Glücksburg Living Juli/August Edition 04/21
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Mama Mata<br />
Menschen sind manchmal wie der Weihnachtsmann<br />
und der Osterhase zusammen:<br />
Genauso liebenswert und genauso falsch. Sie meinen<br />
es oftmals einfach zu gut mit uns Tieren. Worauf ich<br />
hinaus möchte? Die Fütterung der Wildschweine<br />
im Friedeholz. Im Grunde genommen möchte der<br />
Mensch ja gar nichts Schlechtes tun; vielleicht ein<br />
bisschen das Gewissen beruhigen, denn durch die<br />
Fütterung haben sie das Gefühl, etwas Gutes gemacht<br />
zu haben. Nicht selten höre ich, wie ein Mensch zu<br />
seinem Menschenkind sagt, dass sich die Brotreste<br />
hervorragend für diese Wildschweine zur Fütterung<br />
eignen. Und ebenso wenig selten stolziert man als<br />
<strong>Glücksburg</strong>er Hund am Gehege vorbei und kann<br />
Menschen dabei beobachten, wie sie freudestrahlend<br />
gemeinsam mit den Menschenkindern eine Tüte voll<br />
Brotreste verfüttern. Ich schreibe es ja nur ungern,<br />
aber im Gegensatz zu uns Hunden sind Wildtiere<br />
Outdoor-Profis mit speziellen Futteransprüchen.<br />
Warum ich das weiß? Ich habe mich für euch auf die<br />
Recherche begeben und dies auf der Seite vom Naturschutzbund<br />
NABU NRW erschnüffelt. Denn: Was<br />
für Menschen lecker und bekömmlich ist, ist nicht<br />
unbedingt auch für Tiere geeignet. Das wissen wir<br />
GLÜCKSBURG LAUT MATA<br />
Hunde schließlich alle, denn wem wurde nicht schon<br />
in der schönen Abendstunde zu zweit ein genussvoller<br />
Biss in ein Stück Schokolade von Herrchen oder Frauchen<br />
verwehrt? Zuerst dachte ich, Frauchen teilt nicht<br />
gerne, dann machte sie mir klar, dass Schoki giftig für<br />
mich ist.<br />
Es gibt Zeiten, da muss eine Hündin kämpfen, und<br />
andere, da muss sie sich ihrem Schicksal ergeben,<br />
das Handtuch werfen und einsehen, dass nur ein<br />
Frechdachs weitermachen würde. Ehrlich gesagt:<br />
Ich war immer ein Frechdachs. Und so kommt<br />
es, dass ich ab und zu auch mal ein Stück Hundeschokolade<br />
abstaube oder meine Zunge genüßlich<br />
am Eis schlecken darf. Aber ich schweife ab. Ähnlich<br />
verhält es sich, wenn die Menschen meinen, das<br />
Brot- und Spaghettireste für die armen Wildschweine<br />
eine Wohltat wäre. Nicht umsonst ist im Gehege nun<br />
ein weiterer Zaun gezogen und ein Warnschild mit<br />
Hinweisen angebracht worden. Die Wahrheit ist: Die<br />
Wildschweine sind wie Labradore: Sie kennen keinen<br />
Futterstopp, fressen, bis sie umfallen und werden von<br />
den Menschen allzu oft mit Brot gemästet. Ich bin mir<br />
sicher: Einem Tier schaden möchte kaum ein Mensch.<br />
Eure Mata ❤<br />
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