Vergaberecht neu: Tücken im Detail und viele Fallen Der ... - AGIT
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Nr. 7&8<br />
Aug. 2002 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
THEMA<br />
Neuer Anlauf bei<br />
Wahlkostenersatz<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> will Pauschale<br />
gegen 7-Groschen-Bescheide<br />
SEITE 22<br />
PRAXIS<br />
<strong>Der</strong> Mega-Event<br />
2002 in Wien<br />
Messe <strong>und</strong> Kommunale Tagung<br />
sind Riesenerfolge<br />
SEITEN 17 & 44<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
<strong>Vergaberecht</strong> <strong>neu</strong>:<br />
<strong>Tücken</strong> <strong>im</strong> <strong>Detail</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>viele</strong> <strong>Fallen</strong><br />
Einheitliche Vorschriften für<br />
B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Gemeinden<br />
Alle öffentlichen Aufträge<br />
betroffen<br />
SEITE 10
R<strong>und</strong> 1.500 österreichische Bürgermeister/innen arbeiten mit Finanzierungen oder Beratungslösungen<br />
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DIE SPEZIALBANK
1,549.640 * millionen sprechen<br />
für niederösterreich.danke.<br />
*lt. Volkszählung, September 2001<br />
q<br />
Wir Niederösterreicher. Jetzt sind wir schon 1,549.640,<br />
die sich zu einer He<strong>im</strong>at bekennen, die mit unglaublicher<br />
Energie <strong>und</strong> großen Visionen ihren Platz unter den europäischen<br />
Topregionen anstrebt.<br />
Was He<strong>im</strong>at Niederösterreich heißt, ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Wer sich bei uns umschaut,<br />
versteht unsere tiefe Verb<strong>und</strong>enheit mit dem Land, das es aus eigener Kraft wirtschaftlich so weit gebracht<br />
hat. Technologie <strong>und</strong> Wissenschaft setzen landauf landab wegweisende Impulse. Natur <strong>und</strong> Umwelt<br />
werden durch moderne Infrastruktur noch ein bisserl schöner. Soziale Sicherheit fördert eine besondere<br />
Lebensqualität, bei der wir Niederösterreicher voller Opt<strong>im</strong>ismus in die Zukunft schauen <strong>und</strong> sagen können:<br />
Gemmas an, wir haben noch viel vor.<br />
niederösterreich.<br />
wir haben noch viel vor.<br />
niederösterreichische landesregierung adresse » 3109 st. pölten, landhausplatz 1 internet » www.noe-zukunft.at
Öffentlichkeitsarbeit<br />
46 Gemeinsam statt einsam: Kommunale<br />
Sozialpolitik ist Politik für die Menschen<br />
Sicherheit<br />
52 <strong>Der</strong> Schutzraum - eine<br />
„Bündelversicherung für den Extremfall“<br />
Arbeitsschutz<br />
Gemeindepolitik<br />
8 Verwaltungsreform: Gemeinden sind Vorreiter<br />
Trotzdem: Zuviel Papier<br />
10 B<strong>und</strong>esvergabegesetz 2002:<br />
Vereinheitlichung mit Lücken <strong>und</strong> <strong>Tücken</strong><br />
14 Abfertigung Neu: Genaues Rechnen ist angesagt<br />
17 Mega Event 2002: Europäische Kommunale<br />
Tagung vom 1. bis 3. Oktober in Wien<br />
Recht & Verwaltung<br />
18 <strong>Der</strong> (kleine) Ortstafelstreit in NÖ:<br />
Welche Zusatztafeln sind nun erlaubt<br />
19 Bezügebegrenzungsgesetz:<br />
Stand des Musterverfahrens vor dem EuGH<br />
Gemeindefinanzen<br />
22 Wahlkostenpauschalierung:<br />
Kampf den 0,5 € Bescheiden<br />
24 Staatsschuldenausschuß: Finanzbericht<br />
bestätigt Gemeindeb<strong>und</strong>-Warnung<br />
26 Ertragsanteile: Trotz Rückgang noch <strong>im</strong> Plus<br />
Europapolitik<br />
28 Erweiterung in der kommunalen Praxis:<br />
Österreichisches Know How hoch geschätzt<br />
30 Slowenischer Gemeindeverband:<br />
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit<br />
32 Europa wurde sich diesen Sommer klar:<br />
Die Zeit ist reif für die Gemeinden<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
56 Schuhe: Qualität der Ausrüstung<br />
entscheidet über Qualität der Arbeit<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
76 Quo vadis, Carinthia: Im Schloß<br />
Pöckstein sprachen 5 Bürgermeister<br />
zum Thema „Tourismusentwicklung“<br />
79 Cartoon: Ortstafelstreit:<br />
Was zuviel ist, ist zuviel<br />
80 Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
84 Info - Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 5
Ideen verwirklichen<br />
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Tel 06235/6787-0 · Fax 06235/6660<br />
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
NÖ Zeitungsverlags Gesellschaft mbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
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Geschäftsführer:<br />
Bgm .Prof. Walter Z<strong>im</strong>per<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun (Leitung)<br />
Walter Grossmann<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: kommunal.redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Franz Krenn – DW 13<br />
franz.krenn@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
NÖ Verlag, E. Horvath<br />
kommunal.grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dipl. Ing. Martin Atzwanger<br />
(Fachautor für Kommunalpolitik)<br />
Mag. Nicolaus Dr<strong>im</strong>mel<br />
(Österreichischer Gemeindeb<strong>und</strong>),<br />
Dr. Roman Häußl (Spezialist f. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink<br />
(Generalsekretär Gemeindeb<strong>und</strong>),<br />
Mag. Karin Holdhaus<br />
(B<strong>und</strong>esministerium für Inneres)<br />
Dr. Peter Mahringer (Sekt.Chef <strong>im</strong> BM<br />
für Bildung, Wissenschaft & Kultur<br />
Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es),<br />
Dietmar Pilz (Steirischer Gemeindeb<strong>und</strong>),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Dir. Bgm. Bernd Vögerle (Verband der<br />
sozialdemokratischen Gemeindevertreter),<br />
Bgm. Prof. Walter Z<strong>im</strong>per (Verleger).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Erscheinungsort:<br />
2722 Weikersdorf am Steinfeld<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors <strong>und</strong> müssen sich<br />
nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
KOMMUNAL ist das offizielle Organ des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> erscheint<br />
monatlich. Es wird <strong>im</strong> Direktversand an folgende<br />
Personen- <strong>und</strong> Zielgruppen versandt:<br />
Alle Bürgermeister, Vizebürgermeister, Stadträte<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführenden Gemeinderäte der<br />
Gemeinden Österreichs. Alle leitenden Gemeindebeamten<br />
<strong>und</strong> alle führenden Gemeindebediensteten<br />
sowie die Spitzenfunktionäre <strong>und</strong><br />
Sachbearbeiter der österreichischen Wasser-,<br />
Abwasser-, Müll- <strong>und</strong> Reinhalteverbände sowie<br />
der Freiwilligen Feuerwehren. Alle für die Kommunalpolitik<br />
relevanten Behördenvertreter <strong>und</strong><br />
Beamten der Ministerien, B<strong>und</strong>esstellen <strong>und</strong> der<br />
österreichischen B<strong>und</strong>esländer. Alle politischen<br />
Mandatare der <strong>im</strong> Parlament vertretenen Parteien<br />
auf B<strong>und</strong>es-, Landes- <strong>und</strong> Bezirksebene.<br />
Wichtige Meinungsträger <strong>im</strong> Bereich anderer<br />
Behörden <strong>und</strong> Interessensvertretungen sowie der<br />
österreichischen Wirschaft.<br />
Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />
Wirtschaftsinfos <strong>und</strong> fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.<br />
Auflage: 34.786<br />
Teilen dieser Ausgabe liegen Beilagen des<br />
Raiffeisenverbands Salzburg, des Fachverbands<br />
der Stein- <strong>und</strong> keramischen Industrie,<br />
des ÖKK, des Forums Mobilkommunikation<br />
<strong>und</strong> der Reed Messe bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Die sommerliche Polit-Diskussion des heurigen Jahres haben nicht nur die innenpolitischen<br />
Themen unserer Republik – oder das, was man halt dafür hält – best<strong>im</strong>mt,<br />
sondern es hat auch ein spannendes <strong>Detail</strong> aus unserem Nachbarland Deutschland<br />
durchgeschlagen. Dabei waren es weniger die Aspekte um die baldige B<strong>und</strong>estagswahl<br />
oder Affären um Rücktritte von Politikern etc., sondern ein durchaus ernstes<br />
<strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliches Thema, das aufhorchen liess: Die deutschen Kommunen, allen<br />
voran die bayrische Landesmetropole München, gaben in schrillsten Tönen Finanz-<br />
Alarm <strong>und</strong> kündigten die totale finanzielle Pleite an.<br />
Bei der exakten Analyse des deutschen Problems stößt man dann vordergründig<br />
auf zwei Hauptursachen, die in der österreichischen Kommunalpolitik aber gar<br />
nicht mehr existieren:<br />
◆ Zum einen ist es die Entwicklung der Gewerbesteuer, die die deutschen Gemeinden<br />
in den Ruin treibt. Internationale Großbetriebe <strong>und</strong> fusionierte Unternehmungen<br />
machen <strong>im</strong> Zeitalter der Globalisierung keine nennenswerten Gewinne,<br />
wodurch die Gr<strong>und</strong>lage für diese kommunale Steuerleistung de facto wegfällt. In<br />
Österreich gibt es, nicht zuletzt dank einer weitsichtigen Politik der kommunalen<br />
Interessenvertretung, diese Steuer gar nicht mehr. Sie wurde schon vor Jahren<br />
durch die Kommunalsteuer ersetzt, die von den Betrieben unabhängig vom<br />
Gewinn von der Lohnsumme zu bezahlen ist <strong>und</strong> die eine steigende Tendenz<br />
aufweist. Eine der wichtigsten Einnahmequellen der österreichischen Gemeinden<br />
wurde so erhalten.<br />
◆ Zum anderen sind es B<strong>und</strong>es- bzw. Ländergesetze, mit denen deutsche Kommunen,<br />
wie zuletzt bei einer Neuordnung der Schulorganisation, schwer belastet<br />
werden. Auch das ist in dieser Form in Österreich nicht mehr möglich. Seit<br />
1. Jänner 1999 ist hierzulande ein sogenannter „Konsultationsmechanismus“ in<br />
Kraft, der die einseitige Belastung der Gemeinden durch andere Gebietskörperschaften<br />
wirkungsvoll verhindern kann.<br />
Auch in Österreich ist natürlich längst nicht alles Gold <strong>und</strong> die Kommunen kämpfen<br />
mit dem Rücken an der Wand mit der niedrigsten Investitionsquote oder der<br />
höchsten Schuldenlast seit Jahren. <strong>Der</strong> totalen Ruin oder die städtische Pleite muß<br />
allerdings noch nicht ausgerufen werden.<br />
Manchmal ist es gut, sich daran zu erinnern, daß hierzulande nicht alles schlecht<br />
<strong>und</strong> woanders <strong>viele</strong>s besser sein sollte. <strong>Der</strong> Vergleich mit der Situation in den<br />
deutschen Städten <strong>und</strong> Gemeinden macht zumindest deutlich, daß es dem Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> als der legit<strong>im</strong>en Vertretung der Kommunen schon vor<br />
Jahren gelungen ist, mit seinen Sorgen <strong>und</strong> Vorstellungen aktives Gehör bei den<br />
Entscheidungsträgern der Republik zu finden <strong>und</strong> daß auf diesem Weg ein kommunalfiskalisches<br />
Debakel in gemeinsamen Anstrengungen verhindert werden konnte.<br />
Bei der hiefür nötigen Bewußtseinsbildung hat sicher auch KOMMUNAL mit seiner<br />
dichten Verbreitung <strong>und</strong> seiner hohen Akzeptanz eine kleine Rolle gespielt, was<br />
uns naturgemäß freut.<br />
Insgesamt also eine durchaus befriedigende, spätsommerliche Erkenntnis.<br />
Wirklich wirksam aber nur, wenn man diese Erfahrungen auch in alle künftigen<br />
<strong>und</strong> baldigen Entscheidungen mit einfließen läßt, wie z. B. bei der Diskussion um<br />
die mögliche Steuerreform oder bei den Überlegungen für den nächsten Finanzausgleich.<br />
Und deshalb ist es ein Gebot der St<strong>und</strong>e, trotz günstigem Vergleich mit dem Nachbarland<br />
die Hände nicht in den Schoß zu legen oder die Geschlossenheit <strong>und</strong><br />
Kampfkraft zu gefährden. Ganz <strong>im</strong> Gegenteil: dieser Vergleich macht uns erst<br />
sicher.<br />
Bgm. Prof. Walter Z<strong>im</strong>per<br />
Verleger <strong>und</strong> Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
KOMMUNAL 7
Kommentar<br />
Gemeinden sind Vorreiter in der Verwaltungsreform<br />
Noch zu viel Papier!<br />
Gar manchmal wird den Gemeinden<br />
vorgeworfen, dass sie bei der<br />
groß angelegten Verwaltungsreform<br />
zu inaktiv seien. Dabei sind die<br />
Kommunen Österreichs - wie so oft -<br />
wieder einmal die Vorreiter. Dies hat<br />
sich eindrucksvoll bei der Einführung<br />
des Zentralen Melderegisters gezeigt<br />
<strong>und</strong> wird durch eine brand<strong>neu</strong>e<br />
Umfrage der Donau-Universität Krems<br />
bestätigt. Praktisch alle Gemeinden<br />
Österreichs nutzen die elektronischen<br />
Möglichkeiten <strong>und</strong> bieten ihren Bürgern<br />
bereits ein umfangreiches Service. Doch<br />
bei der Nutzung mit anderen Gebietskörperschaften<br />
stoßen die Gemeinden<br />
bald an die Grenzen.<br />
So war die Einführung des Zentralen<br />
Meldergeisters mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en,<br />
dass Rechtsanwälte, Notare etc.<br />
ihre Anfragen direkt an das Innenministerium<br />
richten <strong>und</strong> die Gemeinden von<br />
dieser Arbeit befreien. Doch aus Kostengründen<br />
- die private Anfrage ist relativ<br />
teuer - suchen die Fragesteller wie Banken<br />
oder Rechtsanwälte nach wie vor<br />
den Weg über die Gemeindeämter.<br />
Nach wie vor werden manuell Gästeblätter<br />
ausgefüllt <strong>und</strong> mühsam Papierberge<br />
angehäuft. Und in jedem Gemeindeamt<br />
türmen sich Berge von B<strong>und</strong>esgesetzblättern,<br />
die ungelesen <strong>im</strong> Archiv<br />
landen. Und schließlich sind bisher alle<br />
Versuche gescheitert, den Wahlkostenersatz<br />
nicht über aufwändige Nachweise,<br />
sondern über einfache Pauschalabgeltungen<br />
zu erhalten.<br />
Im Zeitalter des E-mails <strong>und</strong> des Internets<br />
ist es auch völlig unverständlich,<br />
dass der Bürger zwar alle Formulare<br />
herunterladen kann, aber bei Volksbegehren<br />
noch <strong>im</strong>mer eigenhändig aufs<br />
Gemeindeamt zur Unterschriftleistung<br />
gehen muss. Wieviel sich die Gemeinden<br />
an Verwaltungsaufwand sparen könnten,<br />
lässt sich leicht nachrechnen. Es ist<br />
auf jeden Fall ein mehrstelliger Millionenbetrag.<br />
<strong>Der</strong>zeit fallen nämlich bei<br />
jedem Volksbegehren auch in der kleinsten<br />
Gemeinde mindestens 30 Überst<strong>und</strong>en<br />
eines Bediensteten an. Alle<br />
Bemühungen, die Öffnungszeiten für die<br />
Unterschriftsleistung wenigstens an<br />
Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen einzuschränken,<br />
sind an den politischen Parteien gescheitert,<br />
die mit demokratiefördernden<br />
8 KOMMUNAL<br />
Argumenten das Ansinnen des Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
ablehnen. Dabei sind es in<br />
diesen Sonntags-St<strong>und</strong>en oft nur wenige<br />
Bürger, die ihr Begehren k<strong>und</strong>tun.<br />
Es ist auch nicht einzusehen, dass die<br />
Ausstellung von Gr<strong>und</strong>steuerbescheiden<br />
mit viel Papier <strong>und</strong> <strong>viele</strong>n bürokratischen<br />
Schritten verb<strong>und</strong>en ist. Die<br />
Daten könnten so erhoben werden, dass<br />
sie unmitttelbar in die Gemeinde-EDV<br />
übertragen <strong>und</strong> für die Bürger direkt<br />
ausgedruckt werden. Aber es erweckt<br />
den Anschein, dass all diese Lösungen<br />
an zu wenig Koordination <strong>und</strong> an <strong>viele</strong>n<br />
Eitelkeiten der einzelnen B<strong>und</strong>esstellen<br />
scheitern.<br />
Das Fass den Boden schlägt aber<br />
dann der Vorwurf dieser B<strong>und</strong>esstellen<br />
aus, dass die Gemeinden<br />
die Verhinderer moderner Lösungen<br />
seien. Die Gemeinden sind jene Einrichtungen,<br />
die an der Basis die Wünsche<br />
der Bürger kennen, die ständig Vorschläge<br />
zur Vereinfachung machen, aber<br />
mit ihren Vorschlägen auf taube Ohren<br />
stoßen. Es wäre höchst an der Zeit, dass<br />
der festgeschriebene Reformeifer der<br />
B<strong>und</strong>esregierung nicht in den einzelnen<br />
Ministerialbürokratien stecken bleibt,<br />
sondern in die Tat umgesetzt wird.<br />
Aber es ist halt einfacher, einen Sündenbock<br />
zu suchen, als Lösungsvorschläge<br />
zu erarbeiten. Wir werden uns auch<br />
durch ungerechtfertigte <strong>und</strong> fadenscheinige<br />
Vorwürfe nicht davon abhalten lassen,<br />
<strong>neu</strong>e Wege einzufordern, auf denen<br />
weniger bürokratische Hürden zu<br />
bewältigen sind. Wir erwarten aber<br />
gleichzeitig, dass unsere Vorschläge <strong>im</strong><br />
Interesse der Sparsamkeit <strong>und</strong> Bürgerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
koordiniert <strong>und</strong> konstruktiv<br />
bearbeitet <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />
Zur Zeit hat man das Gefühl, dass das<br />
Verlassen gewohnter Papier-Geleise ein<br />
schwieriges Unterfangen ist. Die Bremser<br />
einer modernen Verwaltung sitzen<br />
nicht auf kommunaler Ebene, sondern<br />
in den Zentralstellen!<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
»<br />
Es wäre höchst an der<br />
Zeit, dass der<br />
festgeschriebene<br />
Reformeifer der<br />
B<strong>und</strong>esregierung nicht<br />
in den einzelnen<br />
Ministerialbürokratien<br />
stecken bleibt,<br />
sondern in die Tat<br />
umgesetzt wird.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Sozialbudget: Gemeinden haben kein Geld, schon gar nicht auf Befehl<br />
Aufregung in Oberösterreich<br />
Soziallandesrat Josef Ackerl<br />
meinte, um den Bedarf bei<br />
der mobilen Betreuung<br />
abdecken zu können, müßten<br />
die Gemeinden ihre<br />
Sozialbudgets in den kommenden<br />
Jahren aufstocken.<br />
Was umgehend Kritik aus<br />
dem oö. Gemeindeb<strong>und</strong><br />
nach sich zog: „Wir wissen,<br />
dass höhere Kosten auf die<br />
Gesellschaft zukommen“,<br />
sagt Präsident Bgm. Franz<br />
Steininger, „es kann aber<br />
keine Befehlsform geben,<br />
20 Arbeiten zu kommunalwissenschaftlichen<br />
Themen sind be<strong>im</strong><br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Städteb<strong>und</strong> eingereicht worden,<br />
die <strong>im</strong> Sommer einen mit<br />
7000 € datierten Förderungspreis<br />
für Studien ausgeschrieben hatten.<br />
Die Entscheidung der hochkarätigen<br />
Juroren fällt <strong>im</strong> Oktober, die<br />
Preisverleihungen ist für November<br />
geplant.<br />
die Gemeinden haben das<br />
zu machen.“ Steininger wies<br />
weiters darauf hin, dass die<br />
Sozialausgaben in den letzten<br />
Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen seien.<br />
Er st<strong>im</strong>me Ackerl zwar zu,<br />
dass die Gemeinden be<strong>im</strong><br />
Finanzausgleich besser<br />
gestellt werden müssten,<br />
doch: „<strong>Der</strong> Finanzausgleich<br />
gilt vier Jahre, bis zu den<br />
nächsten Verhandlungen<br />
geht gar nichts.“ Budgets<br />
einfach umzuschichten, sei<br />
Wasser könnte bei Privatisierung sehr viel teurer werden.<br />
Privatisierung: Warnung vor Verlockung<br />
Vivendi umwirbt Gemeinden<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>espräsident<br />
Mödlhammer warnt in einem<br />
ORF-Interview vor Privatisierung<br />
der Daseinsvorsorge <strong>und</strong><br />
die Gemeinden vor voreiligen<br />
Verträgsabschlüssen mit<br />
Vivendi. <strong>Der</strong> französische<br />
Konzern versucht, in Österreich<br />
bei der Abwasserentsorgung<br />
Fuß zu fassen. Er hat bei<br />
einigen Gemeinden angeklopft.<br />
Er warne aber vor den<br />
verlockenden Angeboten aus<br />
dem Ausland.<br />
40 Jahre Gemeindeautotnomie: Feier <strong>im</strong> Parlament<br />
Einzigartiges Vorbild für Europa<br />
Ein weiterer Höhepunkt zum<br />
Anlass des 40. Geburtstag der<br />
kommunalen Selbstverwaltung<br />
wird eine Festveranstaltung am<br />
20. November <strong>im</strong> Parlament <strong>und</strong><br />
die Präsentation der Festschrift:<br />
„40 Jahre Gemeindeverfassungsnovelle<br />
1962. Aktuelle Rechtsfragen<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen der kommunalen<br />
Selbstverwaltung“ (Binder,<br />
Giese, Holobek, Öhlinger,<br />
Taucher, Weber) sein.<br />
unmöglich. Die Gemeinden<br />
haben keinen Spielraum, „es<br />
kann nicht etwa der Kanalbau<br />
eingestellt werden,“ wie<br />
Steininger klarlegte.<br />
Mit der Landessozialabteilung<br />
müssten gemeinsam<br />
Lösungen erarbeitet werden.<br />
Steininger forderte Ackerl<br />
auch auf, zu überlegen,<br />
„welche sozialen Aufgaben<br />
näher be<strong>im</strong> Land liegen <strong>und</strong><br />
daher vom Land wahrgenommen<br />
werden könnten“.<br />
Internet: „Domain-Grabbing“ greift um sich<br />
Musterprozeß gewonnen<br />
<strong>Der</strong> Streit um die Domains<br />
ist alltbekannt <strong>und</strong> hat auch<br />
vor den Gemeinden <strong>im</strong><br />
Bereich des Tourismus nicht<br />
halt gemacht. „Vor einem<br />
Jahr hat TISCOVER unter<br />
der Vorspielung nicht existenter<br />
Marktansprüche tausende<br />
von Ortsnamen sich<br />
sichern lassen. Sie wollten<br />
mit diesen nicht rechtens<br />
erworbenen Domains Orts-<br />
Sind keine Befehlsempfänger:<br />
Oö. Gemeindeb<strong>und</strong>präsident<br />
Franz Steininger.<br />
Verwaltungsreform: Ohne Gemeinden geht nichts<br />
Österreichs Kommunen sind<br />
zu 100 Prozent vernetzt<br />
Die Kommunen sind zu 100<br />
Prozent vernetzt <strong>und</strong> nutzen<br />
zu 100 Prozent die elektronische<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Informationsschienen.<br />
Ohne die<br />
<strong>im</strong>mensen Investitionen –<br />
220 Millionen € in Computerhard-<br />
<strong>und</strong> Software <strong>und</strong><br />
zusätzliche Millionen in die<br />
Ausbildung – der Gemeinden<br />
hätte eine Verwaltungsvereinfachung<br />
niemals realisiert<br />
werden können, bilanziert<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>präsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer.<br />
„Wir haben die Weichen<br />
gestellt! Nun sollte sich der<br />
B<strong>und</strong> darum kümmern, dies<br />
auch in seinen Verwaltungsabläufen<br />
zu berücksichtigen. Er<br />
soll seine aufwändige <strong>und</strong><br />
antiquierte Papierform - die<br />
z.B. bei der Übermittlung der<br />
Einheitswerte, welche die<br />
Gemeinden für die Erhebung<br />
der Gr<strong>und</strong>steuer benötigen,<br />
noch <strong>im</strong>mer Tagesordnung ist<br />
- dem Reißwolf übergeben!“<br />
anfragen der jeweiligen<br />
Orte auf ihre Plattform<br />
umleiten <strong>und</strong> dabei die Orte<br />
zur Kasse beten“, so Tourismusdirektor<br />
Christian<br />
Kresse, Saalfelden, der in<br />
einem Musterprozess nun<br />
gegen diese „schl<strong>im</strong>mste<br />
Form des Domaingrabbings“<br />
gewann. Auskünfte:<br />
unter www.afilias.info oder<br />
06582/70660.<br />
KOMMUNAL 9
Recht & Verwaltung<br />
Das <strong>neu</strong>e B<strong>und</strong>esvergabegesetz 2002 kritisch betrachtet<br />
Lücken <strong>und</strong> <strong>Tücken</strong><br />
<strong>im</strong> Gesetz<br />
Bisher war das österreichische <strong>Vergaberecht</strong> durch eine kompetenzrechtliche<br />
Zersplitterung <strong>und</strong> unübersichtliche Rechtslage gekennzeichnet, die sich sowohl für die<br />
Vergabepraxis als auch für die an öffentlichen Aufträgen interessierten Unternehmer in<br />
höchstem Ausmaße als hinderlich erwies. Abhilfe erhoffte man sich durch das <strong>neu</strong>e<br />
B<strong>und</strong>esvergabegesetz 2002 (BGBl I Nr. 99/2002), das eine wesentliche Änderung der<br />
österreichischen <strong>Vergaberecht</strong>slandschaft bewirken wird.<br />
◆ Mag. Alexander Latzenhofer<br />
Als wesentliche Neuerungen sind dabei<br />
die österreichweite Vereinheitlichung<br />
des <strong>Vergaberecht</strong>s durch Schaffung entsprechender<br />
verfassungsrechtlicher<br />
Gr<strong>und</strong>lagen, die Ausdehnung der Geltungsbereiche<br />
des gesetzlich geregelten<br />
<strong>Vergaberecht</strong>s <strong>und</strong> des vergabespezifischen<br />
Rechtsschutzes <strong>und</strong> auch die<br />
Schaffung von Wahlmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
Freiräume für öffentliche Auftraggeber<br />
durch Änderung der materiellrechtlichen<br />
Best<strong>im</strong>mungen des Vergabeverfahrens<br />
zu nennen. Für den Vergabepraktiker<br />
zeigt sich aber bereits jetzt,<br />
dass die Tücke <strong>im</strong> <strong>Detail</strong> steckt <strong>und</strong><br />
diese Vereinheitlichung in Summe gesehen<br />
keinesfalls nur eine „Vereinfachung“<br />
des <strong>Vergaberecht</strong>es bedeuten<br />
wird.<br />
◆ Mag. Alexander Latzenhofer ist stellvertretender<br />
Leiter der Geschäftsführung<br />
des B<strong>und</strong>esvergabeamtes<br />
10 KOMMUNAL<br />
Österreichweit vereinheitlichtes<br />
<strong>Vergaberecht</strong><br />
<strong>Der</strong> B<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Länder sind gegenwärtig<br />
in Gesetzgebung <strong>und</strong> Vollziehung<br />
jeweils für die ihnen zurechenbaren<br />
Vergaben zuständig,<br />
die Vergaben der<br />
Gemeinden <strong>und</strong> Gemeindeverbände<br />
sind daher in<br />
Gesetzgebung <strong>und</strong> Vollziehung<br />
Landessache. Das derzeit<br />
geltende B<strong>und</strong>esvergabegesetz<br />
<strong>und</strong> die 9 Landesvergabegesetze<br />
sind dementsprechend<br />
sehr unterschiedlich<br />
geregelt, wobei<br />
auch die kontrollbehördlichen<br />
Zuständigkeiten zersplittert<br />
wurden: Für die<br />
B<strong>und</strong>esvergaben ist als B<strong>und</strong>eskontrollbehörde<br />
das B<strong>und</strong>esvergabeamt zuständig,<br />
für die Landesvergaben (<strong>und</strong><br />
Gemeindevergaben) gibt es in jedem<br />
Land eine eigene Vergabekontrollbehörde<br />
(meist der unabhängigen Verwaltungssenat,<br />
nur in Salzburg <strong>und</strong><br />
Wien bestehen Sonderbehörden).<br />
Vereinheitlichung:<br />
Zukünftig wird das materielle <strong>Vergaberecht</strong>,<br />
(das sind die Regeln über die<br />
Durchführung des Vergabeverfahrens<br />
<strong>und</strong> die Rechte der Unternehmen<br />
gegenüber den Auftraggebern), einheit-<br />
Zukünftig wird<br />
das materielle<br />
<strong>Vergaberecht</strong><br />
einheitlich für<br />
alle Vergaben in<br />
Österreich<br />
geregelt sein.<br />
lich für alle Vergaben in Österreich<br />
geregelt sein. Diese Vereinheitlichung<br />
wird durch die Schaffung <strong>neu</strong>er verfassungsrechtlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen erzielt,<br />
allerdings bleibt sie unvollständig: Die<br />
Vollziehung des <strong>Vergaberecht</strong>s<br />
(Durchführung<br />
kontrollbehördlicher<br />
Verfahren) ist nämlich<br />
nach wie vor zersplittert.<br />
Dies bedeutet,<br />
dass, wie auch nach der<br />
derzeitigen Rechtslage,<br />
weiterhin die Vergabekontrollbehörde<br />
des<br />
B<strong>und</strong>es nur für die in<br />
den Vollzugsbereich des<br />
B<strong>und</strong>es fallenden Vergaben<br />
zuständig sein<br />
wird, für die in den<br />
Vollzugsbereich der Länder fallenden<br />
Vergaben (<strong>und</strong> damit auch für die Vergaben<br />
der Gemeinden) gibt es weiterhin<br />
eigene Landesvergabekontrollbehörden.<br />
Demnach werden die Vergaben<br />
der Wasserverbände nach dem<br />
Wasserrechtsgesetz zum Beispiel, in der<br />
Vollziehung B<strong>und</strong>essache bleiben, die<br />
Durchführung der diesbezüglichen<br />
Kontrollverfahren sind weiterhin von<br />
den Funktionären der Wasserverbände<br />
(<strong>und</strong> regelmäßig die Organwalter der<br />
dahinterstehenden Gemeinden) vor<br />
dem B<strong>und</strong>esvergabeamt in Wien abzuwickeln.<br />
Kompetenzrechtlich <strong>neu</strong> sind<br />
lediglich Regelungen für Vergaben, die
Nichtbehandelt wurde vom Verfassungsgesetzgeber der Fall, dass ein Vergabeverfahren<br />
von mehreren Gemeinden aus verschiedenen B<strong>und</strong>esländern geführt wird.<br />
Ob eine analoge Anwendung der Regelungen von Vergaben mehrerer Länder in<br />
Betracht kommt oder ob solche Vergaben mehrerer Gemeinden nicht möglich sein<br />
sollen, wird daher erst die kontrollbehördliche Praxis erweisen.<br />
von Auftraggebermehrheiten (B<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> eines oder mehrere Länder, mehrere<br />
Länder) geführt werden, wobei es<br />
bei diesen Vergaben für die kompetenzmäßige<br />
Zuordnung auf den dominierenden<br />
Anteil am Auftragswert oder<br />
den beherrschenden Einfluss am betroffenen<br />
Rechtsträger ankommt. (Im einzelnen<br />
bestehen dafür komplizierte<br />
Regelungen, vgl. Art. 14b Abs. 2 Z 1<br />
lit.f bzw. Z 2 lit.f B-VG). Nichtbehandelt<br />
wurde vom Verfassungsgesetzgeber der<br />
Fall, dass ein Vergabeverfahren von<br />
mehreren Gemeinden aus verschiedenen<br />
B<strong>und</strong>esländern geführt wird. Ob<br />
eine analoge Anwendung der Regelungen<br />
von Vergaben mehrerer Länder in<br />
Betracht kommt oder ob solche Vergaben<br />
mehrerer Gemeinden nicht möglich<br />
sein sollen, wird daher erst die<br />
kontrollbehördliche Praxis erweisen.<br />
Eine weitere nicht unbeträchtliche<br />
Schmälerung des durch das einheitliche<br />
<strong>Vergaberecht</strong> an sich erzielten Erfolges<br />
ist, dass neben der zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Ländern getrennten Vollziehung, auch<br />
die Gesetzgebungskompetenz für den<br />
Rechtsschutz (das Vergabekontrollverfahren)<br />
für die in<br />
den Vollzugsbereich<br />
des Landes fallen-<br />
den Vergaben (<strong>und</strong><br />
auch die Vergaben<br />
der Gemeinden)<br />
weiterhin Landessache<br />
sein wird. Im<br />
Rahmen der allgemeinenverfassungsrechtlichenSchranken<br />
für das Sonderverfahrensrecht<br />
der<br />
Länder (Art. 11 Abs.<br />
2 B-VG) kann jedes<br />
Land also weiterhin<br />
sein eigenes Kontrollverfahrensreg<strong>im</strong>e<br />
schaffen <strong>und</strong><br />
somit die Behördenzuständigkeiten,<br />
die<br />
Parteistellung, allfällige<br />
Anfechtungsfristen <strong>und</strong> dergleichen<br />
regeln. Es bleibt abzuwarten, ob<br />
Eine weitere<br />
Schmälerung des<br />
durch das einheitliche<br />
<strong>Vergaberecht</strong> an sich<br />
erzielten Erfolges ist,<br />
dass neben der<br />
zwischen B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Ländern getrennten<br />
Vollziehung, auch die<br />
Gesetzgebungskompetenz<br />
weiterhin<br />
Landessache sein wird.<br />
Recht & Verwaltung<br />
sich die Länder dabei an den Beschränkungen<br />
des Rechtsschutzes des BVergG<br />
orientieren werden. Insbesondere ist<br />
hier an die Einführung von Gebühren<br />
für die Antragstellung, die Einführung<br />
von Fristen für die Antragstellung <strong>und</strong><br />
die Beschränkung der Überprüfungsbefugnis<br />
der Nachprüfungsbehörde auf<br />
die von den Antragstellern geltend<br />
gemachten Beschwerdepunkte sowie<br />
die Unterscheidung zwischen selbstständig<br />
<strong>und</strong> nicht selbstständig anfechtbaren<br />
Entscheidungen zu denken. Im<br />
Zusammenhang mit der Zuständigkeit<br />
der Vergabekontrollbehörden in den<br />
Ländern ist noch festzuhalten, dass<br />
deren verfassungsrechtliche Absicherung<br />
bereits mit 1.9.2002 in Kraft tritt.<br />
Problematische Inkrafttretensregelungen<br />
Verlässliche Aussagen über das Wirksamwerden<br />
des <strong>neu</strong>en einheitlichen<br />
<strong>Vergaberecht</strong>s für Länder <strong>und</strong> Gemeinden<br />
sind derzeit nicht möglich. Nach<br />
den einfachgesetzlichen Inkrafttretensregelungen<br />
des <strong>neu</strong>en BVergG, dass<br />
mit BGBl I Nr. 99/2002 k<strong>und</strong>gemacht<br />
wurde, würde das einheitliche <strong>Vergaberecht</strong><br />
für B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder (daher<br />
auch für die Gemeinden) bereits mit 1.<br />
September 2002 wirksam werden. Aus<br />
den mit den BVergG 2002 beschlossenen<br />
verfassungsrechtlichen Regelungen<br />
ergibt sich jedoch, dass der Gesetzgeber<br />
diesbezüglich eine andere Konzeption<br />
verfolgt hat. Die verfassungsrechtlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen für die Vereinheitlichung<br />
des materiellen <strong>Vergaberecht</strong>s<br />
treten nämlich erst mit 1.1.2003 in<br />
Kraft. Nach dem Willen<br />
des Verfassungsgesetzgebers<br />
sollen die in diesen<br />
Zeitpunkt in Kraft stehenden<br />
materiellrechtlichen<br />
Teile der Vergabegesetze<br />
der Länder mit dem<br />
Inkrafttreten der <strong>neu</strong>en<br />
verfassungsrechtlichen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen zu partikulärem<br />
B<strong>und</strong>esrecht werden.<br />
Vorerst sollen also<br />
weiterhin für den Landes<strong>und</strong><br />
Gemeindebereich die<br />
jeweiligen Vergabegesetze<br />
der Länder gelten. Die<br />
Länder haben die Möglichkeit,<br />
zwecks Harmonisierung<br />
des Rechtsschutzrechtes<br />
<strong>neu</strong>e, auf den<br />
Rechtsschutz beschränkte<br />
Landesvergabegesetze zu<br />
erlassen, die auf die materiellrechtli-<br />
chen Regelungen des B<strong>und</strong>esvergabe-<br />
➤➤ weiter auf Seite 12<br />
KOMMUNAL 11
Recht & Verwaltung<br />
gesetzes 2002 abgest<strong>im</strong>mt sein sollen.<br />
Erst mit dem jeweiligen Inkrafttreten<br />
dieser <strong>neu</strong>en Landesvergaberechtsschutzgesetze<br />
soll das BVergG 2002<br />
materiellrechtliche Gr<strong>und</strong>lage des Vergabeverfahrens<br />
der Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden werden. Für die Gestaltung<br />
dieser <strong>neu</strong>en Rechtsschutzgesetze<br />
haben die Länder bis 30.6.2003<br />
Zeit. Sollten die <strong>neu</strong>en Landesvergaberechtsschutzgesetze<br />
nicht bis zu diesem<br />
Zeitpunkt in Kraft getreten sein,<br />
tritt mit 30.6.2003 jedenfalls das<br />
BVergG 2002 als materiellrechtliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage des Vergabeverfahrens<br />
auch für den Landes- <strong>und</strong> Gemeindebereich<br />
in Kraft. Zusammengefasst<br />
lässt sich also sagen, dass der Zeitpunkt<br />
des Wirksamwerdens des <strong>neu</strong>en<br />
einheitlichen <strong>Vergaberecht</strong>s (nach<br />
dem Willen des Verfassungsgesetzgebers)<br />
davon<br />
abhängt, wann die<br />
Länder ihre <strong>neu</strong>en<br />
Landesvergaberechtsschutzgesetze<br />
in Kraft treten<br />
lassen. Das<br />
<strong>neu</strong>e BVergG 2002<br />
soll aber jedenfalls<br />
spätestens mit<br />
30.6.2003 als<br />
materiellrechtliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage des<br />
Vergabeverfahrens<br />
für Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden in<br />
Kraft treten. Ob<br />
der Verfassungsgerichtshof<br />
dieser<br />
Absicht des<br />
Gesetzgebers<br />
Rechnung tragen<br />
wird, bleibt allerdings<br />
abzuwarten. Für den Vergabepraktiker<br />
bleibt als Ergebnis der an<br />
sich lobenswerten Vereinheitlichung<br />
festzuhalten, dass die Tücke <strong>im</strong> <strong>Detail</strong><br />
steckt <strong>und</strong> die Vereinheitlichung<br />
lückenhaft geblieben ist. Insbesondere<br />
das Aufrechterhalten eigener Gesetzgebungskompetenzen<br />
der Länder für<br />
den Rechtsschutzbereich wird dazu<br />
beitragen, dass die Unübersichtlichkeit<br />
der <strong>Vergaberecht</strong>slandschaft nur teilweise<br />
vermindert wird. Darüberhinaus<br />
wird die praktische Anwendung für<br />
die Gemeindevergaben in Zukunft<br />
dadurch gekennzeichnet sein, dass<br />
regelmäßig mit 2 Gesetzblättern gearbeitet<br />
werden muss: Für das materielle<br />
<strong>Vergaberecht</strong> ist das B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />
heranzuziehen, für die<br />
Durchführung/Teilnahme am Kontrollverfahren<br />
das jeweilige Landesgesetzblatt.<br />
Erst mit dem<br />
jeweiligen Inkrafttreten<br />
dieser<br />
<strong>neu</strong>en Landesvergaberechtsschutzgesetze<br />
soll das<br />
BVergG 2002<br />
materiellrechtliche<br />
Gr<strong>und</strong>lage des<br />
Vergabeverfahrens<br />
der Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden<br />
werden.<br />
12 KOMMUNAL<br />
Insbesondere das Aufrechterhalten eigener Gesetzgebungskompetenzen der Länder für den<br />
die Unübersichtlichkeit der <strong>Vergaberecht</strong>slandschaft nur teilweise vermindert wird.<br />
Ausdehnung des<br />
Geltungsbereiches<br />
Das bisherige Regelungsreg<strong>im</strong>e des <strong>Vergaberecht</strong>s<br />
war dadurch gekennzeichnet,<br />
dass das gesetzlich geregelte <strong>Vergaberecht</strong><br />
<strong>im</strong> wesentlichen nur jene<br />
Bereiche umfasste, die auch von den<br />
EU-Vergaberichtlinien erfasst wurden.<br />
Jene Vergaben, deren geschätzter Auftragswert<br />
nicht die EU-Schwellenwerte<br />
erreichte (für Liefer- <strong>und</strong> Dienstleistungsaufträge<br />
<strong>im</strong> wesentlichen ≠<br />
200.000, für Bauaufträge über ein<br />
Gesamtbauvorhaben ≠ 5.000.000, für<br />
Lose eines solchen Gesamtvorhabens ≠<br />
1.000.000) wurden vom gesetzlich<br />
geregelten <strong>Vergaberecht</strong> nicht berührt.<br />
Ebenso wurden best<strong>im</strong>mte sachliche<br />
Bereiche vom gesetzlich geregelten <strong>Vergaberecht</strong><br />
nicht erfasst. Zu denken ist<br />
hier etwa an die Vergabe von Dienstleistungskonzessionen<br />
(etwa die Beauftragung<br />
eines Müllentsorgungsunternehmens<br />
durch die Gemeinde, wobei das<br />
Entgelt des Unternehmens durch das<br />
Gebühreneinhebungsrecht bei den<br />
Gemeindebürgern gekennzeichnet ist).<br />
Ebenso die sogenannten „nicht prioritären“<br />
Dienstleistungen (das sind jene<br />
Dienstleistungen, die nach EU-Recht<br />
nicht für einen binnenmarktweiten<br />
Wettbewerb in Frage kommen würden,<br />
wie Kultur <strong>und</strong> Sport, Rechtsberatung,<br />
Unterrichtswesen, Dienstleistungen von<br />
Gaststätten <strong>und</strong> ähnliches). In diesen<br />
Bereichen waren Auftragsvergaben bis<br />
jetzt teilweise Kraft gesetzlicher Verweisung<br />
auf die Gr<strong>und</strong>lagen der ÖNORM<br />
A 2050 (unterschiedliche Fassungen)<br />
<strong>und</strong> bisweilen gar nur auf Gr<strong>und</strong>lage<br />
interner Vergaberichtlinien zu führen.<br />
Ausdehnung des<br />
regulierten Bereiches<br />
Diese Differenzierung des Geltungsbereiches<br />
wurde vom Verfassungsgerichtshof<br />
als gleichheitswidrig beurteilt, sodass sie<br />
nicht länger aufrecht erhalten werden<br />
konnte. Das <strong>neu</strong>e gesetzlich geregelte<br />
<strong>Vergaberecht</strong> wird daher die bislang ausgenommen<br />
Bereiche mit umfassen,<br />
wobei in Zukunft jede Auftragsvergabe,<br />
mag sie auch noch so geringe Summen<br />
betreffen, unter das gesetzliche Vergabereg<strong>im</strong>e<br />
fällt. Zum Ausgleich für diese<br />
Ausdehnung des regulierten Bereiches<br />
wurde jedoch für den vom EU-<strong>Vergaberecht</strong><br />
nicht erfassten Bereich eine Vielzahl<br />
vereinfachter Vergabeverfahrensarten<br />
geschaffen, sodass in den meisten<br />
Fällen in den nunmehr <strong>neu</strong> erfassten<br />
Bereichen lediglich ein verdünntes Regelungsreg<strong>im</strong>e<br />
zur Anwendung gelangt. So<br />
gelten etwa für die Vergabe nicht prioritärer<br />
Dienstleistungen <strong>im</strong> wesentlichen<br />
nur die Vorschriften über den Typenzwang<br />
(nur die gesetzlich aufgezählten<br />
Arten von Vergabeverfahren stehen zur<br />
Verfügung) mit den jeweiligen Bekanntmachungspflichten,<br />
