St. Hippolyt Fütterungskonzept 2021
Unsere Fütterungskonzepte sollen Ihnen bei der Wahl der passenden St. Hippolyt, Medvetico und RElax-Biocare Produkte als Ratgeber dienen.
Unsere Fütterungskonzepte sollen Ihnen bei der Wahl der passenden St. Hippolyt, Medvetico und RElax-Biocare Produkte als Ratgeber dienen.
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Wenn der Reiter das Gefühl hat als säße
er auf einer tickenden Zeitbombe, wenn
das Pferd mit angespannter Muskulatur
konzentrierte Arbeit in jeglicher Form unmöglich
macht, kann eine ausgleichende
Ergänzungsfütterung die Lösung sein.
RAUFUTTER BEDARFS-
GERECHT FÜTTERN
Manchmal sind es auch einfach zu gering bemessene
Raufutterrationen, die zu gestressten
Verhaltensmustern bei Pferden führen. Das
Mindestmaß von 1,5 kg Heu je 100 kg Körpergewicht
und Tag sollte nicht unterschritten werden.
NERVEN
NÄHRSTOFFDEFIZITE
AUSGLEICHEN
Ein Mangel an Funktionsstoffen kann zu Störungen
im Muskel- und auch Nervenstoffwechsel
führen. Die Muskulatur wird fest und
die nervliche Belastbarkeit sinkt. Ausgleichende
Kräuter wie Baldrian, Ginseng, Taigawurzel,
Melisse, Kamille aber auch Propolis beruhigen
das Pferdegemüt. Pflanzliche Stoffe wie
Lecithin, Bierhefe und Getreidekeime unterstützen
den Gehirnstoffwechsel und tragen zu
einer stabilen Nervenreizleitung bei. Zudem
können ein Magnesiummangel oder auch
Zinkdefizite zu Verspannungen und Nervosität
führen, so dass ein Ausgleich hier unabdingbar
ist.
Fütterungsempfehlung je 100 kg Körpergewicht / Tag
BASISFÜTTERUNG
WENN DER HAFER
STICHT
Tatsächlich reagieren einige Pferde auf Haferstärke
mit zum Teil überschäumender Bewegungsfreude
und Unrittigkeit. Auch insgesamt
zu hohe Getreide- und damit Stärkemengen
können zu Nervosität und Muskelverspannungen
führen. Hier können faser- und fetthaltige
Energielieferanten (z. B. Ölsaaten, Getreidekeime)
Abhilfe schaffen.
BEI BEDARF die passende Ergänzung
ZAHNPROBLEME
UND EOTRH
Sie sind oft der Grund für Rittigkeitsprobleme,
Verdauungsbeschwerden oder Gewichtsverlust:
Zahnprobleme. Zudem können sie
Schmerzen verursachen, zu Leistungsverlust
und Einschränkung der Lebensqualität führen.
Bei der Ursachenforschung beginnt das
sprichwörtliche suchen nach der Nadel im
Heuhaufen: angeborene oder erworbene
Fehlstellungen, falsche Fütterung, fehlende
oder falsche Zahnbehandlung, Verletzungen
durch Rangordnungskämpfe oder Weideunfälle
sind nur einige der möglichen Gründe.
Um Probleme im Maul rechtzeitig zu erkennen,
ist eine regelmäßige, am besten jährliche
Kontrolle durch den Pferdezahnarzt wichtig.
Zu den häufigsten Problemen zählen scharfe
Kanten, sogenannte „Haken“ an den Backenzähnen,
die durch ungleichmäßigen Abrieb
der Zahnoberfläche entstehen. Da diese Haken
Verletzungen sowohl an Zunge als auch
an den Schleimhäuten hervorrufen können,
ist eine regelmäßige Behandlung notwendig.
ZÄHNE
ZAHNLEIDEN EOTRH
(Equine Odontoclastic Tooth Resorption
and Hypercementosis)
Rote Pünktchen auf dem manchmal geschwollenen
Zahnfleisch, Berührungsempfindlichkeit
und Schmerzverhalten mit unterschiedlicher
Ausprägung können neben einem
unangenehmen Geruch aus dem Maul auf
eine Zahnerkrankung hinweisen, die in der
Pferdemedizin erst seit einigen Jahren beschrieben
wird. Equine Odontoclastic Tooth
Resorption and Hypercementosis (EOTRH) ist
eine sehr schmerzhafte Zahnerkrankung, bei
der infolge eitriger Entzündungen die Zahnsubstanz
von Schneide- und Hengstzähnen
sowie der Kieferknochen abgebaut werden.
Da diese Prozesse zunächst von außen nicht
sichtbar ablaufen, wird die Erkrankung oft erst
im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was
zumeist mit einem enormen Leidensdruck
des Pferdes verbunden ist. Wenn die Zahnsubstanz
nicht mehr zu retten ist, müssen die
Schneidezähne gezogen werden.
Fütterungsempfehlung je 100 kg Körpergewicht / Tag
PRÄVENTION IST ALLES!
Die Ursache von EOTRH ist derzeit nicht geklärt.
Diskutiert werden mögliche Mangelversorgungen
im Mikronährstoffbereich und
dauerhafte Stressoren, die sich ungünstig auf
den Immunstatus des Pferdes auswirken können.
Zur Prävention und begleitenden Unterstützung
in der Therapie sollte deshalb auf
eine besonders vitalstoffreiche und immunaktivierende
Ernährung geachtet werden. Gerade
Spezialpferderassen (z. B. Isländer), bei
denen EOTRH vermehrt aufzutreten scheint,
sollten entsprechend hochwertig versorgt
werden und ggf. eine Ergänzungsfütterung
erhalten.
Basisfütterung nach
Pferdetyp und Leistung
Erhöhter Spurenelementbedarf
15 – 20 g MicroVital ®
BASISFÜTTERUNG
BEI BEDARF die passende Ergänzung
(siehe S. 24 bis 49)
z. B. Refom G oder NutriStar für Ausgeglichenheit und
Gelassenheit
5 – 10 g Equilizer ®
ODER
10 – 15 g Anti-Stress Kräuterpellets
(48 Stunden Karenzzeit bei Sportpferden)
Bei Magnesiumdefiziten
für stressanfällige Pferde
5 g Magnesium B12
ODER
bei Verspannungen
5 g Makor®
Zur Aufwertung der Grundfutterration
bei schlechter Zahnsubstanz als Heuersatz
1,5 - 2 kg Glyx-Wiese® Heucobs, Wiesentaler
ODER
1,5 - 2 kg Glyx-Wiese® Seniorfaser
Erhöhter Spurenelementbedarf
15 – 20 g MicroVital ®
Zur Stabilisierung des Immunsystems
6 g Hippomun® forte
täglich für 14 Tage, danach Intervallfütterung
TIPP
Rationsempfehlungen für
Pferde, die unter dem
SHIVERING SYNDROM
leiden, können auf S. 75
nachgelesen werden!
Leichtfuttrige Pferde
200 – 300 g Equigard® Classic
ODER
150 - 250 g Hesta Mix® Classic
Normal- bis schwerfuttrige Pferde
500 – 700 g Vollwertpellets
ODER
500 – 700 g Brandon® xl
ODER
500 – 700 g Brandon® xs
Zur Unterstützung der Verdauung
normalgewichtige bzw. schlanke Pferde
150 g Irish Mash®
bei Bedarf täglich oder 2 – 3 x pro Woche
leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde
150 g Glyx-Mash®
bei Bedarf täglich oder 2 – 3 x pro Woche
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