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Glücksburg Living Juli/August Edition 04/21

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„Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd!“<br />

Dieses Zitat wird Kaiser Wilhelm zu Beginn des letzten Jahrhunderts zugeschrieben.<br />

Heute sagen Andere, das Elektrofahrzeug sei eine Übergangstechnologie…<br />

„Elektroautos sind teuer“<br />

Richtig ist, dass Neuwagen inklusive Batterie noch<br />

teurer sind als fossile Neuwagen. Die laufenden Kosten<br />

sind jedoch deutlich niedriger. Nach 5-10 Jahren haben<br />

sich die Mehrkosten sogar ohne Neukaufzuschuss<br />

amortisiert, da jeder gefahrene Kilometer<br />

deutlich günstiger ist.<br />

„Elektroautos verbrauchen zu viele Ressourcen“<br />

Tatsächlich ist die Herstellung jedes Fahrzeugs materialintensiv,<br />

beim E-Fahrzeug kommt die Batterie hinzu,<br />

die heute größtenteils aus Lithium hergestellt wird.<br />

Ähnlich wie bei Silizium für Solarzellen hat sich der<br />

Rohstoffeinsatz je KW Speicherkapazität jedoch<br />

schon erheblich reduziert.<br />

„Die Batterien führen zu Entsorgungsproblemen.“<br />

Alle Hersteller müssen Batterien zurücknehmen und<br />

recyceln. Die Wiederverwertung der Komponenten<br />

ist nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich.<br />

Manche Batterien können nach 10 Jahren Einsatz im<br />

Fahrzeug auch anschließend stationär als<br />

Solarspeicher weitergenutzt werden.<br />

„Die Reichweite ist unzureichend.“<br />

Bei der ersten grenzüberschreitenden „Tour de Flens“,<br />

die artefact 2011 mit Dutzenden Elektro-Fahrzeugen<br />

organisierte, lag die durchschnittliche Reichweite der<br />

Fahrzeuge bei etwa 70 km. Heute liegt sie bei gängigen<br />

Markenherstellern zwischen 70 und 700.<br />

GL 56<br />

„Es gibt zu wenige Ladesäulen“<br />

2017 führte artefact eine Studie zu Ladesäulen zwischen<br />

Flensburg und Kappeln durch. Eine Handvoll<br />

Ladesäulen, noch dazu mit unterschiedlichen Steckern<br />

und Bezahlsystemen, viele nicht immer öffentlich<br />

zugänglich, war der Stand der Dinge, während im<br />

Schwarzwald und an chinesischen Bahnhöfen längst<br />

elektrische Leihfahrzeuge auf Touristen warteten. Doch<br />

seitdem hat sich die Zahl der öffentlichen Ladesäulen<br />

auch in unserer Region etwa verfünffacht, immer mehr<br />

Restaurants und Hotels bieten ihren Gästen Lademöglichkeiten<br />

so selbstverständlich an wie Internet-Zugang.<br />

Trotzdem ist bei erstmaligen Touren noch Planung<br />

wichtig. Internet-Seiten wie lemnet.org zeigen<br />

immer genauer, wo welche Ladesäulen sind. An<br />

Autobahn-Raststätten sind auch Schnelllader in der<br />

Urlaubssaison schonmal belegt.<br />

„Ladesäulen sind zu teuer“<br />

Je schneller Sie laden wollen, desto teurer sind die Investitionen<br />

in Gerät und Kabelausbau. Dazu kommen<br />

ggfs. Messanlagen. Demgegenüber ist Zuhause-Laden<br />

mit Adapter sogar mit üblichem Schukostecker möglich,<br />

dies dauert zwar lange aber entlastet das Netz. Mit<br />

einer wallbox ab € 500,- in der Garage ist Laden mit<br />

11 oder 22 KW möglich, 100 km Reichweite benötigen<br />

dann etwa 30 Minuten. Bei eigener Solaranlage<br />

macht das Laden doppelt Spaß: dann kostet die Strecke<br />

<strong>Glücksburg</strong>-Husum und zurück (ca 100 km) statt 9 €<br />

für gekauften Strom nur noch 4-5 €.<br />

„E-Mobil fahren macht keinen Spaß!“<br />

.. sagen nur Menschen, die noch nie E-Auto gefahren<br />

sind! Motor abwürgen ist unmöglich, beim Beschleunigen<br />

an der Ampel sind Sie auf den ersten Metern<br />

schneller als jeder Fossile (auch wenn´s dann natürlich<br />

auch mehr Strom frisst). Sanft dahingleiten, Radio<br />

und Umgebung genießen ist den meisten Autofahrern<br />

sicher angenehmer als der Sound<br />

einer Harley Davidson.<br />

„Auch E-Autos sind umweltschädlich!“<br />

Richtig! Deshalb sind kleinere und leichtere Fahrzeuge<br />

großen E-Fahrzeugen und Hybrid-Panzern vorzuziehen.<br />

Die Spitze der Effizienz sind weiterhin Zug, Bus<br />

und Fahrrad!<br />

Mein Tipp: „Einfach mal reinsetzen und ausprobieren!“<br />

Weitere Infos und Kontakte zu vor-erfahrenen <strong>Glücksburg</strong>er<br />

E-Fahrern geben wir gern weiter! Vielleicht bildet<br />

sich ja auch eine Car-sharing -Initiative für ein elektrisches<br />

<strong>Glücksburg</strong>er Dörpsmobil – Standort Kulturbahnhof?<br />

Spannende E-Mobil Erfahrungen wünscht<br />

Werner Kiwitt

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