St. Hippolyt Fütterungskonzept 2021
Unsere Fütterungskonzepte sollen Ihnen bei der Wahl der passenden St. Hippolyt, Medvetico und RElax-Biocare Produkte als Ratgeber dienen.
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WARUM MINERALSTOFFE ERGÄNZT WERDEN MÜSSEN
Mineralstoffe werden vom Körper in den unterschiedlichsten Bereichen benötigt. Sie unterstützen bei Aufbau, Schutz und Erneuerung von Gewebe,
verschiedenen Nervenfunktionen, der Fruchtbarkeit und allgemeiner Gesundheit. Vor Beginn der flächendeckenden Kultivierung von Weideland
konnten Pferde durch die Aufnahme einer vielfältigen Mischung aus Gräsern, Kräutern, Baumrinden, Laub, Knospen, Wurzeln und Samen sowie
geringen Mengen mineralhaltiger Erde ihren Mineralstoffbedarf decken. Die heutigen Weideflächen dagegen sind räumlich begrenzt und besitzen
durch die intensivierte Landwirtschaft weniger Vielfalt an Gräsern und, wenn überhaupt, Kräutern. Weidegras und Wiesenheu sind als Mineralstoffquelle
eher kritisch anzusehen, wodurch die Zufütterung von Mineralstoffen notwendig wird, um den Tagesbedarf des Pferdes zu decken. Bei
der Fütterung von mineralisierten Futtermitteln oder konzentrierten Mineralstoffergänzern ist darauf zu achten, dass man Mineralstoffe mit hoher
Bioverfügbarkeit verwendet.
WAS BEDEUTET BIOVERFÜGBARKEIT?
Unter der Bioverfügbarkeit wird der prozentuale Anteil der mit dem Futter aufgenommenen Substanz verstanden, der dem Stoffwechsel zur Verfügung
steht. Die Bioverfügbarkeit schließt somit theoretisch auch den Begriff der Verdaulichkeit ein, mit welcher die Resorptionsrate der über den
6 min
Darm aufgenommenen Nährstoffe beschrieben wird. Während bei den Hauptnährstoffen (z. B. Kohlenhydraten) von der Verdaulichkeit gesprochen
wird, so ist bei Mineralstoffen die Bioverfügbarkeit entscheidend. Ob ein Mineralstoff eine gute Bioverfügbarkeit aufweist hängt davon ab, ob das
Element organisch oder anorganisch gebunden ist.
10 min
ORGANISCH VS. ANORGANISCH GEBUNDEN
Spurenelemente liegen natürlicherweise in Verbindungen vor, das heißt, sie gehen Komplexe mit anderen Stoffen ein. Diese Bindungspartner T 30 min
können anorganisch oder organisch sein, wobei sich die Bezeichnung, ob ein Mineralstoff organisch oder anorganisch gebunden Uist, immer auf
den Bindungspartner bezieht. Anhand der Endung eines Spurenelements lässt sich die vorliegende Verbindungsform identifizieren. NAnorganische
40 min
Verbindungen erkennt man an den Endungen -sulfat, -oxid, -chlorid, -carbonat oder -phosphat (z. B. Zinkoxid). Organische Verbindungen G erkennt
man an den Endungen -chelat, -acetat, -fumarat, -gluconat, -laktat, -lysinat oder -citrat (z. B. Zinkchelat). Chelate entstehen z. B. aus der SKombination
60 min
eines Spurenelements (Zink, Kupfer, Mangan, Eisen) mit einer Verbindung aus Aminosäuren und Peptiden. Dieser Vorgang wird als DChelatierung
bezeichnet.
80 min
FAZIT FÜR DIE MINERALSTOFFERGÄNZUNG
Allgemein wird organisch gebundenen Mineralstoffen eine bessere Bioverfügbarkeit zugesagt, welche sich durch wissenschaftliche Studien 180 nachweisen
ließ. Organisch gebundene Mineralstoffe sind teurer, allerdings durchaus sinnvoll, da vom Pferd zum einen weniger aufgenommen werden
min
muss und zum anderen weniger ungenutzt ausgeschieden wird.
