St. Hippolyt Fütterungskonzept 2021
Unsere Fütterungskonzepte sollen Ihnen bei der Wahl der passenden St. Hippolyt, Medvetico und RElax-Biocare Produkte als Ratgeber dienen.
Unsere Fütterungskonzepte sollen Ihnen bei der Wahl der passenden St. Hippolyt, Medvetico und RElax-Biocare Produkte als Ratgeber dienen.
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STOFFWECHSEL
HUFREHE
Die Hufrehe ist eine diffuse Entzündung
der Huflederhaut nichtinfektiösen
Ursprungs. Sie kann durch
Überanstrengung (Belastungsrehe), Vergiftungen
(Giftpflanzen, Medikamente),
das nicht vollständige Abgehen der Nachgeburt
(Geburtsrehe) sowie zu stärke- bzw.
fructanreiche Rationen entstehen. Für das Pferd
ist die Hufrehe immer mit enormen Schmerzen
verbunden. In schwerwiegenden Fällen kann
es sogar zum Verlust der Hufhornkapsel
führen, dem sogenannten „Ausschuhen“.
Bei einer Hufrehe der Vorhand ist während
eines akuten Hufreheschubes der
„sägebockartige“ Stand zum Entlasten
der Vorderhufe typisch.
WENN DARMBAKTERIEN
ZUGRUNDE GEHEN
Bei der akuten Fütterungsrehe kommt es durch
überhöhte Stärkemengen aus Getreide oder
durch hohe Fructankonzentrationen im
Weidegras zu einem Ungleichgewicht im
Bakterienmilieu des Dickdarms – einer
sogenannten Dickdarm-Dysbiose. Die
sich vermehrenden säurebildenden
Bakterien sorgen für eine Verschiebung
des pH-Werts ins saure Milieu.
Dadurch kommt es zum massenhaften
Absterben der „guten“ Bakterien,
wodurch die Darmschleimhaut geschädigt
wird. Die durch das Zugrundegehen
der Bakterien entstehenden Endotoxine
(Gifte) gelangen durch die geschädigte Darmschleimhaut
ins Blut und schließlich bis in die
feinen Kapillargefäße der Huflederhaut. Es kommt
zu Durchblutungsstörungen und einer schweren
Entzündung der Huflederhaut. Im schlimmsten Fall
schädigt dies die Verzahnung der Hufhornblättchen
und damit die Aufhängung des Hufbeins in der Hornkapsel,
wodurch es zum Absinken und/oder Rotieren
des Hufbeins kommen kann. Dies ist verbunden mit
starkem Schmerz und hochgradiger Lahmheit.
HUFREHE
DURCH ÜBERGEWICHT
Eine weitere Form der Fütterungsrehe ist
der schleichende Hufreheverlauf, der eng an
Übergewicht und das daraus entstehende
Equine Metabolische Syndrom (EMS) gebunden
ist (siehe S. 64).
REGENERATION
UNTERSTÜTZEN
In jedem Fall sollte die Futterration des Hufrehepferdes
stärke- und energiereduziert
und damit getreidefrei, aber trotzdem besonders
vitalstoffreich sein. Den akuten Hufrehepatienten
nur mit Heu zu versorgen, ist
im Hinblick auf die Regeneration sowie einer
ausgewogenen Nährstoffversorgung kontraproduktiv.
Hier sind wichtige Vitalstoffe zur
Regulierung des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels
von besonderer Bedeutung. Dazu
zählen Mineralstoffe wie Magnesium, Zink,
Kupfer, Mangan und Selen aber auch Omega-
3-Fettsäuren, Lecithin und natürliche Antioxidantien
wie Vita min E und Bioflavonoide.
Fütterungsempfehlung je 100 kg Körpergewicht / Tag
BASISFÜTTERUNG
BEI BEDARF die passende Ergänzung
Leichtfuttrige bzw.
übergewichtige Pferde
Während bzw. unmittelbar
nach akuten Phasen
50 g Glucogard ® (statt 20 g)
20 g Lamin ® forte
20 g Glucogard ®
150 – 200 g Equigard ® Müsli/Classic +
20 g Glucogard ®
ODER
100 – 200 g Glyx-Wiese® Müsli +
zum Aufbau gesunder Hornsubstanz
20 – 40 g Ungulat ®
TIPP
GLYX-LOBS ®
als leckere Belohnung
ohne versteckte
Kalorien
zum Gewichtsaufbau
200 – 300 g RiceLein
Pferde mit sensiblem Magen-Darm-Trakt
leichtfuttrige bzw. übergewichtige Pferde
150 g Glyx-Mash ® 2 – 3 x pro Woche
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