die Best<strong>im</strong>mungen<br />
über die Bestbieter- bzw. Billigstbietervergabe<br />
sowie die allgemeine<br />
Gr<strong>und</strong>sätze des Vergabeverfahrens<br />
(Gleichbehandlung, fairer <strong>und</strong> lauterer<br />
Wettbewerb, Beachtung der Gr<strong>und</strong>freiheiten<br />
des EG-Vertrages). Für die Vergabe<br />
von Dienstleistungskonzessionen<br />
sind nur die Bekanntmachungspflicht<br />
<strong>und</strong> die allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätze<br />
anwendbar. Für den Unterschwellenwertbereich<br />
gelten verkürzte Fristen für<br />
die Durchführung des Vergabeverfahrens<br />
(zB Frist für das Einlangen von Teil-
Rechtsschutzbereich wird dazu beitragen, dass<br />
nahmeanträgen <strong>im</strong> nicht offenen Verfahren<br />
nur 14 Tage, Angebotsfrist nur 22<br />
Tage), die EU-weite Bekanntmachung ist<br />
naturgemäß nicht notwendig, ausreichend<br />
ist vielmehr eine nationale<br />
Bekanntmachung, wobei das Publikationsmedium<br />
durch eine Verordnung der<br />
B<strong>und</strong>esregierung bzw. der jeweiligen<br />
Landesregierung noch zu best<strong>im</strong>men ist.<br />
EU-Schwellenwert:<br />
Vereinfachte Vergabe<br />
Im einzelnen wurden für die Vergaben<br />
unterhalb der EU-Schwellenwerte folgende<br />
vereinfachte Vergabeformen<br />
geschaffen:<br />
Bauaufträge mit einem<br />
geschätzten Auftragswert<br />
von weniger als 120.000<br />
Euro sowie Liefer- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsaufträge<br />
mit einem geschätzten<br />
Auftragswert von weniger<br />
als 60.000 Euro können<br />
<strong>im</strong> nicht offenen Verfahren<br />
ohne vorherige<br />
Bekanntmachung vergeben<br />
werden, wenn dem<br />
Auftraggeber genügend<br />
geeignete Unternehmer<br />
bekannt sind, um einen<br />
freien <strong>und</strong> lauteren Wettbewerb<br />
sicherzustellen.<br />
Im Unterschwellenwertbereich<br />
kann das Verhandlungsverfahren<br />
nicht<br />
bloß bei Dienstleistungsaufträgen,<br />
die vorab<br />
nicht hinreichend genau<br />
umschrieben werden<br />
können, sondern auch bei anderen Aufträgen<br />
verwendet werden, wenn vertraglicheSpezifikationen<br />
nicht<br />
hinreichend<br />
genau festgelegtwerden<br />
können.<br />
Unabhängig<br />
davon ist bei<br />
geistigschöpferischenDienstleistungen<br />
mit<br />
einem Auftragswert<br />
von weniger<br />
als 60.000 Euro, bei Bauaufträgen mit<br />
einem Auftragswert von weniger als<br />
80.000 Euro sowie bei Liefer- <strong>und</strong><br />
Dienstleistungsaufträgen mit einem Auftragswert<br />
von weniger als 40.000 Euro<br />
ein Verhandlungsverfahren ohne vorherige<br />
Bekanntmachung zulässig. Speziell<br />
für den Unterschwellenwertsbereich<br />
wurde die sogenannte „Direktvergabe“<br />
geschaffen, bei der ohne jegliches formalisiertes<br />
Vergabeverfahren der<br />
gewünschte Unternehmer einfach mit der<br />
Leistungserbringung beauftragt wird.<br />
Diese Direktvergabe ist bei geistigschöpferischen<br />
Dienstleistungen mit einem Auftragswert<br />
von weniger als 30.000 Euro<br />
<strong>und</strong> bei allen übrigen Leistungen mit<br />
einem Auftragswert von weniger als<br />
20.000 Euro zulässig. Darüberhinaus<br />
können nicht prioritäre Dienstleistungen<br />
<strong>im</strong> Wege der Direktvergabe beauftragt<br />
werden, wenn die Durchführung eines<br />
wirtschaftlichen<br />
Wettbewerbes <strong>im</strong><br />
Hinblick auf die<br />
Eigenart der Lei-<br />
Für den Vergabepraktiker<br />
bleibt als Ergebnis<br />
der an sich lobenswerten<br />
Vereinheitlichung<br />
festzuhalten, dass die<br />
Tücke <strong>im</strong> <strong>Detail</strong> steckt<br />
<strong>und</strong> die Vereinheitlichung<br />
lückenhaft geblieben ist.<br />
Die praktische<br />
Anwendung für die<br />
Gemeindevergaben<br />
wird in Zukunft dadurch<br />
gekennzeichnet sein,<br />
dass regelmäßig mit<br />
zwei Gesetzblättern<br />
gearbeitet werden muss:<br />
Für das materielle<br />
<strong>Vergaberecht</strong> ist das<br />
B<strong>und</strong>esgesetzblatt<br />
heranzuziehen, für die<br />
Durchführung <strong>und</strong> Teilnahme<br />
am Kontrollverfahren<br />
das jeweilige<br />
Landesgesetzblatt.<br />
stung <strong>und</strong> des in<br />
Frage kommenden<br />
Bieterkreises nicht<br />
zweckmäßig ist<br />
(nur ein einziger<br />
Unternehmer<br />
kommt in<br />
Betracht!). Zusätzlich<br />
wurde für geistig<br />
schöpferische<br />
Dienstleistungen<br />
der Typ des Verhandlungsverfahrens<br />
ohne vorherige<br />
Bekanntmachung<br />
mit nur einem<br />
Unternehmer<br />
geschaffen, der de<br />
facto wohl ebenso<br />
auf eine Direktvergabe<br />
hinausläuft.<br />
Diese Verfahrensart<br />
Recht & Verwaltung<br />
ist bei einem Auftragswert von weniger<br />
als 168.000 Euro zulässig, wenn die<br />
Durchführung eines wirtschaftlichen<br />
Wettbewerbes aufgr<strong>und</strong> der Kosten des<br />
Beschaffungsvorganges <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
die Eigenart der Leistung wirtschaftlich<br />
nicht vertretbar ist.<br />
Vergabespezifischer<br />
Rechtsschutz<br />
<strong>Der</strong> vergabespezifische Rechtsschutz war<br />
bisher <strong>im</strong> wesentlichen auf den Bereich<br />
des gesetzlichen geregelten Vergabereg<strong>im</strong>es<br />
beschränkt. Mit der Ausdehnung<br />
des gesetzlichen Vergabereg<strong>im</strong>es geht<br />
nun ebenso die Ausweitung des vergabespezifische<br />
Rechtsschutz durch Spezialbehörden<br />
einher. Nachdem der Verfassungsgerichtshof<br />
auch diese Differenzierung<br />
als gleichheitswidrig beurteilt hat,<br />
erstreckt das <strong>neu</strong>e BVergG 2002 den vergabespezifischen<br />
Rechtsschutz auf den<br />
gesamten Vergabebereich. Freilich ist<br />
diese Erstreckung wegen der Kompetenzsituation<br />
vorerst nur für den B<strong>und</strong>esbereich<br />
wirksam. Aufgr<strong>und</strong> der verfassungsrechtlichen<br />
Gegebenheiten ist<br />
aber auch für den Landes- <strong>und</strong> daher<br />
auch für den Gemeindebereich davon<br />
auszugehen, dass eine entsprechende<br />
Erstreckung des vergabespezifischen<br />
Rechtsschutzes erfolgen wird. Insgesamt<br />
ist festzuhalten, dass einerseits die theoretische<br />
Reichweite des Vergabegesetzes<br />
erheblich erweitert wurde <strong>und</strong> theoretisch<br />
ein lückenloses <strong>Vergaberecht</strong> bzw.<br />
ein lückenloser <strong>Vergaberecht</strong>sschutz<br />
geschaffen wurde. Welche Rolle die<br />
zahlreichen, <strong>neu</strong>geschaffenen, vereinfachten<br />
Verfahrensarten spielen werden,<br />
wird nicht zuletzt von der Anwendung<br />
der entsprechenden Tatbestände durch<br />
die Praxis abhängen.<br />
Ende Teil 1<br />
Fortsetzung <strong>im</strong> nächsten<br />
KOMMUNAL<br />
Teil 2 über das <strong>neu</strong>e B<strong>und</strong>esvergabegesetz<br />
wird über die Schaffung von <strong>neu</strong>en<br />
Freiräumen <strong>und</strong> Wahlmöglichkeiten für<br />
öffentliche Auftraggeber berichten. Insbesondere<br />
werden dabei die Änderungen<br />
der materiellrechtlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
<strong>im</strong> Bereich der Inhousevergabe,<br />
der freien Wahlmöglichkeiten zwischen<br />
offenen <strong>und</strong> nicht offenen Verfahren,<br />
des elektronischen Vergabeverfahrens,<br />
der Billigstbietervergabe, Vergabekriterien<br />
<strong>und</strong> Preisangemessenheit, der Ausschreibung<br />
<strong>und</strong> der Beendigung des Vergabeverfahrens<br />
behandelt.<br />
KOMMUNAL 13
Recht & Verwaltung<br />
Um letztendlich Unternehmensinteressen<br />
<strong>und</strong> Interessen der Arbeitnehmer<br />
auf einen Nenner zu bringen,<br />
bedarf es einer eingehenden<br />
Analyse der Entscheidungsmöglichkeiten<br />
hinsichtlich einzelner Arbeitnehmer,<br />
größerer Mitarbeitergruppen<br />
oder der ganzen Belegschaft.<br />
„Abfertigung <strong>neu</strong>“, wie geht’s weiter<br />
Genaues Rechnen<br />
ist angesagt<br />
Nach langer Diskussion über „Abfertigung <strong>neu</strong>“ wurde am 12. Juni 2002 <strong>im</strong> Nationalrat<br />
das <strong>neu</strong>e betriebliche Mitarbeitervorsorgegesetz (BMVG) beschlossen. Es trat bereits<br />
mit 1. Juli in Kraft, gilt aber erst für Arbeitsverhältnisse, die nach dem 31.12.2002<br />
beginnen <strong>und</strong> auf einem privatrechtlichen Vertrag beruhen. Darunter fallen auch<br />
geringfügig Beschäftigte <strong>und</strong> Lehrlinge. Selbständige <strong>und</strong> freie Dienstnehmer sind<br />
derzeit nicht berücksichtigt.<br />
◆ Mag. Christoph Krischanitz<br />
Gr<strong>und</strong>legend dabei ist eine Auslagerung<br />
der Abfertigungsverpflichtung des<br />
Arbeitgebers in rechtlich selbständige<br />
Mitarbeitervorsorgekassen (MV-Kassen).<br />
<strong>Der</strong> Arbeitgeber zahlt künftig ab Beginn<br />
des Arbeitsverhältnisses einen laufenden<br />
Beitrag von 1,53 % des monatlichen<br />
Entgelts auf ein Abfertigungskonto einer<br />
MV-Kasse. <strong>Der</strong> erste Monat ist beitragsfrei.<br />
Für Zeiten ohne Entgeltanspruch<br />
<strong>im</strong> aufrechten Dienstverhältnis, wie z.B.<br />
Karenzzeit, werden entweder der<br />
◆ Mag. Christoph Krischanitz ist<br />
Experte auf dem Sektor<br />
„Abfertigung <strong>neu</strong>“.<br />
14 KOMMUNAL<br />
Arbeitgeber oder der Familienlastenausgleichsfond<br />
(FLAF) aufkommen.<br />
Weiterführung bestehender<br />
Ansprüche<br />
Bei bestehenden Dienstverhältnissen<br />
<strong>und</strong> Dienstverhältnissen, die noch vor<br />
dem<br />
31.12.2002<br />
abgeschlossen<br />
werden, gibt es<br />
unterschiedlicheMöglichkeiten<br />
für die Weiterführung<br />
der<br />
bestehenden<br />
Abfertigungsansprüche.<br />
Verbleib <strong>im</strong> alten Modell<br />
Werden keine gesonderten Vereinbarungen<br />
getroffen, gelten für Arbeitnehmer<br />
die Regeln des Altsystems auch in<br />
Zukunft weiter. Abfertigungsansprüche<br />
entstehen wie auf der nächsten Seite<br />
dargestellt.<br />
Übertritt ins <strong>neu</strong>e System<br />
Durch eine schriftliche Einzelvereinbarung<br />
zwischen Arbeitnehmer <strong>und</strong> Arbeitgeber<br />
kann ab 1.1.2003 zu einem vereinbarten<br />
Stichtag ins <strong>neu</strong>e System gewech-<br />
Weiterführung bestehender Abfertigungsansprüche<br />
◆ Verbleib <strong>im</strong> alten Modell<br />
◆ Übertritt ins <strong>neu</strong>e System<br />
a: Übertritt ins <strong>neu</strong>e System mit Einfrieren der<br />
Abfertigungsansprüche aus dem alten System<br />
b: (Teil-)Übertragung bestehender Abfertigungsansprüche in<br />
die MV-Kasse<br />
selt werden.<br />
<strong>Der</strong> Übertritt ins <strong>neu</strong>e Abfertigungssystem<br />
bietet <strong>im</strong> Prinzip zwei verschiedene<br />
Varianten.<br />
Es kann eine Mischform zwischen<br />
„System alt“ <strong>und</strong> „System <strong>neu</strong>“ gewählt
Weiterführung bestehender Ansprüche<br />
Ein Abfertigungsanspruch besteht bei:<br />
◆ Arbeitgeber-Kündigung<br />
◆ Pensionierung<br />
◆ Berufsunfähigkeit<br />
◆ Vorzeitiger Austritt während der Karenz (zu 50 %)<br />
◆ Ableben (zu 50 %)<br />
Fallbeispiele aus dem Vergleich ALT - NEU<br />
38-jähriger Arbeitnehmer, Alter bei Berufsantritt 24, voraussichtl.<br />
Pensionsalter 62, aktueller Monats-bezug 3.000, zu erw.<br />
jährl. Gehaltssteigerung 2 %, Übertragungsbetrag in die MV-<br />
Kasse 1.500,- letzter Arbeitgeberwechsel mit 35, erwarteter<br />
Zins aus der MV-Kasse 4 %<br />
Hat der Arbeitnehmer vor, bis zur Pension <strong>im</strong> derzeitigen Unternehmen<br />
zu bleiben, ist das Modell "Abfertigung alt" für ihn wesentlich<br />
günstiger. Plant er einen weiteren Arbeitgeberwechsel ist ein<br />
Übertritt ins <strong>neu</strong>e Abfertigungssystem ratsam.<br />
25-jährige Arbeitnehmerin, Alter bei Berufsantritt 18, voraussichtl.<br />
Pensionsalter 62, aktueller Monats-bezug 1.200,<br />
zu erwartende jährliche Gehalts-steigerung 2 %, Übertragungsbetrag<br />
in die MV-Kasse 900,-, angenommene<br />
Arbeitgeberwechsel mit 28, 35 ,42, erwarteter Zins aus der<br />
MV-Kasse 4 %<br />
Geht die junge Arbeitnehmerin von mehreren Arbeitgeberwechseln<br />
aus, ist ein Übertritt ins <strong>neu</strong>e Abfertigungssystem ratsam. Die Beträge<br />
sind ihr auch bei Eigenkündigung sicher, zum anderen kommt ihr die<br />
lange Laufzeit der Be-träge in der MV-Kasse zu Gute.<br />
Recht & Verwaltung<br />
werden, die ein Einfrieren der bestehenden Abfertigungsansprüche<br />
(Monatsansprüche) <strong>und</strong> einen<br />
Übertritt, also einen Neustart <strong>im</strong> <strong>neu</strong>en System<br />
beinhaltet. Für die zum Stichtag (bei Übertritt ins<br />
<strong>neu</strong>e System) bestehenden Altansprüche gelten<br />
die Abfertigungsgr<strong>und</strong>sätze des alten Systems.<br />
Für die zukünftige Dienstzeit fallen Beiträge (1,53<br />
% d. monatl. Entgelts durch den Arbeitgeber) <strong>und</strong><br />
damit Leistungsansprüche nach den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
des <strong>neu</strong>en Systems an.<br />
In diesem Fall verfällt bei<br />
Selbstkündigung etc. der<br />
eingefrorene Altan-<br />
spruch, Anspruch besteht<br />
lediglich auf die in der<br />
MV-Kasse angesammelten<br />
(verzinsten)<br />
Beiträge.<br />
Erfolgt eine Kündigung<br />
durch den Arbeitgeber,<br />
dann hat der ArbeitnehmerAbfertigungsansprüche<br />
nach altem<br />
System (angesammelte<br />
Monatsansprüche bis<br />
Übertritt ins <strong>neu</strong>e<br />
System x letztes Monatsentgelt<br />
vor Ende des<br />
Dienstverhältnisses),<br />
zuzüglich der bis zur Kündigung angesparten<br />
Beträge in der MV-Kasse.<br />
Eine zweite Variante ist die Übertragung oder<br />
Teilübertragung bestehender Abfertigungsan-<br />
wartschaften in das <strong>neu</strong>e System. Eine Übertragung<br />
ist bis spätestens 31.12.2012 möglich. In<br />
diesem Fall wird ein zwischen Arbeitgeber <strong>und</strong><br />
Arbeitnehmer zu vereinbarender Betrag in die<br />
MV-Kasse übertragen. Eher unwahrscheinlich ist<br />
die Übertragung des gesamten bisher erworbenen<br />
Anspruches, es wird sich vielmehr um einen<br />
best<strong>im</strong>mten Prozentsatz davon handeln –<br />
abhängig von Alter <strong>und</strong> vermuteter Mobilität<br />
des Arbeitnehmers sowie von der Liquidität des<br />
Arbeitgebers. Nach Übertritt gelten die Prinzipien<br />
des Neusystems (s.o.).<br />
D.h. der Arbeitnehmer startet in der MV-Kasse<br />
bereits mit einem Sockelbetrag, hinzu kommen<br />
die monatlichen Beiträge durch den Arbeitgeber.<br />
Abfertigungsanspruch <strong>im</strong><br />
<strong>neu</strong>en System<br />
Eine Variante<br />
ist die Übertragung<br />
oder Teilübertragung<br />
bestehender<br />
Abfertigungsanwartschaften<br />
in das<br />
<strong>neu</strong>e System. Eine<br />
Übertragung ist<br />
bis spätestens<br />
31.12.2012 möglich.<br />
Ein Anspruch auf Abfertigung besteht <strong>im</strong><br />
<strong>neu</strong>en System in jedem Fall, also auch bei<br />
Arbeitnehmerkündigung sowie zu 100 % bei<br />
Austritt während einer Karenz oder Ableben<br />
des Arbeitnehmers (bisher jeweils nur 50 %).<br />
Nicht <strong>im</strong>mer besteht jedoch ein Anspruch auf<br />
Auszahlung der Abfertigung.<br />
Anspruch auf Auszahlung hat der Arbeitnehmer<br />
nur bei<br />
◆ Kündigung durch den Arbeitgeber<br />
◆ einvernehmlicher Beendigung<br />
◆ Inanspruchnahme der Gleitpension<br />
◆ Pensionsantritt.<br />
➤➤ weiter auf Seite 16<br />
KOMMUNAL 15
Recht & Verwaltung<br />
Rucksackprinzip<br />
Keinen Anspruch auf Auszahlung hat<br />
der Arbeitnehmer folglich bei<br />
◆ Eigenkündigung<br />
◆ verschuldeter Entlassung<br />
◆ unberechtigtem Austritt<br />
◆ <strong>und</strong> wenn noch keine 3 Einzahlungsjahre<br />
seit der ersten Beitragszahlung<br />
vergangen sind.<br />
In diesem Fall kommt das vielzitierte<br />
Rucksackprinzip zum Tragen. D.h. es<br />
erfolgt keine Auszahlung, die bereits<br />
bezahlten Abfertigungsbeiträge bleiben<br />
in der MV-Kasse. <strong>Der</strong> Arbeitnehmer<br />
n<strong>im</strong>mt seinen<br />
Anspruch quasi <strong>im</strong><br />
„Rucksack“ mit.<br />
Im Fall des<br />
„Rucksackprinzips“:<br />
Es erfolgt keine<br />
Auszahlung, die<br />
bereits bezahlten<br />
Abfertigungsbeiträge<br />
bleiben in der<br />
MV-Kasse. <strong>Der</strong><br />
Arbeitnehmer<br />
n<strong>im</strong>mt seinen<br />
Anspruch quasi <strong>im</strong><br />
„Rucksack“ mit.<br />
Bruttobeitragsgarantie<br />
in der MV-<br />
Kasse<br />
<strong>Der</strong> Arbeitnehmer<br />
hat gegenüber der<br />
MV-Kasse eine<br />
Bruttobeitragsgarantie<br />
für jene<br />
Beträge, die der<br />
MV-Kasse tatsächlich<br />
zugeflossen<br />
sind. Das heißt, die<br />
MV-Kasse muss<br />
garantieren, dass<br />
der Arbeitnehmer<br />
zumindest die vom<br />
Arbeitgeber einbezahlten<br />
Beiträge zu<br />
100% erhält. Zusätzlich kann die MV-Kasse<br />
noch eine Zinsgarantie einräumen.<br />
Verfügungsmöglichkeiten über die Abfertigung<br />
Nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses<br />
<strong>und</strong> Anspruch auf Auszahlung (s.o.),<br />
kann der Arbeitnehmer folgendes verlangen:<br />
◆ die Auszahlung des angesparten<br />
Kapitals,<br />
◆ den Verbleib der Beiträge in der MV-<br />
Kasse des alten Arbeitgebers<br />
◆ eine Übertragung der verzinsten Beiträge<br />
in die MV-Kasse des <strong>neu</strong>en Arbeitgebers<br />
◆ die Überweisung der Abfertigung an eine<br />
Pensionszusatzversicherung<br />
◆ die Überweisung an einen Pensionsinvestmentfond<br />
oder eine Überweisung an<br />
eine Pensionskasse<br />
Bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters<br />
hat jeder Arbeitnehmer die freie Wahl<br />
zwischen einer steuerbegünstigten Auszahlung<br />
des angesparten Betrages <strong>und</strong> einer<br />
monatlichen steuerfreien Zusatzrente.<br />
Hat der Arbeitnehmer vor, bis zur Pension<br />
<strong>im</strong> derzeitigen Unternehmen zu<br />
bleiben, ist das Modell „Abfertigung alt“<br />
16 KOMMUNAL<br />
Im System „Abfertigung alt“ können prinzipiell höhere Ansprüche erworben werden,<br />
diese gehen bei Arbeitnehmerkündigung jedoch zur Gänze verloren. „Abfertigung<br />
<strong>neu</strong>“ garantiert in jedem Fall eine Abfertigungsleistung, die bei Betriebstreue<br />
jedoch oft niedriger ausfallen wird als bei Verbleib <strong>im</strong> System „Abfertigung alt“.<br />
für ihn wesentlich günstiger. Plant er<br />
einen weiteren Arbeitgeberwechsel ist<br />
ein Übertritt ins <strong>neu</strong>e Abfertigungssystem<br />
ratsam.<br />
Im System „Abfertigung alt“ können<br />
prinzipiell höhere<br />
Ansprüche erworben<br />
werden, diese<br />
gehen bei Arbeit-<br />
nehmerkündigung<br />
jedoch zur<br />
Gänze verloren.<br />
„Abfertigung <strong>neu</strong>“<br />
garantiert in<br />
jedem Fall eine<br />
Abfertigungsleistung,<br />
die bei<br />
Betriebstreue<br />
jedoch oft niedriger<br />
ausfallen wird<br />
als bei Verbleib<br />
<strong>im</strong> System „Abfertigung<br />
alt“.<br />
Die Wahl des richtigenAbfertigungsmodells<br />
Hat der Arbeitnehmer<br />
vor, bis zur<br />
Pension <strong>im</strong> derzeitigen<br />
Unternehmen zu<br />
bleiben, ist das Modell<br />
„Abfertigung alt“ für<br />
ihn wesentlich günstiger.<br />
Plant er einen<br />
weiteren Arbeitgeberwechsel<br />
ist ein Übertritt<br />
ins <strong>neu</strong>e Abfertigungssystem<br />
ratsam.<br />
bedeutet nicht nur für Arbeitnehmer,<br />
sondern auch für Arbeitgeber einen<br />
komplexen Entscheidungsprozess. Dieser<br />
wird von einer ganzen Reihe von<br />
Faktoren wie Personalstrukturen, steuerlichen<br />
Gesichtspunkten<br />
<strong>und</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Aspekten wie z.B. Liquidität<br />
<strong>im</strong> Unternehmen<br />
u.v.m. best<strong>im</strong>mt.<br />
Um letztendlich Unternehmensinteressen<br />
<strong>und</strong> Interessen<br />
der Arbeitnehmer<br />
auf einen Nenner zu bringen,<br />
bedarf es einer eingehenden<br />
Analyse der Entscheidungsmöglichkeiten<br />
hinsichtlich einzelner<br />
Arbeitnehmer, größerer<br />
Mitarbeitergruppen oder<br />
der ganzen Belegschaft.
Internationales Treffen kommunaler Spitzenverbände<br />
Europäische<br />
Kommunale Tagung<br />
<strong>Der</strong> internationale Kommunalkongress am 1./2. Oktober 2002 in Wien steht unter dem<br />
Motto: „Starke Gemeinden als F<strong>und</strong>ament eines gemeinsamen Europas“. Starke <strong>und</strong><br />
zahlreiche internationale Beteiligung sowie der zur selben Zeit stattfindende<br />
2. Gemeinsame Europatag des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es sowie des Deutschen<br />
Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>es machen diese Konferenz zu einem kommunalpolitischen<br />
Gipfel in Mitteleuropa.<br />
Die Europäische Kommunale Tagung in<br />
Wien bildet den politischen Schwerpunkt<br />
<strong>und</strong> die Klammer für einen Veran-<br />
Teilnehmer an der Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />
sind unter anderem die Präsidenten<br />
des tschechischen Städte- <strong>und</strong><br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es, des slowenischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Generalsekretär<br />
des ungarischen Dachverbandes<br />
der kommunalen Selbstverwaltungen.<br />
staltungsreigen etwa die Kommunalmesse,<br />
der sich vom 1. bis 4. Oktober<br />
spannt. Dabei wird der Kommunalkongress<br />
lediglich am 1. <strong>und</strong> 2. Oktober mit<br />
hochaktuellen Themen befassen, die in<br />
politisch bedeutender Zusammensetzung<br />
aufbereitet <strong>und</strong> diskutiert werden<br />
soll. Die drei Schwerpunkte der Kommunaltagung<br />
werden hier nur kurz skizziert:<br />
Chancen <strong>und</strong> Probleme<br />
der Erweiterung Europas<br />
<strong>Der</strong> erste Teil des Kommunalkongresses<br />
wird eingeleitet durch das Einleitungsreferat<br />
des ehemaligen Generalsekretärs<br />
<strong>im</strong> Außenministerium, Botschafter Dr.<br />
Albert Rohan. Dabei will der langjährige<br />
Leiter der Osteuropasektion <strong>und</strong> pro-<br />
f<strong>und</strong>e Balkan-Kenner auf die Entwicklung<br />
in der Mitte unseres Kontinents<br />
hinweisen, die allein mit der Erweiterung<br />
um die derzeitigen Beitrittskandidaten<br />
nicht abgeschlossen<br />
sein wird.<br />
In der darauffolgenden Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />
sollen schließlich<br />
vor allem Kommunalvertreter<br />
aus den Beitrittsländern<br />
(MOEL) zu Wort kommen.<br />
Unter der Moderation<br />
von ORF-Mann Roland Adrowitzer<br />
sollen Spitzenvertreter<br />
des Kommunalverbände<br />
unserer Nachbarländer Möglichkeit<br />
erhalten, die Erwartungen<br />
der Gemeinden der<br />
MOEL an einen EU-Beitritt zu umreißen<br />
<strong>und</strong> mit Vertretern des EU-Parlamentes<br />
<strong>und</strong> der Kommission, sowie österreichischen<br />
Kommunalpolitikern zu diskutieren.<br />
Teilnehmer dieser R<strong>und</strong>e sind unter<br />
anderem die Präsidenten des tschechischen<br />
Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>es, des<br />
slowenischen Gemeindeb<strong>und</strong>es, der 1.<br />
Vizepräsident des slowakischen Städte<strong>und</strong><br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Generalsekretär<br />
des ungarischen Dachverbandes<br />
der kommunalen Selbstverwaltungen.<br />
Die zukünftige Rolle der<br />
Gemeinden in Europa<br />
Im zweiten Teil des Kommunalkongresses<br />
befasst sich eine Diskussionsr<strong>und</strong>e<br />
am 2. Oktober mit dem Thema der<br />
Daseinsvorsorge. Werden kommunale<br />
Kommunaler Kongress<br />
Kernkompetenzen ausgehöhlt oder können<br />
die Gemeinden mit einer sozial ausgewogenen<br />
<strong>und</strong> flächendeckenden<br />
Dienstleistungen Maßstäbe für ein <strong>neu</strong>es<br />
europäisches Gesellschaftsmodell setzen?<br />
In einer von Getraud Le<strong>im</strong>üller<br />
(SN) moderierten R<strong>und</strong>e diskutieren der<br />
Industriellen-General Lorenz Fritz, der<br />
Landrat <strong>und</strong> Vertreter des Deutschen<br />
Städte- <strong>und</strong> Gemeindeb<strong>und</strong>es Hans<br />
Eveslage mit Vertretern der Kommission<br />
<strong>und</strong> des Europäischen Parlamentes über<br />
die Frage, wie weit kommunale Gr<strong>und</strong>leitungen<br />
durch den Markt best<strong>im</strong>mt<br />
sein können, <strong>und</strong> wo Eingriffe zugunsten<br />
des sozialen Ausgleichs nötig sind.<br />
Gemeinsamer Europatag<br />
<strong>Der</strong> dritte Schwerpunkt der Europäischen<br />
Kommunalen Tagung bildet der 2.<br />
Europatag am Nachmittag des 2. Oktober,<br />
an welchem nicht nur die Europaexperten<br />
des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
mit jenen des Deutschen Städte<strong>und</strong><br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es über aktuelle Fragen<br />
des Konvents zur Zukunft Europas<br />
befassen werden, sondern auch Beiträge<br />
der Kommunalverbände aus den MOEL<br />
eingebracht werden sollen.<br />
Mag. Nicolaus Dr<strong>im</strong>mel<br />
Hinweis<br />
Auf den Seiten 44 <strong>und</strong> 45 dieser<br />
Ausgabe finden Sie das gesamte<br />
Programm des kommunalen<br />
Mega-Events 2002.<br />
KOMMUNAL 17
Recht & Verwaltung<br />
<strong>Der</strong> (kleine) Ortstafelstreit in Niederösterreich<br />
Welche Zusatztafeln<br />
sind nun zulässig?<br />
„Kl<strong>im</strong>abündnisgemeinde“, „Kurort“, „Erholungsdorf“ gilt, nicht aber andere Angaben<br />
über die Bedeutung der Gemeinde oder Partnerschaften. Beschränkt ist nur die Anzahle<br />
der Zusatztafeln mit zwei Stück, da sonst die Verkehrszeichen „überfrachtet“ werden<br />
könnten. Hält sich die Gemeinde nicht daran, kann die Ortstafel die Gültigkleit<br />
verlieren - auch die Tempo 50 Beschränkung.<br />
◆ Dr. Roman Häußl<br />
Laut Schwarzataler Bezirksboten vom<br />
7.März 2002 dürfen nach geltendem<br />
Recht Zusatztafeln wie „Kl<strong>im</strong>abündnisgemeinde“<br />
oder „Jugendfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde“ nicht unmittelbar an Ortstafeln<br />
montiert werden. Sonst verlieren<br />
diese ihre Gültigkeit – <strong>und</strong> so z.B. auch<br />
die damit verb<strong>und</strong>ene Tempo 50-<br />
Beschränkung. Eine erste Bef<strong>und</strong>aufnahme<br />
hat folgendes ergeben:<br />
Im Verkehrszeichen „Ortstafel“ (§ 53<br />
Z.17a StVO 1960) ist der Name des Ortes<br />
<strong>und</strong> nicht der der Gemeinde anzugeben.<br />
<strong>Der</strong> Ortsname muß nicht ident sein mit<br />
dem Namen der politischen Gemeinde<br />
(z.B. bei Gemeindezusammenlegung).<br />
Eine Ergänzung mit dem Namen der politischen<br />
Gemeinde unter dem eigentlichen<br />
Ortsnamen ist zulässig. Weitere Angaben<br />
(wie z.B. des politischen Bezirkes, über<br />
die wirtschaftliche Bedeutung des Ortes<br />
◆ Dr. Roman Häußl ist Experte für<br />
Gemeinderecht<br />
18 KOMMUNAL<br />
oder etwa eine Städtepartnerschaft) sind<br />
aufgr<strong>und</strong> der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Ausführungsform jedoch nicht zulässig.<br />
Dabei ist auch auf das Wiener Übereinkommen<br />
über das Straßenverkehrszeichen<br />
bzw. das Genfer Abkommen über<br />
Straßenverkehrszeichen Bedacht zu<br />
nehmen. Lediglich bei Orten, die berechtigt<br />
sind, die Bezeichnung „Erholungsdorf“<br />
zu führen, kann eine grüne Tafel<br />
mit der weißen Aufschrift „Erholungsdorf“<br />
unterhalb der Ortstafel angebracht<br />
werden, da dies<br />
»<br />
§ 53 Z.17a der<br />
StVO 1960 ausdrücklich<br />
zuläßt.<br />
Sind daher<br />
unzulässigerweise<br />
außer der Tafel<br />
„Erholungsdorf“<br />
noch andere<br />
Tafeln gemeinsam<br />
mit der Ortstafel<br />
angebracht, sind<br />
diese von der<br />
Straßenverwaltung zu entfernen. Einen<br />
Hinweis darauf, daß bei unzulässigerweise<br />
angebrachten Zusatztafeln zum<br />
Hinweiszeichen „Ortstafel“, letzteres<br />
seine rechtliche Bedeutung verliert,<br />
konnte ich in der Literatur nicht finden.<br />
Ein Hinweis auf diese Rechtsfolge ergibt<br />
sich jedoch aus der Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes<br />
zu § 48 Abs.4 StVO<br />
1960. Dieser Absatz regelt die Anzahl der<br />
auf einer Standsäule zulässigerweise<br />
anzubringenden Straßenverkehrszeichen:<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen auf einer Anbrin-<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen<br />
auf einer Anbringungsvorrichtung<br />
nicht mehr<br />
als 2 Straßenverkehrszeichen<br />
angebracht werden.<br />
§ 48 Abs.4 StVO 1960<br />
gungsvorrichtung nicht mehr als 2<br />
Straßenverkehrszeichen angebracht werden.<br />
Diese zahlenmäßige Beschränkung<br />
dient der leichteren Erkennbarkeit des<br />
Anordnungsinhalts von Straßenverkehrszeichen;<br />
vermieden werden soll die<br />
„Überfrachtung“ einer Standsäule mit<br />
Straßenverkehrszeichen, weil darunter<br />
die Wahrnehmungsmöglichkeit durch die<br />
Verkehrsteilnehmer leiden könnte.<br />
Auf einer Standsäule dürfen dann mehr<br />
als zwei Straßenverkehrszeichen angebracht<br />
werden, wenn<br />
deren Inhalt miteinander<br />
in Zusammenhang<br />
steht. Diese Best<strong>im</strong>mung<br />
muß auch für<br />
Zusatztafeln angewendet<br />
werden, da Zusatztafeln<br />
nach § 54 Abs.3<br />
«<br />
Straßenverkehrszeichen<br />
sind (vgl. auch<br />
VwGH 11.9.1979, ZfVB<br />
1980/3/932). Daher<br />
werden z.B. zur näheren<br />
Erläuterung eines Straßenverkehrszeichens<br />
„Parken verboten“ (§ 52 Z.13a)<br />
oder „Halten <strong>und</strong> Parken verboten“ (§ 52<br />
Z.13b) mehr als eine Zusatztafel zulässig<br />
sein.<br />
Zu den Rechtsfolgen der Mißachtung der<br />
Anbringungsvorschrift des § 48 Abs.4 ist<br />
zu sagen: Wird eine größere Anzahl von<br />
Straßenverkehrszeichen bzw. eine<br />
unzulässige Straßenverkehrszeichenkombination<br />
angebracht, so liegt ein K<strong>und</strong>machungsmangel<br />
vor. Eine solcherart<br />
nicht gehörig k<strong>und</strong>gemachte Verordnung
Gültig oder Ungültig? Hier muß der<br />
Gesetzgeber entscheiden.<br />
ist gesetzwidrig <strong>und</strong> muß aufgehoben<br />
werden (Art.139 B-VG).<br />
Auch wenn andere Hinweisschilder auf<br />
einer für Straßenverkehrszeichen<br />
best<strong>im</strong>mten Anbringungsvorrichtung<br />
außerhalb der erschöpfend umschriebenen<br />
Kombinationsmöglichkeiten von<br />
Straßenverkehrszeichen<br />
angebracht<br />
sind, belastet dieser<br />
Umstand die k<strong>und</strong>gemachteVerordnung<br />
mit einem<br />
K<strong>und</strong>machungsmangel.<br />
Dies wird<br />
wohl auch für Ortstafeln<br />
gelten.<br />
Ungeachtet dessen<br />
besagen Rechtsauskünfte<br />
des Verkehrsministeriums<br />
aus<br />
dem Jahre 1996<br />
<strong>und</strong> 1997, daß<br />
Zusätze wie „Kl<strong>im</strong>abündnisgemeinde“<br />
etc. zulässig<br />
sind. Da die Anbringung derartiger<br />
Zusatztafeln bei Ortstafeln durchaus <strong>im</strong><br />
Interesse der Gemeinden liegt, die<br />
Rechtslage diesbezüglich aber unklar ist,<br />
erscheint eine diesbezügliche Klarstellung<br />
in der Straßenverkehrsordnung 1960<br />
erforderlich.<br />
Einen ersten Schritt dazu hat der Landtag<br />
von NÖ in einem Resolutionsantrag vom<br />
16.Mai 2002 bereits gesetzt, in dem die<br />
NÖ Landesregierung ersucht wird, be<strong>im</strong><br />
B<strong>und</strong> dahingehend vorstellig zu werden,<br />
daß eine Klarstellung zur Zulässigkeit der<br />
Anbringung von Zusatztafeln <strong>im</strong> obigen<br />
Sinne erfolgt.<br />
Die Anbringung<br />
von Zusatztafeln<br />
bei Ortstafeln<br />
ist durchaus<br />
<strong>im</strong> Interesse der<br />
Gemeinden. Eine<br />
Klarstellung in der<br />
Straßenverkehrsordnung<br />
1960 ist<br />
erforderlich.<br />
Recht & Verwaltung<br />
Streitfrage Bezügebegrenzungsgesetz<br />
Musterprozeß<br />
vor dem EU-<br />
Gerichtshof<br />
Im KOMMUNAL Nr. 1 & 2, Ausgabe Februar 2002, wurde<br />
die Auffassung des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es,<br />
wonach Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern<br />
nicht der Kontrolle des Rechnungshofes unterliegen,<br />
dargestellt. Hier ist der Bericht über den Stand des<br />
Verfahrens einer kleinen niederösterreichischen<br />
Gemeinde vor dem Europäischen Gerichtshof.<br />
◆ Dr. Franz Nistelberger<br />
Im Rahmen des Vorabentscheidungsverfahrens<br />
hat vor dem Gerichtshof der<br />
Europäischen Gemeinschaften (EuGH)<br />
am 18. Juni 2002 eine Verhandlung stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Dabei hat der Autor dieses<br />
Artikels als Rechtsvertreter der am Verfahren<br />
beteiligten niederösterreichischen<br />
Marktgemeinde den Standpunkt aus<br />
gemeindespezifischer Sicht in einem<br />
mündlichen Vortrag dargelegt.<br />
<strong>Der</strong> Vortrag diente dazu<br />
◆ die wesentlichsten Gesichtspunkte<br />
noch einmal in aller Kürze darzustellen<br />
<strong>und</strong><br />
◆ die für “Kleingemeinden” (Gemeinden<br />
mit weniger als 20.000 Einwohnern)<br />
wichtigsten Punkte hervorzuheben.<br />
Nach den Gesetzesmaterialien war Ziel<br />
der Bezügereform die Abschaffung von<br />
arbeitslosen Einkommen von Politikern,<br />
die gleichzeitig Beamte waren.<br />
Die Einkommenspyramide für Politiker in<br />
B<strong>und</strong>, Ländern, Gemeinden <strong>und</strong> Selbstverwaltungskörpern<br />
sollte auf die Verantwortung<br />
des einzelnen Funktionärsträgers<br />
abgestellt werden. Dies durch Obergrenzen<br />
<strong>und</strong> Schaffung von Kollisionsnormen<br />
<strong>im</strong> Fall des Zusammentreffens meh-<br />
rerer Einkommen von Einrichtungen, die<br />
der Kontrolle des Rechnungshofes unterliegen.<br />
Gr<strong>und</strong>lage war eine Ist-Standerhebung<br />
<strong>und</strong> deren Auswertung durch eine Kommission<br />
unter der Leitung des Präsidenten<br />
des Österreichischen Rechnungshofes.<br />
Diese Kommission ortete <strong>im</strong> wesentlichen<br />
einen Änderungs- bzw. Regelungsbedarf<br />
◆ betreffend die Systematisierung der<br />
Politikerbezüge <strong>und</strong> zwar mit dem Ziel,<br />
ein b<strong>und</strong>esweit einheitliches Schema<br />
mit Obergrenzen zu erarbeiten,<br />
◆ arbeitloses Einkommen aus öffentlichen<br />
Geldern zu beseitigen,<br />
◆ Kumulierungsregelungen zu vereinheitlichen<br />
<strong>und</strong><br />
◆ Politikerbezüge vom Beamtenschema<br />
abzukoppeln.<br />
Intention des Bezügebegrenzungsgesetzes<br />
ist demnach die umfassende Information<br />
der Österreicher über die Einkommen,<br />
die Personen in best<strong>im</strong>mter Höhe<br />
vom Staat bzw. von staatlichen Einrichtungen<br />
erhalten. Durch die Information<br />
der Öffentlichkeit soll auf die betroffenen<br />
Rechtsträger Druck ausgeübt werden, die<br />
Gehälter niedrig zu halten <strong>und</strong> so zu zei-<br />
➤➤ weiter auf Seite 20<br />
KOMMUNAL 19
Recht & Verwaltung<br />
Intention des Bezügebegrenzungsgesetzes<br />
ist<br />
demnach die umfassende<br />
Information der<br />
Österreicher über die<br />
Einkommen, die Personen<br />
in best<strong>im</strong>mter<br />
Höhe vom Staat bzw.<br />
von staatlichen Einrichtungen<br />
erhalten.<br />
Dagegen spricht die<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegung,<br />
daß der Eingriff<br />
in die Privatsphäre des<br />
Einzelnen in kleineren<br />
Verwaltungseinheiten<br />
schwerwiegender<br />
sein kann.<br />
gen, daß mit öffentlichen Geldern sparsam,<br />
wirtschaftlich <strong>und</strong> zweckmäßig<br />
umgegangen wird.<br />
Die europarechtliche Richtlinie 95/46<br />
setzt den Rahmen, in dem sich die zu<br />
erlassende nationale Regelung zum<br />
Schutz personenbezogener Daten einfügen<br />
muß.<br />
Insbesondere<br />
Art. 7 Buch-<br />
stabe e der<br />
Richtlinie<br />
95/46<br />
best<strong>im</strong>mt, daß<br />
die Datenverarbeitung<br />
von<br />
einer Prüfung<br />
der Notwendigkeit<br />
abhängt. Eine<br />
derartige Prüfung<br />
dient der<br />
Verwirklichung<br />
eines<br />
der Ziele der<br />
Richtlinie, nämlich der Achtung der<br />
Gr<strong>und</strong>rechte von Personen, insbesondere<br />
des Rechtsschutzes der Privatsphäre.<br />
<strong>Der</strong> Umfang des Eingriffes in die Privatsphäre<br />
best<strong>im</strong>mt sich nach Art. 8 Abs 2<br />
der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />
(EMRK).<br />
Das Regelungsziel des Bezügebegrenzungsgesetzes<br />
kann wohl nur den Schutz<br />
der Privatsphäre <strong>im</strong> Hinblick auf das wirtschaftliche<br />
Wohl des Landes (gemäß Art.<br />
8 Abs 2 EMRK) betreffen.<br />
Im Zuge des Vorabentscheidungsverfahrens<br />
hat insbesondere die schwedische<br />
Regierung eine schriftliche Erklärung<br />
dahingehend abgegeben, wonach der<br />
Eingriff in das Recht zum Schutz des Privatlebens<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer Interessenab-<br />
Schweden hat eine<br />
schriftliche Erklärung<br />
dahingehend abgegeben,<br />
wonach der<br />
Eingriff in das Recht<br />
zum Schutz des Privatlebens<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer<br />
Interessenabwägung<br />
zu erfolgen hat.<br />
20 KOMMUNAL<br />
wägung zu erfolgen hat. Dieses EU-Mitgliedsland<br />
hat zugestanden, daß die <strong>im</strong><br />
gegenständlichen Rechtsfall zu beurteilende<br />
Erhebung als Eingriff in das Recht<br />
des Einzelnen auf Schutz seines Privatlebens<br />
angesehen werden könne. <strong>Der</strong> Eingriff<br />
sei aber <strong>im</strong> Interesse der Öffentlichkeit<br />
deshalb gerechtfertigt, weil er der<br />
Korruption <strong>und</strong> dem Nepotismus vorbeuge<br />
<strong>und</strong> garantiere, daß die Gehälter<br />
nach sachlichen Kriterien festgelegt würden.<br />
Was spricht dagegen?<br />
Die gr<strong>und</strong>sätzliche Überlegung, daß der<br />
Eingriff in die Privatsphäre des Einzelnen<br />
in kleineren Verwaltungseinheiten<br />
schwerwiegender sein kann. Dies unter<br />
besonderer Berücksichtigung, daß sowohl<br />
die Bezüge von aktiv tätigen Funktionärsträgern<br />
als auch Ruhebezüge mitzuteilen<br />
sind.<br />
Es ist evident, daß gerade in Kleingemeinden,<br />
in denen ohnedies die Beziehung<br />
des Funktionärsträgers zur Öffentlichkeit<br />
stärker vorhanden ist, als in den<br />
anderen vom Gesetz genannten Einrichtungen,<br />
der Eingriff in das Recht des Einzelnen<br />
auf Schutz seines Privatlebens<br />
schwerer wiegen wird. Das Interesse der<br />
Öffentlichkeit an der Vorbeugung<br />
von Korruption<br />
<strong>und</strong> Nepotismus hat sohin<br />
in kleineren Verwaltungseinheiten<br />
einen wesentlich<br />
weitergehenden Eingriff in<br />
die Privatsphäre des einzelnen<br />
Funktionärsträgers<br />
zufolge, als dies <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Interessenabwägung<br />
gerechtfertigt ist.<br />
Auch wird der Begriff “Ver-<br />
Gemeinden<br />
unter 20.000<br />
Einwohner<br />
unterliegen nicht<br />
automatisch der<br />
Kontrolle des<br />
Rechnungshofes.<br />
antwortung” <strong>im</strong> Hinblick auf die Tätigkeit<br />
des einzelnen (aktiven) Funktionärsträgers<br />
in Kleingemeinden anders zu verstehen<br />
sein, als in größeren Einrichtungen;<br />
die Tätigkeit des Einzelnen ist in Kleingemeinden<br />
für die Öffentlichkeit transparenter<br />
als in größeren Einrichtungen mit<br />
geringerer Nahebeziehung zur Öffentlichkeit.<br />
Zudem vertritt die niederländische Regierung<br />
in ihrer schriftlichen Erklärung <strong>im</strong><br />
Vorabentscheidungsverfahren die Auffassung,<br />