Manche Spurenelemente stehen in Konkurrenz zueinander, weil sie z. B. die gleichen Rezeptoren für die Resorption im Körper benutzen. Je höher
also die Bioverfügbarkeit des Elements, desto eher können konkurrierende Beziehungen und mögliche Fehlresorptionen kompensiert werden.
Mineralstoffe mit einer hohen Bioverfügbarkeit sind demnach aus ökonomischer, ökologischer und ernährungsphysiologischer Sicht sehr effizient.
B
E
L
A
S
A
U
E
R
20 min
120 min
B
E
L
A
S
T
U
N
G
S
D
A
U
E
R
SCHRITT (fleißig)
0 MJ DE
1 MJ DE
2 MJ DE
3 MJ DE
4 MJ DE
7 MJ DE
9 MJ DE
13 MJ DE
20 MJ DE
6 min
10 min
20 min
30 min
40 min
60 min
80 min
120 min
180 min
GANGART
ZUSÄTZLICHER ENERGIEBEDARF BEI LEISTUNG
SCHRITT (fleißig)
0 MJ DE
1 MJ DE
2 MJ DE
3 MJ DE
TRAB (Arbeitstempo)
4 MJ DE
3 MJ DE
7 MJ DE
3 MJ DE
9 MJ DE
5 MJ DE
13 MJ DE
8 MJ DE
20 MJ DE
11 MJ DE
16 MJ DE
22 MJ DE
32 MJ DE
49 MJ DE
GANGART
TRAB (Arbeitstempo)
3 MJ DE
3 MJ DE
5 MJ DE
8 MJ DE
GALOPP (Arbeitstempo)
11 MJ DE
5 MJ DE
16 MJ DE
8 MJ DE
22 MJ DE
16 MJ DE
32 MJ DE
25 MJ DE
49 MJ DE
33 MJ DE
49 MJ DE
WIE VERWENDE ICH DIE TABELLE?
Wählen Sie Gangart und Belastungsdauer und Sie erhalten den zusätzlichen
Energiebedarf in MJ DE (ausgedrückt in MJ DE = Mega
Joule Digestible Energy), den Ihr Pferd (600 kg) zusätzlich zum Erhaltungsbedarf
(73 MJ DE / Tag) benötigt. Anhand der Farbe können
Sie erkennen, in welchem Belastungsbereich sich Ihr Pferd befindet.
Wenn Sie mehrere Gangarten zusammenziehen wollen, addieren Sie
die angegebenen Mega Joule und Sie können anhand der Farbe wiederum
den Belastungsbereich ausmachen.
GALOPP (Arbeitstempo)
5 MJ DE
8 MJ DE
16 MJ DE
25 MJ DE
33 MJ DE
49 MJ DE
Erhaltungsbedarf
leichte Arbeit
mittlere Arbeit
schwere Arbeit
Erhaltungsbedarf
leichte Arbeit
mittlere Arbeit
schwere Arbeit
Leistung in MJ DE / Tag
Alle Angaben beziehen sich auf ein Großpferd (600 kg)
Zahlenmaterial / Quelle: www.lansdwirtschaftskammer.de
Leistung in MJ DE / Tag
Alle Angaben beziehen sich auf ein Großpferd (600 kg)
Zahlenmaterial / Quelle: www.lansdwirtschaftskammer.de
RECHENBEISPIEL:
73 MJ DE / Tag
+ 1 - 19 MJ DE / Tag
+ 20 - 36 MJ DE / Tag
+ 37 - 49 MJ DE / Tag
73 MJ DE / Tag
+ 1 - 19 MJ DE / Tag
+ 20 - 36 MJ DE / Tag
+ 37 - 49 MJ DE / Tag
20 min Schritt 2 MJ DE
+ 20 min Trab 5 MJ DE
+ 10 min Galopp 8 MJ DE
= leichte Arbeit 15 MJ DE
+ Erhaltungsbedarf 73 MJ DE
= Tagesbedarf bei leichter Arbeit 88 MJ DE
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