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Die Neue Hochschule Heft 3/2021

Zeitschrift des hlb Hochschullehrerbund e.V. - Thema: Studentische Projekte zum Studieneinstieg

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Foto: milkos/123rf.com<br />

Im hier beschriebenen Lehrkonzept sollten demgegenüber<br />

die Gestaltung von Arbeits- und Gruppenprozessen<br />

sowie die Kommunikation gefördert<br />

werden. Anstatt den Escape Room „nur“ zu nutzen,<br />

sollten die Studierenden diesen daher im Rahmen<br />

eines gemeinsamen Projekts selbst entwickeln. <strong>Die</strong><br />

eigentliche Nutzung des fertigen Escape Rooms<br />

wandelt sich dadurch von der Herausforderung hin<br />

zur „Belohnung“, verbunden mit dem Versprechen,<br />

dass die Lehrenden sich nach der Prüfung in den<br />

Raum „einsperren lassen“ würden. Hierdurch konnten<br />

die motivationalen Effekte des Escape-Room-Ansatzes<br />

gezielt zur Prozessunterstützung eingesetzt und<br />

um eine neue Perspektive erweitert werden (Melo<br />

2018).<br />

Durchführung der Projektwoche<br />

Am ersten Tag der Projektwoche wurden mit den<br />

Studierenden im Rahmen einer gemeinsamen<br />

Auftaktveranstaltung zunächst die Learning Outcomes<br />

und die Rahmenbedingungen besprochen.<br />

Anschließend wurde die folgende, für alle Studierenden<br />

gemeinsame Aufgabenstellung vorgestellt:<br />

„Es ist Ihre Aufgabe, ein Konzept für einen Escape<br />

Room mit folgenden Randbedingungen zu<br />

entwickeln und umzusetzen:<br />

Rahmenhandlung und Rätsel stehen im Kontext<br />

der Chemie<br />

Alle Texte/Materialien sind in deutscher Sprache<br />

formuliert<br />

Rätsellösung erfordert Schulwissen und Kreativität<br />

Rätsel sind auch für Schülerinnen und Schüler<br />

ab Klasse 10 lösbar oder es gibt unterschiedliche<br />

Schwierigkeitsgrade<br />

Einzelne Rätsel bauen aufeinander auf<br />

Es werden möglichst keine Einwegmaterialien<br />

verwendet<br />

Rätsellösung erfordert die Zusammenarbeit<br />

mehrerer Personen<br />

Chemikalieneinsatz nur nach Genehmigung<br />

durch die Modulleitung“<br />

Nach Klärung offener Fragen zur Aufgabenstellung<br />

sowie Diskussion möglicher Probleme<br />

und Lösungsvorschläge folgte ein 45-minütiger<br />

Impuls zu den Grundlagen des Projektmanagements.<br />

Anschließend trafen sich die 53 Studierenden<br />

in zehn zuvor gewählten Arbeitsgruppen (je<br />

5–6 Personen) und vergaben je Gruppe wenigstens<br />

die folgenden Rollen:<br />

Gruppensprecherin/-sprecher: organisiert die<br />

Kommunikation inner- und außerhalb der<br />

Gruppe<br />

Finanzmanagerin/-manager: verwaltete das<br />

Finanzbudget (50 Euro/Gruppe) und die<br />

Abrechnungen der Gruppe<br />

Escape-Room-Expertertin/-Experte: besucht<br />

einen professionellen Escape Room<br />

Noch am Montagnachmittag besuchten die Escape-<br />

Room-Expertinnen und -Experten zuvor gebuchte<br />

professionelle Escape Rooms in der Umgebung.<br />

Alle übrigen Gruppenmitglieder spielten gemeinsam<br />

in der <strong>Hochschule</strong> entsprechende Tisch-Exit-Spiele,<br />

sodass alle eine klare Vorstellung vom Spiel-Konzept<br />

entwickeln konnten.<br />

Am zweiten Tag besichtigten die Gruppen zunächst<br />

den für den Escape Room vorgesehenen Raum in der<br />

Fakultät (ca. 40 m 2 ). <strong>Die</strong>ser war mit einer alten Handbibliothek,<br />

Tischen, Stühlen und einem Computer<br />

ausgestattet und so gewählt, dass der Escape Room<br />

hier auch längerfristig genutzt werden konnte.<br />

Anschließend entwickelte jede Gruppe eine mögliche<br />

Rahmenhandlung und ein Konzept für den Escape<br />

Room. <strong>Die</strong>se stellten sich alle Gruppen am Nachmittag<br />

im Rahmen von Kurzpräsentationen gegenseitig<br />

vor und wählten eines der Konzepte für die<br />

dann gemeinsame Lösung der Aufgabenstellung.<br />

<strong>Die</strong> Gruppe, die das Siegerkonzept entwickelt hatte,<br />

übernahm die Gesamtprojektleitung und fokussierte<br />

im Weiteren auf die Koordination und Realisierung<br />

DNH 03 | <strong>2021</strong>

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