daß das Erfordernis der Notwendigkeit<br />
nicht erfüllt ist, wenn die betreffende<br />
Aufgabe auch so wahrgenommen<br />
bzw. das mit ihr verfolgte Ziel auch so<br />
erreicht werden kann, daß die personenbezogenen<br />
Daten auf eine Art <strong>und</strong> Weise<br />
verarbeitet werden, die weniger in das<br />
Privatleben des Betroffenen eingreift.<br />
Dies sei insbesondere bei betroffenen<br />
öffentlichen Einrichtungen zu beachten.<br />
Gemeinden unter 20.000 Einwohner<br />
unterliegen nicht automatisch der Kontrolle<br />
des Rechnungshofes. <strong>Der</strong> Rechnungshof<br />
hat lediglich auf begründetes<br />
Ersuchen der Landesregierung kleinere<br />
Gemeinden zu überprüfen.<br />
Die <strong>im</strong> Vorabentscheidungsverfahren<br />
betroffene Gemeinde verfügt aufgr<strong>und</strong><br />
der letzten Volkszählung über eine Einwohnerzahl<br />
von r<strong>und</strong><br />
2700 Personen, sodaß auf<br />
sie das Kriterium „Klein-<br />
gemeinde” zutrifft.<br />
Nach Auffassung der<br />
betroffenen Gemeinde<br />
ergibt sich aus diesen Ausführungen,<br />
daß das Erfordernis<br />
der Notwendigkeit<br />
des Eingriffes in die Privatsphäre<br />
des Einzelnen –<br />
wozu die öffentliche
Bekanntgabe seiner<br />
Bezüge unter Namensnennung<br />
zählt – nicht<br />
erfüllt ist, wenn die<br />
Aufgabe auch anders<br />
wahrgenommen werden<br />
kann. Das mit ihr<br />
verfolgte Ziel kann<br />
auch so erreicht werden,<br />
daß die personenbezogenen<br />
Daten<br />
auf eine Art <strong>und</strong> Weise<br />
verarbeitet werden,<br />
die weniger in das Privatleben<br />
des Betroffenen<br />
eingreift. Es genügt sohin die anonymisierte<br />
Weiterleitung der personenbezogenen<br />
Daten.<br />
Die betroffene Gemeinde hat ferner die<br />
Ansicht vertreten, daß nach ständiger<br />
Rechtsprechung eine Richtlinienbest<strong>im</strong>mung<br />
unmittelbare Wirkung besitzen<br />
kann, wenn die Durchführungsfrist verstrichen<br />
ist, ohne daß die betreffende<br />
Best<strong>im</strong>mung korrekt <strong>und</strong> vollständig in<br />
das einzelstaatliche Recht umgesetzt<br />
wurde.<br />
Das österr. Datenschutzgesetz 2000,<br />
BGBl. I Nr. 165/1999, erfüllt diese Voraussetzungen<br />
zumindest hinsichtlich des<br />
Schutzes personenbezogener Daten<br />
offenbar nicht. In einem derartigen Fall<br />
Dieser Artikel stellt <strong>im</strong> wesentlichen<br />
eine überarbeitete <strong>und</strong> ergänzte Version<br />
des Vortrages des Verfassers vor<br />
dem EuGH anläßlich der mündlichen<br />
Verhandlung dar. Die Entscheidung des<br />
EuGH liegt noch nicht vor. Nach Entscheidung<br />
des EuGH hat der österreichische<br />
Verfassungsgerichtshof die<br />
Es ist evident, daß<br />
gerade in Kleingemeinden,<br />
in denen ohnedies<br />
die Beziehung des<br />
Funktionärs zur Öffentlichkeit<br />
stärker vorhanden<br />
ist, als in anderen<br />
Einrichtungen, der<br />
Eingriff in das Recht<br />
des Einzelnen auf Schutz<br />
seines Privatlebens<br />
schwerer wiegen wird.<br />
besitzt die Best<strong>im</strong>mung<br />
unmittelbare<br />
Wirkung, wenn sie<br />
unbedingt <strong>und</strong> hinreichend<br />
genau ist.<br />
Die betroffa7ene<br />
Gemeinde ist daher<br />
der Auffassung, daß<br />
sich die Artikel 6 <strong>und</strong><br />
7 der Richtlinie<br />
95/46, für eine<br />
unmittelbare Anwendung<br />
durch das innerstaatliche<br />
Gericht eignen.<br />
Die dort aufgestellten<br />
inhaltlichen Anforderungen an<br />
personenbezogene Daten <strong>und</strong> die Voraussetzungen<br />
für die Verarbeitung derartiger<br />
Daten sind so genau <strong>und</strong> unbedingt, daß<br />
sich die Einzelnen vor dem innerstaatlichen<br />
Gericht gegen die Behörden auf sie<br />
berufen können <strong>und</strong> daß sie Rechte Einzelner<br />
begründen, die das innerstaatliche<br />
Gericht beachten muß.<br />
Dem EuGH wurde daher vorgeschlagen,<br />
die vom österreichischen Verfassungsgerichtshof<br />
<strong>im</strong> Vorabentscheidungsverfahren<br />
gestellten Vorlagefragen wie folgt zu<br />
beantworten, nämlich<br />
◆ die erste Vorlagefrage dahingehend zu<br />
beantworten, daß die gemeinschaftsrechtlichen<br />
Vorschriften so auszulegen<br />
endgültige Entscheidung zu treffen. Es<br />
wird daher noch geraume Zeit vergehen,<br />
bis geklärt sein wird, wie das<br />
Bezügebegrenzungsgesetz – ein typisches<br />
Beispiel für eine Anlaßgesetzgebung<br />
– nun tatsächlich von den betroffenen<br />
Kleingemeinden gehandhabt<br />
werden muß.<br />
Recht & Verwaltung<br />
Durch die Information<br />
der Öffentlichkeit soll<br />
auf die betroffenen<br />
Rechtsträger Druck ausgeübt<br />
werden, die<br />
Gehälter niedrig zu halten<br />
<strong>und</strong> so zu zeigen,<br />
daß mit öffentlichen<br />
Geldern sparsam, wirtschaftlich<br />
<strong>und</strong> zweckmäßig<br />
umgegangen<br />
wird.<br />
Hier wird der Begriff<br />
“Verantwortung” <strong>im</strong><br />
Hinblick auf die Tätigkeit<br />
des einzelnen Funktionärsträgers<br />
in Kleingemeinden<br />
anders zu<br />
verstehen sein, als in<br />
größeren Einrichtungen<br />
mit wenig Nahebeziehung<br />
zur Öffentlichkeit.<br />
sind, daß sie einer nationalen Regelung<br />
entgegenstehen, die ein staatliches<br />
Organ zur Erhebung <strong>und</strong> Weiterleitung<br />
von Einkommensdaten zum Zwecke<br />
der Veröffentlichung der Namen <strong>und</strong><br />
Einkommen der Dienstnehmer einer<br />
Gebietskörperschaft verpflichtet.<br />
Dies bedeutet die Bejahung der Vorlagefrage<br />
1, was dazu führt, daß auch eine<br />
Beantwortung der<br />
◆ zweiten Vorlagefrage erforderlich ist.<br />
Diesbezüglich wurde der Vorschlag<br />
dahingehend unterbreitet, diese Frage<br />
so zu beantworten daß die Artikel 6<br />
<strong>und</strong> 7 der Richtlinie 95/46/EG des<br />
Europäischen Parlaments <strong>und</strong> des<br />
Rates vom 24. Oktober 1995 zum<br />
Schutz natürlicher Personen bei der<br />
Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten <strong>und</strong> zum freien Datenverkehr so<br />
genau <strong>und</strong> unbedingt sind, daß sich<br />
Einzelne vor dem innerstaatlichen<br />
Gericht gegenüber den Behörden auf<br />
sie berufen können <strong>und</strong> daß sie Rechte<br />
Einzelner begründen, die das innerstaatliche<br />
Gericht beachten muß.<br />
◆ Dr. Franz Nistelberger ist<br />
Verbandsanwalt des nö. Gemeindevertreterverbandes<br />
der ÖVP<br />
KOMMUNAL 21
Recht & Verwaltung<br />
Wahlkostenersatz<br />
Tausche 0,5-Cent-<br />
Bescheid gegen<br />
Pauschalierung<br />
Mit einer Neuregelung des pauschalierten Wahlkostenersatzes<br />
will der Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> eine<br />
kosten<strong>neu</strong>trale Regelung <strong>und</strong> Gleichbehandlung aller<br />
Gemeinden erreichen. Wegen sieben Groschen erstellte<br />
Bescheide sollten endgültig der verbürokratisierten<br />
Vergangenheit angehören.<br />
◆ Dr. Robert Hink<br />
Ob Nationalratswahl, B<strong>und</strong>espräsidentenwahlen,<br />
Europawahlen, Volksabst<strong>im</strong>mungen,<br />
Volksbefragungen <strong>und</strong><br />
Volksbegehren oder Führung der<br />
Wählerevidenz - der Österreichische<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> hat sich wiederholt in<br />
der Diskussion bezüglich der Kosten,<br />
die hierbei an die Gemeinden zu vergüten<br />
sind, für eine in den einzelnen<br />
Gesetzen normierte Pauschalregelung<br />
<strong>im</strong> Sinne einer einheitlichen Entschädigung<br />
ausgesprochen. Dabei ist vor<br />
allem eine kosten<strong>neu</strong>trale Regelung<br />
<strong>und</strong> die Gleichbehandlung aller<br />
Gemeinden unser Ziel.<br />
◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />
Generalsekretär des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
22 KOMMUNAL<br />
Die Hoffnung zur möglichen Vereinfachung<br />
der Wahlen sowie Pauschalierung<br />
des Wahlkostenersatzes wurde <strong>im</strong><br />
Zuge der Verhandlungen zur Verwaltungsreform<br />
am 23.10.2001 eingeleitet.<br />
Am 12. Juni 2002 wurde seitens der<br />
Koalitionsparteien ein<br />
Initiativantrag betreffend<br />
der Wahlkosten-<br />
pauschalierungeingebracht, der dem Verfassungsausschuss<br />
zugewiesen zugewiesen<br />
wurde um <strong>im</strong><br />
Parlament noch vor<br />
der Sommerpause<br />
das Gesetz<br />
beschließen zu können.<br />
Nach einem kurzen<br />
Aufflackern eines<br />
Lichtes am ungerechtenPauschalierungshorizont<br />
<strong>im</strong> Juni<br />
würgte FP-Klubobmann<br />
Ing. Peter Westenthaler jedoch<br />
aufgr<strong>und</strong> eines Rechtsgutachten vom<br />
Österreichischen Städteb<strong>und</strong>, das unter<br />
Hoffnung zur<br />
möglichen Vereinfachung<br />
der Wahlen<br />
sowie Pauschalierung<br />
des Wahlkostenersatzes<br />
wurde <strong>im</strong><br />
Zuge der Verhandlungen<br />
zur Verwaltungsreform<br />
am 23.10.2001<br />
eingeleitet.<br />
anderem beinhaltet, den pauschalierten<br />
Wahlkostenersatz pro Wahlberechtigten<br />
nach der Zahl der Wahlberechtigten zu<br />
staffeln, die Behandlung am 5. Juli<br />
2002 <strong>im</strong> Verfassungsausschuss ab.<br />
Die vom Städteb<strong>und</strong> erhobenen Forderung<br />
bedeutet allerdings, dass die<br />
Mehrzahl der kleineren Gemeinden<br />
weniger bekäme als die großen,<br />
obgleich dies der Zielsetzung<br />
einer Pauschalierung<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
widerspricht <strong>und</strong> die<br />
kleinen Gemeinden relativ<br />
genauso hohe Aufwendungen<br />
tätigen bzw.<br />
Leistungen erbringen.<br />
Abgesehen davon ist der<br />
relative Arbeitsaufwand<br />
für alle Gemeinden der<br />
gleiche. Deshalb lehnt<br />
der Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> diesen<br />
Vorschlag kategorisch<br />
ab!<br />
Klubobmann Univ.-Prof.<br />
Dr. Andreas Khol ist<br />
zuversichtlich, dass der<br />
eingebrachte Initiativantrag noch <strong>im</strong><br />
Herbst beschlossen werden wird. Somit<br />
könnten umständliche <strong>und</strong> oft nicht<br />
nachvollziehbare Aufzeichnungen der<br />
Gemeinden, welche von den Landesregierungen<br />
überprüft <strong>und</strong> bescheid-
Recht & Verwaltung<br />
Bei ständigem Sach- <strong>und</strong> Personalaufwand sind die pauschal zu erstattenden Wahlkosten, die bei Wahlen, Führung von Wählerevidenzen<br />
<strong>und</strong> vor allem bei den niedrig pauschalisierten Volksbegehren, weitaus zu niedrig <strong>und</strong> decken in keiner Weise die tatsächlich<br />
für die einzelnen Gemeinden entstehenden Kosten! Sogar ein Brief kostet mehr als die Gemeinden für die Arbeit erhalten<br />
mäßig erledigt wurden bzw. dieser<br />
unnötigen <strong>und</strong> vor allem ineffizienten<br />
Bürokratie endlich der Riegel vorgeschoben<br />
werden.<br />
Im Moment sieht die Regelung der Pauschalierung<br />
der Wahlkosten bei Nationalrats-<br />
<strong>und</strong> Europawahlen eine Pauschalentschädigung<br />
von 0,60 Euro pro<br />
Wahlberechtigtem, bei der B<strong>und</strong>espräsidentenwahl,<br />
Volksabst<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> -<br />
befragung von 0,50 Euro, für die<br />
Wählerevidenzen von 0,40 Euro <strong>und</strong><br />
bei Volksbegehren<br />
von 0,30 Euro pro<br />
Wahlberechtigtem<br />
vor.<br />
Bei ständigem<br />
Sach- <strong>und</strong> Personalaufwand<br />
sind die<br />
pauschal zu erstattenden<br />
Wahlkosten,<br />
die bei Wahlen,<br />
Führung von<br />
Wählerevidenzen<br />
<strong>und</strong> vor allem bei<br />
den niedrig pauschalisiertenVolksbegehren,<br />
weitaus<br />
zu niedrig <strong>und</strong><br />
decken in keiner<br />
Weise die tatsäch-<br />
Nach einem kurzen<br />
Aufflackern eines Lichtes<br />
am ungerechten<br />
Pauschalierungshorizont<br />
<strong>im</strong> Juni würgte FP-Klubobmann<br />
Westenthaler<br />
jedoch aufgr<strong>und</strong> eines<br />
Städteb<strong>und</strong>-Rechtsgutachten<br />
die Behandlung <strong>im</strong><br />
Verfassungsausschuss<br />
Anfang Juli 2002 ab.<br />
lich für die einzelnen Gemeinden entstehenden<br />
Kosten!<br />
Die vom B<strong>und</strong> zu pauschalisierenden<br />
Wahlkosten sind allesamt innerhalb<br />
von zwei Jahren nach dem Wahltag an<br />
die Landeshauptmänner anzuweisen,<br />
wobei es in der Praxis häufig vorkam,<br />
dass Gemeinden drei Jahre auf die<br />
Ausbezahlung warten mussten. Im<br />
Rahmen der modernen Verwaltung<br />
erlaubt sich der Gemeindeb<strong>und</strong> die<br />
Forderung, dass die Pauschalierung<br />
innerhalb von drei<br />
Monaten anzuweisen<br />
ist.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist der<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> auch<br />
mit der Indexanpassung<br />
einverstanden.<br />
(Diese Regelung<br />
besagt (gem. §124<br />
Abs. 3 NRWO) dass<br />
der festgesetzte Vergütungssatz<br />
sich<br />
beginnende mit dem<br />
1. Jänner 2003 vermindert<br />
oder erhöht,<br />
jährlich in dem Maß,<br />
das sich aus der Veränderung<br />
des von<br />
der B<strong>und</strong>esanstalt<br />
Statistik Österreich verlautbarten Verbraucherpreisindex<br />
1986 oder des an<br />
seine Stelle tretenden Index gegenüber<br />
der für Jänner 2002 verlautbarten<br />
Indexzahl ergibt, wobei Änderungen<br />
der Indexzahlen solange nicht zu<br />
berücksichtigen sind, als sie zehn Prozent<br />
der für Jänner 2001 verlautbarten<br />
Indexzahl oder der in der Folge als<br />
Bemessungsgr<strong>und</strong>lage für eine Änderung<br />
des Vergütungssatzes herangezogenen<br />
Indexzahl nicht übersteigen.<br />
Ändert sich der Vergütungssatz, so ist<br />
er <strong>im</strong> B<strong>und</strong>esgesetzblatt k<strong>und</strong>zumachen.)<br />
<strong>Der</strong> Gemeindeb<strong>und</strong> fordert, die jetzigen<br />
zehn Prozent auf 15 Prozent anzuheben!<br />
Die pauschale Abgeltung der Wahlkosten<br />
pro Berechtigtem ist eine<br />
langjährige Forderung der Gemeinden,<br />
die für mehr Gerechtigkeit sorgen soll.<br />
Sie würde sowohl be<strong>im</strong> B<strong>und</strong> als auch<br />
bei den Ländern <strong>und</strong> Gemeinden<br />
bedeutende personelle <strong>und</strong> finanzielle<br />
Einsparungen <strong>und</strong> eine Verwaltungsvereinfachung<br />
mit sich bringen.<br />
<strong>Der</strong> nächste Wahltag kommt best<strong>im</strong>mt<br />
– ob die Wahlkostenpauschalierung<br />
ebenso pünktlich bei den Gemeinden<br />
eintrudelt, ist noch abzuwarten.<br />
KOMMUNAL 23
Finanzen<br />
Basel II: Wichtig wird die Umsetzung durch Brüssel<br />
Positiv für Gemeinden<br />
Die HYPO-Generalsekretäre Mag. Dietmar Rupar <strong>und</strong> Dr. Christoph Hiesberger geben <strong>im</strong><br />
Kommunal-Interview von Mag. Petra Schröder Einblick in die wesentlichen Änderungen,<br />
die Basel II für die Gemeinden mit sich bringen wird.<br />
Kommunal: Welche Bedeutung hat<br />
Basel II für Gemeinden <strong>und</strong> klein- <strong>und</strong><br />
mittelständische Unternehmen?<br />
Rupar: Gr<strong>und</strong>sätzlich gehen wir davon<br />
aus, dass die <strong>neu</strong>en<br />
Eigenkapitalregelungen<br />
des Basler<br />
Ausschusses für<br />
Bankenaufsicht<br />
keine negativen<br />
Auswirkungen auf<br />
die Finanzierung<br />
von Gemeinden mit<br />
sich bringen werden.<br />
Die Gewich-<br />
tung von Forderungen<br />
gegen öffentliche<br />
Einrichtungen<br />
wird nach den derzeit<br />
vorliegenden<br />
Vorschlägen des<br />
Basler Ausschusses<br />
nicht höher sein als<br />
bisher. Wichtig wird<br />
in diesem Zusammenhang<br />
auch die<br />
Umsetzung durch<br />
Brüssel sein, wir<br />
erwarten hier ein<br />
Weiterbestehen der<br />
nationalen Wahlrechte.<br />
Bis zu welchem<br />
Zeitpunkt kann mit<br />
einer Verabschiedung<br />
von Basel II<br />
gerechnet werden?<br />
Hiesberger: <strong>Der</strong><br />
Basler Ausschuss für Bankenaufsicht hat<br />
in einer Sitzung am 10. Juli wesentliche<br />
Festlegungen zu den <strong>neu</strong>en Eigenmittelvorschriften<br />
für Banken getroffen: Die<br />
beschlossenen Änderungen führen vor<br />
allem zu Verbesserungen für KMU, womit<br />
dem Vorwurf, Basel II werde negative<br />
Auswirkungen auf mittelständische<br />
Unternehmen haben, entgegengewirkt<br />
werden soll. Erleichterungen für den Mittelstand<br />
waren <strong>im</strong> bisherigen Konsultati-<br />
24 KOMMUNAL<br />
Dietmar Rupar Christoph<br />
Hiesberger<br />
»<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gehen wir<br />
davon aus, dass die<br />
<strong>neu</strong>en Eigenkapitalregelungen<br />
des Basler<br />
Ausschusses für Bankenaufsicht<br />
keine negativen<br />
Auswirkungen auf die<br />
Finanzierung von<br />
Gemeinden mit sich<br />
bringen werden.<br />
Dietmar Rupar <strong>und</strong> Christoph<br />
Hiesberger über die Auswirkungen<br />
von Basel II auf<br />
Österreichs Gemeinden<br />
onsverfahren eine der wesentlichen Forderungen<br />
Deutschlands <strong>und</strong> Österreichs.<br />
Trotzdem bleiben nach wie vor <strong>viele</strong><br />
<strong>Detail</strong>fragen offen, so z.B. die Unterlegung<br />
des operationalen<br />
Risikos.<br />
Allerdings soll<br />
hiezu die dritte<br />
Auswirkungsstudie<br />
(QIS 3), die ab<br />
Oktober 2002<br />
durchgeführt wird,<br />
sowie das dritte<br />
Konsultationspapier,<br />
das <strong>im</strong> Mai<br />
2003 vorliegen soll,<br />
weitere Abklärungen<br />
bringen. Die<br />
endgültige Verabschiedung<br />
von<br />
Basel II soll <strong>im</strong> 4.<br />
Quartal 2003 erfolgen.<br />
Die Umsetzung<br />
in der österreichischenGesetzgebung<br />
soll Ende<br />
2006 vorgenommen<br />
werden.<br />
Welche Bereiche<br />
«<br />
des Kreditwesens<br />
sind besonders<br />
betroffen?<br />
Rupar: Die bei der<br />
Sitzung des Basler<br />
Ausschusses getroffenen<br />
Festlegungen<br />
sehen <strong>im</strong> Einzelnen<br />
Entlastungen bei<br />
Krediten an Firmen bis zu einer Höhe<br />
von 1 Mio. EUR vor. <strong>Der</strong>artige Kredite<br />
sollen wie „Retailkredite“ behandelt werden<br />
<strong>und</strong> in Folge dessen einer begünstigten<br />
Eigenmittelunterlegung unterliegen.<br />
Retailkredite sollen <strong>im</strong> sogenannten Standardansatz<br />
mit 75% statt bisher 100% ,<br />
Wohnbaukredite mit 40% statt bisher mit<br />
50% gewichtet werden. gewichtet werden.<br />
Be<strong>im</strong> Retailansatz kommt es zu weiteren<br />
Untergliederungen, wobei es für<br />
best<strong>im</strong>mte revolvierende Forderungen<br />
(z.B. Kreditkartenforderungen) niedrigere<br />
Kapitalanforderungen geben wird.<br />
Bei Mittelstandskrediten (Kredite an Firmen<br />
bis 50 Mio. EUR Jahresumsatz) soll<br />
es abhängig von der Unternehmensgröße<br />
zu Risikoabschlägen kommen.<br />
Hiesberger: Auch in der Frage der<br />
Zuschläge für langfristige Kredite konnte<br />
schließlich eine Verbesserung erreicht<br />
werden. Für derartige Kredite ist <strong>im</strong> Rahmen<br />
des fortgeschrittenen internen Ratingansatzes<br />
eine Laufzeitanrechnung vorgesehen,<br />
die zu erheblichen Laufzeitzuschlägen<br />
führt. Hier besteht nun ein<br />
nationales Wahlrecht für Unternehmen<br />
mit einem Umsatz bzw. Bilanzvolumen<br />
bis 500 Mio. EUR. Deutschland hat<br />
bereits angekündigt, von dieser Ausnahme<br />
Gebrauch machen zu wollen. In<br />
diesen Fällen sowie für die anderen<br />
Ratingansätze ist eine Durchschnittslaufzeit<br />
von 2 1/2 Jahren anzuwenden.<br />
Ihre Darstellungen klingen opt<strong>im</strong>istisch<br />
<strong>und</strong> lassen beinah die <strong>viele</strong>n Negativschlagzeilen<br />
der medialen Berichterstattung<br />
vergessen.<br />
Rupar: Bedauerlicherweise geht in der<br />
derzeitigen Diskussion zu Basel II die<br />
Tatsache, dass Basel neben den Regeln<br />
für die Eigenmittelunterlegungen auch<br />
sehr ressourcen- <strong>und</strong> kostenintensive<br />
aufsichtsrechtliche Verpflichtungen <strong>und</strong><br />
Veröffentlichungsverpflichtungen vorsieht,<br />
unter. Diese Verpflichtungen<br />
führen jedenfalls zu einer Kostenerhöhung,<br />
sodass der Entfall der Kreditvertragsgebühr,<br />
die Bereinigung der<br />
Gebühren für Sicherungsgeschäfte bei<br />
Finanzierungen, der Entfall der<br />
Gebühren <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem<br />
Wechselgeschäft <strong>und</strong> die Reduzierung<br />
der Gr<strong>und</strong>buchseintragungsgebühr auf<br />
das international übliche Niveau dringend<br />
geboten scheinen. Damit könnten<br />
Verteuerungen für die Kreditnehmer<br />
hintangehalten werden.
Jahrh<strong>und</strong>erthochwasser<br />
<strong>Der</strong> Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> bemüht sich in engstem Kontakt mit der B<strong>und</strong>esregierung um eine rasche <strong>und</strong><br />
unbürokratische hilfeleistung für die vom Jahrh<strong>und</strong>erthochwasser betroffenen Gemeinden in ganz Österreich.<br />
Präsident Bürgermeister Helmut Mödlhammer dank in einem Schreiben allen Bürgermeistern, Gemeindemandataren,<br />
Mitarbeitern der Gemeinden, jedem einzelnen Feuerwehrmann <strong>und</strong> jeden freiwilligen Helfer für die hervorragende<br />
Arbeit zur Bewältigung der Katastrophensituation.<br />
KOMMUNAL 25
Gemeindefinanzen<br />
Abgabenerfolg <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2002 rückläufig, aber:<br />
Ertragsanteile noch<br />
<strong>im</strong> guten Plus<br />
Die Ertragsanteilvorschüsse an die österreichischen Gemeinden für das<br />
1. Halbjahr 2002 <strong>im</strong> Ausmaß von 3.121,2 Millionen € lagen um r<strong>und</strong> 5,5 Prozent über<br />
den Ertragsanteilvorschüssen des Vergleichszeitraumes 2001. Diese Steigerung<br />
entspricht aber nicht den Prognosen. Ob die Gemeinden den Haushaltsausgleich<br />
schaffen (ihren Stabilitätsbeitrag), wird davon abhängen, in welchem Ausmaß<br />
Ausgaben <strong>und</strong> Kosten in den Kommunen steigen werden.<br />
◆ Dietmar Pilz<br />
<strong>Der</strong> Abgabenerfolg des B<strong>und</strong>es (ausschließliche<br />
<strong>und</strong> gemeinschaftliche B<strong>und</strong>esabgaben)<br />
ist gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
des 1. Halbjahr 2001<br />
um r<strong>und</strong> 1,4 % rückläufig.<br />
Die Steigerung der Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2002<br />
von +5,5 % entspricht nicht der prognostizierten<br />
Einnahmenerwartung für<br />
das volle Jahr 2002. [Anmerkung: Die<br />
ungleichen Dynamiken der Einnahmen<br />
der Gemeinden <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>es sind<br />
auf die <strong>im</strong> FAG 2001 geregelten Überweisungsmodalitäten<br />
zurückzuführen.]<br />
Die Ertragsanteilvorschüsse der<br />
Gemeinden des ersten Halbjahres 2002<br />
bemessen sich am Abgabenerfolg des<br />
B<strong>und</strong>es für die Monate Oktober 2001<br />
bis März 2002.<br />
◆ Dietmar Pilz ist Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
26 KOMMUNAL<br />
Die Steigerung der Ertragsanteilvorschüsse<br />
der Gemeinden <strong>im</strong> ersten Halbjahr<br />
2002 beruht somit zum größten<br />
Teil auf Steuerleistungen in den Monaten<br />
Oktober bis Dezember 2001 (der<br />
Dezember ist erfahrungsgemäß einer<br />
der stärksten Aufkommensmonate –<br />
Umsatzsteuervorauszahlung, Weihnachts-<br />
<strong>und</strong> Winterurlaubsgeschäfte<br />
usw.) <strong>und</strong> auf der Zwischenabrechnung<br />
für<br />
das Jahr 2001.<br />
Zeitlich verzögert wird<br />
sich der Rückgang des<br />
Abgabenerfolges des<br />
B<strong>und</strong>es auf die<br />
Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />
<strong>im</strong> Laufe<br />
des Jahres 2002 auswirken.<br />
Die auf der<br />
Steuerschätzung des<br />
WIFO bzw. BMF erstellten<br />
Prognosen für die<br />
kassenmäßigen<br />
Ertragsanteile der<br />
österreichischen<br />
Gemeinden ergeben für das Haushaltsjahr<br />
2002 eine Steigerung der Gemeindeertragsanteile<br />
gegenüber dem kassenmäßigen<br />
Ist-Aufkommen an Ertragsanteilen<br />
<strong>im</strong> Jahr 2001 von r<strong>und</strong> € 40<br />
Mio oder +0,6 %.<br />
Bei der negativen Aufkommensentwicklung<br />
der Einkommen- <strong>und</strong> Körperschaftsteuer,<br />
den schwachen Zuwäch-<br />
Die Steigerung<br />
der Gemeindeertragsanteilvorschüsse<br />
<strong>im</strong><br />
ersten Halbjahr 2002<br />
entspricht nicht der<br />
prognostizierten<br />
Einnahmenerwartung<br />
für 2002.<br />
sen bei der Umsatzsteuer <strong>und</strong> den nicht<br />
günstigen Konjunkturaussichten für das<br />
Jahr 2002 dürften die – ohnehin geringen<br />
– prognostizierten Ertragsanteilsteigerungen<br />
möglicherweise ausbleiben.<br />
<strong>Der</strong> B<strong>und</strong> rechnet bereits mit einer<br />
Zunahme seines Stabilitätsbeitrages<br />
von –0,75 % auf –1,15 % des BIP (Steigerung<br />
um 0,4 %). Als Ursachen werden<br />
Mehrkosten aufgr<strong>und</strong><br />
der gestiegenen<br />
Arbeitslosenzahl,<br />
hauptsächlich aber<br />
die rückläufigen<br />
Abgabeneinnahmen<br />
gesehen.<br />
Geht man von der<br />
Annahme <strong>und</strong> der<br />
Gründe für die Steigerung<br />
des Defizitanteils<br />
des B<strong>und</strong>es aus,<br />
würde dies einen<br />
Rückgang an Ertragsanteilen,hochgerechnet<br />
für das Jahr 2002,<br />
von r<strong>und</strong> € 175 Mio<br />
gegenüber dem Jahr 2001 für die österreichischen<br />
Gemeinden ergeben.<br />
Ob unter diesen Einnahmenaussichten<br />
die österreichischen Gemeinden ihren<br />
Stabilitätsbeitrag, nämlich den Haushaltsausgleich<br />
erreichen werden, wird<br />
davon abhängen, in welchem Ausmaß<br />
die Ausgaben <strong>und</strong> Kosten in den Kommunen<br />
steigen werden.
(sämtliche Beträge in Millionen Euro)<br />
Abgabenerfolg der aufkommensstärksten gemeinschaftlichen B<strong>und</strong>esabgaben<br />
Gegenüberstellung der Monatserfolge zweier Finanzjahre<br />
Erfolg Jänner Erfolg Jänner + % Gemeindeanteil in %<br />
bis Juni 2001 bis Juni 2002 - % (§ 10 FAG)<br />
Einkommensteuer 1.536,0 1.196,7 -22,1 13,168 1)<br />
Körperschaftsteuer 2.409,7 2.046,8 -15,1 13,168 1)<br />
Lohnsteuer 7.515,8 7.781,0 3,5 13,168 1)<br />
Kapitalertragsteuer I 223,2 281,9 26,3 13,168 1)<br />
Kapitalertragsteuer II 374,4 390,3 4,2 20,000<br />
Umsatzsteuer 7.120,8 7.151,8 0,4 14,222<br />
Biersteuer 92,6 88,3 -4,6 27,512<br />
Alkoholsteuer 29,7 55,4 86,5 27,512<br />
Mineralölsteuer 1.142,6 1.209,6 5,9 2,134<br />
Gr<strong>und</strong>erwerbsteuer 231,7 236,7 2,2 96,000<br />
Werbeabgabe 44,5 40,4 -9,2 86,917<br />
Abgabenerfolg des B<strong>und</strong>es (ausschließliche <strong>und</strong><br />
gemeinschaftliche B<strong>und</strong>esabgaben §§ 8 <strong>und</strong> 9 FAG 2001)<br />
Jänner bis Jänner bis +/- %<br />
Juni 2001 Juni 2002<br />
Einnahmensumme 24.200,3 23.871,1 -1,4<br />
Beitrag Europäische Union<br />
Überweisung Jänner bis Juni<br />
2001 2002 +/- %<br />
1.118,4 1.144,8 2,4<br />
Ertragsanteile der Gemeinden<br />
(§ 13 FAG 2001 – einschließlich Zwischenabrechnung 2001)<br />
Jänner bis Jänner bis<br />
Juni 2001 Juni 2002<br />
Burgenland 474,7 503,9<br />
Kärnten 76,5 80,8<br />
Niederösterreich 467,7 502,1<br />
Oberösterreich 196,3 208,3<br />
Salzburg 381,7 406,3<br />
Steiermark 191,3 201,7<br />
Tirol 243,2 263,6<br />
Vorarlberg 133,4 138,9<br />
Wien 792,1 815,6<br />
Summe 2.956,9 3.121,2 5,5 %<br />
Gemeindefinanzen<br />
Erläuterungen zum Abgabenerfolg Jänner bis Juni 2002<br />
Einkommenssteuer<br />
Aufkommen: 1.196,7 Mio € Rückgang –22,1 %<br />
<strong>Der</strong> Rückgang des Einkommensteueraufkommens <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2002 ist<br />
hauptsächlich auf Maßnahmen des Budgetbegleitgesetzes 2001 zurückzuführen.<br />
Einerseits wurden die Einkommensteuervorauszahlungen <strong>im</strong> Jahr 2001 erhöht,<br />
andererseits wurde mit der <strong>neu</strong> eingeführten Anspruchsverzinsung den Abgabepflichtigen<br />
die Möglichkeit eingeräumt, Einkommensteuer-Anzahlungen für das<br />
Veranlagungsjahr 2000 zu leisten. Die <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2002 durchgeführten<br />
Einkommensteuerveranlagungen für die Jahre 2000 <strong>und</strong> 2001 haben zum Teil zu<br />
Steuerguthaben geführt, die den Rückgang bewirkt haben.<br />
Körperschaftsteuer<br />
Aufkommen: 2.046,8 Mio € Rückgang –15,1 %<br />
Für den Rückgang des Körperschaftsteueraufkommens gelten sinngemäß die Ausführungen<br />
zur Einkommensteuer.<br />
Lohnsteuer<br />
Aufkommen: 7.781,0 Mio € Zuwachs 3,5 %<br />
Die Entwicklung des Lohnsteueraufkommens entspricht den Daten der Steuerschätzung.<br />
Die Lohnsteuer, als aufkommenstärkste gemeinschaftliche B<strong>und</strong>esabgabe,<br />
trägt wesentlich zum Erfolg der Gemeindeertragsanteile bei.<br />
KESt I<br />
Aufkommen: 281,9 Mio € Zuwachs 26,3 %<br />
Das nichteinheitliche Ausschüttungsverhalten der Kapitalgesellschaften läßt keinen<br />
aussagekräftigen unterjährigen Perdiodenvergleich zu.<br />
KEST II<br />
Aufkommen: 390,3 Mio € Zuwachs 4,2 %<br />
Die Zinsentwicklung am internationalen Kapitalmarkt beeinflußt das Zinsgefüge in<br />
Österreich. Die Auswirkungen auf die KESt II werden nach Ablauf des Jahres 2002<br />
zu kommentieren sein.<br />
Umsatzsteuer<br />
Aufkommen: 7.151,8 Mio € Zuwachs 0,4 %<br />
Das Aufkommen an Umsatzsteuer Jänner bis Juni 2002 ist wohl leicht gestiegen,<br />
liegt aber relativ deutlich hinter den Steuerprognosen zurück. Ursache dürfte die<br />
ungünstige Konjunktursituation sowie das Kaufverhalten der Konsumenten durch<br />
die Euro-Umstellung sein. Die <strong>im</strong> Jänner verbuchten Umsatzsteuergutschriften für<br />
die Ende des Jahres 2001 geleisteten vergleichsweise hohen Umsatzsteuer-Vorauszahlungen<br />
tragen ebenfalls zur schwachen Entwicklung der Umsatzsteuer bei.<br />
Gr<strong>und</strong>erwerbsteuer<br />
Aufkommen: 236,7 Mio € Zuwachs 2,2 %<br />
Das Gr<strong>und</strong>erwerbsteueraufkommen hat sich zwar nach einer Stagnation <strong>im</strong> Immobilienhandel<br />
<strong>im</strong> Jahre 1997 bereit <strong>im</strong> Folgejahr wieder etwas stabilisiert <strong>und</strong> zeigte<br />
<strong>im</strong> Jahr 2001 bereits einen schwachen Zuwachs. Die Währungsumstellung per<br />
1.1.2002 dürfte zu Beginn des Jahres 2002 ein gewisses Stocken <strong>im</strong> Immobilienhandel<br />
bewirkt haben, insgesamt liegt der Zuwachs bei dieser Abgabe aber <strong>im</strong><br />
Rahmen.<br />
EU-Beitrag<br />
Von den Gebietskörperschaften wurden für den EU-Beitrag <strong>im</strong> ersten Halbjahr 2002<br />
1.144,8 Mio € aufgebracht.<br />
Die Höhe der Überweisung best<strong>im</strong>mt sich durch die von der EU abberufenen Mittel<br />
bei einem be<strong>im</strong> BMfF eingerichteten Konto (dieses wird gespeist von B<strong>und</strong>, Ländern<br />
<strong>und</strong> Gemeinden in Höhe des <strong>im</strong> FAG 2001 paktierten Beitragsanteils).<br />
KOMMUNAL 27<br />
1) Verteilungsschlüssel für 2002 bis 2004
Europa<br />
Erweiterung in der kommunalen Praxis<br />
Unser Know-How<br />
hoch geschätzt<br />
Eine der Hauptkompetenzen des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es liegt in den<br />
Fragen der Daseinsvorsorge der Gemeinden des ländlichen Raumes. Aufgr<strong>und</strong> einer<br />
ähnlichen politischen Gliederung unserer Nachbarländer befinden sich dort ebenso<br />
Kleingemeinden, die mit den Anforderungen einer modernen Infrastruktur konfrontiert<br />
sind. Hier ist der Gemeindeb<strong>und</strong> nicht untätig.<br />
◆ Mag. Nicolaus Dr<strong>im</strong>mel<br />
<strong>Der</strong> Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> hat<br />
daher in den letzten Jahren mit Informationsveranstaltungen<br />
zur kommunalen<br />
Praxis bei Kleingemeinden <strong>und</strong> seinen<br />
Partnerverbänden in den MOE-Ländern<br />
punkten können. Durch die intensivierten<br />
Kontakte mit Kommunalverbänden unserer<br />
Nachbarländer wurde deutlich, dass<br />
die Expertise der Österreicher in diesen<br />
Staaten einen hohen Stellenwert besitzt.<br />
Schon in den vergangenen Jahren wurden<br />
Schienen zu den Gemeinden Mittel<strong>und</strong><br />
Osteuropas gelegt, um jenen das<br />
Know How der österreichischen Gemeinden<br />
insbesondere vor dem EU-Beitritt<br />
nutzbar zu machen. Da bereits auf der<br />
Ebene der größeren Städte wegen deren<br />
größerer Ressourcen diesbezügliche<br />
Initiativen liefen, war es dem Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> ein Anliegen, diesen<br />
Informationsaustausch auch bis hin<br />
zu den kleinen Gemeinden der MOEL zu<br />
führen.<br />
◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Dr<strong>im</strong>mel<br />
ist Jurist be<strong>im</strong> Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
28 KOMMUNAL<br />
<strong>Der</strong> Systemwechsel hat in den mittel<strong>und</strong><br />
osteuropäischen Staaten massive<br />
Umwälzungen gebracht. In einem kommunalen<br />
Fachjournal hat man dabei nicht<br />
zu betonen, dass diese Umwälzungen die<br />
lokalen Gebietskörperschaften in einem<br />
beträchtlichen Ausmaß getroffen haben.<br />
Die Heranführung der Staaten an einen<br />
Standard der Europäischen Union (Stichwort<br />
Acquis Communautaire) stellt<br />
gerade die Gemeinden unserer Nachbarländer<br />
vor schwer lösbare<br />
Probleme des<br />
Ausgleichs zwischen<br />
westeuropäischen<br />
Standards <strong>und</strong> der<br />
sozialen Bedürftigkeit<br />
der Bevölkerung vor<br />
allem in den ländlichen<br />
Regionen. Eine<br />
negative Rolle spielt<br />
dabei zweifellos die<br />
Tatsache, dass die<br />
MOEL jahrelang durch<br />
kommunistisch-zentralistischeStaatsformen<br />
geprägt waren.<br />
Wenn man bedenkt,<br />
dass die finanzielle Ausstattung der<br />
Eine negative Rolle<br />
auf dem kommunalen<br />
Sektor spielt zweifellos<br />
die Tatsache, dass<br />
die MOEL jahrelang<br />
durch kommunistischzentralistische<br />
Staatsformen geprägt<br />
waren.<br />
Gemeinden in den Kandidatenländern <strong>im</strong><br />
Verhältnis zu Österreich einen äußerst<br />
mageren Anteil an den Staatseinnahmen<br />
ausmachen, wird das Interesse Österreichs<br />
<strong>und</strong> der he<strong>im</strong>ischen Gemeinden an<br />
einem Know-How-Transfer <strong>und</strong> einer wirkungsvollen<br />
kommunalen Interessensvertretung<br />
in unseren Nachbarländern deutlich.<br />
Eine weitere wesentliche Information für<br />
die Partnergemeinden in den MOEL sind<br />
die Mitwirkungsrechte an den nationalen<br />
<strong>und</strong> europäischen Entscheidungsprozessen,<br />
die die Gemeinden betreffen. Hier<br />
wünschen sich die österreichischen<br />
Gemeinden starke Partner in den MOEL<br />
für eine europaweite kommunalen Interessensvertretung.<br />
Ein aus finanziellen Erwägungen geleiteter<br />
Verzicht auf kommunale Kernaufgaben<br />
oder die Zerstörung<br />
kleinstrukturierter Einheiten<br />
der kommunalen<br />
Selbstverwaltung in diesen<br />
Ländern würde das<br />
Erfolgsrezept der österreichischenGemeindeselbstverwaltung,<br />
deren<br />
Gr<strong>und</strong>züge ja auch in der<br />
Europäischen Charta der<br />
lokalen Selbstverwaltung<br />
eingegangen sind, geradezu<br />
konterkarieren. Die<br />
Charta würde ohne praktische<br />
Umsetzung zu<br />
einem Feigenblatt verkommen<br />
<strong>und</strong> Österreich<br />
wäre mit einigen wenigen föderalistisch<br />
strukturierten EU-Mitgliedern auf weiter<br />
Flur. Damit wäre aber eine effektive kommunale<br />
Interessensvertretung auf der<br />
Europäischen Ebene gefährdet, um den<br />
Argumenten der Gemeinden <strong>im</strong> Sinne<br />
einer praktischen Subsidiarität Gehör zu<br />
verschaffen.<br />
Das Know-How-Transferprojekt des österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es wurde
Die Gemeindeb<strong>und</strong>delegation mit Vizepräsident Bgm. Hans Ferlitsch (Kärnten, Mitte)<br />
<strong>und</strong> Bgm. Bernd Vögerle (Vorsitzender des Gemeindeb<strong>und</strong>-Europaausschusses) be<strong>im</strong><br />
Besuch des Dorfmuseums <strong>im</strong> ungarischen Újfehértó.<br />
bereits <strong>im</strong> vergangenen Jahr mit bilateralen<br />
Konferenzen mit ungarischen <strong>und</strong> slowakischen<br />
Gemeindepolitikern gestartet<br />
<strong>und</strong> hatte auch heuer schon großen<br />
Erfolg bei einer bilateralen Gemeindekonferenz<br />
in Ostungarn zu Themen der<br />
Daseinsvorsorge.<br />
Unter dem Titel „Leistungsfähige Gemeinden<br />
in einem erweiterten Europa“ fand<br />
am 8. Mai 2002 in der Kleinstadt<br />
Újfehértó eine kommunale Expertenkonferenz<br />
statt, wobei unter der Patronanz<br />
des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
namhafte Spitzenexperten auf dem<br />
Gebiet der kommunalen Wasser- <strong>und</strong><br />
Abfallwirtschaft sowie <strong>im</strong> Bereich der EU-<br />
Gesetzgebung <strong>und</strong> der Förderungen teilnahmen.<br />
Die Problematik der Siedlungswasserwirtschaft<br />
unter Berücksichtigung des derzeitigen<br />
Status quo Ungarns <strong>und</strong> die umzusetzenden<br />
EU-Rechtsakte erläuterte in<br />
f<strong>und</strong>ierter Weise Univ. Doz. DI Dr. Hellmut<br />
Fleckseder von der Abteilung Internationale<br />
Wasserwirtschaft des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Landwirtschaft.<br />
Er legte<br />
nicht nur die Gr<strong>und</strong>-<br />
züge der Wasserrahmenrichtlinie<br />
dar, sondern<br />
erklärte den<br />
ungarischen Bürgermeistern<br />
<strong>und</strong> Gemeindebediensteten<br />
auch<br />
ganz praktische Fragen,<br />
etwa zum Klärschlamm,<br />
oder den<br />
Bereich der Finanzierung<br />
<strong>und</strong> technischlogistischeEinsparungspotentiale.<br />
Ergänzend zu diesem<br />
Referat gab Mag. Elisabeth<br />
Freytag, Abteilungsleiterin<br />
für EU-Angelegenheiten<br />
<strong>und</strong> Mitglied der Projektgruppe<br />
EU-Erweiterung <strong>im</strong><br />
Umweltministerium einen<br />
Überblick über das ISPA-<br />
Programm, mit dem auch<br />
für den Gemeinden der<br />
Beitrittskandidaten EU-<br />
Kofinanzierungsmöglichkeiten<br />
<strong>im</strong> Umweltbereich<br />
offenstehen.<br />
Über die Aufgaben <strong>und</strong><br />
Organisation der kommunalen<br />
Abfallwirtschaft in<br />
Österreich lieferte der<br />
Direktor des Gemeindeverbandes<br />
für Umweltschutz<br />
Ein Pool an kommunalen<br />
Experten aus unterschiedlichenOrganisationen<br />
soll den MOEL zur<br />
Verfügung stehen, um<br />
den Gemeinden bei der<br />
Entwicklung solche<br />
Strukturen zu helfen, die<br />
für eine Umsetzung der<br />
kommunalen Selbstverwaltung<br />
erforderlich sind.<br />
aus dem Bezirk Gänserndorf, Dr. Johann<br />
Mayr, interessante Daten für die Experten<br />
<strong>und</strong> Bürgermeister aus unserem Nachbarland,<br />
die gerade jetzt vor einem rasanten<br />
Anwachsen des Siedlungsabfalls konfrontiert<br />
sind.<br />
Die Konferenz war gut besucht von Bürgermeistern<br />
<strong>und</strong><br />
mit den Bereichsleitern<br />
der kommu-<br />
nalen Wasser- <strong>und</strong><br />
Abfallwirtschaft<br />
betrauten Personen.<br />
Die ungarischen<br />
Partner<br />
dankten es dem<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> vor<br />
allem auch deshalb,<br />
da die Experten<br />
den weiten<br />
Weg nach Ujfeherto<br />
nicht<br />
gescheut hatten<br />
<strong>und</strong> auch auf die<br />
Europa<br />
Probleme der kleinen Gemeinden einzugehen.<br />
Auch mit den übrigen Beitrittsländern<br />
werden solche Veranstaltungen geplant,<br />
