehr ausreichte,<br />
entstand in unmittelbarer Nähe mit <strong>de</strong>r „Kurkampskate“ – heute <strong>de</strong>r Hof Rangen – im 16.<br />
o<strong>de</strong>r Anfang <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts die erste Ansiedlung in <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>. Ursprünglich wohl nur<br />
eine Schäferhütte wuchs sie bald nach Kultivierung <strong>de</strong>s umgeben<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>s zu einem kleinen<br />
landwirtschaftlichen Anwesen an. Nach <strong>de</strong>n Unterlagen bekam einige Zeit später auch <strong>de</strong>r<br />
Jäger eine Dauerunterkunft in <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>, das sogenannte „Jägerhäuschen“. Es lag ebenfalls<br />
nahe beim Kurturm an <strong>de</strong>r Hey<strong>de</strong>ckerstraße und entwickelte sich gleichermaßen im Laufe <strong>de</strong>r<br />
Zeit zu einer landwirtschaftlichen Katstelle.<br />
Nebenstehen<strong>de</strong> Karte von<br />
1758, zeigt auch das heutige<br />
Millingen, damals zum Teil<br />
noch Ödland.<br />
Heinz Janssen<br />
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