etwa mit den slowenischen Gemeinden,<br />
deren Präsident Anton Kokalj <strong>im</strong> Juli<br />
Gast des Gemeindeb<strong>und</strong>es in Wien war.<br />
Das erste Zwischenergebnis dieser Projekte,<br />
die in der Begleitung kommunaler<br />
Entscheidungsträger in unseren Nachbarländern<br />
auf deren Weg in ein gemeinsames<br />
Europa besteht, hat aber auch auf<br />
einen großen Handlungsbedarf Österreichs<br />
hingewiesen. Gerade die Österreicher<br />
werden wegen ihres Know-Hows in<br />
den MOEL sehr geschätzt. Leider sind<br />
aber österreichische Initiativen in diesen<br />
Ländern eher selten <strong>und</strong> werden von<br />
größeren EU-Ländern trotz ihrer Qualität<br />
meist in den Hintergr<strong>und</strong> gedrängt.<br />
Ein derzeit vom Gemeindeb<strong>und</strong> konzipiertes<br />
Projekt soll neben den Erweiterungskandidaten<br />
auch jene Reformstaaten<br />
Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropas<br />
umfassen, die<br />
noch nicht den<br />
Beitrittsantrag<br />
gestellt haben.<br />
Für das Pilotprojekt<br />
mit Kroatien,<br />
das sowohl infrastrukturell<br />
<strong>und</strong> in<br />
der kommunalen<br />
Interessensvertretung<br />
noch einen<br />
Nachholbedarf<br />
hat, ist am 18.<br />
Juli in Zagreb<br />
unter Teilnahme<br />
von Gemeindeb<strong>und</strong>generalsekretär<br />
Dr. Robert Hink der Startschuß<br />
gefallen. Bei allen Initiativen in Mittel<strong>und</strong><br />
Osteuropa muß nämlich eines deutlich<br />
werden: dass die Erweiterung der<br />
Union mit den jetzigen Beitrittskandidaten<br />
nicht abgeschlossen sein wird. Im<br />
Sinne dieser erweiterten Perspektive hat<br />
der Österreichische Gemeindeb<strong>und</strong> mit<br />
diesem Projekt zweifellos eine Vorreiterrolle<br />
übernommen.<br />
Ein Pool an Experten aus unterschiedlichen<br />
Organisationen soll auch hier zur<br />
Verfügung stehen, um den Gemeinden<br />
bei der Entwicklung der Kommunalwirtschaft<br />
solche Strukturen zu helfen, die<br />
für eine Umsetzung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung erforderlich sind. Denn<br />
eine starke Kommunalwirtschaftsstruktur<br />
bildet einen wesentlichen Gr<strong>und</strong>stein zur<br />
Schaffung <strong>und</strong> Sicherung von Arbeitsplätzen<br />
in den Gemeinden, dies wirkt<br />
sich wiederum auf die Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> das allgemeine Wirtschaftswachstum<br />
aus.<br />
Auch in den MOEL<br />
hat man erkannt,<br />
dass florierende<br />
Gemeinden, in denen<br />
Bürgernähe nicht zum<br />
Schlagwort verkümmert,<br />
die Basis für ein blühendes<br />
Gemeinwesen <strong>und</strong><br />
einen ges<strong>und</strong>en Staat<br />
sind.<br />
KOMMUNAL 29
Blick zum Nachbarn<br />
Gemeinden bereinigen Defizite des Kommunismus<br />
Auf der Suche nach<br />
der verlorenen Zeit<br />
Eine slowenische Delegation, angeführt vom Slowenischen Gemeindeb<strong>und</strong>präsidenten<br />
Anton Kokalj <strong>und</strong> dessen Generalsekretär Dr. Mitja Slane, war Anfang Juli zu Gast in<br />
Wien, um von den aus zahlreichen Experten-Gesprächen aus Politik, Finanz- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftswelt erfolgten Informationen <strong>und</strong> Ratschläge für die jungen Gemeinden<br />
des EU-Kandidatenlandes einzuholen.<br />
◆ Mag. Petra Schröder<br />
Frage: Zwei Millionen Einwohner, 193<br />
Gemeinden: Leiden die Gemeinden <strong>und</strong><br />
die kommunale Struktur noch unter<br />
dem kommunistischen Relikt der Zentralisierung?<br />
Anton Kokalj: Nach der staatlichen<br />
Unabhängigkeit wurde 1993 ein Gesetz<br />
über die Gründung der Gemeinden <strong>und</strong><br />
die lokale Selbstverwaltung beschlossen.<br />
1994 folgte mit 148 Gemeinden die<br />
erste Gründungswelle. Von den 1994<br />
gestellten <strong>und</strong> verworfenen Anträgen<br />
wurden 44 1998 vom Verfassungsgericht<br />
berücksichtigt. Heuer wurde nur<br />
ein Neuantrag gestellt, womit wir <strong>im</strong><br />
Moment 193 Gemeinden haben. Die jetzige<br />
Gemeindestruktur weist große<br />
Unterschiede zwischen kleinen <strong>und</strong><br />
großen Gemeinden auf. Etwa die Hälfte<br />
der Gemeinden liegt unter 5000 Einwohnern,<br />
nur wenige unter 1000 – die<br />
Anzahl der Gemeinden über 10.000 Einwohnern<br />
ist <strong>im</strong> EU-Schnitt allerdings<br />
◆ Mag. Petra Schröder ist<br />
Pressereferentin des Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
30 KOMMUNAL<br />
nach wie vor recht hoch, was aus der<br />
Struktur des Kommunismus resultiert.<br />
Starke Kommunen <strong>und</strong> Regionen sind<br />
Indikatoren einer<br />
»<br />
ges<strong>und</strong>en Demokratie<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft,<br />
was die Gefahr<br />
strukturpolitischer<br />
Probleme zwischen<br />
Zentrum <strong>und</strong> Peripherie<br />
verringert.<br />
Wie sieht dies in Slowenien<br />
aus?<br />
Aus politischen Gründen<br />
hat der Staat<br />
kein Interesse an<br />
einer demokratischen,<br />
gleichmäßigen<br />
Struktur auf Gemeindeebene.<br />
Ohne lokale Selbstverwaltung<br />
bleiben eine ges<strong>und</strong>e Entwicklung <strong>und</strong><br />
Probleme abseits der Zentren aufrecht.<br />
Unser Wunsch nach kommunaler Selbstverwaltung<br />
bleibt weiterhin bestehen –<br />
deshalb sind in Zukunft zahlreiche <strong>neu</strong>e<br />
Gemeindeanträge zu erwarten.<br />
Welche Stärke billigt die Verfassung<br />
den Gemeinden zu?<br />
<strong>Der</strong> Rechts- <strong>und</strong> Finanzstatus der<br />
Gemeinden ist instabil <strong>und</strong> verändert<br />
sich <strong>im</strong>mer wieder. Während in den<br />
Gesetzen über die lokale Selbstverwaltung<br />
der Rechtsstatus geregelt ist, hält<br />
sich die Verfassung eher allgemein <strong>und</strong><br />
best<strong>im</strong>mt lediglich die Sicherung der<br />
lokalen Selbstverwaltung <strong>und</strong> Finanzie-<br />
Aus politischen<br />
Gründen hat der Staat<br />
kein Interesse an einer<br />
demokratischen,<br />
gleichmäßigen<br />
Struktur auf<br />
Gemeindeebene.<br />
Anton Kokalj<br />
<strong>im</strong> Gespräch über die Situation<br />
der slowenischen Gemeinden<br />
rung der Gemeindeaufgaben. <strong>Der</strong> Staat<br />
kann den Kommunen gewisse Aufgaben<br />
übertragen, wenn er finanzielle Mittel<br />
bereit stellt. Für benachteiligte Gemeinden<br />
hat sich der Staat<br />
verpflichtet, die notwendigen<br />
Mittel zur<br />
Ausfüllung deren Aufgaben<br />
zu sichern.<br />
Zwischen Gesetzestext<br />
<strong>und</strong> Realität<br />
klaffen oft beträchtli-<br />
«<br />
che Lücken...?<br />
In der Tat ist es so,<br />
dass der Staat den<br />
Gemeinden von Jahr<br />
zu Jahr <strong>neu</strong>e Kompetenzen<br />
überträgt –<br />
dies jedoch ohne die<br />
notwendigen Mittel zu sichern oder<br />
ohne vorher gefragt zu haben, was<br />
natürlich verfassungswidrig ist. Dies<br />
betrifft vor allem den Ausbau der kommunalen<br />
Infrastruktur, wobei der Staat<br />
die Kosten best<strong>im</strong>mt, ohne sich vorher<br />
zu vergewissern, ob das Geld auch ausreicht.<br />
<strong>Der</strong> Staat oktroyiert wie <strong>und</strong><br />
wofür Gelder verbraucht werden müssen.<br />
Ein approbates Mittel die Inflation<br />
niedrig zu halten.<br />
Sind den „autonomen“ Gemeinden Sloweniens–<br />
rechtlich <strong>und</strong> fiskalpolitisch<br />
betrachtet - genügend Handlungsspielräume<br />
<strong>und</strong> Gestaltungsmöglichkeiten<br />
zur Erfüllung ihrer Aufgaben gegeben?<br />
Formell gesehen ist die Autonomie der
Gemeinden gegeben<br />
– dennoch wird sie<br />
von Jahr zu Jahr<br />
<strong>im</strong>mer mehr eingeengt,<br />
was sich am<br />
Beispiel Gemeindefinanzierung<br />
am<br />
besten darstellen<br />
lässt, wo es sowohl<br />
auf Einnahmen- als<br />
auch Ausgabenseite<br />
keine klaren Positionen<br />
gibt, die Abgaben<br />
dann mittelbar<br />
jedoch sehr klar von<br />
der staatlichen Seite<br />
mittels Verordnungen<br />
best<strong>im</strong>mt werden.<br />
Faktisch haben<br />
wir nicht die Möglichkeit<br />
einer freien<br />
Verfügung von Finanzmitteln.<br />
Da die<br />
Gemeinden über ihre<br />
finanziellen Aufkommen<br />
dem Staat Bericht<br />
erstatten müssen, hat sich die Bürokratie<br />
in den letzten Jahren für die Gemeinden<br />
verdoppelt.<br />
Daraus könnte geschlossen werden,<br />
dass die Kommunen auch in Angelegenheiten<br />
von Finanzierung <strong>und</strong> Kredit<br />
strikten Vorgaben unterlegen sind...<br />
Mit erstem Juli wurde der vorläufige<br />
Höhepunkt der negativen Entwicklung<br />
erreicht. Die Gemeinden sind seither<br />
gezwungen über eine einheitliche Rechnung<br />
ihre Geschäfte bei der Zentralbank<br />
abzuwickeln. Somit gewinnt der Staat<br />
finanziellen Einblick <strong>und</strong> eine Überschau<br />
sämtlicher Gemeinden. Ziel des Staates<br />
war es damit zu erreichen, dass der<br />
finanzielle Überschuss - den die<br />
Gemeinden aufbewahren, - zur Deckung<br />
des staatlichen Defizits verbraucht bzw.<br />
für niedrigere Konditionen ausgeliehen<br />
werden kann.<br />
Die Gemeinden können sich nicht verschulden<br />
ohne vorher<br />
die Zust<strong>im</strong>mung be<strong>im</strong><br />
Finanzminister, egal in<br />
welcher Causa, eingeholt<br />
zu haben.<br />
Welchen Anstoß hat<br />
Ihnen die gelebte<br />
österreichische<br />
Gemeinde-Autonomie<br />
für Ihre He<strong>im</strong>at gegeben<br />
bzw. sehen Sie einen Vorbildcharakter<br />
in ihr <strong>und</strong> was werden Sie<br />
versuchen umzusetzen?<br />
Die Gemeindeautonomie Österreichs ist<br />
ein großes Vorbild <strong>und</strong> nahe dem Ideal<br />
der lokalen Selbstverwaltung, wie wir<br />
Anton Kokalj: Junger Präsident des jungen slowenischen<br />
Gemeindeverbandes. Hilfe aus Österreich für den Aufbau<br />
eines funktionierenden kommunalen Systems ist dringend<br />
notwendig <strong>und</strong> wird gerne angenommen.<br />
»<br />
<strong>Der</strong> Rechts- <strong>und</strong><br />
Finanzstatus der<br />
Gemeinden ist<br />
instabil <strong>und</strong><br />
verändert sich<br />
<strong>im</strong>mer wieder.<br />
sie in Slowenien zu erreichen als erstrebenswert<br />
betrachten.<br />
Drei Aufgaben sollen nun erledigt werden:<br />
Zum einen müssen sich die<br />
Gemeinden unbedingt stärker zusammenschließen<br />
um ihre Interessen besser<br />
vorbringen zu können, wobei die<br />
Medien eine wichtige Rolle spielen, die<br />
leider Zentralisierungstendenzen mehr<br />
als der lokalen Selbstverwaltung abgewinnen<br />
können. Zweitens müssen wir<br />
mit rechtlichen Mitteln <strong>und</strong> Klagen vor<br />
dem Verfassungsgericht gemeinsam versuchen,<br />
die staatlichen Interventionen<br />
einzudämmen <strong>und</strong> drittens die Öffentlichkeit<br />
<strong>im</strong> Ausland auf die unzulängliche<br />
Situation in den Gemeinden aufmerksam<br />
machen, damit sie Druck auf<br />
die Regierung ausüben kann.<br />
Sind Sloweniens Gemeinden reif für<br />
einen EU-Beitritt?<br />
Die meisten Gemeinden sind sich der<br />
Bedeutung eines EU-Bei-<br />
tritts noch nicht bewusst,<br />
wissen auch nichts Konkretes<br />
darüber <strong>und</strong> es ist<br />
sehr schwierig, Verständnis<br />
in ihnen zu wecken<br />
wie wichtig Zusammenar-<br />
«<br />
beit <strong>und</strong> Kontakte sind.<br />
Sie sind so stark mit sich<br />
selbst <strong>und</strong> der sich ständig<br />
ändernden rechtlichen<br />
Lage beschäftigt, dass sie sich nur<br />
mit der Lösung der eigenen Probleme<br />
beschäftigen können.<br />
In Anbetracht des Aufgabenkatalogs<br />
stellt sich die Frage, wie Sie diese<br />
Blick zum Nachbarn<br />
Emanzipation der Gemeinden bis zum<br />
EU-Beitritt umsetzen können.<br />
Die erste Aufgabe des Slowenischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>s ist die Suche nach ausländischen<br />
Partnern <strong>und</strong> die Intensivierung<br />
der bereits vorhandenen Kontakte,<br />
wobei für uns die Zusammenarbeit mit<br />
dem Österreichi-<br />
» Formell gesehen ist<br />
die Autonomie der<br />
Gemeinden gegeben –<br />
dennoch wird sie von<br />
Jahr zu Jahr <strong>im</strong>mer<br />
«<br />
mehr eingeengt.<br />
schenGemeindeb<strong>und</strong> sehr wichtig<br />
ist <strong>und</strong> eine<br />
große Herausforderung<br />
<strong>und</strong><br />
Chance bedeutet.<br />
Wie weit ist die<br />
Zusammenarbeit<br />
mit europäischenInstitutionen<br />
auf kommunaler Ebene gediehen?<br />
Auf staatlicher Ebene bestehen beinah<br />
keine Instrumente, welche die operative<br />
Zusammenarbeit gefördert hätten.<br />
Lediglich in zwei nationalen Organen<br />
haben wir eine symbolische Vertretung;<br />
symbolisch sind wir bei der Regionalentwicklung,<br />
der Beratergruppe für das<br />
Kapitel 21, vertreten <strong>und</strong> <strong>im</strong> nationalen<br />
Forum über die Zukunft Europas. Die<br />
Kommunikation mit europäischen Institutionen<br />
läuft hauptsächlich über Verbände<br />
<strong>und</strong> über andere befre<strong>und</strong>ete<br />
Partnergemeinden <strong>im</strong> Ausland. Die Hoffnung,<br />
eine Institutionalisierung erreichen<br />
zu können, geben uns Gespräche<br />
mit dem KGRE <strong>und</strong> AdR.<br />
Wo liegt die Stärke der Slowenischen<br />
Gemeinden, worauf können diese aufbauen?<br />
Die Entwicklung der nicht-städtischen<br />
Gebiete ist sehr fortgeschritten. Nun<br />
haben die Gemeinden begonnen, Probleme<br />
der Bürger auf längere Sicht zu<br />
lösen, was das vorherige System völlig<br />
außer Acht gelassen hat – praktisch<br />
bestand vor dem Umbruch keine Infrastruktur.<br />
Ich glaube, ich übertreibe nicht, wenn ich<br />
sage, dass seit den sieben Jahren, seitdem<br />
Gemeinden bestehen ein größerer Entwicklungsvorsprung<br />
geschah als in den<br />
30 Jahren zuvor. Es ist nun ein besseres<br />
Kl<strong>im</strong>a des Miteinanders <strong>und</strong> des sozialen<br />
Lebens in den Kommunen eingetreten.<br />
Die beiden Mandate waren von großem<br />
Enthusiasmus gekennzeichnet, den man<br />
in naher Zukunft nicht so schnell wieder<br />
spüren wird. Einige Bürgermeister haben<br />
auf jegliche Förderungen verzichtet <strong>und</strong><br />
arbeiten aus good will.<br />
Gezeigt hat sich jedoch eines – die Daten<br />
beweisen es – deutlich: Die Gemeinden<br />
sind auch heute schon in der Lage viel<br />
besser als der Staat mit wirtschaftlichen<br />
Mitteln umzugehen.<br />
KOMMUNAL 31
Europa<br />
Überall in Europa wurde diesen Sommer klar:<br />
Die Zeit ist reif für<br />
die Gemeinden<br />
Beratungen des EU-Konvents der letzten Wochen, Plenarsitzung des Ausschusses der<br />
Regionen (AdR) in Brüssel oder außerordentliche Fraktionssitzung der EVP <strong>im</strong> AdR in<br />
Venedig: Im Mittelpunkt stand jeweils die Bedeutung der Regionen <strong>und</strong> Gemeinden <strong>im</strong><br />
künftigen Europa.<br />
◆ Mag. Sylvia Rojer<br />
Valéry Giscard d’Estaing, der Präsident<br />
des EU-Konvents, brachte es auf den<br />
Punkt: Die Zeit ist reif für die Gemeinden!<br />
Das berichtete der frühere AdR-Präsident<br />
Jos Chabert bei der Tagung der<br />
EVP-Fraktion des AdR in Venedig, an der<br />
für Österreichs Gemeinden Vizepräsident<br />
Walter Z<strong>im</strong>per <strong>und</strong> die Bürgermeisterin<br />
von Lienz, Helga Machné, teilnahmen.<br />
AdR debattiert über<br />
Konvent <strong>und</strong> Erweiterung<br />
Während der zweitägigen Juli-Plenartagung<br />
des Ausschusses der Regionen in<br />
Brüssel debattierten EU-Erweiterungskommissar<br />
Günther Verheugen <strong>und</strong> zahlreiche<br />
Vertreter von Städten <strong>und</strong> Regionen<br />
der Bewerberländer die Vorbereitung<br />
der lokalen <strong>und</strong> regionalen Gebietskörperschaften<br />
auf die Erweiterung <strong>und</strong> die<br />
Reform der Regionalpolitik. Verheugen<br />
bestätigte, dass die Kommission <strong>im</strong> Oktober<br />
ihre Empfehlungen abgeben werde,<br />
mit welchen Kandidatenländern die Ver-<br />
◆ Mag. Sylvia<br />
Rojer leitet das Brüsseler Büro des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
32 KOMMUNAL<br />
handlungen bis Jahresende abgeschlossen<br />
werden können. Ausschlaggebend<br />
dafür<br />
wird<br />
lediglich<br />
die<br />
tatsächlicheErfüllung<br />
der<br />
Beitrittskriterien<br />
<strong>und</strong> die<br />
Entwicklung<br />
bei<br />
der<br />
tatsächlichen<br />
»<br />
Anwendung des gemeinschaftlichen<br />
Besitzstandes durch das betreffende Kandidatenland<br />
sein. Im Anschluß an den<br />
Bericht der Kommission wird der<br />
Europäische Rat die entsprechenden<br />
Beschlüsse fassen, wer zum Verhandlungsabschluß<br />
Ende 2002 eingeladen<br />
werden kann. Außerdem wird der Rat<br />
voraussichtlich Anfang November den<br />
Kandidatenländern alle Angaben übermitteln,<br />
die für die Verhandlungen zum<br />
Finanzpaket von Bedeu-<br />
tung sind. Kommt es be<strong>im</strong><br />
Gipfeltreffen der Staats<strong>und</strong><br />
Regierungschefs in<br />
Kopenhagen zu einer Einigung,<br />
ist nur noch die<br />
Zust<strong>im</strong>mung des Verhandlungsergebnisses<br />
durch<br />
das Europäische Parlament<br />
nötig. Im Anschluß<br />
daran (1. oder 2. Quartal<br />
2003) erfolgt die Vertrags-<br />
Ein vereintes Europa<br />
kann nur leben, wenn<br />
man das Pfänzlein<br />
der Gemeinden <strong>und</strong><br />
Regionen behutsam<br />
pflegen <strong>und</strong> gedeihen<br />
lässt.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>präsident<br />
»<br />
unterzeichung <strong>und</strong> in der Folge die Ratifikation,<br />
wobei in jedem einzelnen Kandidatenland<br />
ein Referendum zu<br />
bestehen ist. Wenn der Zeitplan eingehalten<br />
wird, können die zukünftigen<br />
Mitglieder der Union an den<br />
nächsten Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament teilnehmen.<br />
«<br />
„Lokales soll lokal<br />
bleiben!“<br />
Mit der Aussage, dass die Sicherung<br />
der Rechte der lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />
Gebietskörperschaften von<br />
gr<strong>und</strong>legender Bedeutung sei,<br />
erhielt der stellvertretende Vorsitzende<br />
des Europäischen Konvents Guiliano<br />
Amato <strong>im</strong> AdR großen Beifall. So zweifele<br />
er nicht daran, dass die europäischen<br />
Städte <strong>und</strong> Gemeinden spezifische<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Interessen haben, auf die<br />
nicht zentral reagiert werden könne.<br />
„Lokale <strong>und</strong> regionale Probleme müssten<br />
auf kommunaler <strong>und</strong> regionaler Ebene<br />
gelöst werden“, so Amato.<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>präsident Helmut Mödlhammer<br />
nutzte die<br />
Lokale <strong>und</strong> regionale<br />
Probleme müssen auf<br />
kommunaler <strong>und</strong><br />
regionaler Ebene<br />
gelöst werden.<br />
«<br />
Giuliano Amato<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
des Konvents<br />
Gelegenheit darauf<br />
hinzuweisen,<br />
dass „ein vereintes<br />
Europa nur leben<br />
kann, wenn man<br />
das Pfänzlein der<br />
Gemeinden <strong>und</strong><br />
Regionen behutsam<br />
pflege <strong>und</strong><br />
gedeihen lasse“. Er<br />
appellierte auch an
die Kandidatenländer, nicht nur das<br />
„Abholen des Geldes aus Brüssel“ vor<br />
Augen zu haben, sondern dass es auch<br />
notwendig sei, zuerst die Hausaufgaben<br />
zu machen. An alle gerichtet verwies<br />
er auf das heurige Jubiläum der<br />
„40 Jahre kommunalen Selbstverwaltung<br />
in Österreich“ <strong>und</strong> unterbreitete<br />
damit den Vorschlag nach österreichischem<br />
Vorbild einen Konsultationsmechanismus<br />
auf europäischer Ebene einzurichten.<br />
Erklärung von Venedig<br />
Unmittelbar nach der Plenartagung in<br />
Brüssel fand am 5. Juli die auswärtige<br />
Fraktionssitzung der EVP <strong>im</strong> Ausschuß<br />
der Regionen in Venedig ua. unter Beisein<br />
von Rocco Buttiglione (italienischer<br />
Minister für Europäische Angelegenheiten),<br />
Hans-Gerd Pöttering (Präsident<br />
der EVP-Gruppe <strong>im</strong> Europäischen<br />
Parlament) <strong>und</strong> Roberto Formigoni<br />
(Präsident der Region Lombardei) statt.<br />
Ziel der Sitzung war es, die Positionen<br />
der EVP <strong>im</strong> Ausschuß der Regionen zur<br />
Zukunft der Europäischen Union zu<br />
fassen <strong>und</strong> die Bedeutung der regionalen<br />
<strong>und</strong> lokalen Gebietskörperschaften<br />
als Motor der Europäischen Integration<br />
herauszustreichen <strong>und</strong> diese mit entsprechender<br />
Außenwirkung zu platzieren.<br />
In der einst<strong>im</strong>mig verabschiedeten<br />
Erklärung heißt es, dass das Ziel ein<br />
starkes Europa ist, das sein Erbe wahrt,<br />
seine Verantwortung für die Zukunft<br />
ann<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> von seinen Bürgern<br />
akzeptiert wird. Die Menschen müssen<br />
dabei <strong>im</strong> Mittelpunkt der EU-Politik stehen;<br />
die Union demokratischer, bürgernäher,<br />
transparenter <strong>und</strong> auch effizienter<br />
werden.<br />
Dabei sind die regionalen <strong>und</strong> lokalen<br />
Gebietskörperschaften eine unverzichtbare<br />
Komponente der politischen Kultur<br />
Europas. Demokratie beginnt ganz<br />
unten in den Dörfern <strong>und</strong> den Städten.<br />
Insofern ist die Autonomie <strong>und</strong> die<br />
lokale <strong>und</strong> regionale Selbstverwaltung<br />
als Gr<strong>und</strong>voraussetzung für ein Europa<br />
anzuerkennen. Da die lokalen <strong>und</strong><br />
regionalen Gebietskörperschaften teilweise<br />
oder in vollem Umfang für die<br />
Umsetzung <strong>und</strong> Anwendung der<br />
Gemeinschaftspolitik zuständig sind, ist<br />
die lokale <strong>und</strong> regionale Ebene uneingeschränkt<br />
als legit<strong>im</strong>er Partner <strong>im</strong> Entscheidungsfindungsprozess<br />
der<br />
Gemeinschaft anzuerkennen.<br />
Forderungen des AdR<br />
Konkret fordert die EVP-Fraktion <strong>im</strong><br />
AdR:<br />
◆ die Ausgestaltung der politischen<br />
Sicherung der Rechte der lokalen <strong>und</strong><br />
regionalen Gebietskörperschaften ist<br />
von gr<strong>und</strong>legender Bedeutung.“<br />
Guiliano Amato.<br />
„Sevilla hat es bestätigt: 10 Länder haben<br />
die Chance, mit uns die Verhandlungen<br />
Ende 2002 abzuschließen <strong>und</strong> damit<br />
einen Prozess zu vollenden, der seinen<br />
Ausgang in den f<strong>und</strong>amentalen Veränderungen<br />
auf dem europäischen Kontinent<br />
<strong>im</strong> Jahre 1989 nahm.“<br />
Günther Verheugen.<br />
In der einst<strong>im</strong>mig verabschiedeten<br />
Erklärung heißt es, dass das Ziel ein starkes<br />
Europa ist, das sein Erbe wahrt, seine<br />
Verantwortung für die Zukunft ann<strong>im</strong>mt<br />
<strong>und</strong> von seinen Bürgern akzeptiert<br />
wird. ... Dabei sind die regionalen <strong>und</strong><br />
lokalen Gebietskörperschaften eine<br />
unverzichtbare Komponente der politischen<br />
Kultur Europas.<br />
AdR Präsident Sir Albert Bore (links)<br />
<strong>und</strong> Vizepräsident Eduardo Zaplana<br />
Hernández-Soro in Venedig.<br />
Europa<br />
Rolle des AdR als Hüter der<br />
Gr<strong>und</strong>sätze Subsidiarität, Verhältnismäßigkeit<br />
<strong>und</strong> Bürgernähe. Jedes<br />
vom AdR behandelte Thema sollte<br />
gründlich daraufhin geprüft werden,<br />
ob es mit diesen Gr<strong>und</strong>sätzen vereinbar<br />
ist.<br />
◆ Dem AdR muss eine besondere<br />
Rolle dort eingeräumt werden, wo es<br />
darum geht, darauf zu achten, dass<br />
die EU-Politik <strong>im</strong> Einklang mit dem<br />
Subsidiaritätsprinzip umgesetzt wird<br />
– dh. dass sich die Gemeinschaft nicht<br />
in Bereiche einmischt, in denen die<br />
nationale, regionale oder lokale<br />
Ebene zuständig ist.<br />
◆ Änderungen von Artikel 5 des Vertrages<br />
zwecks Beteiligung der nachgeordneten<br />
Ebenen unter Verweis auf<br />
das Subsidiaritätsprinzip: Bemühungen<br />
um die Zukerkennung des<br />
Rechts, zur Wahrung der Vorrechte<br />
des AdR <strong>und</strong><br />
bei Verstößen<br />
gegen das<br />
Subsidiaritätsprinzip<br />
den<br />
EuGH anzurufen<br />
◆ Stärkere<br />
Mitwirkung<br />
des AdR am<br />
Entscheidungsfindungsprozess<br />
der<br />
Gemeinschaft,<br />
bei<br />
Demokratie<br />
beginnt ganz unten<br />
in den Dörfern <strong>und</strong><br />
den Städten. Deshalb<br />
ist lokale<br />
<strong>und</strong> regionale<br />
Selbstverwaltung<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />
für Europa.<br />
dem alle politischen Ebenen der Mitgliedsstaaten<br />
– von den Kommunen<br />
bis hin zu den Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />
<strong>und</strong> vergleichbaren<br />
Befugnissen – eine Rolle zu spielen<br />
<strong>und</strong> Verantwortung zu übernehmen<br />
haben<br />
◆ <strong>Der</strong> AdR sollte in den zehn Bereichen,<br />
in denen seine Befassung zwingend<br />
vorgeschrieben ist, am Mitentscheidungsverfahren<br />
zwischen den<br />
drei Organen Kommission – Rat –<br />
Parlament beteiligt werden<br />
◆ <strong>Der</strong> AdR sollte ein Vetorecht mit<br />
aufschiebender Wirkung in folgenden<br />
Fällen haben:<br />
◆ bei den Rechtsakten, die unmittelbare<br />
Auswirkung auf die lokale <strong>und</strong><br />
regionale Ebene haben <strong>und</strong> bei denen<br />
die Rechtsetzungsinstanzen nicht ausreichend<br />
berücksichtigt wurde<br />
◆ in sämtlichen Fällen, in denen den<br />
lokalen <strong>und</strong> regionalen Gebietskörperschaften<br />
durch die EU-Rechtvorschriften<br />
finanzielle Belastungen entstehen.<br />
KOMMUNAL 33
Europäische Union<br />
Die Vertretung der EU-Kommission in Österreich informiert<br />
EU-Konvent: Wie kann<br />
EU der 25 handlungsfähig<br />
bleiben?<br />
<strong>Der</strong> „Konvent zur Zukunft der Europäischen Union“, der Ende Februar seine Arbeiten<br />
aufgenommen hat, soll bis Juni 2003 Vorschläge zur künftigen Gestalt der EU<br />
ausarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie eine erweiterte Union mit 25<br />
<strong>und</strong> mehr Mitgliedern ihre wesentlichen Aufgaben weiterhin erfüllen kann, wie ihre<br />
Entscheidungsfähigkeit <strong>und</strong> ihr wirtschaftlicher <strong>und</strong> sozialer Zusammenhalt erhalten<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig auch das europäische Aufbauwerk vertieft werden können.<br />
Diese Vorschläge sollen den Staats- <strong>und</strong><br />
Regierungschefs als Gr<strong>und</strong>lage dienen,<br />
wenn sie bei einer <strong>neu</strong> einzuberufenden<br />
Regierungskonferenz das EU-<br />
Vertragswerk den Erfordernissen der<br />
Erweiterung <strong>und</strong> den anderen inneren<br />
<strong>und</strong> äußeren Herausforderungen<br />
anpassen. Ende Mai hat die Europäische<br />
Kommission dem EU-Konvent ihre<br />
Vorschläge für eine umfassende Reform<br />
der EU vorgelegt. Die wichtigsten dieser<br />
Vorschläge sind nachstehend<br />
zusammengefasst.<br />
Wirtschaftspolitik<br />
Die Währungspolitik liegt in der alleinigen<br />
Verantwortung der Europäischen<br />
Zentralbank. Wirtschafts- <strong>und</strong> Haushaltspolitik<br />
ist Sache der Mitgliedstaaten.<br />
Eine verstärkte Koordinierung der<br />
Wirtschaftspolitiken auf europäischer<br />
Ebene ist unerläßlich, um makroökonomische<br />
Stabilität einerseits <strong>und</strong> starkes<br />
Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung andererseits<br />
zu erreichen. In einer erweiterten<br />
Union, in der die nationalen Wirtschaftssituationen<br />
<strong>und</strong> -politiken noch<br />
stärker ausdifferenziert sein werden als<br />
dies in der EU der 15 schon der Fall ist,<br />
wird die Koordinationsfunktion noch<br />
wichtiger. Eine wirksame Koordinierung<br />
setzt die Anwendung der Gemeinschaftsmethode(Beschlussfassungsvereinbarung)<br />
voraus. Die Kommission<br />
34 KOMMUNAL<br />
muß das Recht erhalten, dem Rat Vorschläge<br />
zu den Gr<strong>und</strong>zügen der Wirtschaftspolitik<br />
vorzulegen. Zurzeit kann<br />
die Kommission nur Empfehlungen<br />
abgeben. <strong>Der</strong> Rat sollte von den Vorschlägen<br />
der Kommission nur durch ein<br />
einst<strong>im</strong>miges Votum abweichen können.<br />
Gemeinsame<br />
Außenpolitik<br />
Die gemeinsame Außenpolitik der<br />
Union ist nach wie vor unübersichtlich.<br />
Es gibt <strong>im</strong>mer noch zu <strong>viele</strong> Akteure,<br />
die Europa nach<br />
außen vertreten.<br />
Europa muß mit<br />
einer einzigen<br />
St<strong>im</strong>me sprechen,<br />
um seinen Einfluß<br />
auf der Weltbühne<br />
zur Geltung zu bringen.<br />
So sollen die<br />
Aufgaben des<br />
Hohen Vertreters<br />
<strong>und</strong> des Kommissars<br />
für Außenbeziehungenzusammengelegt<br />
<strong>und</strong> bei der<br />
Europa muß<br />
mit einer einzigen<br />
St<strong>im</strong>me sprechen,<br />
um seinen Einfluß<br />
auf der Weltbühne<br />
zur Geltung zu<br />
bringen.<br />
Europäischen Kommission angesiedelt<br />
werden. Dem <strong>neu</strong>en „Mr. Außenpolitik<br />
der Union“ müsste das politische Initiativrecht<br />
zustehen. In einer erweiterten<br />
Union sollten die außenpolitischen Entscheidungen<br />
<strong>im</strong> Rat – mit Ausnahme<br />
von Sicherheits- <strong>und</strong> Verteidigungsfragen<br />
- nicht länger dem Einst<strong>im</strong>migkeitsprinzip<br />
unterworfen sein.<br />
Innere Sicherheit<br />
In einer Union, die 25 Mitglieder <strong>und</strong><br />
mehr zählt, stellt die Überwachung der<br />
nach Osten verschobenen Außengrenzen<br />
eine noch größere Herausforderung<br />
dar. Eine wirksame Überwachung<br />
der <strong>neu</strong>en EU-Außengrenzen durch<br />
gemeinsame Grenzkontrollen, eine<br />
abgest<strong>im</strong>mte Einwanderungs- <strong>und</strong> Asylpolitik<br />
sowie die engere<br />
Zusammenarbeit der Polizeibehörden<br />
bei der Bekämpfung<br />
von organisiertem Verbrechen<br />
<strong>und</strong> Terrorismus erfordert eine<br />
Verbesserung der derzeitigen<br />
Instrumente <strong>und</strong> Entscheidungsmechanismen<br />
der<br />
Union. Bei der Verabschiedung<br />
von Rechtsvorschriften - dies<br />
gilt in besonderem Maße für<br />
eine erweiterte Union - muß<br />
künftig die Gemeinschaftsmethode<br />
voll <strong>und</strong> ganz angewendet<br />
werden. Konkret bedeutet<br />
dies insbesondere, daß das legislative<br />
Initiativrecht <strong>im</strong> Bereich der inneren<br />
Sicherheit allein bei der Kommission<br />
liegt, das Europäische Parlament über
Die Eröffnungssitzung des Europäischen Konvents am 28. Februar 2002. Unter den 105 Mitgliedern<br />
des Konvents sind auch die 13 Bewerberländer mit insgesamt 39 Personen vertreten:<br />
mit 13 Repräsentanten der Regierungen (einer pro Land) <strong>und</strong> 26 Repräsentanten der Parlamente<br />
(zwei pro Land).<br />
Gesetze mitentscheidet, der Rat mit<br />
qualifizierter Mehrheit abst<strong>im</strong>mt <strong>und</strong><br />
der Europäische Gerichtshof angerufen<br />
werden kann.<br />
Kompetenzen der Union<br />
Welche Aufgaben sollen auf<br />
europäischer<br />
Ebene wahrgenommenwerden?Abgese-<br />
hen von einigen<br />
wenigen<br />
Politikfeldern<br />
(wie die<br />
Außenhandelspolitik,<br />
die<br />
Währungspolitik<br />
der Euro-<br />
Zone, der Binnenmarkt),<br />
in<br />
denen die EU<br />
über eine ausschließliche<br />
Kompetenz ver-<br />
In den Bereichen, in<br />
denen die Union keine<br />
ausschließliche<br />
Kompetenzen hat,<br />
sind die Gr<strong>und</strong>sätze<br />
der Subsidiarität <strong>und</strong><br />
der Verhältnismäßigkeit<br />
einzuhalten.<br />
fügt, handelt es sich bei den meisten Bereichen,<br />
in denen die EU tätig wird, um mit<br />
den Mitgliedstaaten geteilte bzw. ergänzende<br />
Kompetenzen. In den Bereichen, in<br />
denen die Union keine ausschließliche<br />
Kompetenzen hat, sind die Gr<strong>und</strong>sätze der<br />
Subsidiarität <strong>und</strong> der Verhältnismäßigkeit<br />
einzuhalten. Dazu, so der Vorschlag der<br />
Kommission, soll ein eigener Mechanismus<br />
eingeführt werden, der wirksam wird,<br />
noch bevor Rat <strong>und</strong> Parlament einen<br />
Rechtsakt annehmen. Außerdem spricht<br />
sich die Kommission dafür aus, die<br />
europäische Politik so dezentral wie möglich<br />
umzusetzen. Das gilt etwa für die<br />
Regionalpolitik. Die heute von der Union<br />
ausgeübten Kompetenzen in einem Katalog<br />
festzuschreiben, hätte den<br />
Nachteil, die Handlungsmöglichkeiten<br />
der EU rigide <strong>und</strong><br />
willkürlich einzuschränken.<br />
Die Reform der<br />
EU-Institutionen<br />
Schon heute tut sich der Rat<br />
gelegentlich schwer, Entscheidungen<br />
rasch zu treffen. In<br />
einer erweiterten Union wird es<br />
noch schwieriger werden,<br />
Beschlüsse zu fassen, für die<br />
Einst<strong>im</strong>migkeit vorgesehen<br />
sind. Im Rat sollte daher die<br />
Abst<strong>im</strong>mung mit qualifizierter<br />
Mehrheit zur Regel werden. Auch bei steuerlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Angelegenheiten <strong>im</strong><br />
Zusammenhang mit dem Binnenmarkt<br />
sollte der Rat in einer erweiterten Union<br />
mit qualifizierter Mehrheit abst<strong>im</strong>men.<br />
Das Europäische Parlament sollte künftig<br />
bei allen Gesetzesvorlagen mitentscheiden<br />
<strong>und</strong> auch verstärkte Haushaltsbefugnisse<br />
erhalten.<br />
Europäische Union<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende des Konvents ist<br />
der ehemalige französische Staatspräsident<br />
Valerie Giscard d’Estaing.<br />
<strong>Der</strong> vollständige Text der Position der<br />
Europäischen Kommission mit dem Titel<br />
„Ein Projekt für die Europäische Union“ ist<br />
<strong>im</strong> Internet abrufbar unter<br />
http://europa.eu.int/eurlex/de/com/cnc<br />
/2002/com2002_0247de01.pdf<br />
Weitere Informationen zur EU<br />
Weitere Informationen zum EU-Konvent<br />
finden Sie auf dem EUROPA-Server unter<br />
http://europa.eu.int/futurum/index_de.<br />
htm, der Website des Europäischen Konvents<br />
unter<br />
http://european-convention.eu.int sowie<br />
auf einer vom B<strong>und</strong>eskanzleramt eingerichteten<br />
Website zum EU-Konvent unter<br />
http://www.zukunfteuropa.gv.at/<br />
auswahl.htm<br />
Eine Information der Vertretung der<br />
Europäischen Kommission in Österreich<br />
KOMMUNAL 35
BMLFUW-Gemeindeservice<br />
Bauen <strong>und</strong> Sanieren<br />
Tragende Säule der<br />
österreichischen<br />
Kl<strong>im</strong>astrategie<br />
Die österreichische Kl<strong>im</strong>astrategie ist ein Paket von emissionsverringernden<br />
Maßnahmen für die Sektoren Energieerzeugung, Verkehr, Raumwärme, Industrie<br />
sowie Land-, Forst- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft.<br />
Eines der Kernstücke der Kl<strong>im</strong>astrategie<br />
liegt <strong>im</strong> Bereich Raumwärme <strong>und</strong> effiziente<br />
Stromnutzung sowie er<strong>neu</strong>erbare<br />
Energieträger. Darin sind eine Reihe<br />
von Handlungsfeldern für B<strong>und</strong>, Länder<br />
<strong>und</strong> Gemeinden definiert.<br />
◆ Auf B<strong>und</strong>esebene sind wesentliche<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich Drittfinanzierung<br />
von Energiesparmaßnahmen<br />
(„Energie-Contracting“) geplant. Neben<br />
der Durchführung eines Contracting-<br />
Impulsprogrammes soll unter anderem<br />
die Energieeffizienz in B<strong>und</strong>esgebäuden<br />
wesentlich angehoben werden. Ebenfalls<br />
gesteigert werden sollen Sanierungsraten<br />
<strong>im</strong> Bereich öffentlicher,<br />
gemeinnütziger <strong>und</strong> gewerblicher<br />
Wohnbauträger. Nicht nur bei der<br />
Sanierungsquantität sondern auch bei<br />
der –qualität sind Verbesserungen angepeilt.<br />
Dies könnte etwa durch den Aufbau<br />
eines Informationsnetzwerkes mit<br />
„best-practice“-Sanierungsbeispielen<br />
realisiert werden.<br />
◆ Auf Länder- <strong>und</strong> Gemeindeebene<br />
sind die wesentlichen Maßnahmen eine<br />
konsequente Ausrichtung der Wohnbauförderung<br />
<strong>im</strong> Neubau nach energetischen<br />
<strong>und</strong> ökologischen Kriterien<br />
sowie in der Althaussanierungsförderung<br />
eine Neuausrichtung <strong>im</strong> Hinblick<br />
auf Energieaspekte <strong>und</strong> Kl<strong>im</strong>aschutz.<br />
Insbesondere sollen die Sanierungsraten<br />
von Althäusern angehoben <strong>und</strong><br />
Anreize für bestmöglichen Wärmeschutz<br />
<strong>und</strong> ökologische Sanierungspraxis<br />
geschaffen werden. Ein wesentlicher<br />
Punkt ist dabei auch die Beseitigung<br />
36 KOMMUNAL<br />
Die Umsetzung der Kl<strong>im</strong>aschutzstrategie<br />
wird auch Österreichs Wirtschaft langfristig<br />
beleben.<br />
von Hemmnissen der Bauvorschriften<br />
für thermische Sanierungsmaßnahmen.<br />
Thermisch-energetische<br />
Sanierung<br />
Durch die Umsetzung der in der Kl<strong>im</strong>astrategie<br />
definierten Maßnahmen können<br />
enorme CO 2 -Einsparungspotentiale<br />
erzielt werden: allein durch verstärkte<br />
thermisch-energetische Sanierungen von<br />
Gebäuden bis 2010 können etwa 1,6 bis<br />
1,9 Mio t CO 2 eingespart werden.<br />
Zusätzlich etwa 2 Millionen Tonnen CO 2<br />
könnten durch den verstärkten Einsatz<br />
von er<strong>neu</strong>erbaren Energieträgern (Biomasse,<br />
thermische Solaranlagen, Wärmepumpen)<br />
vermieden werden.<br />
Zur Umsetzung der angepeilten Maß-<br />
nahmen sind entsprechende finanzielle<br />
Mittel notwendig, die von B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Ländern bereitgestellt werden müssen.<br />
Die Landes-Finanzreferenten haben<br />
bereits <strong>im</strong> April dieses Jahres eine klare<br />
Empfehlung zur Annahme der Kl<strong>im</strong>astrategie<br />
an die Landeshauptleute abgegeben.<br />
Für den Herbst wird die offizielle<br />
Zust<strong>im</strong>mung der Landeshauptleute<br />
erwartet.<br />
<strong>Der</strong> Ministerrat hat <strong>im</strong> Juni einen klaren<br />
Stufenplan vorgelegt, nach dem<br />
seine wesentlichen Finanzierungsinstrumente<br />
für den Kl<strong>im</strong>aschutz in den kommenden<br />
Jahren aufgestockt werden.<br />
<strong>Der</strong> B<strong>und</strong> hat sich als einen der ersten<br />
Schritte zur Umsetzung der Kl<strong>im</strong>astragegie<br />
eine weitere Erhöhung <strong>und</strong> Konzentration<br />
von Kl<strong>im</strong>aschutzförderungen<br />
vorgenommen. Außerdem soll unter<br />
anderem in der nächsten Zeit eine<br />
Initiative zur energetischen Verbesserung<br />
von B<strong>und</strong>esgebäuden via Drittfinanzierung<br />
(„Contracting“) lanciert<br />
werden. Im Gegenzug haben die Länder<br />
zugesagt, <strong>im</strong> Rahmen der Wohnbauförderung<br />
beträchtliche Mittel zu Gunsten<br />
der thermischen Sanierung von Wohnhäusern<br />
<strong>und</strong> von ökologischen Maßnahmen<br />
be<strong>im</strong> Wohnungs<strong>neu</strong>bau umzuschichten.<br />
Die Umsetzung der Kl<strong>im</strong>aschutzstrategie<br />
wird Österreichs Wirtschaft langfristig<br />
beleben. Eine Studie des Umwelt<strong>und</strong><br />
Landwirtschaftsministeriums aus<br />
dem Vorjahr belegt, dass in den nächsten<br />
zehn Jahren durch die verschiedenen<br />
Kl<strong>im</strong>aschutzmaßnahmen 20.000<br />
bis 25.000 <strong>neu</strong>e Arbeitsplätze geschaffen<br />
werden können.<br />
BMLFUW <strong>im</strong> Internet: http://www.lebensministerium.at
Überflutete Keller vermeiden<br />
Hochwasserschutz <strong>und</strong> Hausbau<br />
Durch die geographische Lage <strong>und</strong> die<br />
Kl<strong>im</strong>asituation bedingt, können in<br />
Österreich jederzeit extreme Niederschlagsereignisse<br />
<strong>und</strong> entsprechende<br />
Hochwasserabflüsse auftreten. Die<br />
moderne Schutzwasserwirtschaft ist<br />
bemüht, bestehende hochwertige Nutzungsstrukturen<br />
wie Siedlungen,<br />
Gewerbe- <strong>und</strong> Industriegebiete, wichtige<br />
Verkehrsverbindungen <strong>und</strong> infrastrukturelle<br />
Einrichtungen durch aktive<br />
Maßnahmen wie Hochwasser-Rückhaltebecken,<br />
Hochwasser-Schutzdämme<br />
<strong>und</strong> Gewässer-Regulierungen zu schützen.<br />
Ein vollständiger Schutz vor Hochwassergefahren<br />
durch Gewässerausbauten<br />
ist wegen der damit einhergehenden<br />
Abflussverschärfungen jedoch<br />
nicht möglich. Die zunehmend stärkere<br />
Nutzung <strong>und</strong> dichtere Bebauung der<br />
Talbereiche hat bewirkt, dass das<br />
Bewusstsein, auf - zumindest teilweise -<br />
<strong>im</strong>mer noch hochwassergefährdeten<br />
Flächen zu leben, weitgehend verloren<br />
gegangen ist. Wichtigster Ansatzpunkt<br />
für den Hochwasserschutz von <strong>neu</strong>en<br />
Siedlungsgebieten ist die Flächenwidmung.<br />
Aus wasserwirtschaftlichen wie<br />
aus volkswirtschaftlichen Gründen sollten<br />
Hochwasser-Abfluss- <strong>und</strong> Überschwemmungsgebiete<br />
keiner Bebauung<br />
oder sonstigen höherwertigen Nutzung<br />
zugeführt werden. Gefahrenzonenpläne<br />
<strong>und</strong> Hochwasser-Anschlaglinien,<br />
z. B. für das 30-jährliche <strong>und</strong> 100-jährliche<br />
HW-Ereignis, können von den<br />
Wasserbau-Dienststellen für <strong>viele</strong><br />
Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.<br />
Für bestehende Gebäude in Überschwemmungs-<br />
oder Restrisikogebieten<br />
gilt es, durch entsprechendes Problembewusstsein<br />
<strong>und</strong> richtigen Gebäudeschutz<br />
möglichen Schäden vorzubeugen.<br />
Die Broschüre „Die Kraft des Wassers“,<br />
herausgegeben vom BMLFUW,<br />
will dem privaten Hausbesitzer allgemeine<br />
Informationen über Hochwasser-<br />
Schutzmaßnahmen in Eigenvorsorge<br />
geben. Nach einem kurzen Überblick<br />
über gesetzliche <strong>und</strong> wasserwirtschaftliche<br />
Gr<strong>und</strong>lagen geht die Broschüre<br />
auf Fragen der Gebäudestandsicherheit<br />
bei Hochwasser ein. Schließlich werden<br />
Maßnahmen zur Verhinderung des<br />
Wassereintrittes in die Gebäude vorgestellt<br />
<strong>und</strong> Tipps für die Wahl der richtigen<br />
Baustoffe angegeben.<br />
Die Broschüre „Die Kraft des Wassers“ -<br />
Richtiger Gebäudeschutz vor Hoch- <strong>und</strong><br />
Gr<strong>und</strong>wasser - ist zu beziehen <strong>im</strong><br />
„Mobilitätswoche“<br />
Autofreier Tag<br />
Am 22. September findet<br />
zum dritten Mal der<br />
„Europaweite Autofreie<br />
Tag“ statt. Diese Aktion<br />
wird heuer erstmals zu<br />
einer europäischen<br />
„Mobilitätswoche“ erweitert.<br />
Zwischen 16. <strong>und</strong><br />
22. September sind europaweit<br />
Städte <strong>und</strong><br />
Gemeinden eingeladen,<br />
das Mobilitätsverhalten<br />
von Menschen <strong>und</strong><br />
Unternehmen durch<br />
bewusstseinsbildende<br />
Aktionen besonders ins<br />
Rampenlicht zu rücken.<br />
Das Umweltministerium<br />
ruft heuer Kindergartengruppen<br />
auf, ihre Ideen<br />
zum Motto „REISEN<br />
OHNE AUTO – Alles, was<br />
fährt, <strong>und</strong> kein Auto ist“<br />
zu Papier zu bringen.<br />
BMLFUW <strong>im</strong> Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Ökologisch Bauen <strong>und</strong> Wohnen? Mit<br />
dem Österreichischen Umweltzeichen<br />
leicht gemacht! Das Österreichische<br />
Umweltzeichen steht für Produkte,die<br />
einen hohen Umwelt-<strong>und</strong> Qualitätsstandard<br />
aufweisen –<strong>und</strong> damit aber<br />
auch ges<strong>und</strong>heitliche Belastungen min<strong>im</strong>ieren.<br />
Bereiche,die gerade für den<br />
Bereich Bauen <strong>und</strong> Wohnen <strong>im</strong>mer<br />
wichtiger werden. Nähere Informationen:<br />
BMLFUW, Abteilung II/3 U, DI<br />
Andreas Tschulik, Stubenring 1,A-1010<br />
Wien, Tel: 01/515 22-1650,<br />
e-m@il: andreas.tschulik@bmu.gv.at<br />
Aktive Gemeinden gefragt<br />
Jahr des Wassers 2003<br />
Mit Beschluss der 55. UN-Vollversammlung<br />
wurde das Jahr 2003 zum Internationalen<br />
Jahr des Süßwassers (IJdSW)<br />
ausgerufen. Damit soll vorrangig die<br />
Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit<br />
gefördert werden, wozu nationale<br />
<strong>und</strong> internationale Aktivtäten stattfinden<br />
sollen. Das B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong><br />
Wasserwirtschaft bereitet gerade den<br />
österreichischen Aktionsplan vor. Da das<br />
„Jahr des Wassers“ auch regional erlebbar<br />
gemacht werden soll, sind vor allem<br />
auch die Gemeinden aufgerufen, für<br />
ihre Bevölkerung Quellenfeste/Wasserfeste<br />
zu veranstalten. Alle, die sich an<br />
dieser positiven Imagebildung für unser<br />
Wasser beteiligen wollen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
planen, können sich mit der<br />
Ansprechpartnerin <strong>im</strong> BMLFUW, Frau<br />
Mag. Susanne Brandstetter, Tel.<br />
01/71100-7123 oder susanne.brandstetter@bmlfuw.gv.at<br />
vernetzen bzw.<br />
sich über wassernet.at über die laufenden<br />
Entwicklungen informieren.<br />
KOMMUNAL 37
Erfolg durch Motivation & Ges<strong>und</strong>heit<br />
Vorbild Gemeinde<br />
Weil betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsförderung ein<br />
gr<strong>und</strong>legender Faktor für Ges<strong>und</strong>heit, Wohlbefinden,<br />
Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Motivation der MitarbeiterInnen<br />
ist, haben die Gemeinden des Bezirkes Freistadt in<br />
Oberösterreich eine interessante Initiative gestartet.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg von Firmen <strong>und</strong> Organisationen<br />
hängt nicht nur ausschließlich von<br />
qualifizierten MitarbeiterInnen ab, sondern<br />
auch von ihrer Motivation <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit. Auf beides haben die Unternehmen,<br />
in denen sie beschäftigt sind,<br />
großen Einfluss. „Betriebe können<br />
Anstöße geben, um das Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein<br />
in der Belegschaft zu steigern,<br />
sie sind aber selbst auch auf Impulsgeber<br />
angewiesen“, weiß Christian Wittinghofer,<br />
Leiter des Projektes<br />
„Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>im</strong><br />
Gemeindedienst“ <strong>und</strong><br />
Gemeindeamtsleiter des<br />
oberösterreichischen Ortes<br />
Lasberg.<br />
Die zirka 620 MitarbeiterInnen<br />
in den 27 Gemeinden<br />
des Bezirkes Freistadt werden<br />
in das Projekt nach den<br />
Gr<strong>und</strong>regeln der betrieblichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
mit eingeb<strong>und</strong>en. Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
in Firmen ist<br />
eine moderne Unterneh-<br />
mensstrategie, die darauf<br />
abzielt, Ges<strong>und</strong>heitspotenziale<br />
zu stärken <strong>und</strong> Belastungen<br />
am Arbeitsplatz, wie<br />
zum Beispiel arbeitsbedingten<br />
Erkrankungen, Stress,<br />
Berufskrankheiten <strong>und</strong> auch<br />
Arbeitsunfällen, vorzubeugen.<br />
Im Rahmen des Freistädter Projektes<br />
stehen die Bereiche Verwaltung, handwerklicher<br />
Dienst, Bauhof, Reinigung,<br />
Kraftfahrer <strong>und</strong> Kindergarten <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
Beabsichtigte Ziele. Die Projektziele<br />
umfassen ein verbessertes Wohlbefinden<br />
der MitarbeiterInnen am Arbeitsplatz <strong>und</strong><br />
dadurch eine Steigerung der Motivation.<br />
Positiv beeinflusst soll auch das Ges<strong>und</strong>-<br />
38 KOMMUNAL<br />
„Wie kaum eine andere<br />
Berufsgruppe stehen die<br />
Gemeindebediensteten<br />
<strong>im</strong> Rampenlicht unserer<br />
Bevölkerung!“<br />
Christian Wittinghofer.<br />
heitsverhalten werden, nicht nur am<br />
Arbeitsplatz, sondern auch <strong>im</strong> privaten<br />
Bereich. Die Verbesserung der Dialogfähigkeit,<br />
der Kooperationsbereitschaft,<br />
des Teamgeistes <strong>und</strong> der Konfliktfähigkeit<br />
gehört ebenso wie die Erhöhung der<br />
Belastbarkeit <strong>und</strong> die interkommunale<br />
Zusammenarbeit zu den Zielvorstellungen,<br />
die durch dieses Projekt umgesetzt<br />
werden sollen.<br />
Nicht zuletzt soll es auch zu einer Aufwertung<br />
<strong>und</strong> Imageverbesserung<br />
der Berufsgruppe<br />
der Gemeindebediensteten<br />
kommen. „Die öffentliche<br />
Verwaltung wird oft an<br />
jenen Leistungen gemessen,<br />
welche die private Wirtschaft<br />
erbringt. Daher ist es<br />
höchste Zeit, auch in den<br />
Gemeinden, die wichtige<br />
regionale Dienstleistungseinrichtungen<br />
sind,<br />
moderne Strukturen <strong>im</strong><br />
Bereich der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
einzuführen. Denn<br />
wie kaum eine andere<br />
Berufsgruppe stehen die<br />
Gemeindebediensteten <strong>im</strong><br />
Rampenlicht unserer Bevölkerung“,<br />
sagt Wittinghofer.<br />
Projektablauf. Das auf<br />
zwei Jahre angelegte Projekt<br />
wird durch innerbetriebliche <strong>und</strong><br />
auch außerbetriebliche Kommunikationsmaßnahmen<br />
begleitet. Eigene Ges<strong>und</strong>heitszirkel<br />
dienen als Instrumente zur<br />
Beteiligung der betroffenen MitarbeiterInnen,<br />
welche die besten ExpertInnen<br />
sind, wenn es darum geht, Probleme zu<br />
erkennen.<br />
Am Ende des Projektes stehen planmäßig<br />
Lösungen der erkannten Probleme, steht<br />
der Aufbau einer Struktur <strong>im</strong> Betrieb, die<br />
eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
des Ges<strong>und</strong>heitsstandards gewährleistet.<br />
„Die Ergebnisse der Ges<strong>und</strong>heitsbefragung<br />
<strong>und</strong> der ersten Ges<strong>und</strong>heitszirkel<br />
zeigen ein interessantes Bild. Es sind<br />
nämlich nicht so sehr die körperlichen<br />
Belastungen, sondern vielmehr die psychischen<br />
Faktoren wie Zeitdruck, Arbeitskl<strong>im</strong>a,<br />
Über- <strong>und</strong> Unterforderung oder<br />
Stress, die das Wohlbefinden am Arbeitsplatz<br />
beeinflussen“, erklärt Wittinghofer.<br />
Ein besonderes Defizit besteht auch in<br />
der MitarbeiterInnenführung der Vorgesetzten,<br />
da sie für diese schwierige Aufgabe<br />
meist nicht ausgebildet <strong>und</strong> damit<br />
teilweise überfordert sind. Hier werden<br />
konkrete Maßnahmen <strong>und</strong> Angebote<br />
erarbeitet.<br />
Information<br />
GiG – Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>im</strong><br />
Gemeindedienst<br />
4291 Lasberg, Markt 7<br />
Tel.: 07947 / 7255-15<br />
Fax: 07947 / 7255-33<br />
E-Mail: c.wittinghofer@lasberg.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Ges<strong>und</strong>es Österreich,<br />
Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20,<br />
e-mail:<br />
ges<strong>und</strong>es.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
EU-Projekt: Internationale SYLVIE-Tagung<br />
Neue Wege in der Lärmsanierung<br />
Lärm geht alle an. Besonders<br />
Menschen in der Stadt. Alle<br />
nehmen am Lärm der Stadt<br />
teil – als Lärmende <strong>und</strong> als<br />
Belästigte. Das Lärmsanierungs-Projekt<br />
SYLVIE (SYstematische<br />
Lärmsanierung von<br />
innerstädtischen WohnVIerteln<br />
) vermittelt zwischen<br />
diesen beiden Welten. Technische<br />
Lärmsanierung scheiterte<br />
bisher oft an den<br />
besonderen Eigenschaften<br />
von Lärm – denn Lärm ist<br />
nicht objektiv. SYLVIE setzt<br />
daher auf die Kooperation<br />
mit allen Lärmakteuren.<br />
Wien ist von 2000 bis 2002<br />
Schauplatz eines einzigarti-<br />
Internationale SYLVIE-<br />
Tagung: „Lärm geht alle<br />
an.“ Am 24. <strong>und</strong> 25. Oktober<br />
tagen Experten zum<br />
Thema Lärmsanierung.<br />
V.EFB: Zertifikat für Entsorgungsfachbetriebe<br />
Bestätigte Verlässlichkeit<br />
Seit nunmehr zwei Jahren<br />
haben Unternehmen der<br />
österreichischen Entsorgungswirtschaft<br />
die Chance<br />
sich zum „Entsorgungsfachbetrieb“<br />
zertifizieren zu lassen.<br />
Dadurch wird erstmals<br />
die Verlässlichkeit der<br />
Dienstleistung des Unternehmens,<br />
die zu ihrer Erfüllung<br />
notwendige Ausbildung<br />
des Personals <strong>und</strong> die Einhaltung<br />
aller gesetzlichen<br />
Vorschriften nach einem<br />
strengen Bewertungssystem<br />
dokumentiert. Die Liste der<br />
Vorteile eines Zertifikats sind<br />
lang: <strong>Der</strong>egulierung,<br />
gemeinsames Qualitätslobbying,<br />
Innenwirkung <strong>und</strong><br />
Außenwirkung, Verwendung<br />
gen Lärmsanierungsprojekts,<br />
das von der EU <strong>im</strong> Rahmen<br />
des LIFE-Umwelt-Programms<br />
gefördert wird.<br />
In ihrem fünften Umweltaktionsprogramm<br />
(1993 -<br />
2000) hat sich die Europäische<br />
Union weitreichende<br />
Zielvorgaben gesetzt: „no<br />
person should be exposed to<br />
noise levels which endanger<br />
health and quality of life“.<br />
Lärmminderung ist daher<br />
eine wesentliche Aufgabe<br />
städtischer Umweltpolitik.<br />
Am 24. <strong>und</strong> 25. Oktober<br />
2002 werden auf der internationalen<br />
SYLVIE-Tagung<br />
Ideen, Ziele, Methoden,<br />
des Logos als Qualitätszertifikat<br />
(Drucksorten,<br />
Gebäude, Fuhrpark...),<br />
Schulungen etc.<br />
<strong>Der</strong> Verein zur Verleihung<br />
des Zertifikates eines Entsorgungsfachbetriebes,<br />
kurz<br />
V.EFB genannt, wurde von<br />
seinen beiden Mitgliedern<br />
ÖWAV <strong>und</strong> VÖEB aus der<br />
Taufe gehoben, 2002 kam<br />
ein drittes, die ISWA (International<br />
Solid Waste Association),<br />
hinzu. <strong>Der</strong> V.EFB<br />
orientiert sich am deutschen<br />
System der Entsorgergemeinschaft<br />
<strong>und</strong> betont allerdings<br />
die Freiwilligkeit der<br />
Selbstverpflichtung der Wirtschaft<br />
(Informationen unter<br />
www.vefb.at).<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
präsentiert. Experten <strong>und</strong><br />
Politiker aus ganz Europa<br />
diskutieren innovative<br />
Methoden der Lärmsanierung.<br />
Das zweitägige<br />
Tagungsprogramm besteht<br />
aus Vorträgen, Diskussionen<br />
<strong>und</strong> Workshops.<br />
Internationale SYLVIE-<br />
Tagung, 24. <strong>und</strong> 25. 10.<br />
2002, Amtshaus Margareten,<br />
Festsaal, Schönbrunner<br />
Straße 54, 1050 Wien.<br />
Anmeldung bis 1. 9. per E-<br />
Mail an sylvie@plansinn.at;<br />
Teilnahmebeitrag: € 100,-<br />
Finanzen: Steuer-Check<br />
Mehr Geld für<br />
Gemeinden<br />
Die Steuerexperten der<br />
KPMG, welche über<br />
langjährige Erfahrung <strong>im</strong><br />
Bereich der Steueropt<strong>im</strong>ierung<br />
von Körperschaften<br />
öffentlichen Rechts verfügen,<br />
haben in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für<br />
kommunales Management<br />
(IKM) ein <strong>neu</strong>es Produkt<br />
entwickelt - den „Kommunalen<br />
Steuer-Check“. Im<br />
Gespräch mit den zuständigen<br />
Gemeindevertretern<br />
<strong>und</strong> -mitarbeitern werden<br />
alle kommunalen Aktivitäten<br />
aufgr<strong>und</strong> des letzten<br />
Rechnungsabschlusses der<br />
Gemeinde durchleuchtet,<br />
um mögliche Steueropt<strong>im</strong>ierungspotentiale<br />
mit Schwerpunkt<br />
Umsatzsteuer erheben<br />
zu können. Das Ergebnis<br />
wird schriftlich festgehalten<br />
(Nähere Informationen: IKM<br />
Institut für kommunales<br />
Management, Tel.: 0732/66<br />
2001, office@ikm.at).<br />
TEUPEN Maschinenbau GmbH<br />
Dank des <strong>neu</strong>en Gelenk-Teleskop-Systems<br />
erreichen Anwender<br />
sogar über Hindernisse hinweg<br />
wie z.B. Gebäudevorbauten<br />
den Einsatzort.<br />
Hebebühne: LEO<br />
Sehr gelenkig<br />
LEO ist mittlerweile Synonym<br />
für kettenangetriebene<br />
Hubarbeitsbühnen. Teupen<br />
Maschinenbau konzipierte<br />
die „Samtpfoten“ ehemals für<br />
sensible Unterböden wie z.B.<br />
Teppichboden, Marmor, Parkett,<br />
Sportböden in Hallen,<br />
aber auch zum Überfahren<br />
von Rasenböden. Mit der<br />
Weiterentwicklung des LEO<br />
16 GT wurde der Vorteil<br />
Leichtigkeit um die D<strong>im</strong>ension<br />
Gelenkigkeit entscheidend<br />
erweitert. Das „Zuchtergebnis“<br />
besteht aus einer<br />
idealen Kombination aus<br />
Gelenk- <strong>und</strong> Teleskoparm.<br />
Anwender erreichen mit dem<br />
Arbeitskorb über Gebäudevorbauten<br />
oder andere Hindernisse<br />
hinweg den Einsatzort<br />
(Informationen unter<br />
www.teupen.de).<br />
K l 57 63
Wirtschafts-Info<br />
40 KOMMUNAL
Erfolg der Gemeinden, Abfallverbände <strong>und</strong> Abfallberater<br />
Im März 2002 führte IMAS <strong>im</strong> Auftrag<br />
der ARGEV eine repräsentative Umfrage<br />
bei Österreichs Konsumenten durch. Das<br />
Ergebnis dieser Befragung zeigt, welch<br />
ein hohes Maß an Verantwortungs- <strong>und</strong><br />
Umweltbewußtsein in Österreichs Bevölkerung<br />
vorhanden ist. Die Menschen in<br />
unserem Land haben begriffen, dass<br />
Müll nicht gleich Müll ist <strong>und</strong> dass es<br />
Sinn macht, gebrauchte Verpackungen<br />
getrennt zu sammeln um daraus wieder<br />
Rohstoffe zu gewinnen oder sie zur<br />
Energiegewinnung einzusetzen. Hier die<br />
Umfrageergebnisse <strong>im</strong> <strong>Detail</strong>:<br />
◆ 95% aller Befragten bekenne sich<br />
dazu, Verpackungen getrennt zu sammeln.<br />
◆ <strong>Der</strong> Anteil der aktiven Sammler<br />
liegt bei nahezu jedem Packstoff<br />
deutlich über 80%! ◆ Erstmals liefern<br />
sich dabei Flaschen aus Glas (91%)<br />
<strong>und</strong> Flaschen aus Kunststoff (89%) ein<br />
Kopf an Kopf-Rennen. ◆ 88% aller<br />
Befragten kennen die „Gelbe Tonne“<br />
bzw. den „Gelben Sack“. ◆ 84% nutzen<br />
„Gelbe Tonne“ bzw. „Gelben Sack“<br />
<strong>im</strong>mer oder zumindest teilweise. ◆ Vier<br />
von fünf Benutzern sind mit der Sammlung<br />
von Kunststoff-Verpackungen „sehr<br />
zufrieden“ oder „zufrieden“ <strong>und</strong> vergeben<br />
erstmals die Spitzennote von 1,8.<br />
Wie konnten all diese für unsere<br />
Umwelt so erfreulichen Umfrageergebnisse<br />
erzielt werden? Dass enorm<br />
hohes Umweltbewusstsein alle Österreicher<br />
<strong>und</strong> Österreicherinnen auszeichnet,<br />
wurde schon erwähnt. Eines<br />
ist aber auch klar: Die Sorge um unsere<br />
Umwelt <strong>und</strong> ein kritisches Umweltbewusstsein<br />
allein reichen nicht, wenn<br />
r<strong>und</strong>um die nötige Infrastruktur sowie<br />
die Rahmenbedingungen<br />
fehlen. In diesem Zusammenhang<br />
muss man die<br />
österreichischen Gemeinden<br />
mit ihren Bürgermeistern<br />
<strong>und</strong> Gemeinderäten sowie<br />
die Abfallverbände <strong>und</strong> die<br />
<strong>viele</strong>n in Österreich tätigen<br />
Abfallberater vor den Vorhang<br />
bitten <strong>und</strong> Ihnen<br />
einen kräftigen Applaus<br />
spenden.<br />
Sie haben durch ihr Engagement <strong>und</strong><br />
ihre aktive Arbeit in Sachen getrennte<br />
Müll- bzw. Verpackungssammlung massiv<br />
dazu beigetragen, dass Österreich<br />
heute bei der getrennten Sammlung<br />
von Verpackungen <strong>im</strong> europäischen<br />
Spitzenfeld liegt.<br />
So <strong>viele</strong> Verpackungen wurden 2001<br />
in Österreich getrennt gesammelt:<br />
◆ 2001 wurden in Österreich 178.873<br />
Tonnen an Leicht-, Metall- <strong>und</strong> Holzverpackungen<br />
gesammelt.<br />
Dies ist ein <strong>neu</strong>er Rekordwert (+ 0,9%<br />
<strong>im</strong> Vergleich zum Vorjahr).<br />
◆ Auch bei Papier konnte 2001 ein<br />
sehr gutes Sammelergebnis erzielt werden.<br />
Von den 535.000 Tonnen Verpackungen<br />
aus Papier, Karton, Pappe<br />
<strong>und</strong> Wellpappe, die in Österreich 2001<br />
in Verkehr gesetzt wurden, konnten<br />
455.000 Tonnen (85 %!) gesammelt<br />
<strong>und</strong> wiederverwertet werden.<br />
◆ Einen Aufwärtstrend gab es 2001<br />
auch bei der Glassammlung. In Summe<br />
konnten 179.500 Tonnen Altglas<br />
gesammelt werden, was einer Steigerung<br />
von fast 1000 Tonnen gegenüber<br />
dem Jahr 2000 entspricht.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Bravo! 95% bekennen<br />
sich zur getrennten<br />
Sammlung<br />
Laut einer repräsentativen Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS<br />
sagen 95% aller ÖsterreicherInnen, dass sie Verpackungen getrennt sammeln.<br />
Österreich liegt bei der getrennten Sammlung von Verpackungen<br />
<strong>im</strong> europäischen Spitzenfeld.<br />
Getrennt sammeln – ein<br />
Teil des Alltags<br />
Hätten wir in Österreich nicht eine europaweit<br />
vorbildliche getrennte Sammlung<br />
<strong>und</strong> entsprechende Verwertungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> –kapazitäten, würde<br />
diese Riesenmenge an Verpackungen zu<br />
einem großen Teil auf Deponien landen.<br />
Wertvoller Rohstoff ginge verloren <strong>und</strong><br />
müsste um teures Geld <strong>neu</strong> beschafft<br />
werden. Die Mentalität des Wegwerfens<br />
nach dem Motto: „Aus den Augen - aus<br />
dem Sinn“ gehört in Österreich - so es<br />
diese Mentalität je wirklich gegeben<br />
haben sollte - der Vergangenheit an. Um<br />
es auf den Punkt zu bringen: für die<br />
ÖsterreicherInnen ist es einfach normal<br />
geworden, Verpackungen getrennt zu<br />
sammeln. Es ist Teil des Alltags, wie Einkaufen<br />
gehen, Zähne putzen.<br />
Informationen:<br />
ÖKK -Österreichischer Kunststoff<br />
Kreislauf AG<br />
Altmannsdorfer Straße 91<br />
1120 Wien<br />
Tel.: 01/ 720 70 01<br />
Fax: 01/ 720 70 01 - 40<br />
www.okk.co.at<br />
KOMMUNAL 41<br />
Foto: Lukas Max<strong>im</strong>illian Hüller (ARA)<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Geruchsprobleme aus dem Kanal: Ein weit verbreitetes Thema<br />
Mit Gestank aus<br />
dem Kanal ist<br />
endlich Schluß<br />
In <strong>viele</strong>n Gemeinden Österreichs treten erhebliche Geruchsprobleme<br />
aus dem Kanal auf. Durch das NutrioxTM-Konzept von<br />
Hydro können diese sicher vermieden werden.<br />
Nach dem erfolgreichen Einsatz<br />
des Nutriox TM -Konzeptes <strong>im</strong> Wiener<br />
Kanalnetz haben sich jetzt<br />
auch mehrere kleinere Gemeinden<br />
für diese Technik entschieden.<br />
◆ Gemeinde Eckartsau:<br />
Die Gemeinde Eckartsau in Niederösterreich<br />
betreibt drei Pumpstationen<br />
zur Entwässerung der<br />
Orte Wagram, Kopfstetten <strong>und</strong><br />
Witzelsdorf. Bei den Anrainern<br />
der Ausstoßschächte <strong>und</strong> der<br />
nachfolgenden Freispiegelleitung<br />
in Pframa <strong>und</strong> Eckartsau kam es<br />
mehrmals täglich zu starken<br />
Geruchsbelästigungen. Durch<br />
Umbaumaßnahmen bzw. durch<br />
Zugabe von Enzymen ins Abwasser<br />
versuchten Bürgermeister <strong>und</strong> Klärmeister<br />
den Anrainern zu helfen. Die<br />
Geruchsprobleme traten allerdings weiterhin<br />
auf, da die eigentliche Ursache,<br />
die Faulung des Abwassers <strong>im</strong> Druckrohr,<br />
nicht verhindert wurde. Herr Bürgermeister<br />
Lukacs: „<strong>Der</strong> entscheidende<br />
Erfolg wurde erst erzielt als wir uns für<br />
das Nutriox TM -Konzept von Hydro entschieden.<br />
Da auch die erhebliche<br />
Schwefelwasserstoff-Korrosion an den<br />
Ausstoßschächten gestoppt wird rechnen<br />
sich die Ausgaben gegen die sonst<br />
<strong>im</strong>mer wieder anfallende Sanierung.“<br />
Wirkungsweise<br />
Die Wirkungsweise des Konzeptes<br />
beruht auf mikrobiologische Prozesse<br />
<strong>im</strong> Kanal. Das Abwasser enthält organi-<br />
42 KOMMUNAL<br />
Hr. Mayr, Leiter der Kläranlage Eckartsau, bei der Dosieranlage,<br />
die hinter dem Schaltschrank aufgebaut wurde.<br />
sche Stoffe, die durch Bakterien abgebaut<br />
werden. Dieser Prozess beginnt<br />
bereits in der Kanalisation, noch bevor<br />
das Abwasser die Kläranlage erreicht.<br />
Sobald der <strong>im</strong> „frischen“ Abwasser vorhandene<br />
Sauerstoff von den Bakterien<br />
aufgebraucht ist, tritt Fäulnis ein. Dies<br />
führt zu übel riechendem Fäkalgeruch<br />
<strong>und</strong> zur Bildung von stark stinkendem<br />
<strong>und</strong> giftigen Schwefelwasserstoff.<br />
Durch das Nutriox TM -Konzept, bei dem<br />
die Bakterien mit Nitrat versorgt werden,<br />
wird der Faulungsprozess vermieden.<br />
Fäkalgeruch <strong>und</strong> giftiger Schwefelwasserstoff<br />
können erst gar nicht<br />
entstehen.<br />
◆ Gemeinde Dürnkrut:<br />
Am Ausstoß der Druckleitung von Waidendorf<br />
nach Dürnkrut <strong>und</strong> an der<br />
Kanalschacht mit erheblicher<br />
Korrision in der Gemeinde<br />
Eckartsau<br />
nachfolgenden Freispiegelleitung<br />
kam es <strong>im</strong>mer wieder zu extremen<br />
Geruchsproblemen bei den<br />
Anrainern. Auch hier versuchte<br />
die Gemeinde das Problem zu<br />
lösen. Herr Vize-Bürgermeister<br />
Bauch: „Die Faulung, als Ursache<br />
für die Schwefelwasserstoffbildung<br />
<strong>im</strong> Druckrohr mußte vermieden<br />
werden. Das Nutriox TM -<br />
Konzept mit der anwendungstechnischen<br />
Betreuung <strong>und</strong> dem<br />
Nachweis der Wirksamkeit<br />
anhand von Schwefelwasserstoffmessungen<br />
hat uns überzeugt.<br />
Auch die Anrainer haben uns<br />
bestätigt, dass seit dem Einsatz<br />
von Nutriox TM kein Gestank mehr<br />
aufgetreten ist.<br />
Komplexe Ursachen<br />
Die Ursachen von Geruchsproblemen<br />
aus dem Kanal können teilweise sehr<br />
komplex sein <strong>und</strong> sind auf den ersten<br />
Blick nicht erkennbar. Für die Gemeinden<br />
ist es deshalb wichtig einen kompetenten<br />
Partner mit langjähriger<br />
Erfahrung bei der Bekämpfung von<br />
Fäulnis <strong>und</strong> Schwefelwasserstoffproblemen<br />
zu haben.<br />
Informationen:<br />
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Buschenhausenerstraße 153<br />
D-46049 Oberhausen<br />
Tel.: +49/208/859 99-40<br />
Fax: +49/208/859 99-45<br />
E.E.
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Ob Projekt- <strong>und</strong> Sonderfinanzierungen,<br />
internationale Finanzierungen, kommunales<br />
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Bereich Public Finance zu finden.<br />
Die Kommunalkredit weitet ständig ihr<br />
Angebot aus – bald wird man sich auch<br />
über Veranlagungsangebote, made by<br />
Kommunalkredit, informieren können.<br />
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Von täglich aktualisierten Devisenkursen<br />
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stehen dem Besucher der Kommunalkredit-Homepage<br />
wichtige<br />
Anwendungen zur Verfügung. Weitere<br />
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Wirtschaft, Umwelt & Soziales sowie<br />
Chronik.<br />
Förderungsmanagement<br />
Als Manager der Förderungen des B<strong>und</strong>es<br />
<strong>im</strong> Bereich der Umweltförderung<br />
<strong>im</strong> Inland, der<br />
Förderung <strong>im</strong><br />
Bereich der<br />
Sicherung <strong>und</strong><br />
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von Altlasten<br />
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<strong>im</strong><br />
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überarbeitet <strong>und</strong> <strong>im</strong> Herbst dem User<br />
der Kommunalkredit–Homepage in<br />
einer noch umfangreicheren Version<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Ebenfalls <strong>im</strong> Herbst kann jeder Besucher<br />
seine Konzentrations- <strong>und</strong> Reaktionsfähigkeit<br />
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<strong>im</strong> Internet. Auf www.kommunalkredit.at gibt es kostenlos Informationen zu<br />
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Alle Marktinformationen sind <strong>im</strong>mer up to date. Besonderes Augenmerk legt<br />
die Kommunalkredit dabei auf die benutzerfre<strong>und</strong>liche Gestaltung ihrer<br />
Homepage.<br />
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Informationen:<br />
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Türkenstraße 9<br />
1092 Wien<br />
Tel.: 01/ 31 6 31<br />
e-mail: kommunal@<br />
kommunalkredit.at<br />
www.kommunalkredit.at<br />
wap: wap.kommunalkredit.at<br />
KOMMUNAL 43<br />
E.E.
KOMMUNALMESSE / Public Services<br />
Messekombination ist Riesenerfolg<br />
300 Aussteller<br />
12 Länder<br />
12.000 Besucher<br />
Mit Anmeldungen aus bisher zwölf Ländern <strong>und</strong> 300<br />
Ausstellern erweist sich die <strong>neu</strong>e Messekombination<br />
Kommunalmesse / Public Services sowie Pollutec East<br />
& Central Europe (zeitgleich mit der Messtechnik Austria)<br />
bereits <strong>im</strong> Vorfeld als Riesenerfolg. Überdies<br />
werden mehr als 12.000 Fachbesucher erwartet.<br />
Die beiden Fachmessen für Umwelttechnik,<br />
öffentliche Verwaltung, Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> kommunale Ausstattung werden vom<br />
1. bis 3. Oktober <strong>im</strong> Messezentrum Wien<br />
abgehalten.<br />
Spannende<br />
Themenkreise<br />
Die Themen Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Recycling,<br />
Wasserwirtschaft <strong>und</strong> Energiewirtschaft<br />
stehen <strong>im</strong> Zentrum des Messegeschehens<br />
sowohl bei der KOMMUNAL-<br />
MESSE / Public Services als auch bei der<br />
parallel dazu stattfindenden Pollutec East<br />
& Central Europe. Übergreifend über alle<br />
Themenbereiche werden auch die Probleme<br />
der Finanzierung <strong>und</strong> Förderung<br />
behandelt.<br />
Im kommunalen Bereich richtet sich der<br />
Fokus auch besonders auf kommunale<br />
Fahrzeuge, Straßenerhaltung/Winterdienst,<br />
Verkehrstechnik <strong>und</strong> –sicherheit<br />
sowie e-government, die Digitalisierung<br />
der öffentlichen Verwaltung.<br />
Europäische Kommunale<br />
Tagung Höhepunkt des<br />
Fachprogramms<br />
Größter <strong>und</strong> wichtigster Event des<br />
Tagungsprogramms ist zweifellos die vom<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong> in<br />
Kooperation mit dem Österreichischen<br />
44 KOMMUNAL<br />
Städteb<strong>und</strong> <strong>und</strong> Reed Exhibitions Messe<br />
Wien veranstaltete Europäische Kommunale<br />
Tagung mit dem Hauptthema „Starke<br />
Gemeinden als Basis für ein gemeinsames<br />
Europa“. Vom 1. bis<br />
2. Oktober wird hier<br />
vor allem die Rolle<br />
der Gemeinde für die<br />
Daseinsfürsorge<br />
innerhalb der EU<br />
untersucht werden.<br />
Zu den Themenkreisen<br />
„Chancen <strong>und</strong><br />
Probleme der Erweiterung<br />
Europas“<br />
sowie „Die zukünftige<br />
Rolle der Gemeinde“<br />
diskutieren hochrangige<br />
Vertreter kommunaler<br />
Institutionen<br />
aus Österreich <strong>und</strong><br />
den mittel- <strong>und</strong> osteuropäischenLändern<br />
mit zahlreichen<br />
Größter <strong>und</strong><br />
wichtigster Event<br />
ist zweifellos<br />
die vom<br />
Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong><br />
veranstaltete<br />
„Europäische<br />
Kommunale<br />
Tagung.<br />
Repräsentanten der EU sowie Österreichischer<br />
Verbände.<br />
Weitere Informationen sind unter<br />
www.public-services.at oder der<br />
Hotline 01/727 20-523 oder unter<br />
www.kommunal.at abrufbar.
<strong>Der</strong> Kommunale Mega-Event 2002 vom 1. bis 3. Oktober<br />
Kommunaler Kongress<br />
Das Fachprogramm<br />
Tagungstitel & Veranstalter<br />
„Europäische<br />
Kommunale<br />
Tagung“<br />
(Österreichischer Gemeindeb<strong>und</strong>,<br />
Österreichischer Städteb<strong>und</strong> /<br />
Reed Exhibitions Messe Wien)<br />
„Vermeidung kommunaler Abfälle<br />
- Konzepte <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Fallbeispiele“<br />
(MA 48 / Wien)<br />
„Energiewirtschaft in Mittel- <strong>und</strong><br />
Osteuropa“<br />
(EVA-Energieverwertungsagentur /<br />
Reed Exhibitions Messe Wien)<br />
„Wasserfachtag Südosteuropa“<br />
(Austria Water Cluster /<br />
Austrian Daube Water Cooperation)<br />
Arbeitnehmerschutztagung“<br />
(IFBS - Institut für Brandschutz <strong>und</strong><br />
Sicherheit<br />
Datum & Dauer<br />
1. Oktober 2002<br />
10 00 bis 16 00 Uhr<br />
2. Oktober 2002<br />
09 30 bis 12 00 Uhr<br />
2. Oktober 2002 bis<br />
4. Oktober 2002<br />
2. Oktober 2002<br />
09 00 bis 18 00 Uhr<br />
3. Oktober 2002<br />
09 00 bis 17 00 Uhr<br />
1. Oktober 2002<br />
08 00 bis 1000 Uhr<br />
Themen<br />
„Starke Gemeinden als F<strong>und</strong>ament eines<br />
gemeinsamen Europa“<br />
1. Oktober:<br />
Eröffnung durch Gemeindeb<strong>und</strong>präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer, Messer<strong>und</strong>gang, Eröffnungsreferat von<br />
Dr. Albert Rohan, Generalsekretär des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für auswärtige Angelegenheiten a.D. zum Thema:<br />
„<strong>Der</strong> Erweiterungsprozess <strong>und</strong> die Zukunft Europas“<br />
Diskussionsr<strong>und</strong>e: „Erwartungen der Gemeinden in<br />
den Ländern Mittel- <strong>und</strong> Osteuropas an ein gemeinsamen<br />
Europa“<br />
2. Oktober:<br />
Impulsrefererate <strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>e „Daseinsvorsorge<br />
- die Rolle der Gemeinden in einem gemeinsamen<br />
Europa“<br />
◆ Abfallvermeidung - was ist das wirklich?<br />
◆ Abfallvermeidung in der Praxis<br />
◆ Verpackungsvermeidung - erfolgreiche Fallbeispiele<br />
◆ Kommunikation <strong>und</strong> Motivation zur<br />
Abfallvermeidung<br />
◆ Kommune <strong>und</strong> Wirtschaft - kooperative Lösungen zur<br />
Abfallverringerung<br />
◆ Session I: Er<strong>neu</strong>erbare Energie- <strong>und</strong><br />
CO2-Einspar-Technologien<br />
◆ Session II: Gebäude- <strong>und</strong> Fernwärmesanierung<br />
◆ Session III: Finanzierungsmodelle<br />
◆ Session IV: Joint Implementation &<br />
Energiepartnerschaften<br />
Kooperationen der österreichischen Wasserwirtschaft in<br />
den Länmdern Südosteuropas - Transfer von „Lean Technologies<br />
and Project Management“ <strong>im</strong> Sinne sozialverträglicher<br />
Wasser- & Abwassergebühren<br />
◆ Gestaltung von Arbeitsstätten, Anforderungen an<br />
Arbeitsmittel, Prüfung von Arbeitsmitteln, Bildschirmergonomie,<br />
Umgang mit gefährlichen Stoffen,<br />
Erkennen von Gefahrenmomenten, Risikobewertung<br />
◆ Regelmäßige Prüfungen, Elektrische Gefahren, Elektroschutzmaßnahmen,<br />
Gefährliche <strong>und</strong> Biologische<br />
Stoffe, Gefährliche Strahlung, Vorkehrungen für Notfälle,<br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
KOMMUNAL 45
Sozialpolitik<br />
Kommunale Sozialpolitik – Politik für die Menschen<br />
Gemeinsam<br />
statt einsam<br />
Unser Gemeinden sind geprägt vom Gefüge <strong>und</strong> den<br />
(gewachsenen) sozialen Strukturen unseres Zusammenlebens:<br />
fühle ich mich hier wohl, bin ich eingeb<strong>und</strong>en, gibt<br />
es die entsprechenden Versorgungseinrichtungen, finde<br />
ich auch in schwierigen Situationen <strong>und</strong> Zeiten<br />
entsprechenden Rückhalt <strong>und</strong> Unterstützung?<br />
◆ Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger<br />
Die Antworten <strong>und</strong> Lösungsansätze darauf,<br />
sogar schon die Diskussionsprozesse<br />
dazu sind die Inhalte <strong>und</strong> Aufgaben der<br />
kommunalen Sozialpolitik. Denn schon<br />
längst beschränken sich ihre Aktivitäten<br />
dazu nicht mehr nur auf die Errichtung<br />
eines Kindergartens, eines Seniorenhauses<br />
<strong>und</strong> der Veranstaltung der Mutterberatung.<br />
Die kommunale Sozialpolitik ist eine<br />
Querschnittsaufgabe zur Gewährleistung<br />
der Daseinsfunktionen geworden (Wohnen,<br />
Erholung, Sport, ärztliche <strong>und</strong><br />
soziale Versorgung, Beratungseinrichtungen,<br />
Einrichtungen zur Selbstverwirklichung<br />
<strong>und</strong> Bildung). Sie weist<br />
deutliche inhaltliche <strong>und</strong> strukturelle<br />
Bezüge <strong>und</strong> Vernetzungen zur Ges<strong>und</strong>heits-,<br />
Wohnungs-, Wirtschaftspolitik<br />
usw. auf. Gestiegen sind damit auch die<br />
◆ Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger ist<br />
Fachautor für Kommunalpolitik<br />
46 KOMMUNAL<br />
Ansprüche an ihre Vielfältigkeit, Qualität<br />
<strong>und</strong> Wirksamkeit.<br />
Auch wenn <strong>viele</strong> Vorgaben durch B<strong>und</strong>es-<br />
<strong>und</strong> Landesgesetze geregelt werden,<br />
Sozialpolitik findet vor allem vor<br />
Ort statt. Sie ist aufs engste<br />
mit dem lokalen<br />
Umfeld <strong>und</strong> damit mit der<br />
Gemeinde verb<strong>und</strong>en. Sie<br />
hat hier vor allem unterstützenden<br />
Charakter: die<br />
Selbstorganisation <strong>und</strong><br />
das Gefüge zu forcieren,<br />
damit die Gesellschaft in<br />
der Lage ist, ihre sozialen<br />
Aufgaben aus eigenem zu<br />
erfüllen <strong>und</strong> mit ihren<br />
Kräften das Zusammenleben<br />
zu verbessern. Gleichzeitig<br />
sind Hilfen, als auch<br />
Hilfe zur Selbsthilfe bei<br />
der Bewältigung der anstehenden Probleme<br />
<strong>und</strong> in besonderen Lebenslagen<br />
anzubieten. Generell wird der vorbeugende<br />
Charakter angestrebt, egal ob es<br />
sich um den Informationsdienst, Beratungen,<br />
direkte Hilfestellungen oder<br />
finanzielle Unterstützung handelt.<br />
Zieldefinition -<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Gerade weil es <strong>im</strong> Sozialbereich eine<br />
Vielzahl privater Initiativen gibt, die ein<br />
Auch wenn <strong>viele</strong><br />
Vorgaben durch<br />
B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesgesetze<br />
geregelt<br />
werden, Sozialpolitik<br />
findet vor allem<br />
<strong>im</strong> Ort statt.<br />
wichtiger Bestandteil unseres Gesellschaftssystems<br />
<strong>und</strong> Grant des Funktionierens<br />
unseres Zusammenlebens sind,<br />
gewinnt dieser Bereich der Gemeindearbeit<br />
an Bedeutung. Die kommunale<br />
Autonomie wird dabei<br />
viel zu selten genutzt,<br />
eine nachhaltige Arbeitsteilung<br />
zwischen<br />
öffentlicher Hand <strong>und</strong><br />
privaten Initiativen (mit<br />
den verschiedenen<br />
Sozialprojekten <strong>und</strong><br />
Initiativen) viel zu selten<br />
wahrgenommen.<br />
Wenn wir also eine<br />
Demokratisierung der<br />
Gemeindearbeit anstreben,<br />
heißt dies nicht<br />
nur Informationsarbeit,<br />
sondern auch entsprechende<br />
Mitbest<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> Teilnahmemöglichkeiten.<br />
Die kommunale Entwicklungsplanung<br />
erfolgt nicht mehr <strong>im</strong><br />
„stillen“ Kämmerlein, sondern bezieht<br />
möglichst alle (Gemeinde, Initiativen<br />
<strong>und</strong> Betroffenen) in unterschiedlicher<br />
Weise in den Diskussionsprozeß ein:<br />
◆ Arbeitskreise<br />
◆ Beauftragte für einzelne Fach- <strong>und</strong><br />
Problembereiche bzw. Zielgruppen<br />
◆ Treffen mit den verschiedenen Vereinen<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen<br />
◆ Sonderprojekte wie Jugend- <strong>und</strong> Kinderparlament,<br />
Seniorenbeirat, usw.
Sozialpolitik<br />
Die kommunale Sozialpolitik ist eine Querschnittsaufgabe zur Gewährleistung der Daseinsfunktionen geworden (Wohnen, Erholung,<br />
Sport, ärztliche <strong>und</strong> soziale Versorgung, Beratungseinrichtungen, Einrichtungen zur Selbstverwirklichung <strong>und</strong> Bildung).<br />
Für die Gemeinde bedeutet diese Öffnung<br />
Richtung Bevölkerung <strong>und</strong> Aktivisten,<br />
das Zulassen <strong>neu</strong>er Qualitäten von<br />
Bedürfnissen <strong>und</strong> Aktivitäten. Ihr<br />
kommt dabei die Aufgabe zu, Koordinator<br />
<strong>und</strong> Moderator sowie struktureller<br />
Rahmen zu sein: organisatorische Hilfestellung<br />
(ein Raum oder die Hilfe bei<br />
der Buchhaltung) für eine private Mütterr<strong>und</strong>e,<br />
Selbsthilfegruppe, einem Erste<br />
Hilfe oder Geriaterieangebot<br />
zu sein - eigene <strong>und</strong> auch<br />
geförderte Einrichtungen ver-<br />
binden sich zu einem<br />
gemeinsamen Netz vielfältiger<br />
<strong>und</strong> bedarfsorientierter<br />
Angebote.<br />
Gesellschafts- <strong>und</strong><br />
Sozialpolitik<br />
Wie in keinem anderem Politikfeld<br />
auf Gemeindeebene<br />
leben sämtliche Aktivitäten,<br />
von den Maßnahmen selbst -<br />
wenn sie nicht paßt, wird sie<br />
nicht angenommen. Die<br />
begleitenden Öffentlichkeitsarbeit<br />
beschäftigt sich vor<br />
allem mit den unterschiedlichen<br />
Beziehungs- <strong>und</strong> Kommunikationsebenen:<br />
zwischen Experten <strong>und</strong><br />
Gemeinderat <strong>und</strong> der Gemeindeverwaltung,<br />
zwischen Anbietern (Trägerein-<br />
richtungen, Sozialvereinen <strong>und</strong> Initiativen)<br />
<strong>und</strong> Nutzern/Betroffenen: werden<br />
die gewünschten Zielgruppen erreicht,<br />
wird unser Angebot <strong>im</strong> gewünschten<br />
Ausmaß angenommen, ist es wirksam<br />
oder sind Anpassungen erforderlich?<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Qualität der persönlichen<br />
Beziehung, sowohl intern als<br />
auch nach Außen, entscheidend für die<br />
Qualität der Dienstleistung. Mit ihr<br />
steigt die<br />
Annahme, Inanspruchnahme<br />
durch, als auch<br />
die Zufriedenheit<br />
der Betroffenen.<br />
Neben der Funktion<br />
als Kommunikator(zwischen<br />
Anbieter<br />
<strong>und</strong> Nutzer)<br />
kommt der<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
auch die<br />
Rolle zu, die<br />
Gemeinde als<br />
ein intaktes<br />
Netzwerk zu<br />
präsentieren,<br />
dass uns in<br />
schwierigen Zeiten <strong>und</strong> Situationen Hilfestellung<br />
gewährt. Denn wir sind dort<br />
gerne, wo wir Vertrauen <strong>und</strong> Geborgenheit<br />
wissen.<br />
Für die Gemeinde<br />
bedeutet eine Öffnung<br />
Richtung Bevölkerung<br />
das Zulassen <strong>neu</strong>er<br />
Qualitäten von<br />
Bedürfnissen <strong>und</strong><br />
Aktivitäten. Ihr kommt<br />
dabei die Aufgabe zu,<br />
Koordinator <strong>und</strong> Moderator<br />
sowie struktureller<br />
Rahmen zu sein.<br />
Sozialbericht <strong>und</strong><br />
-programm<br />
Ähnlich wie <strong>im</strong> Raumordnungs- <strong>und</strong><br />
Umweltbereich, sollte regelmäßig <strong>und</strong><br />
nach einem abgest<strong>im</strong>mten System der<br />
sozialpolitische Handlungsbedarf ermittelt<br />
<strong>und</strong> in Form eines kommunalen<br />
Sozialberichtes/programmes veröffentlicht<br />
werden. Ziel ist die Erfassung der<br />
Lebenslagen der örtlichen Bevölkerung,<br />
die Häufigkeit besonderer Problemlagen,<br />
sozialpolitische Defizite <strong>und</strong> Handlungsbedarf<br />
in den einzelnen Sachbereichen,<br />
sowie die Darstellung der vorhandenen<br />
Transferleistungen <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
ihre Vernetzungen <strong>und</strong> sozialpolitische<br />
Wirksamkeit.<br />
Ähnlich wie in der Dorfentwicklung ist<br />
die möglichst breit angelegte Erarbeitung<br />
mit Vertretern der örtlichen Einrichtungen,<br />
Vereine, Aktivisten <strong>und</strong><br />
Betroffenen anzustreben.<br />
Öffentlichkeitswirksame<br />
Maßnahmen<br />
Referenten/Beiräte für einzelne Fach-<br />
/Problembereiche oder Zielgruppen<br />
(Kinder, Jugend, Familien, Senioren,<br />
Ausländer usw.); als kompetene<br />
Ansprechperson nach Außen (Erreichbarkeit<br />
kommunizieren) <strong>und</strong> als Unterstützung<br />
des Gemeinderates in planeri-<br />
KOMMUNAL 47
Sozialpolitik<br />
scher, politischer <strong>und</strong> sozialer Hinsicht.<br />
Er sollte ein Garant dafür sein, das die<br />
kommunalen Maßnahmen zielgruppenorientiert<br />
<strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />
sind/erfolgen.<br />
Arbeitskreis <strong>und</strong><br />
Multiplikatorengespäche<br />
zB: regelmäßige Gesprächr<strong>und</strong>en mit<br />
den Vertretern der örtlichen soziale<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Versorgungseinrichtungen,<br />
Vereine, Selbsthilfegruppen sowie<br />
Ärzten, aber auch geladenen Experten<br />
Kinder-/Jugendparlament<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche diskutieren in<br />
einer „parlamentarische“ Form Probleme<br />
<strong>und</strong><br />
Ideen, Planungs-<br />
<strong>und</strong><br />
Gestaltungsfragen.<br />
Die<br />
Bandbreite<br />
reicht dabei<br />
von „beratenden“Gremien<br />
bis hin<br />
zu einem<br />
eigenen<br />
Budget für<br />
Aktivitäten<br />
sowie regelmäßiger<br />
fixen Mitsprache<br />
<strong>im</strong><br />
Gemeinderat<br />
<strong>und</strong>/oder Gemeindevorstand.<br />
Wenn wir eine<br />
Demokratisierung der<br />
Gemeindearbeit<br />
anstreben, heißt dies<br />
nicht nur Informationsarbeit,<br />
sondern<br />
auch entsprechende<br />
Mitbest<strong>im</strong>mung<br />
<strong>und</strong> Teilnahmemöglichkeiten.<br />
Zielgruppen-spezifische Besprechungen<br />
(„Nutznießerbesprechungen“)<br />
diese reichen von Begehungen <strong>und</strong><br />
regelmäßigem Dialog für Spielplätze,<br />
familienfre<strong>und</strong>liches <strong>und</strong> barrierefreies<br />
Wohnen <strong>und</strong> Wohnumfeldgestaltung,<br />
bis hinzur bürgernahen Verwaltung<br />
usw..<br />
Projektunterricht<br />
<strong>im</strong> Kindergarten <strong>und</strong> in der Schule zu<br />
konkreten kommunalen Fragestellungen<br />
<strong>und</strong> Projekten, mit abschließender<br />
Ausstellung <strong>und</strong> öffentlicher Diskussion<br />
Aktionstage, Ges<strong>und</strong>heitstage<br />
- Vorsorgeuntersuchungen<br />
Angebot von spezifischen<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
<strong>und</strong> saisonalen Erkrankungen<br />
Spieltag(e) - Ferienaktionen<br />
gerade in den Ferienzeiten,<br />
direkt durch die<br />
Gemeinde, oder durch<br />
48 KOMMUNAL<br />
Neben der Funktion als Kommunikator (zwischen Anbieter <strong>und</strong> Nutzer) kommt der<br />
Öffentlichkeitsarbeit auch die Rolle zu, die Gemeinde als ein intaktes Netzwerk zu<br />
präsentieren, dass uns in schwierigen Zeiten <strong>und</strong> Situationen Hilfestellung gewährt.<br />
Denn wir sind dort gerne, wo wir Vertrauen <strong>und</strong> Geborgenheit wissen.<br />
(örtliche) Vereine/Initiativen organisiert,<br />
die Gemeinde leistet dabei nur<br />
Koordinationsfunktion; sinnvoll ist<br />
jedoch die Kombination mit kommunalen<br />
Projekten <strong>und</strong> Angeboten<br />
Gemeindepaß für einzelne<br />
Zielgruppen<br />
<strong>Der</strong> Senioren-, Familien-, Kinder-, Ferien-<br />
, Vorsorge- usw. Paß bietet Vergünstigungen<br />
bei den öffentlichen Verkehrsmittel<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen (Freizeiteinrichtungen,<br />
Museum, Bibliotheken usw.). Die<br />
Kooperation mit der Wirtschaft (Gast<strong>und</strong><br />
Freizeitbetriebe), den Nachbargemeinden<br />
<strong>und</strong> überregionalen Einrichtungen<br />
(z.B. Land) ist anzustreben um ein<br />
entsprechend attraktives Angebot anzubieten.<br />
Zusätzlich könnten damit Taxibons<br />
(z.B.: zu Ärzten <strong>und</strong> Versorgungszentren<br />
in zentralen Orten) aber auch<br />
Betreuungsschecks vergeben werden<br />
Beratungen<br />
Kommunales Handeln bleibt dabei<br />
nicht nur auf soziale Versorgung<br />
beschränkt, sondern sensibilisiert<br />
auch zur/die ges<strong>und</strong>heitliche <strong>und</strong><br />
soziale Vorsorge: Information, Erfahrungsaustausch,<br />
Selbsthilfe usw.. mit<br />
einer entsprechenden Angebotsvielfalt<br />
aber auch Abst<strong>im</strong>mung <strong>und</strong> Vernetzung<br />
der verschiedenen Einrichtungen,<br />
um Doppelgleisigkeiten<br />
<strong>und</strong><br />
Leerläufe zu ver-<br />
Ähnlich wie <strong>im</strong> Umweltbereich<br />
sollte regelmäßig<br />
der sozialpolitische<br />
Handlungsbedarf<br />
ermittelt <strong>und</strong> in Form<br />
eines kommunalen Sozialberichtes/programmes<br />
veröffentlicht werden.<br />
meiden<br />
Teilnahme an<br />
kommunalen<br />
Netzwerken<br />
z.B. Ges<strong>und</strong>e<br />
Gemeinde, Kl<strong>im</strong>aschutz,Bilbiothek/Internetcafe/Weiterbildung<br />
Bildung wird zu einem <strong>im</strong>mer wichtigeren<br />
Faktor in der Arbeitswelt. Die<br />
Unterstützung, eventuell auch Organisation<br />
von regionalen Weiterbildungsangeboten<br />
<strong>und</strong> Informationsdrehscheiben<br />
sollte daher jeder Gemeinde ein<br />
Anliegen sein.<br />
Die Arbeit mit den BewohnerInnen bieten<br />
der Gemeinde eine Vielzahl reizvoller<br />
Ansatzpunkte: Ideenreichtum, spontane<br />
Mitwirkung, Kontaktfreudigkeit <strong>und</strong><br />
auch emotionelle Bindung. Sie helfen<br />
<strong>viele</strong> Mißverständnisse aus dem Weg räumen<br />
<strong>und</strong> vermitteln das gemeinsame Wir<br />
in der Entwicklung <strong>und</strong> Gestaltung unserer<br />
Gemeinde.<br />
Zielführende Medien<br />
◆ Gemeindezeitung<br />
(eventuell eigene Seite inkl. Hinweise <strong>im</strong><br />
Kalendarium) <strong>und</strong> auf der<br />
◆ Homepage<br />
(inkl der Möglichkeit, Formulare „herunter<br />
zu laden, Kontakt zu knüpfen, Rückmeldungen<br />
zu machen)<br />
◆ Gemeindeführer:<br />
regionale <strong>und</strong> überregionalen soziale Beratungs-,<br />
Betreuungs-, Ver- <strong>und</strong> Vorsorgeeinrichtungen,<br />
Ärzten, Fachärzte <strong>und</strong> -zentren,<br />
Vereine, Selbsthilfegruppen usw.<br />
◆ Zielgruppenbriefe:<br />
mit konkreten Hinweise auf die verschiedenen<br />
Angebote, Hilfestellungen <strong>und</strong> dem<br />
Weg dort hin<br />
◆ Broschüren<br />
(oft überregional erhältlich) zu einzelnen<br />
Themenkreise sowie in öffentlichen Gebäuden<br />
eigenen<br />
◆ Infoständer <strong>und</strong> Informationskampagnen<br />
in Schulen, Kindergärten, öffentlichen Einrichtungen,<br />
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Wirtschafts-Info<br />
Kommunalleasing der Raiffeisen-Leasing<br />
Mehr als nur<br />
Finanzierung<br />
Raiffeisen-Leasing ist mit über 1000 abgewickelten<br />
Immobilien-Leasingprojekten einer der führenden<br />
Anbieter für die Kommunen in Österreich. Volksschule Neulengbach.<br />
Die Maastricht-konformen Kommunalleasingmodelle<br />
bieten für die<br />
Gemeinden folgende Vorteile:<br />
◆ Umsatzsteuervorteil:<br />
Raiffeisen-Leasing als Leasinggeber ist<br />
vorsteuerabzugsberechtigt <strong>und</strong> verrechnet<br />
auf Basis der derzeit gültigen gesetzlichen<br />
Lage, nur <strong>im</strong> Jahr der Anschaffung<br />
<strong>und</strong> den darauffolgenden <strong>neu</strong>n<br />
50 KOMMUNAL<br />
Wirtschaftsjahren die Leasingrate mit<br />
Umsatzsteuer <strong>und</strong> danach ohne Umsatzsteuer<br />
bis zum Ablauf der Gr<strong>und</strong>mietzeit.<br />
Kautionen, die als Sicherstellung<br />
dienen <strong>und</strong> in der Regel über die Laufzeit<br />
den Restwert ergeben, sind ebenso<br />
wie Subventionen des Landes, die<br />
direktkürzend in die Finanzierung eingebracht<br />
werden, umsatzsteuerfrei.<br />
◆ Die Gebäudeinvestition erhöht nicht<br />
den öffentlichen Schuldenstand <strong>im</strong> Sinn<br />
der Maastricht-Kriterien.<br />
◆ Gleichbleibende Leasingraten:<br />
Die Miete wird nicht an den Verbraucherpreisindex,<br />
sondern nur in ihrem<br />
Zinsbestandteil an den Geld- oder Kapitalmarkt<br />
angepasst. Auch Fixzinsvarianten<br />
können be<strong>im</strong> aktuellen niedrigen<br />
Zinsniveau sehr attraktiv sein.
◆ Liquiditätsschaffung durch Sale and<br />
lease back Transaktionen:<br />
Durch den Verkauf von Kommunalbauten<br />
<strong>und</strong> die Rückmietung können<br />
andere öffentliche Investitionen <strong>im</strong><br />
Hoheitsbereich ermöglicht werden.<br />
(„Senkung des öffentlichen Schuldenstandes“)<br />
◆ Fristenkonforme Finanzierungen,<br />
d.h. die Finanzierungen folgen der<br />
tatsächlichen Nutzungsdauer der<br />
Gebäude. Die Gr<strong>und</strong>mietzeit beträgt in<br />
der Regel zwischen 15 <strong>und</strong> 20 Jahren,<br />
in Ausnahmen auch 25 Jahre.<br />
◆ Baukaufmännische Dienstleistungen:<br />
Im Gegensatz zur Kreditfinanzierung<br />
wird be<strong>im</strong> Kommunalleasing aufgr<strong>und</strong><br />
der Eigentümerstellung ein umfangreiches<br />
baukaufmännisches Dienstleistungspaket<br />
erbracht. Dieses reicht von<br />
der Vertragserstellung über die Baubuchhaltung<br />
bis zur Endabrechnung<br />
<strong>und</strong> Betriebskostenverrechnung.<br />
Darüber hinaus werden von Raiffeisen-<br />
Leasing die bautechnischen Dienstleistungen<br />
(Baumanagement) angeboten.<br />
Darunter versteht man einerseits eine<br />
begleitende Kontrolle oder Bauprojekt-<br />
steuerung andererseits kann Raiffeisen-<br />
Leasing auch als Generalplaner,<br />
Generalunternehmer oder Generalübernehmer<br />
das komplette Bauherrenrisiko<br />
übernehmen. In welcher Form die<br />
Baumanagementdienstleistungen von<br />
den Kommunen in Anspruch genommen<br />
werden, hängt zumeist von den<br />
bereits erbrachten Vorleistungen der<br />
Gemeinde bzw. auch von der Einbindung<br />
eines örtlichen Architekten ab.<br />
Generalplanung<br />
Im Fall der Stadtgemeinde Neulengbach<br />
wurde Raiffeisen-Leasing bei den<br />
Volksschulen Neulengbach <strong>und</strong> St.<br />
Christophen mit der Generalplanung<br />
beauftragt <strong>und</strong> hat sämtliche Sonderfachleute<br />
wie Architekten, Statiker,<br />
Haustechnikplaner etc. in ihrem Leistungspaket<br />
miteingeb<strong>und</strong>en.<br />
<strong>Der</strong> ideale Zeitpunkt für die Einbindung<br />
des Baumanagements wäre<br />
bereits die Ideenfindung, um bei der<br />
Umsetzung des Projektes von Beginn<br />
an aktiv mitwirken <strong>und</strong> Kosten sparen<br />
zu können.<br />
Weiters kann Raiffeisen-Leasing <strong>im</strong><br />
Rahmen von Betreiber/Contracting-<br />
Wirtschafts-Info<br />
Modellen künftige Betriebskosten min<strong>im</strong>ieren.<br />
Durch Einbindung von technischen<br />
Partnern können hinsichtlich der<br />
Energiekosten prognostizierte Werte<br />
garantiert werden.<br />
Zukunft liegt <strong>im</strong><br />
Komplettangebot<br />
Aus Sicht von Raiffeisen-Leasing liegt<br />
die Zukunft in einem Komplettangebot,<br />
das nicht nur die Finanzierung <strong>und</strong> die<br />
Baumanagementdienstleistungen<br />
umfasst, sondern auch die Kosten des<br />
laufenden Betriebes, insbesondere die<br />
Energiekosten.<br />
Informationen:<br />
Raiffeisen-Leasing GmbH<br />
Hollandstraße 11-13<br />
1020 Wien<br />
Tel: 01/ 716 01-0<br />
Fax: 01/ 716 01-8029<br />
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KOMMUNAL 51<br />
E.E.
Sicherheit<br />
Schutzraumbau - eine „Bündelversicherung“ für den Extremfall<br />
Schutzräume nur für<br />
8% der Österreicher<br />
Ob bei einem Reaktorunfall, bei einem chemischen Unfall oder Terrorangriff<br />
(Giftgas, biologisch bzw. bakteriologisch) oder bei kriegerischen Ereignissen - ein<br />
Schutzraum schützt bei <strong>viele</strong>n Extremsituationen. KOMMUNAL beleuchtet die<br />
Situation in Österreich.<br />
◆ Dr. Katharina Fritze<br />
In Österreich können ca. 5 bis 8 % der<br />
Bevölkerung in einem voll ausgebauten<br />
Schutzraum Schutz finden. Für weitere<br />
35 % der Bevölkerung sind Schutzräume<br />
vorhanden, die zur<br />
Zeit <strong>im</strong> Rohbau fertiggestellt<br />
sind, das heißt<br />
noch ohne funktionierendesLüftungssystem.<br />
Sie bieten daher<br />
zur Zeit nur eingeschränkt<br />
gegen mögliche<br />
Gefahren Schutz,<br />
könnten aber jeder<br />
Zeit fertiggestellt werden.<br />
<strong>Der</strong> Großteil dieser<br />
Schutzräume wurde<br />
von Privaten errichtet <strong>und</strong> steht diesen<br />
bei Gefahren zur Verfügung. Von B<strong>und</strong>esland<br />
zu B<strong>und</strong>esland ist die Schutzplatzdeckung<br />
sehr unterschiedlich <strong>und</strong><br />
hängt vor allem mit den in diesem B<strong>und</strong>esland<br />
geltenden Bauvorschriften<br />
zusammen. Die meisten Schutzräume<br />
52 KOMMUNAL<br />
Die meisten<br />
Schutzräume sind in der<br />
Steiermark <strong>und</strong> in<br />
Kärnten vorhanden.<br />
Hier war lange Zeit<br />
Schutzraumbaupflicht.<br />
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sind in den B<strong>und</strong>esländern Steiermark<br />
<strong>und</strong> Kärnten vorhanden. In diesen B<strong>und</strong>esländern<br />
war lange Zeit Schutzraumbaupflicht.<br />
Die Schutzplatzdeckung liegt<br />
in diesen B<strong>und</strong>esländern<br />
bei ca. 85 %, d.h. 85 %<br />
der Bevölkerung finden<br />
bei Bedarf Platz in<br />
einem Schutzraum.<br />
Auch in Tirol gibt es mit<br />
einer Schutzplatzdeckung<br />
von ca. 75 %<br />
eine weit über dem<br />
österreichischen Durchschnitt<br />
liegende Anzahl<br />
von Schutzräumen.<br />
Schlusslicht in dieser<br />
Hinsicht sind die B<strong>und</strong>esländer<br />
Wien mit ca. 3 % (hier war<br />
nie eine Schutzraumbaupflicht) <strong>und</strong><br />
Salzburg mit ca. 6 %.<br />
<strong>Der</strong> 11. September 2001<br />
Durch Ereignisse der Weltpolitik wie den<br />
Golfkrieg oder die Terrorangriffe des 11.<br />
September 2001 wurde das Interesse an<br />
Schutzmöglichkeiten in der Bevölkerung<br />
stark geweckt. Anfragen zeigen, dass die<br />
Frage „Wie kann ich mich <strong>und</strong> meine<br />
Familie hier in meinem Haus, in meiner<br />
Wohnung schützen?“ <strong>im</strong>mer wieder Herr<br />
<strong>und</strong> Frau Österreicher beschäftigen. Das<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Arbeit hat daher in Zusammenarbeit<br />
mit dem Austrian Research Center<br />
Schutzmaßnahmen entwickelt <strong>und</strong> in<br />
ihrer Wirksamkeit untersucht.<br />
Die Ergebnisse der Forschungstätigkeit<br />
werden in Technischen Richtlinien für<br />
Schutzraumbau oder für Teilschutz, in<br />
Broschüren oder Ö-Normen zusammengefaßt.<br />
Die Technischen Richtlinien<br />
werden mit den Ämtern der Landesregierung<br />
abgest<strong>im</strong>mt. Sie sind Gr<strong>und</strong>lage<br />
für landesgesetzliche Best<strong>im</strong>mungen<br />
auf diesem Gebiet. Die Ö-Normen<br />
legen die Anforderungen an die Produkte,<br />
die in Schutzräumen zu verwenden<br />
sind, fest. Sie werden auch <strong>im</strong> Ausland<br />
als f<strong>und</strong>ierte Richtschnur für<br />
Anforderungen verwendet.<br />
In Seminaren <strong>und</strong> Informationsveranstaltungen<br />
werden Vertreter von<br />
Dienststellen des B<strong>und</strong>es, der Länder<br />
<strong>und</strong> Gemeinden, der Zivilschutzorganisationen<br />
<strong>und</strong> Einsatzorganisationen mit<br />
den Bedrohungsbildern (Szenarien),<br />
den ausgearbeiteten Schutzkonzepten,<br />
<strong>und</strong> mit dem <strong>neu</strong>esten Stand der Forschung<br />
vertraut gemacht. Über das<br />
Internet wird neben allgemeinen Informationen<br />
<strong>und</strong> den Technischen Richtlinien<br />
für Schutzraumbau auch ein Pro-
Anteile der Bauherrn der <strong>im</strong> Jahr 2000 fertiggestellten<br />
Schutzräume<br />
Wie aus der Grafik ersichtlich, gehen in Österreich lediglich ein Prozent der<br />
fertiggestellten Schutzräume auf das Konto von Gebietskörperschaften.<br />
Schutzplatzdeckung in Österreich (B<strong>und</strong>esländeraufteilung)<br />
Die Schutzplatzdeckung liegt in diesen B<strong>und</strong>esländern bei ca. 85 %, d.h. 85<br />
% der Bevölkerung finden bei Bedarf Platz in einem Schutzraum. Auch in<br />
Tirol gibt es mit einer Schutzplatzdeckung von ca. 75 % eine weit über dem<br />
österreichischen Durchschnitt liegende Anzahl von Schutzräumen.<br />
Technische Richtlinien<br />
Folgende Technische Richtlinien wurden vom BMWA herausgegeben <strong>und</strong><br />
sind über das BMWA, Referat Bautechnischer Zivilschutz I/1a, Stubenring<br />
1, 1010 Wien, Tel.: 71100/5642 erhältlich:<br />
◆ Für Teilschutz-Belüftungsanlagen (Ausgabe 1996)*) € 6,18<br />
◆ Für Gr<strong>und</strong>schutz in Neubauten (Ausgabe 1996)“)*) € 7,63<br />
◆ Für Gr<strong>und</strong>schutz in bestehenden Gebäuden (Ausgabe 1992)*) € 11,26<br />
◆ Für Luftstoß-Schutzbauten (Ausgabe 1982) € 8,72<br />
◆ Für Schutzräume mittlerer Größe (Ausgabe 1987)*) € 10,76<br />
◆ Für die Anordnung mehrerer Schutzräume in einem Raumverband<br />
(Ausgabe 1999)*) € 7,27<br />
◆ Für Sammelschutzräume (Ausgabe 1997) € 3,92<br />
◆ Für die Wartung von Schutzräumen (Ausgabe 1982) € 3,49<br />
◆ Für die generelle Schutzraumplanung der Gemeinden € 24,42<br />
◆ Für Filtersand (Ausgabe 1976 mit Zusatz aus 2002)*) € 2,03<br />
*) Diese Richtlinien sind über die Homepage des BMWA www.bmwa.gv.at<br />
„Für Ihre Anliegen“ „Schutzraumbau“ frei herunterladbar.<br />
Informationen<br />
BM für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit, Stubenring 1, 1010 Wien, Bürgerservice<br />
Tel.: 0810 013571, Referat Bautechnischer Zivilschutz 71100/5004,<br />
71100/5642, Internetadresse www.bmwa.gv.at Rubrik „Für Ihre Anliegen“<br />
Stichwort „Zivilschutz“<br />
Österreichischer Zivilschutzverband, Am Hof 4, 1010 Wien, 0660/6306<br />
<strong>und</strong> seine Landesorganisationen<br />
Sicherheit<br />
gramm zur Berechnung des Strahlenschutzes<br />
angeboten, mit dem jeder die<br />
Möglichkeit hat, einerseits den Strahlenschutzwert<br />
seiner Wohnung zu berechnen<br />
<strong>und</strong> andererseits den Erfolg von verbessernden<br />
Maßnahmen zu erkennen.<br />
Was ist ein Schutzraum<br />
Den besten <strong>und</strong> umfassendsten Schutz bietet<br />
ein komplett ausgebauter Schutzraum<br />
(Abb.1). Das ist ein fensterloser Kellerraum,<br />
dessen Wände <strong>und</strong> Decke aus Stahlbeton<br />
sind <strong>und</strong> der Trümmerlast des<br />
Gebäudes widerstehen können. Um auch<br />
gegen Verunreinigungen in der Luft zu<br />
schützen, wird die Zuluft in den Schutzraum<br />
über einen Sandfilter angesaugt.<br />
Radioaktive Aerosole sowie bakteriologische<br />
<strong>und</strong> <strong>viele</strong> chemische Schadstoffe können<br />
so aus der Zuluft gefiltert werden.<br />
Durch Überdruckventile, die sich selbsttätig<br />
öffnen, wenn <strong>im</strong> Schutzraum entsprechender<br />
Überdruck herrscht, gelangt die<br />
Abluft aus dem Schutzraum ins Freie. Existiert<br />
eine Schleuse, so wird diese durch<br />
die Abluft aus dem Schutzraum durchlüftet.<br />
Durch die massive Decke <strong>und</strong> Wände<br />
<strong>und</strong> die Lage <strong>im</strong> Kellerbereich bietet der<br />
Schutzraum guten<br />
Schutz gegen radioaktive<br />
Strahlung <strong>und</strong><br />
Trümmereinwirkungen.<br />
Eine geeignete<br />
Doppelnutzung<br />
macht den Schutzraum<br />
auch in Normalzeiten<br />
zu einem<br />
wertvollen Raum des<br />
Hauses.<br />
Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass<br />
es unter best<strong>im</strong>mten<br />
Voraussetzungen<br />
auch in Wohnungen<br />
gute Schutzmöglichkeiten<br />
vor radioakti-<br />
<strong>Der</strong> beste<br />
Schutzraum ist<br />
ein fensterloser<br />
Kellerraum, dessen<br />
Wände <strong>und</strong> Decke<br />
aus Stahlbeton<br />
sind <strong>und</strong> der<br />
Trümmerlast des<br />
Gebäudes widerstehen<br />
können.<br />
ven <strong>und</strong> chemischen Schadstoffen gibt. Je<br />
nach der Bauweise sind Reduktionen auf<br />
1/5 bis 1/20 <strong>und</strong> mehr möglich. Bei einer<br />
derartigen Sicherheitswohnung wird mit<br />
Hilfe eines speziellen Filtergerätes Luft<br />
vom Freien (Außenluft) angesaugt, gereinigt<br />
<strong>und</strong> in den Wohnbereich geblasen.<br />
Durch das kontinuierliche Einblasen gereinigter<br />
Luft entsteht <strong>im</strong> Raum ein leichter<br />
Überdruck, so dass auch durch kleinere<br />
Undichtheiten des Raumes selbst bei<br />
Wind keine verunreinigte Außenluft in<br />
den Raum kommen kann. Größere<br />
Luftöffnungen müssen daher <strong>im</strong> Anlassfall<br />
verschlossen werden. Abb.2 zeigt ein Beispiel<br />
für eine Sicherheitswohnung, bei der<br />
der Teilschutzlüfter an der Wand zum<br />
Stiegenhaus befestigt ist <strong>und</strong> vom Stiegen-<br />
KOMMUNAL 53
Sicherheit<br />
Abb. 1<br />
Im Gegensatz zu einem echten Schutzraum (Abb.<br />
links) kann ein Teil-Schutzraum (oben) auch <strong>im</strong> Normalfall<br />
als Wohnraum genutzt werden.<br />
haus kontaminierte Luft<br />
ansaugt (gekennzeichnet<br />
durch den schraffierten<br />
Pfeil). In die Wohnung<br />
wird gereinigt Luft eingeblasen,<br />
die sich mit<br />
zunehmendem Abstand<br />
vom Lüfter mit verunreinigter<br />
Luft mischt (dargestellt<br />
durch den unterschiedlichen<br />
Abstand der<br />
konzentrischen Kreise).<br />
54 KOMMUNAL<br />
Die Anforderungen an<br />
einen derartigen Lüfter<br />
<strong>und</strong> seine Aufstellung<br />
sind in den Technischen<br />
Richtlinien für Teilschutzbelüftung<br />
festgelegt.<br />
In Fällen, in denen der<br />
Einbau eines Schutzraumes<br />
nicht möglich ist,<br />
kann eine Sicherheitswohnung<br />
gegen einen Teil der<br />
Gefahren Schutz bieten.<br />
1/4 Ins<br />
CZERNY<br />
Filme<br />
beigestellt<br />
Abb. 2<br />
◆ Dr. Katharina Fritze ist Referatsleiterin<br />
„Bautechnischer zivilschutz“ <strong>im</strong> BM für<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit
Wirtschafts-Info<br />
Umweltvorschriften werden <strong>im</strong>mer strenger<br />
Mit den Experten des TGM behalten<br />
Sie den Durchblick<br />
Für den Techniker wird es <strong>im</strong>mer<br />
schwieriger, die zm Teil schon komplizierte<br />
rechtliche Gesetzesmaterie ohne<br />
Schwierigkeiten <strong>und</strong> Probleme zu verstehen<br />
<strong>und</strong> in der Praxis zu verwirklichen.<br />
Ähnliche Schwierigkeiten hat<br />
aber auch der Jurist, weil ja sehr <strong>viele</strong><br />
technische <strong>Detail</strong>s in den Umweltschutznormen<br />
<strong>und</strong> -gesetzen enthalten<br />
sind.<br />
Auf der Ebene der Gemeindeverwaltungen<br />
wäre daher eine Superfrau/ein<br />
Supermann wünschenswert, möglichst<br />
jemand, der in allen involvierten Fachbereichen<br />
die nötige Kenntnis besitzt<br />
<strong>und</strong> auch praktische Erfahrung hat.<br />
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Konnten Sie schon feststellen,<br />
welche Änderungen<br />
sich durch die<br />
Novellierung der<br />
EMAS-Verordnung, vor<br />
allem für Betriebe,<br />
ergeben haben.<br />
Gelegentlich auch<br />
etwas Positives: So<br />
können „EMAS-begutachtete“ Betriebe<br />
die Vielzahl der bisher erforderlichen<br />
gewerblichen Genehmigungsbescheide<br />
auf einen konsolidierten Bescheid der<br />
Bezirksverwaltungsbehörde reduzieren.<br />
Auch dabei können wir Ihnen am TGM<br />
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KOMMUNAL 55<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Zwei Tagungen für den kommunalen Erfolg<br />
Strategische Steuerung <strong>und</strong><br />
Kommunales Marketing<br />
Eine wirkungsorientierte<br />
strategische Steuerung ist in<br />
Österreich <strong>und</strong> Deutschland<br />
bislang in keiner öffentlichen<br />
Verwaltung verwirklicht.<br />
Im Mittelpunkt steht<br />
daher die Frage, wie sich die<br />
(Kommunal-) Politik besser<br />
in die Steuerung einbeziehen<br />
lässt. Kommunale Vertreter<br />
aus Österreich<br />
Deutschland, Schweiz <strong>und</strong><br />
Südtirol haben am 22.-23.<br />
Oktober in München Gelegenheit<br />
darauf eine Antwort<br />
zu bekommen.<br />
Weiters vermittelt am 7.<br />
November in Salzburg die<br />
Tagung „Kommunales Marketing“<br />
Perspektiven für das<br />
erfolgreiche Überleben <strong>im</strong><br />
zunehmenden Wettbewerb<br />
von morgen. Marketing ist<br />
nicht mehr bloße Öffentlichkeitsarbeit,<br />
sondern vielmehr<br />
eine gezielt angesetzte<br />
ISO 9001<br />
56 KOMMUNAL<br />
ganzheitliche Strategie zur<br />
Entwicklung von Gemeinden,<br />
Städten <strong>und</strong> Regionen<br />
– <strong>und</strong> damit eine der wichtigsten<br />
Investitionen für die<br />
kommunale Zukunft!<br />
Beide Tagungen sind Kooperationsveranstaltungen<br />
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E.E.<br />
<strong>Der</strong> lange Zeit hindurch übliche Weg war der „reaktive“ ArbeitnehmerInnen-<br />
bzw. Bedienstetenschutz: Gefährdungen <strong>und</strong><br />
Belastungen wurden als unvermeidbar angenommen. Man versuchte<br />
lediglich, die Folgen gering zu halten
Strategien <strong>im</strong> Bedienstetenschutz<br />
Vom Wissensträger<br />
zum Motivator<br />
◆ KOMMUNAL Eigenbericht<br />
Die kommunalen Dienstleistungseinrichtungen<br />
unterlagen gerade in den<br />
letzten Jahren einem tiefgreifenden<br />
Veränderungsprozess. Die Rahmenbedingungen<br />
wurden einerseits politisch<br />
<strong>und</strong> andererseits wirtschaftlich massiv<br />
beeinflusst.<br />
Die Liberalisierung von öffentlichen<br />
Dienstleistungen, umfassende organisatorische<br />
<strong>und</strong> rechtliche Veränderungen<br />
der Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebsstruktur,<br />
die Einführung <strong>neu</strong>er Managementsysteme<br />
<strong>und</strong> der Ausbau <strong>neu</strong>er Informationstechnologien<br />
hatten Auswirkungen<br />
auf die technischen, organisatorischen<br />
<strong>und</strong> personellen Bedingungen.<br />
Arbeitswelt <strong>im</strong> Wandel<br />
Neue Verwaltungsstrukturen <strong>und</strong> Organisationskulturen<br />
schaffen auch veränderte<br />
Arbeitsorganisationen.<br />
Die zunehmende Technologisierung<br />
verändert die Arbeitsorganisation nachhaltig.<br />
Von Bediensteten wird erwartet,<br />
dass sie sich auf die geänderten Rahmenbedingungen<br />
einstellen <strong>und</strong> den<br />
sicheren Umgang mit <strong>neu</strong>er Technologie<br />
lernen. Verstärkte Teamarbeit for-<br />
dert höhere Flexibilität eines jeden einzelnen<br />
Mitarbeiters.<br />
Verstärkter Arbeitsdruck, <strong>neu</strong>e Zielvereinbarungen<br />
<strong>und</strong> Projektarbeit erfordern<br />
höhere Leistungsfähigkeit<br />
der Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> <strong>neu</strong>e Strate-<br />
gien <strong>im</strong> Bedienstetenschutz.<br />
Dem Bedürfnis der Mitarbeiter<br />
nach fairen<br />
Arbeitsbedingungen in<br />
einer humanen Arbeitswelt<br />
muss daher mehr<br />
Platz geboten werden.<br />
Die Form der Zusammenarbeit,<br />
die Umsetzung<br />
von Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
bei der Arbeit <strong>und</strong> soziale Absicherung<br />
müssen in einem <strong>neu</strong>en Wertesystem<br />
ihren entsprechenden Platz einnehmen.<br />
Rollenwandel der<br />
Führungskräfte<br />
Die Rolle der Führungskräfte wird<br />
durch die Veränderung der Rahmenbedingungen<br />
<strong>neu</strong> definiert. Vom reinen<br />
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Arbeitsschutz<br />
Die organisatorischen <strong>und</strong> betrieblichen Veränderungsprozesse in Österreichs<br />
Gemeinden definieren auch die Rollen der handelnden Personen <strong>neu</strong>. Bedienstete<br />
müssen an der Umsetzung von Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei der Arbeit<br />
beteiligt werden. Kluge Führungskräfte haben dies längst erkannt.<br />
Verstärkte<br />
Teamarbeit fordert<br />
höhere Flexibilität<br />
eines jeden<br />
einzelnen<br />
Mitarbeiters.<br />
Wissensträger zum Organisator <strong>und</strong><br />
Motivator.<br />
War die Rolle der Führungskraft bisher<br />
traditionell als Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungsfunktion<br />
definiert,<br />
so wird die Führungskraft<br />
zukünftig als<br />
◆ Multiplikator von<br />
Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationsprozessen<br />
◆ Ausbilder <strong>und</strong> Trainer<br />
ihrer Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
◆ Auftraggeber, die Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Verantwortung<br />
an Mitarbeiter<br />
delegiert<br />
auftreten. Dies auch verstärkt <strong>im</strong><br />
Arbeitsschutz.<br />
Unterschiedliche Strategien<br />
zum Arbeitsschutz<br />
<strong>Der</strong> lange Zeit hindurch übliche Weg<br />
war der „reaktive“ ArbeitnehmerInnenbzw.<br />
Bedienstetenschutz: Gefährdun-<br />
➤➤ weiter auf Seite 58<br />
KOMMUNAL 57
Die Lösung der Probleme stellt an alle Bediensteten die Anforderung, sich mit Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der Arbeit zu beschäftigen,<br />
selbst aktiv zu werden <strong>und</strong> vorbeugend nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.<br />
gen <strong>und</strong> Belastungen werden als unvermeidbar<br />
angenommen. Man versucht<br />
lediglich die Folgen gering zu halten:<br />
Die Beschäftigten werden<br />
z.B. darauf hingewiesen,<br />
persönliche<br />
Schutzausrüstungen zu<br />
tragen <strong>und</strong> bei der<br />
Arbeit „vorsichtiger“ zu<br />
sein. Leider gibt es diesen<br />
kurzsichtigen<br />
Ansatz <strong>im</strong>mer noch–<br />
sowohl <strong>im</strong> öffentlichen<br />
Dienst als auch in der<br />
Privatwirtschaft. Unfälle<br />
<strong>und</strong> arbeitsbedingte<br />
Erkrankungen können<br />
so jedoch nur unzureichend<br />
vermieden werden!<br />
Nachhaltiger <strong>und</strong> für Beschäftigte <strong>und</strong><br />
Dienstgeber effizienter ist es, die Probleme<br />
an der Wurzel zu packen <strong>und</strong> die<br />
58 KOMMUNAL<br />
Nachhaltiger <strong>und</strong><br />
für Beschäftigte <strong>und</strong><br />
Dienstgeber<br />
effizienter ist es, die<br />
Probleme an der<br />
Wurzel zu packen <strong>und</strong><br />
die Gefahrenquellen zu<br />
beseitigen!<br />
Gefahrenquellen zu beseitigen! Diese<br />
Vorgangsweise nennt man den “präventiven“<br />
(oder vorsorgenden) Ansatz.<br />
An erster Stelle steht<br />
hier nicht die Frage,<br />
wie die Beschäftigten<br />
vor Belastungen oder<br />
Gefahren geschützt<br />
werden können, sondern<br />
wie eine Gefährdung<br />
von vornherein<br />
ausgeschlossen werden<br />
kann. Maßnahmen, die<br />
an der Quelle des Problems<br />
ansetzen, haben<br />
bei diesem Ansatz Vorrang<br />
vor Maßnahmen,<br />
die nur dessen Auswirkungen<br />
bekämpfen.<br />
Diese präventive Vorgangsweise<br />
ist zwar gesetzlich ausdrücklich<br />
verankert, wird in der Praxis<br />
aber oft vernachlässigt. Sie stellt an alle<br />
Bediensteten die Anforderung, sich mit<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit bei der<br />
Arbeit zu beschäftigen, selbst aktiv zu<br />
werden <strong>und</strong> vorbeugend nach Lösungsmöglichkeiten<br />
zu suchen.<br />
Dienstgeber <strong>und</strong><br />
Bedienstete als Gewinner<br />
In der Privatwirtschaft wird der präventive<br />
Ansatz häufig mit dem Argument<br />
der entstehenden Kosten von ArbeitgeberInnenseite<br />
abgelehnt. Auch <strong>im</strong><br />
öffentlichen Dienst ist diese Situation<br />
nicht anders. Natürlich ist es unumgänglich,<br />
sich über die Rentabilität der<br />
eingesetzten Mittel Gedanken zu<br />
machen. Die Effizienz von Maßnahmen,<br />
die zum Bedienstetenschutz<br />
getroffen werden, kann aber nicht<br />
allein in Geld gemessen werden!<br />
Warum vorsorgende Maßnahmen mit-
tel- <strong>und</strong> langfristig sowohl betriebswirtschaftlich<br />
als auch volkswirtschaftlich<br />
kostengünstiger sind als reaktiver<br />
Arbeitsschutz, kann leicht anhand einiger<br />
stichhaltiger Argumente untermauert<br />
werden:<br />
Präventiver Bedienstetenschutz bedeutet<br />
höhere Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong><br />
somit geringere<br />
Fluktuation der<br />
Beschäftigten<br />
<strong>und</strong> geringere<br />
Kosten für Einschulung<br />
von<br />
<strong>neu</strong>em Personal.<br />
Zufriedene<br />
Beschäftigte sind<br />
motivierter <strong>und</strong><br />
identifizieren<br />
sich stärker mit<br />
ihrer Tätigkeit.<br />
Dadurch verbessert<br />
sich das<br />
Arbeitskl<strong>im</strong>a <strong>und</strong><br />
In der Privatwirtschaft<br />
wird der präventive<br />
Ansatz häufig mit dem<br />
Argument der<br />
entstehenden Kosten von<br />
ArbeitgeberInnenseite<br />
abgelehnt.<br />
die Dienstleistung. <strong>Der</strong> Umgang mit<br />
Arbeitsmitteln, Arbeitsstoffen <strong>und</strong> Res-<br />
sourcen ist sorgsamer.<br />
Sicherer Umgang mit Maschinen <strong>und</strong><br />
Geräten führt ebenfalls zu einer<br />
Kostenersparnis, da Reparaturkosten<br />
<strong>und</strong> Kosten für <strong>neu</strong>e Anlagen entfallen<br />
bzw. deutlich verringert werden.<br />
Vorsorgender Bedienstetenschutz<br />
bedeutet weniger Unfälle <strong>und</strong> geringere<br />
Unfallfolgekosten. <strong>Der</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Schaden durch Arbeitsunfälle<br />
beträgt in Österreich r<strong>und</strong> 364<br />
Millionen €.<br />
Präventive Maßnahmen helfen, Dauer<br />
<strong>und</strong> Häufigkeit von Krankenständen zu<br />
verringern! Kranke Bedienstete müssen<br />
ersetzt werden oder ihre Arbeit bleibt<br />
für die Dauer des krankheitsbedingten<br />
Ausfalls unerledigt.<br />
Folgekosten psychischer Belastungen<br />
durch Bossing, Mobbing oder Burn Out<br />
können verringert werden.<br />
Wichtige Voraussetzungen<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen<br />
Damit der vorsorgende Aspekt <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Maßnahmen für Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz zum Tragen<br />
kommt, ist es notwendig, dass die<br />
Führungsstrategien in ein funktionierendes<br />
Sicherheitsmanagementsystem<br />
eingebettet sind <strong>und</strong> die Führungskräfte<br />
auch entsprechende Umsetzungsmethoden<br />
<strong>im</strong> Bedienstetenschutz<br />
beherrschen.<br />
Die veränderte Rolle <strong>und</strong> Verantwortung<br />
von Führungskräften<br />
in Zusammenhang<br />
mit Sicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz bei<br />
der Arbeit, muss auch in<br />
den Anforderungsprofilen<br />
sowie in Weiterbildungsmaßnahmen<br />
für<br />
Führungskräfte berücksichtigt<br />
werden.<br />
Weiters ist es notwendig,<br />
dass die Kommune den<br />
Schutz ihrer Bediensteten<br />
auch als strategisches<br />
Ziel definiert <strong>und</strong> alle<br />
Bediensteten in gleichem<br />
Maße in die betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsschutzmaßnahmen<br />
einbindet.<br />
Arbeitsschutz<br />
CHANCENVIELFALT.<br />
Immer mehr Gemeinden nützen die Chance einer Leasingfinanzierung. Öster-<br />
reichs Spezialisten für kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie. E-Mail:<br />
anfrage@kommunal-leasing.at, www.kommunal-leasing.at<br />
Neben der gr<strong>und</strong>sätzlichen Einhaltung<br />
einschlägiger gesetzlicher Gr<strong>und</strong>lagen<br />
müssen Maßnahmen bei Bedarf auch<br />
über die gesetzlichen Mindeststandards,<br />
anhand der Gefährdungsbeurteilungen,<br />
konsequent umgesetzt werden.<br />
Die Ermittlung <strong>und</strong> Beurteilung der<br />
Gefahren darf nicht nur dem Zweck der<br />
gr<strong>und</strong>sätzlichen Einhaltung von Gesetzen<br />
dienen. Die in weiterer Folge<br />
erzielte Umwegrentabilität rechtfertigt<br />
diese Investitionen.<br />
Ein Feedback-System über die Zweckmäßigkeit<br />
von Maßnahmen über alle<br />
Hierarchiestufen hinweg, soll entsprechende<br />
Qualität <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
des <strong>im</strong> Arbeitsschutzes garantieren.<br />
Die Veränderungsprozesse in den Kommunen<br />
bedeuten daher auch, dass ein<br />
<strong>neu</strong>er Führungsstil den Aspekt der<br />
Arbeitssicherheit unter Einbindung<br />
aller Bediensteter als eine vorrangige<br />
Verantwortung zu verstehen hat.<br />
Resümee<br />
Damit der vorsorgende Aspekt <strong>im</strong><br />
Rahmen der Maßnahmen für<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
zum Tragen kommt, ist es notwendig,<br />
dass die Führungsstrategien<br />
in ein funktionierendes Sicherheitsmanagementsystemeingebettet<br />
sind <strong>und</strong> die Führungskräfte<br />
auch entsprechende Umsetzungsmethoden<br />
<strong>im</strong> Bedienstetenschutz<br />
beherrschen.<br />
◆ Thomas<br />
Kattnig ist Leiter des Referates für Humanisierung<br />
der Arbeitswelt in der Gewerkschaft<br />
der Gemeindebediensteten<br />
KOMMUNAL<br />
LEASING<br />
KOMMUNAL 59
Wirtschafts-Info<br />
E-Government: Neuer Lehrgang an der Donau-Universität Krems<br />
Know-how für die<br />
Zukunft der Verwaltung<br />
E-Government ist das <strong>neu</strong>sprachliche Zauberwort für eine <strong>neu</strong>e Form der Interaktion<br />
zwischen Bürgern <strong>und</strong> Verwaltung, die es ermöglicht, rasch, effizient <strong>und</strong> zu jeder<br />
Tageszeit „Amtsgeschäfte“ zu erledigen. Ein <strong>neu</strong>er Lehrgang an der Donau-Universität<br />
Krems vermittelt öffentlichen Verwaltungen <strong>und</strong> ihren Mitarbeitern das notwendige<br />
Know-how für die Planung, Umsetzung <strong>und</strong> Betreuung von E-Government-Projekten<br />
auf hohem Niveau.<br />
E-Government bietet die Chance, die<br />
jahrzehntelangen Bestrebungen zur<br />
Neustrukturierung <strong>und</strong> bürgernäheren<br />
Gestaltung der öffentlichen Verwaltung<br />
zeitgemäß umzusetzen. Neben der he<strong>im</strong>ischen<br />
Politik <strong>und</strong> ihren Entscheidungsträgern<br />
ist vor allem die EU-Kommission<br />
mit ihrem Ziel, bis 2005 allen<br />
EU-Bürgern die<br />
elektronische Erledigung<br />
sämtlicher<br />
Behördenwege zu<br />
ermöglichen, eine<br />
treibende Kraft in<br />
diese Richtung.<br />
Dieses ambitionierte<br />
Ziel stellt insbesondere<br />
für die<br />
Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden eine<br />
enorme Aufgabe<br />
dar, sind sie doch<br />
für den größten<br />
Teil der Kontakte<br />
zwischen Bürgern<br />
<strong>und</strong> öffentlicher<br />
Verwaltung verantwortlich.<br />
In den<br />
kommenden Jah-<br />
Universitätslehrgang E-Government:<br />
60 KOMMUNAL<br />
ren sind daher auf allen Ebenen IT-Projekte<br />
zu erwarten, die nur durch den<br />
Aufbau von internem Know-how <strong>und</strong><br />
die Etablierung von Kompetenzzentren<br />
bewältigt werden können. Die Herausforderung<br />
von E-Government-Projekten<br />
liegt dabei nicht nur <strong>im</strong> technischen,<br />
sondern auch <strong>im</strong> rechtlichen <strong>und</strong> organisatorischen<br />
Bereich.<br />
E-Government-Projekte<br />
brauchen Verantwortliche,<br />
die in<br />
all diesen Bereichen<br />
die Übersicht wahren<br />
können.<br />
Um die Professionalisierung<br />
von E-Government-Verantwortlichen<br />
entsprechend zu<br />
unterstützen, startet<br />
die Donau-Universität<br />
Krems erstmals <strong>im</strong><br />
Herbst 2002 mit dem<br />
berufsbegleitenden<br />
Universitätslehrgang<br />
E-Government. Im<br />
Rahmen dieser Ausbildung<br />
erwerben die<br />
Lehrgangsteilnehmer<br />
Abschluss 1: Akademische Expertin / Akademischer Experte (E-Government), 2<br />
Semester berufsbegleitend, EUR 6.000.— (keine MwSt.)<br />
Abschluss 2: Master of Advanced Studies (E-Government), 4 Semester berufsbegleitend,<br />
EUR 12.000.— (keine MwSt.)<br />
Beginn: 4. November 2002<br />
die notwendigen Fähigkeiten, um E-<br />
Government-Projekte auf Gemeinde-,<br />
Länder- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esebene durchführen<br />
<strong>und</strong> betreuen zu können. Neben den<br />
betriebswirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen<br />
des Projektmanagements <strong>und</strong> dem<br />
Change- <strong>und</strong> Entwicklungsmanagement<br />
von Organisationen stellen auch<br />
die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
Schwerpunkte des Lehrgangs da. Darüber<br />
hinaus beschäftigt sich die Ausbildung<br />
mit den verfügbaren Technologien<br />
<strong>und</strong> deren Einsatzmöglichkeiten<br />
sowie konkreten Anwendungen von E-<br />
Government-Lösungen in den jeweiligen<br />
internen <strong>und</strong> externen verwaltungsbehördlichen<br />
Bereichen.<br />
Die Vortragenden setzen sich aus nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Experten aus<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft zusammen,<br />
die sowohl den aktuellen Stand<br />
der Forschung als auch Erfahrungen<br />
aus der Praxis vermitteln können. Die<br />
Ausbildung ermöglicht es den Absolventen,<br />
die Komplexität des elektronischen<br />
Behördenweges in ihrer Gesamtheit<br />
zu betrachten, um nicht nur reagieren<br />
sondern auch aktiv agieren zu<br />
können.<br />
Anmeldung & Information:<br />
Mag. Peter Parycek, MAS<br />
Zentrum für Telematik<br />
Donau-Universität Krems<br />
Tel.: 02732/ 893-2312<br />
E-Mail: pparycek@donau-uni.ac.at<br />
Web: www.donau-uni.ac.at/e-gov<br />
E.E.
Hopfen <strong>und</strong> Holz, Gott erholt´s...<br />
Vorzeigeprojekt in KLH<br />
Dass Holz ein durchaus konkurrenzfähiger<br />
Baustoff ist,<br />
beweist das <strong>neu</strong>e<br />
Logistikzentrum<br />
der Ersten ObermurtalerBrauereigenossenschaft<br />
Murau.<br />
Nach r<strong>und</strong><br />
5wöchigen Baumeisterarbeiten<br />
erfolgte die Anlieferung<br />
der ersten<br />
KLH – Massivholzplatten<br />
direkt zur Baustelle.<br />
In nur 2 Wochen<br />
konnte die gesamte Konstruktion<br />
fertiggestellt <strong>und</strong> mit<br />
dem Innenausbau begonnen<br />
werden. Täglich wurden<br />
durchschnittlich 20 m∆ Le<strong>im</strong>holz<br />
<strong>und</strong> 600 m≈ KLH – Massivholzplatten<br />
verlegt - die<br />
dafür notwendige Mitarbeiteranzahl<br />
betrug 4 – 5 Personen.<br />
Im gesamten Innenbereich<br />
bleibt das Holz sichtbar<br />
– die Außenfassade wird<br />
AE Austria Außenleuchten:<br />
Innsbruck in <strong>neu</strong>em Licht<br />
Innsbruck – Landeshauptstadt,Altstadt,Fremdenverkehrsstadt<br />
- stellt<br />
für die Verantwortlichen<br />
der öffentlichen<br />
Beleuchtung<br />
eine hohe Herausforderung<br />
dar. Ein<br />
<strong>neu</strong>es Beleuchtungskonzept<br />
war<br />
die Antwort auf die<br />
gestellten Aufgaben.<br />
In diesem Konzept<br />
sind Leuchten<br />
modernster Spiegeltechnik,<br />
zeitgemäßem Design <strong>und</strong><br />
moderner Metalldampfhalogenlampen<br />
vorgesehen.<br />
Nach <strong>viele</strong>n Berechnungen<br />
<strong>und</strong> Versuchen entschieden<br />
sich die Verantwortlichen<br />
der öffentlichen Beleuchtung<br />
für die von der Fa. AE<br />
Austria Außenleuchten <strong>und</strong><br />
Entsorgungssysteme produzierten<br />
Seil- <strong>und</strong> Mastansatzleuchtenserie<br />
„Contur“.<br />
Logistikzentrum BraugenossenschaftMurnau:<br />
Holz als konkurrenzfähiger<br />
Baustoff<br />
Leuchtenserie<br />
„Contur“ in der<br />
Maria Theresien-<br />
Straße in<br />
Innsbruck.<br />
größtenteils mit Wellblech<br />
gestaltet, <strong>im</strong> Bürotrakt mit<br />
Holz. Die Fertigstellung<br />
des Logistikzentrums<br />
wird mit KW<br />
35 erwartet – ein<br />
Vorzeigeprojekt für<br />
den wirtschaftlichen<br />
Einsatz von Holz in<br />
Form von großformatigen,vorgefertigten<br />
Bauelementen.<br />
Und das direkt an<br />
der Steirischen Holzstraße<br />
wo man erst vor<br />
kurzem mit dem 3-Länder-<br />
Holzstraßentreffen unzählige<br />
Touristen begeistern konnte.<br />
Informationen:<br />
KLH Massivholz GmbH<br />
A-8842 Katsch/Mur 202<br />
Tel.: 03588/8835 - 0<br />
Fax: 03588/8835 - 20<br />
office@klh.at<br />
www.klh.at<br />
Diese, von der AE<br />
Austria in Zusammenarbeit<br />
mit führenden<br />
Lichttechnikern Österreichs<br />
<strong>neu</strong> entwickelte<br />
Leuchte, entsprach<br />
exakt den<br />
gewünschten Anforderungen.<br />
Die exzellenteLängs-Gleichmäßigkeit<br />
war besonders<br />
in der Maria<br />
Theresien-Straße von<br />
großer Wichtigkeit<br />
<strong>und</strong> übertraf alle<br />
Erwartungen.<br />
Informationen:<br />
AE Austria<br />
Aussenleuchten <strong>und</strong> Entsorgungssysteme<br />
GmbH<br />
Oberlaaer Straße 253<br />
A-1231 Wien<br />
Tel.: 01/ 61 433 - 0<br />
Fax: 01/ 61 433 - 5<br />
office@aeaustria.at<br />
www.aeaustria.at<br />
E.E. E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
interbad 2002:<br />
Tauchen Sie ein<br />
mit Sonderschau Wellness<br />
18. Internationale Fachmesse für Schw<strong>im</strong>mbäder,<br />
Bädertechnik, Sauna, Physiotherapie <strong>und</strong> Wellness<br />
Dort präsentieren r<strong>und</strong> 400 Aussteller aus 20 Ländern<br />
ihre Innovationen zu allen Aspekten<br />
von Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden. Produkte <strong>und</strong><br />
Konzepte für Bäder, Saunen, Solarien <strong>und</strong><br />
das umfassende Wellness-Programm machen die interbad<br />
zu einer unverzichtbaren Informations- <strong>und</strong> Einkaufsplattform<br />
für Sie. Ob Sie <strong>neu</strong> planen, Ihre Ausstattung<br />
ergänzen oder renovieren möchten<br />
– auf der interbad finden Sie das Richtige.<br />
Aktuelle Informationen unter www.interbad.de<br />
Ihr Zusatznutzen:<br />
Parallel findet vom<br />
6. bis 10.10.2002 die<br />
hogatec statt, Internationale<br />
Fachmesse Hotellerie, Gastronomie,Gemeinschaftsverpflegung.<br />
Düsseldorf,<br />
9.–12.10.2002<br />
Gesell GmbH & Co. KG<br />
Sieveringer Straße 153<br />
A–1190 Wien<br />
Tel. +43(01)3 20 50 37<br />
Fax +43(01) 3 20 63 44<br />
E-mail:<br />
office@gesell.com<br />
KOMMUNAL 61
Wirtschafts-Info<br />
<strong>AGIT</strong> 2002: Erfolgreiches Expertentreffen in Salzburg<br />
Geoinformatik<br />
„vom Feinsten“<br />
Das Audi Max an der naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Salzburg ist<br />
Anfang Juli 2002 brechend voll. An die<br />
350 GIS Experten lauschen gespannt der<br />
Begrüßung von Univ. Prof. Dr. Josef<br />
Strobl, Leiter des Zentrums für Geographische<br />
Informationsverarbeitung Salzburg<br />
(ZGIS) <strong>und</strong> Professor am Institut für<br />
Geographie <strong>und</strong> Angewandte Geoinformatik.<br />
Dann ist das Symposium für angewandte<br />
Geographische Informationsverarbeitung<br />
2002 (<strong>AGIT</strong>) in Salzburg unter<br />
lautem Beifall zum 14. mal eröffnet.<br />
Ihrem Ruf als „Brücke zwischen Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> GIS-Wirtschaft“ <strong>und</strong> „Drehscheibe<br />
der deutschsprachigen GIS-Welt“<br />
konnte die <strong>AGIT</strong> auch heuer wieder vollauf<br />
gerecht werden. Mehr als 800 registrierte<br />
Teilnehmer, vorwiegend aus<br />
Österreich <strong>und</strong> Deutschland, reisten<br />
alleine zu den über 150 Vorträgen,<br />
Workshops, Produktpräsentationen <strong>und</strong><br />
Diskussionsr<strong>und</strong>en an. Die weiteste<br />
Anfahrt hatte diesmal ein GIS - Experte<br />
aus Namibia auf sich<br />
genommen.<br />
Dazu kommen noch die<br />
Tagesbesucher der Fach-<br />
messe <strong>AGIT</strong> EXPO<br />
(www.agit.at/expo ), auf<br />
der dieses Jahr 64 Aussteller<br />
vertreten waren.<br />
„Mit GE Network Solutions,<br />
MapInfo, Intergraph,<br />
Sicad Geomatics <strong>und</strong><br />
ESRI waren fast alle<br />
Branchengrößen auf Mitteleuropas<br />
führender<br />
integrierter Fachveranstaltung<br />
für Geoinformatik<br />
vertreten“, so Bernhard<br />
Zagel, Leiter der<br />
<strong>AGIT</strong> EXPO.<br />
Drei Tage lang diskutierten GIS-Herstel-<br />
ler, Praktiker aus dem Alltag <strong>und</strong> Wissenschafter<br />
über <strong>neu</strong>e Entwicklungen <strong>und</strong><br />
innovative GIS Projekte. Ob nun die Haltestellenplanung<br />
<strong>im</strong> öffentlichen Nahverkehr<br />
oder der Einsatz mobiler GI-Systeme<br />
bei Energieversorgern <strong>im</strong> Mittelpunkt des<br />
Interesses stand. Bei Themen, die von<br />
„Kommunale GI Systeme“ über „Business<br />
Geographics“ bis hin zu „GIS <strong>und</strong> Kata-<br />
62 KOMMUNAL<br />
Wieder wurde<br />
die <strong>AGIT</strong> ihrem Ruf<br />
als „Brücke zwischen<br />
Wissenschaft <strong>und</strong><br />
GIS-Wirtschaft“ <strong>und</strong><br />
„Drehscheibe der<br />
deutschsprachigen<br />
GIS-Welt“ vollauf<br />
gerecht.<br />
Mehr als 800 registrierte Teilnehmer, vorwiegend aus Österreich <strong>und</strong> Deutschland,<br />
reisten alleine zu den über 150 Vorträgen & Workshops. Die weiteste Anfahrt hatte<br />
diesmal ein GIS - Experte aus Namibia auf sich genommen.<br />
strophenmanagement“ reichten, war für<br />
jeden etwas dabei.<br />
Fast traditionell werden während der<br />
<strong>AGIT</strong> <strong>neu</strong>e Themenbereiche durch<br />
Fachtagungen erschlossen. In diesem Jahr<br />
war es „Geoinformation Mobil“, koordiniert<br />
von einem der führenden Experten<br />
für mobile Systeme, Dr. Alexander Zipf<br />
vom European Media Laboratory (EML),<br />
Heidelberg. In Vorträgen<br />
wie: Einsatz mobiler GIS<br />
bei Energieversorgern-<br />
Bereich Störungsmana-<br />
gement <strong>und</strong> Instandhaltung“<br />
erhielten die Teilnehmer<br />
umfassende,<br />
kompakte Information<br />
zum aktuellen Stand der<br />
Technik <strong>und</strong> Anwendung.<br />
Den internationalen<br />
Höhepunkt der <strong>AGIT</strong> bildete<br />
diesmal das EUFO-<br />
REO Anwenderworkshop.<br />
Anbieter <strong>und</strong> Nutzer<br />
von Fernerk<strong>und</strong>ungsdaten<br />
aus ganz<br />
Europa diskutierten an<br />
der Universität Salzburg über die Möglichkeiten<br />
eines besseren Umwelt- <strong>und</strong><br />
Sicherheitsmanagements mit Hilfe von<br />
Erdbeobachtung <strong>und</strong> Geographischen<br />
Informationstechnologien.<br />
„Viele Nachwuchskräfte der Geoinformatik-Branche<br />
nutzen die Veranstaltung<br />
auch, um sich über ihr künftiges berufliches<br />
Umfeld zu informieren“, weist Prof.<br />
Dr. Josef Strobl auf einen zusätzlichen<br />
positiven Effekt hin. Auch heuer führten<br />
<strong>viele</strong> Unternehmen auf der <strong>AGIT</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>AGIT</strong> EXPO gezielt intensive Gespräche<br />
zur Mitarbeiterakquisition durch. So<br />
wurde die <strong>AGIT</strong> nicht nur ihrem Ruf als<br />
Treffpunkt von Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
sondern auch als große Jobbörse<br />
(www.zgis.at/jobs) gerecht.<br />
Neben dem hervorragenden Programm<br />
trägt aber auch der Schauplatz der <strong>AGIT</strong>,<br />
die Naturwissenschaftliche Fakultät in<br />
Salzburg, zum Erfolg bei. Wohltuend<br />
hebt sich der Veranstaltungsort vom Hallen<br />
Charme so mancher Tagungszentren<br />
ab. Und in der für die <strong>AGIT</strong> so typisch<br />
entspannten Atmosphäre lassen sich<br />
Erfahrungsaustausch, Weiterbildung <strong>und</strong><br />
Diskussion aktueller Projekte allemal besser<br />
durchführen.<br />
Für die <strong>AGIT</strong> 2003 (2.-4. Juli) ist als<br />
Schwerpunktthema der öffentliche Sektor<br />
„geoGovernment“ vorgesehen – ein Themenfeld<br />
bei dem auch kommunale<br />
Anwendungen eine zentrale Rolle spielen<br />
werden. <strong>Der</strong> österreichische Dachverband<br />
AGEO wird den Aspekt der Entwicklung<br />
umfassender GI-Infrastrukturen mit einbringen<br />
- eine spannende Auseinandersetzung<br />
mit diesem hochaktuellen Thema<br />
ist garantiert.<br />
Information<br />
Wer die kommende <strong>AGIT</strong> (2.-4. Juli<br />
2003) besuchen möchte, kann sich<br />
über <strong>Detail</strong>s unter www.agit.at <strong>im</strong><br />
Internet informieren.<br />
E.E.
BA/CA Leasing finanziert Kunsthaus Graz<br />
„Haus von Weltruf“<br />
Das Kunsthaus Graz entsteht an der<br />
Ecke Südtirolerplatz/Lendkai. Die Londoner<br />
Architekten Peter Cook <strong>und</strong><br />
Colin Fournier schaffen mit ihrem Projekt<br />
<strong>im</strong> historischen Stadtkern von Graz<br />
ein markantes Zeichen, das Tradition<br />
<strong>und</strong> Moderne in ein Spannungsverhältnis<br />
bringt. Für den Bau wurde bewusst<br />
ein Standort genau gegenüber der Altstadt<br />
gewählt, der als Brückenkopf zur<br />
Murvorstadt fungieren soll. Es setzt<br />
einen prägnanten Startpunkt für eine<br />
<strong>neu</strong>e Grazer Kulturachse, die sich dann<br />
vom Kunsthaus über den Mursteg zur<br />
Neuen Galerie <strong>und</strong> dem Stadtmuseum<br />
bis hin zum soeben entstehenden<br />
Museum für Volksk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der Universität<br />
ziehen wird. „Das Kunsthaus<br />
Graz wird ein internationaler, moderner<br />
<strong>und</strong> zeitgenössischer Ausstellungsraum<br />
sein <strong>und</strong> passt damit genau in<br />
unsere Firmenphilosophie – modern,<br />
offen <strong>und</strong> international,“ erklärt Mag.<br />
Klaus Klampfl, Leiter der Geschäftsstelle<br />
Graz der BA/CA-Leasing, die<br />
damit auch die Gelegenheit wahrn<strong>im</strong>mt,<br />
einen wichtigen Beitrag zur<br />
Europäischen Kulturstadt 2003 zu leisten.<br />
Ein Haus von Weltruf<br />
entsteht in Graz<br />
Das bestätigt auch der Grazer Finanz<strong>und</strong><br />
Kulturstadtrat Siegfried Nagl: „Das<br />
Kulturstadtjahr ist bereits <strong>im</strong> Vorfeld<br />
eine riesige Chance. Einerseits für die<br />
beteiligten Unternehmen, die dadurch<br />
einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung<br />
erleben <strong>und</strong> <strong>viele</strong> zusätzliche<br />
Arbeitsplätze schaffen können. Andererseits<br />
aber auch für die Stadt Graz,<br />
die damit zeigen kann, welche Entwicklungen<br />
in dieser Stadt – mit Hilfe<br />
von engagierten Partnern – überhaupt<br />
möglich sind.“ Zur zukünftigen Verwendung:<br />
„Es wird ein Haus von Weltruf<br />
werden, in dem wir zeitgenössische<br />
moderne Kunst präsentieren. Außerdem<br />
sollen die ,Camera Austria’ <strong>und</strong><br />
eine Medienplattform <strong>im</strong> Kunsthaus<br />
untergebracht werden.“<br />
BA/CA-Leasing:<br />
Alles aus einer Hand<br />
Mit dem Bau des Kunsthauses wurde<br />
bereits <strong>im</strong> Sommer letzen Jahres<br />
begonnen, die Fertigstellung ist für<br />
September 2003 vorgesehen. Zum<br />
Gelingen dieses Projekts tragen drei<br />
Partner entscheidend bei: Einerseits die<br />
Stadt Graz, die dem Kulturstadtjahr<br />
2003 damit auch ein bauliches Denkmal<br />
setzt, andererseits graz2003, wo<br />
man sich bereits intensiv mit der Nutzung<br />
des Kunsthauses für zeitgenössische<br />
Kunst auseinandersetzt <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt die Bank Austria Creditanstalt<br />
Leasing, die das Finanzierungsvolumen<br />
von 29 Millionen Euro übernommen<br />
Wirtschafts-Info<br />
2003 erhält Graz am Murufer ein <strong>neu</strong>es architektonisches Wahrzeichen: Das Kunsthaus<br />
Graz. <strong>Der</strong> Bau des Kunsthauses, den man von der Grazer Hauptbrücke oder <strong>im</strong> Internet<br />
via Webcam unter www.graz03.at verfolgen kann, prägt derzeit das Stadtbild.<br />
Finanziert wird das Projekt von der Bank Austria Creditanstalt Leasing, das<br />
Finanzierungsvolumen beträgt r<strong>und</strong> EUR 29 Millionen.<br />
Modell des Kunsthaus Graz<br />
hat. „Wir fungieren in diesem Zusammenhang<br />
nicht nur als Finanzdienstleister,<br />
sondern übernehmen auch die<br />
begleitende Gesamtbaukontrolle für<br />
den Hochbau“, erklärt Klampfl. Damit,<br />
so streicht der Leasingexperte hervor,<br />
profitiere die Kunsthaus Graz AG von<br />
einem umfassenden <strong>und</strong> maßgeschneiderten<br />
Leasingpaket. „Unsere Qualitäts-,<br />
Termin- <strong>und</strong> Kostenkontrolle garantieren<br />
eine transparente Umsetzung sowie<br />
reibungslose finanzielle <strong>und</strong> organisatorische<br />
Abläufe“, so Klampfl. Im<br />
Bereich der Finanzierung <strong>und</strong> Abwicklung<br />
von Groß<strong>im</strong>mobilien besitzt die<br />
BA/CA-Leasing langjähriges Know-how<br />
<strong>und</strong> internationale Erfahrungen. In<br />
zahlreichen Projekten hat der österreichische<br />
Leasing-Marktführer bereits<br />
bewiesen, wofür er steht: Kompetenz,<br />
Fairness <strong>und</strong> Verlässlichkeit. „Mit unserem<br />
maßgeschneiderten Finanzierungsmodell<br />
für das Kunsthaus haben wir<br />
die Stadt Graz von unseren Leistungen<br />
überzeugt. Sie hat sich einst<strong>im</strong>mig für<br />
uns als Finanzierungspartner entschieden“,<br />
freut sich Klampfl. Das Angebot<br />
der BA/CA-Leasing besticht eindeutig<br />
durch eine langfristige Finanzierung<br />
<strong>und</strong> einem umfassenden Service. „Die<br />
Stadt Graz hat die Vorzüge des Leasings<br />
gegenüber anderen Finanzierungsformen<br />
erkannt,“ so Klampfl.<br />
Informationen:<br />
Bank Austria Creditanstalt Leasing<br />
GmbH, Geschäftsstelle Graz<br />
Nikolaiplatz 4<br />
A-8020 Graz,<br />
Tel.: 0316/ 81 83 60-10<br />
e-mail:<br />
klaus.klampfl@leasaustria.com<br />
Internet: www.leasaustria.com<br />
KOMMUNAL 63<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
ABB AG, Building & Manufacturing Systems<br />
A-1810 Wien, Wienerbergstraße 11B<br />
Tel.: 01/601 09-2559 office@at.abb.com<br />
64 KOMMUNAL<br />
Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />
Das Warten verschönern<br />
BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />
in Österreich führendes Unternehmen<br />
<strong>im</strong> Bereich WinterGartenbau <strong>und</strong><br />
ObjektBau in Glas/Alu/Holz. Im<br />
modern-alpenländischen Stil gebaut<br />
wird die stabile Holzkonstruktion<br />
samt Schalung, Innensitzbank <strong>und</strong><br />
Dacheindeckung (Alpendachstein)<br />
auf die bauseits errichtete F<strong>und</strong>amentplatte<br />
montiert.<br />
Die Frontverglasung ist wie die beiden<br />
Seitenflächen in 10 mm ESG<br />
Funktionell, sicher <strong>und</strong> effizient<br />
Die opt<strong>im</strong>ale Beleuchtung von komplexen Gebäuden <strong>und</strong> Anlagen erfordert intensives<br />
Know-how <strong>und</strong> Technik. Unsere Installationen haben funktionelle <strong>und</strong> umweltverträgliche<br />
Anforderungen zu erfüllen <strong>und</strong> bieten die wirtschaftlichste Energielösung<br />
an.<br />
Ein individuell gestaltetes Lichtdesign ist entscheidend für den<br />
ersten <strong>und</strong> bleibenden Eindruck.<br />
Gute Beleuchtung ist für Produktivität <strong>und</strong> Komfort wesentlich.<br />
Sie haben damit die Möglichkeit, die Effizienz für Anwender, Unternehmer <strong>und</strong> Investoren<br />
zu erhöhen <strong>und</strong> gleichzeitig Ihre Kosten zu senken.<br />
Wir planen – liefern – errichten – warten/servicieren:<br />
● Außen- <strong>und</strong> Effektbeleuchtungsanlagen<br />
● Betriebsführungsmanagement für Außenbeleuchtungsanlagen<br />
● Verkehrsinformationssysteme, Parkleitsysteme<br />
● Tunnelbetriebsausrüstungen <strong>und</strong> Systeme<br />
Ihr Partner für <strong>neu</strong>e Investitionen sowie<br />
Modernisierungen, Renovierung <strong>und</strong> Service<br />
tativ hochwertige Ausführung der<br />
Wartehäuschen von BAUMANN/-<br />
GLAS. Das Wartehäuschen wird in<br />
zwei Größen hergestellt, weiters werden<br />
Vorgaben <strong>im</strong> Bereich der Farbgestaltung<br />
von Holz- <strong>und</strong> Metallteilen<br />
gerne berücksichtigt.<br />
Informationen:<br />
E.E.<br />
Wartehäuschen aus Holz, Alu <strong>und</strong> Glas<br />
von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />
BAUMANN/GLAS/1886<br />
opt<strong>im</strong>al in das Ortsbild<br />
Prok. Johann TAUBÖCK<br />
Sicherheitsglas ausgebil- 4342 BAUMGARTENBERG<br />
Variante 1: € 5.069,- exkl.MwSt. Variante 2: € 4.752,- exkl.MwSt. det. Pulverbeschichtete Tel.: 07269/75 61 -261<br />
Länge: 4180mm<br />
Breite: 1500mm<br />
Länge: 3180mm Blechteile komplettieren j. tauboeck@baumann-glas.at<br />
Breite: 1500mm die technisch <strong>und</strong> quali
JOHN DEERE Kommunaltraktor Serie 4000<br />
Seit 1988 gibt es einen <strong>neu</strong>en Lehrplan<br />
in der Schule, mit der Spezialisierung<br />
auf zwei Ausbildungszweige – Erwerbsgartenbau<br />
<strong>und</strong> Garten- <strong>und</strong> Landschaftsgestaltung.<br />
Für diese Ausbildungen<br />
kann der 4200er JOHN DEERE<br />
Kompakttraktor opt<strong>im</strong>al eingesetzt<br />
werden. Die Schüler können <strong>im</strong> praktischen<br />
Unterricht, den Umgang mit<br />
einem vielseitig einsetzbaren <strong>und</strong> leistungsstarken<br />
Gerät erlernen. Neben<br />
dem Schulbetrieb wird der <strong>neu</strong>e JOHN<br />
DEERE Traktor für alle Arbeiten am<br />
Gelände der Gartenbauschule eingesetzt“,<br />
erläutert Dipl. Ing. Gottfried<br />
Kellner. Gärtnermeister Förster, der seit<br />
10 Jahren Abteilungsleiter Stellvertreter<br />
für den Bereich Zierpflanzen <strong>im</strong><br />
Freiland ist <strong>und</strong> der sich auch mit der<br />
Wartung der Geräte beschäftigt, ist mit<br />
dem JOHN DEERE Kompakttraktor<br />
sehr zufrieden. Herr Förster meint, dass<br />
dieses Gerät den Ansprüchen der<br />
Schule am besten entspricht.<br />
„Mit dem 26 PS Diesel-Motor ist es<br />
eines unserer stärksten Geräte der <strong>im</strong><br />
Bereich Gartenbau verwendet wird.<br />
Ausschlaggebend für den Kauf des<br />
4200er JOHN DEERE Kompakttraktor<br />
waren die verschiedenen Einsatzbereiche<br />
z. B.: kann man Anhänger ziehen<br />
<strong>und</strong> kippen aber auch für den Wintereinsatz<br />
mit Schneeschild <strong>und</strong> Streugerät<br />
eignet sich das Gerät opt<strong>im</strong>al.<br />
Wie man sieht kann man den JOHN<br />
DEERE Kompakttraktor 4200 zu jeder<br />
Jahreszeit einsetzen. Mit seinem 2-<br />
Pedal Twin-Touch Hydrostat ist dieser<br />
kleine Flüsterdiesel unübertroffen in<br />
Punkto Hubleistung, Wendigkeit,<br />
Hydraulikleistung <strong>und</strong> Bedienungskomfort.<br />
Und mit den zahlreichen Anbaugeräten<br />
ist er ein Universalgenie für<br />
jede Jahreszeit“, präsentiert Herr Förster<br />
vor dem Garten Pavillion der Gartenbauschule<br />
Schönbrunn.<br />
Neue Produktinformation: Vor einigen<br />
Wochen wurde die <strong>neu</strong>e Kompakttraktoren-Serie<br />
4010 mit „Load Match“<br />
Wirtschafts-Info<br />
Die Gartenbauschule<br />
Schönbrunn setzt auf<br />
John Deere<br />
<strong>Der</strong> Direktor Dipl. Ing. Gottfried Kellner, von der höheren B<strong>und</strong>eslehr- <strong>und</strong> Versuchsanstalt<br />
für Gartenbau in Schönbrunn, hat sich vor einem Jahr für den Kauf eines<br />
JOHN DEERE 4200 Kompakttraktors mit 26 PS entschieden. „Da hier die Elite der<br />
Gärtner <strong>und</strong> Landschaftspfleger ausgebildet wird, sollen Sie auch die besten<br />
Geräte <strong>im</strong> Unterricht verwenden.<br />
Dipl Ing. Gottfried Kellner (rechts) <strong>und</strong> Herr Förster (links) sind mit den JOHN DEERE<br />
4200 Kompakttraktor äußerst zufrieden.<br />
– Lastabhängige Regelung des<br />
Hydrostaten für eine konstante Motordrehzahl<br />
<strong>und</strong> „Speed Match“ – Elektrische<br />
Geschwindigkeitsarretierung mit<br />
Min<strong>im</strong>algeschwindigkeit von bis zu<br />
300m/h vorgestellt. Es gibt in Summe<br />
6 Modelle 4010 mit 18 PS bis 4710 mit<br />
48 PS.<br />
Informationen:<br />
Nähere Informationen erhalten Sie<br />
bei Ihrem JOHN DEERE Vertriebspartner<br />
oder unter der Ökotech<br />
Info Tel. Nr. 02782/821 33-603<br />
KOMMUNAL 65<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Steirische Ferngas<br />
Kompetenter Partner für Contracting<br />
Contracting ist eine Dienstleistung der<br />
Steirischen Ferngas, in der die Basisleistung<br />
der Energielieferung um das komplette<br />
Energiemanagement der Wärme<strong>und</strong><br />
Energieversorgung erweitert wird.<br />
Fünf Modelle bieten unseren Contracting-K<strong>und</strong>en<br />
klare Vorteile:<br />
Anlagen-Contracting<br />
- ideal für <strong>neu</strong>e Energieanlagen<br />
Dabei übern<strong>im</strong>mt die Steirische Ferngas<br />
die komplette Planung der <strong>neu</strong>en<br />
Anlage, sorgt für deren Finanzierung<br />
<strong>und</strong> Errichtung <strong>und</strong> in Folge auch für<br />
Betrieb <strong>und</strong> Wartung.<br />
Performance-Contracting<br />
-Modernisierung, die sich selbst<br />
rechnet<br />
Performance- oder Einspar-Contracting<br />
kann die Dämmung der Gebäudehülle<br />
<strong>und</strong>/oder die Modernisierung bestehen-<br />
GEMEINDEBEDIENSTETEN<br />
SCHUTZGESETZ<br />
DIE OPTIMALEN LÖSUNGEN FÜR IHRE SICHERHEIT<br />
NEU<br />
Innotech Arbeitsschutz GmbH -Bergfeldstraße 9 · A-4694 Ohlsdorf<br />
Tel.: 0043-7612-47600 Fax: 0043-7612-47600-47<br />
66 KOMMUNAL<br />
NEU<br />
DACH-<br />
FENSTER-<br />
FENSTER-<br />
ABSTURZSICHERUNG SICHERUNGSGELÄNDER ABSTURZSICHERUNG<br />
Für Altbau <strong>und</strong> Neubau<br />
INNOTECH<br />
Arbeitsschutz GmbH www.innotech1.at<br />
der Energieversorgungsanlagen umfassen.<br />
In jedem Fall übern<strong>im</strong>mt die Steirische<br />
Ferngas die Planung, Durchführung<br />
<strong>und</strong> Finanzierung der Maßnahmen. <strong>Der</strong><br />
Vorteil für den Contracting-Partner liegt<br />
darin, dass die Investitionen ganz oder<br />
teilweise über die Einsparung <strong>im</strong> Energieverbrauch<br />
finanziert werden.<br />
Betriebsführung<br />
- das Paket für bestehende Anlagen<br />
Die Steirische Ferngas bietet folgende<br />
Dienstleistungen an: ◆ Betrieb, Wartung,<br />
Störungsbehebung aus einer<br />
Hand <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr. ◆ Abrechnung<br />
für Betriebs- <strong>und</strong> Wärmekosten<br />
direkt mit dem Nutzer. ◆ weitere individuelle<br />
Dienstleistungslösungen<br />
Industrie-Contracting<br />
- das umfassende Energiemanagement<br />
Für Industrieunternehmen bietet die<br />
Das Aquaviva-Filtersystem macht´s möglich<br />
Schw<strong>im</strong>mteiche in Poolqualität<br />
Immer mehr<br />
Gemeinden<br />
errichten,<br />
bzw. ersetzen<br />
oder<br />
ergänzen<br />
ihre bisherigenklassischen<br />
„Pool-Schw<strong>im</strong>mbäder“<br />
durch Schw<strong>im</strong>mteiche, die<br />
durch kristallklares Badewasser<br />
<strong>und</strong> prächtige Wasserpflanzen<br />
bezaubern. Aber<br />
Vorsicht! Nicht jeder<br />
Schw<strong>im</strong>mteich erfüllt die<br />
Erwartungen, die man in ihn<br />
setzt. Starkes Algenwachstum<br />
oder andere Wasserverunreinigungen<br />
können den<br />
Badespaß empfindlich<br />
stören <strong>und</strong> oft nur mit chemischen<br />
Mitteln beseitigt<br />
werden. Ein Schw<strong>im</strong>mteich<br />
vom Aquaviva-Systempartner<br />
Steinbauer bietet klares,<br />
biologisch gereinigtes Wasser<br />
<strong>und</strong> hohen Badekomfort<br />
durch das einzigartige Aqua-<br />
Steirische Ferngas ein komplettes<br />
Energiemanagement mit folgenden<br />
Kernmodulen: Anlagenplanung, -<br />
errichtung <strong>und</strong> -finanzierung,<br />
Betriebsführung, Umweltdiagnostik<br />
<strong>und</strong> -management, Rechts- <strong>und</strong> Behördenmanagement,<br />
Energiebuchhaltung<br />
<strong>und</strong> Benchmarking.<br />
Industrie-Contracting umfasst <strong>im</strong> laufenden<br />
Betrieb die Bereitstellung sämtlicher<br />
Medien wie Wärme, Kälte,<br />
Kl<strong>im</strong>a, Notstrom <strong>und</strong> Haustechnik.<br />
Informationen:<br />
Steirische Ferngas-<br />
Aktiengesellschaft<br />
Contracting<br />
Gaslaternenweg 4<br />
A-8041 Graz<br />
Info-Line: 0316/476 - 588 06<br />
contracting@steirische.ferngas.at<br />
www.steirische.ferngas.at<br />
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Filtersystem.<br />
Fast jede individuellabgest<strong>im</strong>mteGestaltung<br />
mit bis zu<br />
80% Badeflächenanteil<br />
ist möglich: vom Schw<strong>im</strong>mbecken<br />
mit getrennter Biofilter-Zone<br />
über reich<br />
bepflanzte Badebiotope bis<br />
zu öffentlichen Naturbädern.<br />
Planen Sie jetzt <strong>und</strong><br />
baden Sie schon <strong>im</strong> nächsten<br />
Sommer ganz natürlich.<br />
Informationen:<br />
Steinbauer GmbH<br />
Aquaviva-Schw<strong>im</strong>mteich-Systempartner<br />
Favoritenstr. 50<br />
A-1040 Wien<br />
Tel.: 01/505 80 10<br />
garten@steinbauer.at<br />
www.steinbauer.at<br />
E.E.<br />
E.E.
Lindner präsentierte <strong>neu</strong>e Traktorgeneration<br />
Riesenrummel um<br />
<strong>neu</strong>en Geotrac<br />
„Die Firma Lindner ist ein absoluter<br />
Vollprofi bei grün- <strong>und</strong> berglandwirtschaftlichen<br />
Nutzfahrzeugen. Die Bauern<br />
können sich glücklich schätzen,<br />
dass es dieses Unternehmen gibt“,<br />
erklärte Landwirtschaftsminister Wilhelm<br />
Molterer bei der Präsentation der<br />
<strong>neu</strong>en Lindner-Traktorengeneration am<br />
Freitag in K<strong>und</strong>l. Neben Molterer <strong>und</strong><br />
mehr als 400 Händlern aus dem In- <strong>und</strong><br />
Ausland kamen auch Tirols Landtags-<br />
Vizepräsident <strong>und</strong> Bauernb<strong>und</strong>-Chef<br />
Toni Steixner, Schi-Weltmeister Mario<br />
Matt, Stunt-Fahrer Johann Redl <strong>und</strong> die<br />
beiden Pflüger-Europameister Christian<br />
Fischereder <strong>und</strong> Martin Kirnstetter zu<br />
dem Event ins Tiroler Unterinntal.<br />
Wie Österreichs Landwirtschaft sei Lindner<br />
ein <strong>im</strong> internationalen Vergleich<br />
kleiner Player, der sich jedoch mit der<br />
Spezialisierung auf seine Kernkompetenz<br />
europaweit höchst erfolgreich<br />
schlagen würde, führte der Landwirtschaftsminister<br />
aus.<br />
Seine Nischenstrategie hat der Tiroler<br />
Landmaschinenhersteller mit den <strong>neu</strong>en<br />
Modellen Geotrac 83 <strong>und</strong> Geotrac 93<br />
weiter verfeinert. Mit<br />
einem Entwicklungsaufwand<br />
von 2,1 Millionen<br />
Euro wurde ein Traktor<br />
geschaffen, der haargenau<br />
den Anforderungen der<br />
Grünlandwirtschaft entspricht.<br />
Eigene Innovationen<br />
wurden mit einem<br />
<strong>neu</strong>en Zweifachlastschalt-<br />
Getriebe von ZF Steyr <strong>und</strong><br />
dem <strong>neu</strong>esten Perkins<br />
1100 Turbodieselmotor<br />
kombiniert.<br />
„Von außen schaut er aus wie der<br />
bekannte Geotrac, innen ist er jedoch<br />
ein gänzlich <strong>neu</strong>er Traktor“, urteilte die<br />
Fachwelt bei der Präsentation. Und<br />
stand am darauffolgenden Tag<br />
Schlange, um eine erste Probefahrt auf<br />
einem der zwei Prototypen zu unternehmen.<br />
Auf eingehendere Tests muss die Lindner-Fangemeinde<br />
noch warten: In Serienproduktion<br />
geht der „Neue“ erst <strong>im</strong><br />
September, erhältlich ist er dann ab<br />
Oktober 2002.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Mehr als 400 Händler aus halb Europa <strong>und</strong> viel Prominenz kamen zur Präsentation des<br />
Geotrac 83/93 nach K<strong>und</strong>l. KOMMUNAL war für seine Leser exklusiv dabei.<br />
Fotos: Zangerl (Fa.Lindner)<br />
Weltmeisterlich: Neben Mario Matt<br />
setzen auch die beiden Pflüger-Europameister<br />
Christian Fischereder (2.v.r.)<br />
<strong>und</strong> Martin Kirnstetter (3.v.l.) auf den<br />
Lindner-Geotrac. Flankiert werden<br />
sie von Hermann Lindner, Wilhelm<br />
Molterer (l.) sowie Toni Steixner<br />
Hermann Lindner erklärt Toni Steixner (l.)<br />
<strong>und</strong> Wilhelm Molterer (r.) die Funktionsweise<br />
des Perkins 1104C-44.<br />
Informationen:<br />
Lindner Traktorenwerk<br />
GesmbH<br />
A-6250 K<strong>und</strong>l<br />
Tirol<br />
Tel.: 05338/ 74 20 -0<br />
Fax: 05338/ 74 20 - 41<br />
Web: www.linder-traktoren.at<br />
KOMMUNAL 67
Buch - Tipps<br />
Bedeutungswörterbuch<br />
Bedeutsam <strong>und</strong><br />
bedeutend<br />
Alle, die nicht wissen, ob<br />
ihre Probleme akut oder<br />
aktuell sind, sie einen Urlaub<br />
brauchen oder gebrauchen<br />
könnten oder ob ein Tapetenwechsel<br />
für sie ideal oder<br />
ideell wäre, sind be<strong>im</strong><br />
„Bedeutungswörterbuch“ aus<br />
der Standardreihe „<strong>Der</strong><br />
Duden in 12 Bänden“ an der<br />
richtigen Adresse. Das Nachschlagewerk<br />
ist jetzt in 3.,<br />
<strong>neu</strong> bearbeiteter <strong>und</strong> erweiterter<br />
Auflage erschienen.<br />
<strong>Der</strong> um 300 Seiten verstärkte<br />
Band behandelt mit 18 500<br />
Stichwörtern, darunter 2 500<br />
Neuaufnahmen, den Gr<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Erweiterungswortschatz<br />
der deutschen Sprache <strong>und</strong><br />
bietet alle wesentlichen<br />
Informationen zu Wortschatz<br />
<strong>und</strong> Wortbedeutung. Äußerlich<br />
<strong>neu</strong> ist die übersichtliche<br />
Gestaltung des Wörterverzeichnisses,<br />
das die einzelnen<br />
Stichwörter großzügiger <strong>und</strong><br />
so für die Benutzerinnen <strong>und</strong><br />
Benutzer leichter erfassbar<br />
anordnet. Das <strong>neu</strong>e, zweifarbige<br />
Layout, die <strong>neu</strong>e Typographie<br />
<strong>und</strong> das praktische<br />
Griffregister machen das<br />
Nachschlagewerk noch<br />
benutzerfre<strong>und</strong>licher. Mit<br />
dem <strong>neu</strong> aufgelegten<br />
„Bedeutungswörterbuch“<br />
liegt jetzt die komplette<br />
Dudenreihe in <strong>neu</strong>er Rechtschreibung<br />
vor.<br />
Information<br />
„<strong>Der</strong> Duden in 12 Bänden“,<br />
„Das Bedeutungswörterbuch“;<br />
www.duden.de/<br />
68 KOMMUNAL<br />
Redewendungen<br />
Nicht auf den<br />
M<strong>und</strong> gefallen<br />
Für wen Redewendungen<br />
wie Eulen nach Athen tragen,<br />
tote Hose, das Kind mit dem<br />
Bade ausschütten oder<br />
Spießruten laufen noch<br />
böhmische Dörfer sind, dem<br />
hilft ein Blick in den <strong>neu</strong>en<br />
Band „Duden – Redewendungen“<br />
weiter. Das Wörterbuch<br />
der deutschen Idiomatik<br />
informiert in 2., <strong>neu</strong> bearbeiteter<br />
<strong>und</strong> aktualisierter<br />
Auflage über Herkunft <strong>und</strong><br />
Bedeutung von über 10 000<br />
festen Wendungen, Redensarten<br />
<strong>und</strong> Sprichwörtern,<br />
darunter auch r<strong>und</strong> 880 Neuaufnahmen<br />
wie dumm gelaufen,<br />
lass stecken oder bis der<br />
Arzt kommt. Auch äußerlich<br />
hat sich etwas verändert. <strong>Der</strong><br />
Band erscheint, entsprechend<br />
der äußeren Gestaltung der<br />
gesamten zwölfbändigen<br />
Duden-Standardreihe, in<br />
<strong>neu</strong>em, zweifarbigem Layout<br />
<strong>und</strong> <strong>neu</strong>er Typographie.<br />
Benutzerfre<strong>und</strong>lich wurden<br />
alle Stichwörter großzügiger<br />
<strong>und</strong> leichter erfassbar angeordnet.<br />
Dieser Dudenband erklärt<br />
kompetent <strong>und</strong> leicht verständlich<br />
Redewendungen in<br />
ihrer Bedeutung, Herkunft<br />
<strong>und</strong> Anwendung.<br />
Das Buch<br />
Duden – Redewendungen<br />
(Band 11), 2., <strong>neu</strong> bearbeitete<br />
<strong>und</strong> aktualisierte<br />
Auflage 2002, ca. 960 Seiten,<br />
ISBN 3-411-04112-9<br />
Geb<strong>und</strong>en, Format 13,4<br />
mal 19,0 cm, Ladenpreis:<br />
22,10 €, Dudenverlag<br />
Mannhe<strong>im</strong>, Leipzig, Wien,<br />
Zürich 2002<br />
Zitate <strong>und</strong> Aussprüche<br />
Wenn schon,<br />
dann richtig<br />
Ob man es sprachlich lieber<br />
mit Humphrey Bogart (Ich<br />
seh dir in die Augen, Kleines!)<br />
oder Goethe (Mein schönes<br />
Fräulein, darf ich wagen, meinen<br />
Arm <strong>und</strong> Geleit Ihr anzutragen?)<br />
hält, ist eine Frage<br />
des persönlichen Stils. Das<br />
Zitieren selbst ist nicht beliebig.<br />
Hier gilt: Wenn schon,<br />
dann richtig <strong>und</strong> gekonnt! Für<br />
alle, die ihr Wissen über geflügelte<br />
Worte <strong>und</strong> gängige Aussprüche<br />
auffrischen wollen<br />
<strong>und</strong> originelle Pointen für<br />
Texte <strong>und</strong> Reden suchen,<br />
empfiehlt sich der Band<br />
„Zitate <strong>und</strong> Aussprüche“, der<br />
jetzt in 2., <strong>neu</strong> bearbeiteter<br />
<strong>und</strong> aktualisierter Auflage<br />
erschienen ist. <strong>Der</strong> Titel<br />
umfasst r<strong>und</strong> 7 500 allgemein<br />
bekannte <strong>und</strong> häufig<br />
gebrauchte klassische <strong>und</strong><br />
moderne Zitate. Mit berücksichtigt<br />
für die Neuauflage<br />
wurden Zitate aus Film, Fernsehen<br />
<strong>und</strong> Werbung.<br />
Das Wörterbuch erläutert die<br />
Herkunft der Zitate, verweist<br />
auf ihren ursprünglichen<br />
Zusammenhang <strong>und</strong><br />
beschreibt den späteren <strong>und</strong><br />
heutigen Gebrauch. <strong>Der</strong> Band<br />
eignet sich nicht nur zum<br />
Nachschlagen, sondern bietet<br />
dank dem <strong>im</strong>mensen F<strong>und</strong>us<br />
an Aussprüchen <strong>und</strong> Weisheiten<br />
tollen Lesestoff zum<br />
Schmökern.<br />
Das Buch<br />
Duden - Zitate <strong>und</strong> Aussprüche<br />
(Band 12), 960<br />
Seiten, ISBN 3-411-<br />
04122-6, Dudenverlag<br />
Mannhe<strong>im</strong>, Leipzig, Wien,<br />
Zürich 2002<br />
Termin<br />
Studeienreise 2002<br />
Altersversorgung<br />
<strong>und</strong> Altenarbeit<br />
Die Themen „Altersvorsorger“<br />
<strong>und</strong> „Altenarbeit“ sind<br />
in aller M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> stehen<br />
deshalb <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />
einer Sozialpolitischen Studienreise.<br />
Organisiert wird<br />
die Reise vom 11. bis 14.<br />
September 2002 vom Institut<br />
für Sozialdienste /IfS)<br />
<strong>und</strong> vom Vorarlberger<br />
Gemeindeverband.<br />
Inhaltlich Schwerpunkte<br />
sind:<br />
◆ Altenarbeit in der Schweiz<br />
<strong>und</strong><br />
◆ <strong>neu</strong>e Modelle der Kooperation<br />
zwischen ambulanter<br />
<strong>und</strong> stationärer<br />
Betreuung sowie<br />
◆ Kooperationsmodelle in<br />
privaten oder öffentlichen<br />
Bereichen<br />
Am 11. September ist<br />
Abfahrt be<strong>im</strong> Landhaus Bregenz,<br />
ab 900 Uhr steht ein<br />
Besuch be<strong>im</strong> Tertianum in<br />
Neutal in Berlingen<br />
(Schweiz) auf dem Programm.<br />
CEO Renè Künzli<br />
wird dort ein Referat zu den<br />
Themen Neue Alterskultur,<br />
Ethik, Lbeen <strong>und</strong> Wohnen<br />
<strong>im</strong> Alter, Gerontologie mit<br />
Vernetzungen (Kooperationen<br />
mit nachbarlichem Pflegehe<strong>im</strong>,<br />
Mahlzeiten,<br />
Wäscherei etc.) halten <strong>und</strong><br />
er wird dioe Position der<br />
Tertianums zur Sterbehilfe<br />
darlegen.<br />
Weitere Programmpunkte<br />
der 3-tätigen Reise sind<br />
Besuche <strong>im</strong> Rathaus Basel<br />
mit einem Überblick über<br />
die Altersbetreuung in Basel-<br />
Stadt sowie der Besuch des<br />
Geriatrie-Kompetenzzentrums<br />
„Felix Platter Spital“.<br />
Information <strong>und</strong> Anmeldung:<br />
Institut für Sozialdienste,<br />
Franz Abbrederis, Schedlerstraße<br />
10, 6900 Bregenz,<br />
Fax: 05574/45 187-21 oder<br />
www.gemeindehaus.at/doc<br />
ument/gem_213.asp
BWT: UV-Licht als kontinuierliche Ke<strong>im</strong>barriere<br />
Sek<strong>und</strong>enschnelle<br />
Desinfektion des Trinkwassers<br />
Eine wachsende Zahl von Kommunen<br />
<strong>und</strong> Industrie-Unternehmen setzt zur<br />
Desinfektion von Trinkwasser auf die<br />
UV-Technologie. Die Vorteile: Ohne<br />
den Einsatz chemischer Hilfsstoffe<br />
erhält der Anwender ein hygienisch<br />
einwandfreies, hochwertiges Trinkwasser.<br />
<strong>Der</strong> Mineraliengehalt bleibt<br />
unbeeinträchtigt <strong>und</strong> das Wasser<br />
behält seinen frischen, natürlichen<br />
Geschmack. Die konzentrierten UV-<br />
Strahlen verändern das Erbgut, die<br />
DNA wird punktuell inaktiviert.<br />
Dadurch haben Ke<strong>im</strong>e keine Lebens<strong>und</strong><br />
Vermehrungsfähigkeit mehr. Zur<br />
UV-Desinfektion bedarf es keiner langen<br />
Verweilzeiten, da die beschriebenen<br />
Vorgänge innerhalb von Sek<strong>und</strong>en<br />
ablaufen. Aber nicht nur der Zeitvorteil<br />
ist bemerkenswert. Die UV-Bestrahlung<br />
ist zudem ein äußerst umweltfre<strong>und</strong>liches<br />
Desinfektionsverfahren. Es ist also<br />
bestens zur Behandlung von Trinkwasser<br />
geeignet. Die Anlage ist einfach zu<br />
bedienen <strong>und</strong> es sind keine Zwi-<br />
Die Wendigkeit eines Traktors ist in <strong>viele</strong>n<br />
Anwendungsfällen höchst gefordert,<br />
jedoch nicht leicht zu bekommen.<br />
VALTRA hat Abhilfe geschaffen.<br />
X - der Knicktraktor<br />
<strong>Der</strong> X ist ein Knicktraktor auf der Basis<br />
eines normalen VALTRA Serientraktors.<br />
Be<strong>im</strong> X wurde der in der Traktormitte<br />
befindliche Stahl-Chassistank abgeändert<br />
<strong>und</strong> davor ein Knickgelenk integriert.<br />
Somit wird der Traktor nicht<br />
mehr über die Vorderachse gelenkt,<br />
sondern über das mittige Knickgelenk.<br />
Unerreichte Wendigkeit<br />
<strong>Der</strong> Effekt ist, dass die Wendigkeit dieser<br />
Maschine durch keinen anderen<br />
Traktor erreicht wird <strong>und</strong> so in speziellen<br />
Bereichen wie z.B. Forst oder Kommunal<br />
aber auch Landwirtschaft erfolgreich<br />
eingesetzt wird.<br />
Alle übrigen Baukomponenten entsprechen<br />
einem normalen VALTRA Standardtraktor<br />
mit allen deren Vorzügen.<br />
Bewades-UV-<br />
Desinfektionsanlage<br />
als<br />
sichere Ke<strong>im</strong>barriere<br />
für<br />
Trinkwasserinstallation<br />
schenbehälter erforderlich, die UV-<br />
Behandlung kann direkt in der Rohrleitung<br />
eingesetzt werden.<br />
Informationen:<br />
BWT AG<br />
Walter-S<strong>im</strong>mer-Str. 4<br />
5310 Mondsee<br />
Tel.: 062 32/5011-0<br />
E-Mail: office@bwt.at<br />
Internet: www.bwt.at<br />
VALTRA a la carte - Beste Lösungen für Kommunen<br />
<strong>Der</strong> „bewegliche“ Traktor<br />
Den X gibt es in der 4 Zylinder-Version<br />
mit 100, 110 oder 120 PS.<br />
Besticht durch Wendigkeit, die kein<br />
anderer Traktor erreicht. <strong>Der</strong> X von Valtra.<br />
Informationen:<br />
Valtra GesmbH<br />
Grautschenhof 24<br />
8684 Spital am Semmering<br />
Tel. 03853/348<br />
Fax: 03853/348-48<br />
email: valtra@netway.at<br />
Internet: www.valtra.at<br />
Foto: BWT, Mondsee<br />
E.E.<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
KOMMUNAL 69
Wirtschafts-Info<br />
NÖ Bürgerservice-Telefon der NÖ Landesregierung <strong>und</strong> ringo<br />
Schnelle Hilfe bei<br />
Behördenfragen<br />
Keine Wartezeiten <strong>und</strong> umfassende Hilfestellung in behördlichen Angelegenheiten in<br />
ganz Niederösterreich verspricht das <strong>neu</strong>e NÖ Bürgerservice-Telefon. Unter der<br />
Telefonnummer 02742 / 9005 9005 erhalten K<strong>und</strong>en jede gewünschte<br />
Auskunft – von der Fischereikarte bis zur Wohnbauförderung.<br />
Eingerichtet wurde<br />
die Telefonhotline<br />
von der NiederösterreichischenLandesregierung,<br />
die<br />
Beantwortung der<br />
Anfragen liegt be<strong>im</strong><br />
Call Center ringo,<br />
einem Tochterunternehmen<br />
der Siemens<br />
AG Österreich.<br />
„Die <strong>neu</strong>e<br />
Servicetelefonummer<br />
bringt die<br />
öffentliche Verwaltung Niederösterreichs<br />
einen grossen Schritt näher zum Bürger“,<br />
erläutert Landesrat Ernest Gabmann<br />
die E-Government-Strategie der<br />
Niederösterreichischen Landesregierung.<br />
DI Herbert Götz, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
ringo ergänzt: „Im Schnitt rechnen<br />
wir mit 700 Anrufen pro Tag. Und jeder<br />
Bürger bekommt eine konstante Servicequalität“.<br />
Telefonisch erreichbar ist die<br />
Service-Nummer von Montag bis Freitag<br />
von 7.00 Uhr bis 19.00 Uhr <strong>und</strong> Samstag<br />
von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr.<br />
Rasche <strong>und</strong> kompetente<br />
Antwort<br />
12 ringo-Mitarbeiter beantworten alle<br />
Anfragen <strong>und</strong> Beschwerden zu behördlichen<br />
Themenstellungen, wie Wohnbauförderung,<br />
Schülerbeihilfe, Familienpass<br />
<strong>und</strong> Freifahrten mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. Die Call Center-Agents<br />
wissen auch, ob der Anrufer einen<br />
best<strong>im</strong>mten Mitarbeiter der niederösterreichischen<br />
Landesregierung erreichen<br />
wollte <strong>und</strong> die entsprechende Telefondurchwahl<br />
besetzt ist. Dazu wurde die<br />
70 KOMMUNAL<br />
Wolfgang Duffek,<br />
Geschäftsführer<br />
von ringo.<br />
Telefonanlage von ringo in das Telefonnetz<br />
der Niederösterreichischen Landesregierung<br />
integriert. Und damit das<br />
telefonische Auskunftsservice <strong>im</strong>mer<br />
gleich gut bleibt, werden die Call Center-Mitarbeiter<br />
intensiv geschult, be<strong>im</strong><br />
telefonischen Auskunftsgespräch persönlich<br />
betreut <strong>und</strong> in anonymen<br />
Testanrufen auf die Probe gestellt.<br />
Wissensdatenbank mit<br />
4000 Informationsseiten<br />
Nahezu alle Antworten auf Bürgerfragen<br />
finden die ringo-Mitarbeiter in<br />
einer elektronischen Wissensdatenbank,<br />
die speziell für das NÖ Bürgerservice-<br />
Telefon angelegt wurde. Die Inhalte<br />
werden in monatlichen Redaktionssitzungen<br />
gemeinsam mit Experten der<br />
Niederösterreichischen Landesregierung<br />
<strong>und</strong> den ringo-EDV-Administratoren<br />
aktualisiert. Jede telefonische Anfrage<br />
wird in diese Datenbank eingepflegt –<br />
diese Informationen werden nach Häufigkeit<br />
geordnet <strong>und</strong> alle 15 Minuten<br />
automatisch aktualisiert. So erscheinen<br />
die häufigsten Fragen mit Antworten<br />
bei der Informationssuche <strong>im</strong>mer als<br />
Erstes.<br />
One Stop-Government<br />
Die Niederösterreichische Landesregierung<br />
verwirklicht mit diesem Projekt<br />
einen weiteren Schritt zu mehr Bürgernähe<br />
<strong>und</strong> Vereinfachung von<br />
behördlichen Prozessen. „Künftig werden<br />
bei einer einzigen Stelle alle<br />
behördlichen Angelegenheiten erledigt<br />
werden können. Und gleich über den<br />
ersten Kontakt – sei es über Telefon, E-<br />
Mail oder per Post – wird der Behördenweg<br />
in Gang gebracht.“, erläutert Landesrat<br />
Ernest Gabmann. Und DI Herbert<br />
Götz fügt hinzu: „Wir können dem Bürger<br />
jetzt schon erweiterte Öffnungszeiten<br />
<strong>und</strong> mehrere Kommunikationskanäle<br />
bieten. Denn Bürgerservice des<br />
21. Jahrh<strong>und</strong>erts wird unabhängig von<br />
Uhrzeit <strong>und</strong> Aufenthaltsort passieren“.<br />
Das Call Center als<br />
Visitenkarte<br />
Als Tochterunternehmen der Siemens<br />
AG Österreich ist ringo der einzige<br />
Telekommunikationsanbieter, der seinen<br />
K<strong>und</strong>en Gesamtlösungen für professionellesKommunikationsmanagement<br />
anbieten kann – von technischer<br />
Einrichtung <strong>und</strong> Betrieb von Telefonanlagen<br />
bis zu Call Center-Dienstleistungen,<br />
wie Telefonvermittungs- <strong>und</strong> Help-<br />
Desk-Leistungen, Dispatching (das<br />
Koordinieren von Aussendienstmitarbeitern)<br />
<strong>und</strong> Telemarketing. ringo bietet<br />
sein Dienstleistungsportfolio einer<br />
breiten K<strong>und</strong>enschicht an: behördlichen<br />
Institutionen, Banken, Versicherungen,<br />
aber auch Speditionen bei der<br />
Abwicklung ihrer logistischen Aufgaben.<br />
Informationen:<br />
ringo<br />
Wolfgang Duffek<br />
Tel.: 0800 - 80 90 80<br />
wolfgang.duffek@ringocall.at<br />
E.E.
Mobilfunk<br />
FMK-Newsletter<br />
mit Good News<br />
Mit der ersten Ausgabe der „FMK-News“ macht das<br />
Forum Mobilkommunikation aktuelle Informationen<br />
zum Thema „Mobilfunk <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ noch leichter<br />
zugänglich.<br />
Mobile Kommunikation ist ein wichtiger<br />
Teil unseres Alltags geworden. In<br />
Österreich telefonieren heute schon<br />
mehr als drei Viertel der Bevölkerung<br />
mit dem Handy – <strong>im</strong> Berufsleben wie<br />
auch privat. Obwohl der Nutzen des<br />
Handys nicht in Frage gestellt wird, ist<br />
die Sicherheit des Mobilfunks heute<br />
für <strong>viele</strong> Menschen ein wichtiges<br />
Thema. Und gerade jetzt, wo mit dem<br />
Aufbau der dritten Mobilfunkgeneration<br />
UTMS ein <strong>neu</strong>es Kommunikationszeitalter<br />
beginnt, ist der Informationsbedarf<br />
erheblich. Mit dem <strong>neu</strong>en<br />
Newsletter, der sowohl gedruckt als<br />
auch in elektronischer Form verfügbar<br />
ist, will das Forum Mobilkommunikation<br />
hierzu sein Informationsangebot<br />
erweitern <strong>und</strong> einen positiven Beitrag<br />
zur Versachlichung r<strong>und</strong> um das<br />
Thema „Mobilfunk <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“<br />
leisten.<br />
Forschungen bestätigen:<br />
Mobilfunk ist sicher<br />
Vorweg gesagt: Aktuelle Studien <strong>und</strong><br />
Forschungsbewertungen bestätigen<br />
einmal mehr, dass von elektromagnetischen<br />
Feldern, wie sie <strong>im</strong> Mobilfunk<br />
verwendet werden, keine ges<strong>und</strong>heitlich<br />
bedenklichen Effekte ausgehen.<br />
Auch Prof. Jiri Silny, einer der bedeutendsten<br />
deutschen Experten für die<br />
biologische Wirkung von Hochfrequenzfeldern,<br />
sieht nach wie vor keine<br />
Beweise für eine Ges<strong>und</strong>heitsschädigung<br />
durch Mobilfunk. Wenn es<br />
tatsächlich eine Ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigung<br />
gäbe, müsste sie schon<br />
längst durch die seit Jahrzehnten<br />
arbeitenden Fernseh- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funksender<br />
eingetreten sein, meint Silny,<br />
Leiter des Forschungszentrums für<br />
Die erste Ausgabe der „FMK-News“<br />
elektromagnetische Umweltverträglichkeit<br />
der RWTH Aachen.<br />
(http://www.femu.rwth-aachen.de)<br />
Eine Studie dieses Forschungszentrums<br />
untermauert diese Aussage: Trotz<br />
intensiver Forschung gibt es bislang<br />
weiterhin keinen Beweis, dass Handys<br />
oder Mobilfunkanlagen die Ges<strong>und</strong>heit<br />
gefährden. Ausgewertet wurden 62<br />
wissenschaftliche Publikationen aus<br />
jüngster Zeit, die einen anerkannten<br />
Begutachtungsprozess durch unabhängige<br />
Experten durchlaufen hatten. Dieses<br />
Ergebnis deckt sich überdies mit<br />
Aussagen der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
(WHO), des Health Council of<br />
the Netherlands, des Internationalen<br />
Krebsforschungszentrums in Lyon <strong>und</strong><br />
anderer relevanter Organisationen. Die<br />
Untersuchung unterstützt darüber hinaus<br />
ausdrücklich die Einschätzung der<br />
deutschen Strahlenschutzkommission<br />
(SSK; http://www.ssk.de), die weder<br />
einen wissenschaftlichen Nachweis<br />
noch einen wissenschaftlichen Verdacht<br />
über Ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigungen<br />
durch Mobilfunk feststellt.<br />
✃<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Ihre Ansprechpartner:<br />
T-Mobile<br />
Mag. Margit Kropik<br />
e-mail:<br />
umwelt@t-mobile.at<br />
Mobilkom Austria<br />
Ing. Johann Jahrmann<br />
e-mail:<br />
umwelt@mobilkom.at<br />
Mag. Claudia Übellacker<br />
e-mail:<br />
umwelt@mobilkom.at<br />
Connect Austria/one<br />
Ing. Johann Killian<br />
e-mail:external.affairs@one.at<br />
tele.ring<br />
Melpomene Kriz<br />
e-mail: melpomene.<br />
kriz@telering.co.at<br />
Hutchison 3G Austria<br />
Ernest Gabmann<br />
e-mail:<br />
ernest.gabmann@h3g.at<br />
Allgemeine Informationen:<br />
Forum Mobilkommunikation<br />
Mag. Thomas Barmüller<br />
Mariahilfer Straße 37-39<br />
A-1060 Wien<br />
Tel.: 01/588 39-0<br />
e-mail: barmueller@fmk.at<br />
KOMMUNAL 71
Wirtschafts-Info<br />
>Alles aus einer Hand: Breitband-Komplettlösung<br />
>Datenhighway: Senden <strong>und</strong> Empfangen in Sek<strong>und</strong>enschnelle<br />
>Service: Laufende Traffic- <strong>und</strong> Kostenkontrolle <strong>im</strong> Internet<br />
>L eistungsstark: Die Plattform für Ihr Firmennetzwerk<br />
72 KOMMUNAL<br />
Business ADSL<br />
www.cybertron.at Infoline: 0810 400 505
Die Welt<strong>neu</strong>heit von Aebi: Terra Cut<br />
<strong>Der</strong> revolutionäre<br />
3x3 Geräteträger<br />
<strong>Der</strong> <strong>neu</strong>e hydrostatische<br />
3-Rad Geräteträger<br />
mit Allradantrieb<br />
Terracut Aebi<br />
TC07 ist ein von AZ-<br />
Tech <strong>neu</strong> konzipiertes<br />
<strong>und</strong> entwickeltes<br />
Arbeitsfahrzeug für<br />
den multifunktionalen<br />
Einsatz r<strong>und</strong> ums<br />
Jahr. Besonders für<br />
die Pflege <strong>und</strong> den<br />
Unterhalt der verschiedenstenGrünflächen<br />
in topogra-<br />
...lassen sich die verschiedenen Geräte...<br />
fisch anspruchsvollem Gelände. Hannes<br />
Ninaus – Verkaufsleiter der AZ-Tech ist<br />
vom Schnellwechsel-Anschluss begeistert.<br />
Dieser erlaubt es, die verschiedenen<br />
Geräte (Schlägelmäher, Sichelmäher,<br />
Mähbalken, Kehrbürste, Schneepflug,<br />
Schneefräse usw.) <strong>im</strong> Nu zu tauschen.<br />
Weil der Terracut Aebi TC07 vor<br />
allem der professionellen K<strong>und</strong>schaft in<br />
den Gemeinden, in Lohnunternehmen,<br />
auf Golfplätzen <strong>und</strong> in GaLaBau-Unternehmen<br />
dienen soll, kommen natürlich<br />
be<strong>im</strong> Terracut die, von den Aebi-Einachsern<br />
<strong>und</strong> zweiachsigen Geräteträgern<br />
(Terratrac) bekannten, typischen Eigenschaften,<br />
wie enorme Hangtauglichkeit,<br />
große Bodenschonung, Wendigkeit,<br />
Komfort <strong>und</strong> überdurchschnittliche Lei-<br />
stung <strong>und</strong><br />
Wirtschaftlichkeit,<br />
auch bei<br />
ihm voll zum<br />
Tragen. <strong>Der</strong><br />
hydrostatische<br />
Terracut Aebi<br />
TC07 ist in<br />
seiner Fahrzeug-Klasseüberdurchschnittlich<br />
Terracut Aebi TC07. Mit dem Schnell- hangtauglich.<br />
wechsel-Anschluss...<br />
Dazu tragen<br />
bei: der permanente<br />
3x3 Antrieb, das geringe<br />
<strong>und</strong> ausgewogen verteilte Gewicht,<br />
die gute Traktion, die Möglichkeit von<br />
Doppelrädern an der Front <strong>und</strong> die<br />
stabile Bodenauflage. <strong>Der</strong> Geräteaushub<br />
ist hydraulisch <strong>und</strong> die Zapfwelle<br />
mechanisch angetrieben.<br />
...<strong>im</strong> Nu tauschen.<br />
Informationen:<br />
AZ-Tech<br />
Carlbergergasse 66<br />
1230 Wien<br />
Tel.: 01/ 86 303-0<br />
Fax: 01/ 86 303-310<br />
E-mail: office@z<strong>im</strong>mer.at<br />
www.z<strong>im</strong>mer.at<br />
www.az-tech.at<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Kommunaltraktore<br />
– auch zum "Laubsammeln"<br />
bietet Ihnen eine<br />
Auswahl<br />
von kraftvollen<br />
Kommunaltraktoren<br />
für Winter- <strong>und</strong><br />
Sommereinsatz<br />
ISEKI Allrad Kompakt Traktor TM 217<br />
Allradtraktor mit 16 oder 20 PS,<br />
leistungsstarker ISEKI 3-Zylinder Dieselmotor.<br />
Geeignet für den Ganzjahreseinsatz. Ausgestattet<br />
mit Schaltgetriebe oder Hydroantrieb.<br />
Passend für den Herbst: das <strong>neu</strong>e<br />
Laubladegebläse.<br />
Rasch können große Mengen von Laub verladen<br />
werden. Eine leise arbeitende Hochleistungsturbine<br />
saugt in kürzester Zeit das Laub auf <strong>und</strong> bläst<br />
es in den Behälter. Je nach Bedarf – entweder<br />
mit Handsaugdüse – mit 80 cm breitem<br />
Flächensauger oder mit der 100 cm<br />
Laubsammelbürste.<br />
Nähere Informationen:<br />
AUSTROWAREN-ZIMMER HandelsgmbH<br />
1230 Wien, Carlbergergasse 66<br />
Tel. 01/86303–6, Fax. 01/86303–240<br />
e-mail: office az-tech.at<br />
www.az-tech.at<br />
KOMMUNAL 73
NAL<br />
Beregnungsanlagen bieten <strong>viele</strong> Vorteile<br />
Firma Parga, die Wasserexperten<br />
Die Firma Parga - Park- <strong>und</strong> Gartentechnik<br />
befasst sich seit ihrer Gründung<br />
1988 mit „Wasser <strong>im</strong> Außenbereich.“<br />
Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile<br />
37 Mitarbeiter <strong>und</strong> ist erster<br />
Ansprechpartner, wenn es um Versenkberegnungsanlagen<br />
für Fußball- <strong>und</strong><br />
Tennisplätze, Parks <strong>und</strong> Privatgärten,<br />
Fontänen, Wasserfälle, Wasserspielplätze,<br />
Brunnensteine, Biotoptechnik,<br />
Pumpen jeder Art <strong>und</strong> Landwirtschaftsberegnung<br />
geht.<br />
Wasser <strong>und</strong> Geld sparen<br />
Beregnungsanlagen bieten eine Reihe<br />
von Vorteilen. Zum einen spart die<br />
automatische Anlage Wasser. Überwässerung<br />
<strong>und</strong> ein vergessener offener<br />
Wasserhahn gehören mit der automatischen<br />
Bewässerungsanlage der Vergangenheit<br />
an. Dank Feuchtigkeitssensoren<br />
weiß die Anlage auch, wann es geregnet<br />
hat <strong>und</strong> schaltet sich aus, wenn<br />
keine Bewässerung benötigt wird. Zum<br />
anderen steigert eine Bewässerungsan-<br />
lage als Investition für Ihr Gr<strong>und</strong>stück<br />
den Wert des selbigen. Unter anderem<br />
durch den längeren Erhalt der Gartenbepflanzung.<br />
Egal ob Sportplatz, Park<br />
oder auch Kleingarten. Rasen <strong>und</strong><br />
Pflanzen brauchen ausreichend Wasser.<br />
Mit der Beregnung durch eine Anlage<br />
von Parga geschieht die Bewässerungsanlage<br />
vollautomatisch, gezielt,<br />
geräuschlos <strong>und</strong> ohne Arbeitsaufwand.<br />
Planung <strong>und</strong> Ausführung<br />
Aber es ist nicht allein das breite Produktangebot,<br />
das Parga zum ersten<br />
Ansprechpartner macht, wenn es um<br />
Wasser <strong>im</strong> Außenbereich geht. Als<br />
K<strong>und</strong>e können sie sich auf individuelle<br />
Beratung <strong>und</strong> Planung, wowie auf drei<br />
verschiedene Angebotspakete (Planung<br />
<strong>und</strong> Lieferung, Hilfestellung <strong>und</strong><br />
schlüsselfertige Ausführung) freuen.<br />
Geschäftsführer Franz Schuh: „Wir sind<br />
flexibel genug um auf K<strong>und</strong>ebedürfnisse<br />
eingehen zu können. So haben<br />
wir, um auch finanziell schwächeren<br />
Gemeinden Möglichkeiten bieten zu<br />
können, ein attraktives Paket<br />
geschnürt.“ Parga plant in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bauherrn, liefert das<br />
Material <strong>und</strong> stellt als Bauaufsicht bzw.<br />
zur Durchführung der komplizierteren<br />
Arbeiten Techniker zur Verfügung. Dies<br />
gewährt eine Ausführung mit Funktionsgarantie<br />
zu sehr kulanten Preisen.<br />
Informationen:<br />
Parga Park- <strong>und</strong> -Gartentechnik<br />
Ges.m.b.H.<br />
Telefonweg 1<br />
2232 Aderklaa<br />
Tel: 02247/ 4050<br />
Fax: 02247/ 4050-75<br />
Rappachg. 4<br />
1110 Wien<br />
Tel.: 01/ 749 34 94<br />
Fax: 01/ 749 34 94-75<br />
office@parga.at<br />
www.parga.at<br />
E.E.<br />
Genau betrachtet spiegelt sich die überlegene<br />
Technologie der Marke ALU-FENSTER ®<br />
Die Marke für Qualität,<br />
Kreativität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
in der<br />
langen Lebensdauer <strong>und</strong> besonders in Ihren<br />
Betriebskosten wider. Innovative Lösungen <strong>und</strong><br />
jahrzehntelange Systemgarantie machen A lu-<br />
Fenster zu einer klugen wirtschaftlichen Entscheidung.<br />
www.alufenster.at
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Bürgermeisterprotest: Erhöhung der Nächtigungsabgabe<br />
Drei Gemeinden proben den Aufstand<br />
GRUNDLSEE / BAD AUSSEE /<br />
ALTAUSSEE<br />
In einer Presseaussendung<br />
haben die Bürgermeister der<br />
Gemeinden Gr<strong>und</strong>lsee, Bad<br />
Aussee <strong>und</strong> Altaussee ihre<br />
Unmut über die Vorgangsweise<br />
der steirischen Landesregierung<br />
deutlich k<strong>und</strong>getan:<br />
Zunächst zu den Fakten: <strong>Der</strong><br />
Landtag hat die Erhöhung der<br />
Nächtigungsabgabe auf einen<br />
Euro beschlossen. Dieser<br />
Beschluss trat allerdings erst<br />
nach seiner Veröffentlichung<br />
Gemeindereferat<br />
Neuer Leiter der<br />
Mozart-Stadt<br />
SALZBURG<br />
Mag Heinz H<strong>und</strong>sberger ist<br />
der <strong>neu</strong>e Leiter des Referates<br />
„Gemeinderecht <strong>und</strong> Gemeindeaufsicht“<br />
der Salzburger<br />
Landesregierung. <strong>Der</strong> 1967 in<br />
Salzburg geborene H<strong>und</strong>sberger<br />
trat nach Jus-Studium<br />
<strong>und</strong> Gerichtspraktikum in den<br />
Salzburger Landesdienst <strong>und</strong><br />
war bis jetzt diversen Dienststellen<br />
zugeteilt.<br />
Kongresse & Tagungen: Ein Dorf ist ausgebucht<br />
ALPBACH<br />
Buchstäblich von ersten Juli<br />
bis Ende Oktober gibt es<br />
kaum einen kongressfreien<br />
Tag <strong>im</strong> Congress Centrum<br />
Alpbach. Höhepunkt der Kongresssaison<br />
ist das „Europäische<br />
Forum Alpbach“ vom 15.<br />
Verband der Leitenden Gemeindebediensteten<br />
BAD HOFGASTEIN<br />
Im Zuge des 1. Salzburger<br />
Landestages Anfang Juni<br />
2002 in Bad Hofgastein<br />
wurde der Fachverband der<br />
leitenden Gemeindebediensteten<br />
(FLGÖ) - Landesverband<br />
Salzburg gegründet<br />
<strong>und</strong> Mag. Erwin Fuchsberger<br />
als Landesobmann <strong>und</strong><br />
Mag. G<strong>und</strong>a Steinwender<br />
als Stv. einst<strong>im</strong>mig gewählt.<br />
Wichtiges Ziel dieses Verbandes<br />
ist es, die Aus- <strong>und</strong><br />
<strong>im</strong> Landesgesetzblatt in Kraft<br />
<strong>und</strong> das war <strong>im</strong> April. Zum<br />
Zeitpunkt der Beschlussfassung<br />
der Erhöhung <strong>im</strong><br />
Dezember waren in <strong>viele</strong>n<br />
Fällen schon Abschlüsse für<br />
den kommenden Sommer<br />
getätigt. Was den Bürgermeistern<br />
sauer aufstoßt ist die<br />
Tatsache, dass damit die Vermieter<br />
einen Nachteil haben<br />
<strong>und</strong> dass die Gemeinden<br />
„durch die Finger schauen“.<br />
„70 % erhält der Tourismusverband<br />
<strong>und</strong> 30 % bekommt<br />
Gründung des Salzburger<br />
Landesverbandes<br />
Weiterbildung der Gemeindebediensteten<br />
sowie die<br />
gegenseitige Unterstützung<br />
dieser zu fördern, Maßnahmen<br />
zu setzen um ein<br />
modernes Verwaltungsmanagement<br />
mit dem Ziel<br />
einer Verwaltungsvereinfachung<br />
in Salzburgs Gemeinden<br />
<strong>und</strong> eine Einbindung in<br />
die Begutachtung von<br />
Gesetzes- <strong>und</strong> Verordnungsentwürfen,<br />
welche Auswirkungen<br />
auf die Gemeinden<br />
das Land“ informiert Bad Aussees<br />
Bgm. Otto Marl von der<br />
Gesetzeslage. „Die Gemeinden<br />
dürfen zwar brav die<br />
Nächtigungsabgabe eintreiben<br />
<strong>und</strong> die Infrastruktur<br />
schaffen, erhalten dafür aber<br />
kein Geld“ ärgert sich Marls<br />
Amtskollege aus Gr<strong>und</strong>lsee<br />
Josef Amon. Die Bürgermeister<br />
sind sich aber einig, dass<br />
die Finanzierung nicht <strong>im</strong>mer<br />
nur am Rücken der Gemeinden<br />
<strong>und</strong> der Bevölkerung ausgetragen<br />
werden darf.<br />
Heißer Sommer & Herbst<br />
bis 31. August unter dem<br />
Generalthema „Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Netzwerke“. Über 90<br />
Prozent Auslastung des Congress<br />
Centrum Alpbach <strong>im</strong><br />
Sommer <strong>und</strong> Herbst sind eine<br />
stolze Bilanz, so Geschäftsführerin<br />
Mag. Renate Danler.<br />
Landesobmann Mag. Erwin<br />
Fuchsberger (Elsbethen), Landesobmann<br />
Stv. Mag. G<strong>und</strong>a<br />
Steinwender (Saalfelden).<br />
<strong>und</strong> ihre Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürger haben, zu erreichen.<br />
<strong>Der</strong> „Salzburger Weg„ der<br />
Arbeitsgemeinschaft der<br />
Die Wogen gehen hoch bei<br />
den Bürgermeistern <strong>im</strong> sonst<br />
so ruhigen Ausseerland.<br />
Gr<strong>und</strong>: Die Erhöhung der<br />
Nächtigungsabgaben.<br />
Umweltschutz-Preis<br />
Ausschreibung<br />
für 2002<br />
GRAZ<br />
Besondere Leistungen <strong>im</strong><br />
Kampf um eine saubere Natur<br />
werden auch heuer wieder<br />
von der Steiermärkischen<br />
Landesregierung ausgeschrieben.<br />
Vorschläge dazu können<br />
bis 15. Oktober bei der Fachabteilung<br />
13A, Kennwort<br />
„Umweltschutzpreis 2002“ bei<br />
der Landesregierung eingereicht<br />
werden.<br />
Amtsleiter begann bereits<br />
1960 <strong>im</strong> Bezirk Hallein<br />
(Tennengau) <strong>und</strong> in den<br />
weiteren vier Bezirken<br />
1988 auf Ersuchen des<br />
damaligen Landeshauptmannes<br />
Dr. Haslauer. Die<br />
Arbeitsgemeinschaften in<br />
den Bezirken haben sich<br />
seit dieser Zeit sehr<br />
bewährt <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />
<strong>und</strong> wurde nunmehr<br />
mit der Gründung<br />
des FLGÖ - Landesverband<br />
Salzburg unsere Geschlossenheit<br />
<strong>im</strong> Land Salzburg<br />
zum Wohle aller GemeindebürgerInnen<br />
zum Ausdruck<br />
gebracht.
Regionale Entwicklung<br />
Mittel- <strong>und</strong> Südkärnten: Quo Vadis Carinthia<br />
Uraltes Kulturland <strong>im</strong><br />
Herzen Europas<br />
Die Tourismusdaten Mittel- <strong>und</strong> Südkärntens liegen weit hinter den Wunschvorstellungen<br />
zurück, dies, obwohl diese Regionen über einen Reichtum an<br />
Kunst- <strong>und</strong> Kulturschätzen auf engstem Raum <strong>und</strong> eine reizvolle Landschaft verfügen.<br />
Für KOMMUNAL sprach Traude Winkler mit Bürgermeistern aus Kärnten <strong>und</strong> der<br />
Steiermark über die Zukunft der Region.<br />
◆ Dipl. Ing. Traude Winkler<br />
Als Bürgermeister sind Sie unmittelbar<br />
mit den touristischen Anliegen Ihrer<br />
Gemeinde befaßt. Welche Anziehungspunkte<br />
<strong>und</strong> Angebote kann Ihre<br />
Gemeinde einem Gast bieten ?<br />
Bgm. Ferdinand Wachernig, Straßburg:<br />
Die Gemeinde Straßburg ist,<br />
»<br />
ebenso wie ganz Mittelkärnten, in eine<br />
alte Kulturlandschaft eingebettet. Die<br />
generalsanierte Straßburg mit ihrer<br />
◆ Dipl. Ing. Traude Winkler ist<br />
Ziviltechnikerin<br />
76 KOMMUNAL<br />
Im Verb<strong>und</strong> können die Gemeinden<br />
wesentlich stärker auftreten.<br />
Fre<strong>und</strong>schaften mit Partnergemeinden<br />
sollten helfen,<br />
Vernetzungen zu fördern.<br />
Ferdinand Wachernig<br />
Bürgermeister von Straßburg<br />
volksk<strong>und</strong>lichen Sammlung <strong>und</strong> 2000 m 2<br />
Ausstellungsfläche ist ein kultureller Mittelpunkt,<br />
der auch überregional Bedeutung<br />
erlangen sollte. Hinzu kommt eine<br />
bäuerliche Infrastruktur, die Großstädter<br />
zunehmend zu schätzen wissen. Und<br />
dann ist Schloß Pöckstein zu erwähnen,<br />
das Tor zum Hemmaland.<br />
Bgm. Siegfried<br />
Kampl, Gurk: Die<br />
Europagemeinde Gurk<br />
ist eine der bekanntesten<br />
Kulturträgerinnen<br />
«<br />
Kärntens mit bis zu<br />
250.000 BesucherInnen<br />
jährlich. Ich erinnere<br />
an den Gurker<br />
Dom mit der Krypta<br />
<strong>und</strong> dem Grab unserer<br />
Landesmutter, der Hl. Hemma, sowie<br />
den Pisweger Karner mit seinen wertvollen<br />
Fresken. Darüberhinaus befinden<br />
sich <strong>im</strong> ‘Haus der He<strong>im</strong>at’, einmalig in<br />
Europa, Ausstellungen der He<strong>im</strong>atvertriebenen<br />
aus Donauschwaben, Sudentenland,<br />
Untersteier <strong>und</strong> Mießtal,<br />
Gotschee, Siebenbürgen <strong>und</strong> dem Kanaltal.<br />
Bgm. Richard Brachmaier, Maria Saal:<br />
Für mich bildet der Dom von Maria Saal<br />
mit dem angrenzenden historischen<br />
Ensemble einen illustrativen Schwerpunkt<br />
der Geschichte Kärntens. Das Freilichtmuseum<br />
zeigt alte bäuerliche Hofformen.<br />
Die Karnburg müßte künftig <strong>im</strong><br />
Zuge regionaler Initiativen sicherlich<br />
noch stärker beworben werden.<br />
Bgm. Valentin Blaschitz, Völkermarkt:<br />
Als Bürgermeister <strong>und</strong> Vertreter der<br />
Region Südkärnten möchte ich vorweg<br />
das Leitthema regionaler Entwicklungsstrategien<br />
in Erinnerung rufen: Verbesserung<br />
der Lebensqualität des ländlichen<br />
Raumes verb<strong>und</strong>en mit der Valorisierung<br />
des Natur- <strong>und</strong> Kulturgutes. Angesprochen<br />
auf den Tourismus ist die Stärkung<br />
der Vor- <strong>und</strong> Nachsaison sowie eine sektorenübergreifende<br />
Zusammenarbeit zu<br />
forcieren.<br />
Bgm. Ferdinand Reichhold, Dürnstein<br />
i.d. Steiermark: Unsere Gemeinde tendiert<br />
geographisch eher nach Kärnten<br />
<strong>und</strong> pflegt diese Beziehung intensiv. Die<br />
Burg Dürnstein, vor 30 Jahren in einem<br />
desolaten Zustand, wurde Schritt für<br />
Schritt saniert <strong>und</strong> ist heute ein gern<br />
angenommenes Veranstaltungszentrum.<br />
Das physikalische Therapiezentrum<br />
Wildbad-Einöd zielt auf den Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />
ab.<br />
Im September 2001 wurde Mag. Helga<br />
Kurat als Regionalmanagerin der<br />
Region Mittelkärnten eingesetzt. Zu<br />
ihren Aufgabenstellungen gehört die<br />
Forcierung regionaler Schlüsselprojekte,<br />
die Förderung von Kulturinitiativen<br />
<strong>und</strong> vor allem die Vernetzung nachhaltig<br />
wirksamer Projekte in Zusammenwirkung<br />
von Gemeinden <strong>und</strong><br />
Regionen.<br />
Bgm. Blaschitz: Es geht <strong>im</strong> Bereich des<br />
Tourismus um die Schaffung zusätzlicher<br />
Erlebnisinhalte <strong>im</strong> regionalen Bezugsrah-
»<br />
men. Ich denke an Schlüsselprojekte Südkärntens<br />
wie „Mountainbikeregion Südkärnten”,<br />
„Drauradweg”, „Tom Turbo<br />
Abenteuerreise” u.a.. Eine verstärkte Einbindung<br />
der<br />
Kultur in den<br />
Bereich der<br />
Inszenierung<br />
der Landschaft<br />
ist wichtig.<br />
Diesbezüglich<br />
denke ich an<br />
das überregionaleSchlüsselprojekt<br />
Ich denke, daß wir<br />
weg von einem<br />
Kirchturmdenken<br />
kommen müssen.<br />
Regionale<br />
Kooperationen <strong>und</strong><br />
Vernetzungen sind<br />
unersetzbar.<br />
«<br />
Richerard Brachmaier<br />
Bürgermerister von Maria Saal<br />
werden.<br />
„Hemma-Pilgerweg”.<br />
Die<br />
Revitalisierung<br />
von Schloß<br />
Mittertrixen,<br />
die archäologischenAusgrabungen<br />
Hemmaberg<br />
<strong>und</strong> die Rosaliengrottekönnenstellvertretend<br />
für <strong>viele</strong><br />
andere Angebote<br />
genannt<br />
Wie wichtig sind regionale Kooperationen<br />
aus kommunaler Sicht <strong>und</strong> welche<br />
Erwartungen knüpfen Sie daran ?<br />
Bgm. Kampl: Ich halte die Zusammenarbeit<br />
der Gemeinden der Hemmaregion<br />
bez. Mittelkärntens für sehr wichtig - uns<br />
verbinden ja gemeinsame Interessen <strong>und</strong><br />
Zielsetzungen. Meine Kritik gilt der Tatsache,<br />
dass wir uns bisher viel zu wenig<br />
in der Öffentlichkeit präsentiert haben.<br />
Das muss sich ändern.<br />
Bgm. Wachernig: Aus meiner Sicht ist<br />
die einzelne Gemeinde zu schwach, um<br />
erforderliche Maßnahmen allein umzusetzen.<br />
Durchschnittlich mussten die<br />
agrarischen Gemeinden Mittelkärntens<br />
<strong>im</strong> letzten Jahrzehnt eine Bevölkerungsabnahme<br />
von 3 - 10 % hinnehmen. Es<br />
müssen also gemeinsame Lösungen<br />
gef<strong>und</strong>en werden. Im Verb<strong>und</strong> können<br />
die Gemeinden wesentlich stärker auftreten.<br />
Fre<strong>und</strong>schaften mit Partnergemeinden<br />
sollten helfen, Vernetzungen zu fördern.<br />
Bgm. Brachmaier: Maria Saal beabsichtig<br />
möglichst bald der Region Mittelkärnten<br />
beizutreten. Entsprechende Verhandlungen<br />
finden bereits statt. Wir erwarten<br />
uns davon vor allem eine qualifizierte<br />
gemeinsame Vermarktung touristischer<br />
Angebote.<br />
➤➤ weiter auf Seite 78<br />
Fotos: F. Neumüller<br />
Josef II. vermeinte einst despektierlich, das Schloß erinnere ihn<br />
an einen Vogelkäfig. Längst hat die Architektur- <strong>und</strong> Kunstgeschichte<br />
dieses abwertend gemeinte Urteil revidiert.<br />
Auf der B<strong>und</strong>esstraße zwischen Friesach<br />
<strong>und</strong> St. Veit/Glan, auf dem Weg nach<br />
Klagenfurt steht es, vornehm <strong>und</strong> vielleicht<br />
etwas abweisend, zumeist mit<br />
geschlossenen Fensterläden, fast wie<br />
eine Festung, die es zu erobern gilt.<br />
Gemeint ist Schloß Pöckstein, die ehemalige<br />
Residenz der Fürstbischöfe von<br />
Gurk. Das Bauwerk wurde von manchen<br />
seiner Zeitgenossen <strong>im</strong> ausgehenden 18.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert, wenig geschätzt. Josef II.<br />
vermeinte despektierlich, das Schloß<br />
erinnere ihn an einen Vogelkäfig. Längst<br />
hat die Architektur- <strong>und</strong> Kunstgeschichte<br />
dieses abwertend gemeinte Urteil revidiert.<br />
Die Errichtung des Schlosses geht auf<br />
ein Erdbeben <strong>im</strong> Jahre 1767 zurück, das<br />
die nahe gelegene Residenz der Fürstbischöfe<br />
von Gurk in Straßburg zerstörte.<br />
Fürstbischof Anton Graf von<br />
Auersperg beauftragte den Salzburger<br />
Architekten Johann Georg Hagenauer<br />
mit dem Neubau der Residenz in Pöckstein-Zwischenwässern.<br />
Bedeutende<br />
Künstler wurden mit den ausführenden<br />
Arbeiten betraut.<br />
Nach 2-jähriger Bauzeit konnte das<br />
Gebäude 1780 fertiggestellt werden.<br />
Doch bereits wenige Jahre später, <strong>im</strong><br />
Jahr 1787 wurde der Gurker Bischofssitz<br />
nach Klagenfurt verlegt. In den folgenden<br />
Jahrzehnten beziehungsweise Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
wurde das Gebäude kaum<br />
genutzt. <strong>Der</strong> quaderförmige Baukörper<br />
mit seiner kompakten, mehrgeschossi-<br />
Regionale Entwicklung<br />
Schloß Pöckstein:<br />
Unbekanntes Juwel Kärntens<br />
gen Bauweise prägt das Erscheinungsbild.<br />
Über dem steilen Mansardenwalmdach<br />
befindet sich ein eingeschossiger<br />
Aufbau in Form eines laternenartig aufgesetzten<br />
Aussichtsgeschosses, das von<br />
einem zartgliedrigen Uhrturm mit Zwiebelhelm<br />
bekrönt wird.<br />
Die Ansprüche des Bauherrn bezogen<br />
sich, über die bauliche <strong>und</strong> architektonische<br />
Qualität des Objektes hinausgehend,<br />
auch auf eine erlesene Ausstattung<br />
<strong>und</strong> die künstlerische Ausgestaltung<br />
des Objektes. Architektur als<br />
Gesamtkunstwerk lautete die Forderung.<br />
Diesem Anspruch ist es zu verdanken,<br />
daß die dekorative Ausstattung des<br />
Gebäudes bis hin zum <strong>Detail</strong> in einer<br />
abgest<strong>im</strong>mten <strong>und</strong> hochwertigen Weise<br />
realisiert wurde. Beeindruckend sind vor<br />
allem die erhaltenen Prunkräume des 2.<br />
Obergeschosses mit reichen, stuckierten<br />
Ornamenten <strong>und</strong> Schmuckelementen,<br />
gewölbten Fensternischen <strong>und</strong> wertvollen<br />
Zopfstilöfen. Die illusionistischen<br />
Malereien von Wänden <strong>und</strong> Decke des<br />
einstigen Speisesaales stammen von<br />
dem Wiener Maler Franz Wagner. Sie<br />
stellen eine Fortführung jener Malereien<br />
dar, die aus dem Schloß Schönbrunn,<br />
Schloß Ober St. Veit <strong>und</strong> dem Gartenpavillon<br />
von Melk bekannt sind.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des konsequenten architektonischen<br />
<strong>und</strong> dekorativen Konzeptes, das<br />
hier verwirklicht wurde, stellt Schloß<br />
Pöckstein heute den bedeutendsten klassizistischen<br />
Bau Kärntens dar.<br />
KOMMUNAL 77
Regionale Entwicklung<br />
Bgm. Blaschitz: Mir liegen die Zukunftsperspektiven<br />
der Grenzregion zu Slowenien<br />
besonders am Herzen. Drei Eckpfeiler<br />
sind es, die ich vorrangig nennen<br />
möchte: Die Steigerung der Lebensqualität<br />
<strong>im</strong> agrarischen Bereich, die Inwert-<br />
setzung des Naturraumes <strong>und</strong> überregionale<br />
Kooperationen, wie beispielsweise<br />
das bereits genannte Schlüsselprojekt<br />
„Hemma-Pilgerweg”.<br />
Unser Gespräch findet anläßlich eines<br />
w<strong>und</strong>erschönen Gartenfestes in Schloß<br />
Pöckstein statt. Wenn man die St<strong>im</strong>mung<br />
hier erlebt, kann man sagen,<br />
daß Mittelkärnten weiß, Feste zu feiern.<br />
Das derzeit leerstehende, denkmalgeschützte<br />
Schloß bedarf dringend<br />
einer Generalsanierung, wenn es nicht<br />
für die Nachwelt verloren gehen soll.<br />
Welchen Wert messen Sie der Revitalisierung<br />
des Schlosses bei ?<br />
Bgm. Kampl: Schloß Pöckstein ist von<br />
außerordentlicher Bedeutung für die<br />
gesamte Region. Es gilt die Gemeinden<br />
<strong>und</strong> das Land in dieser Sache kurz zu<br />
schließen. Ich bin in besonderem Maß<br />
daran interessiert,<br />
daß alle jene Kultur-<br />
güter, die mit unserer<br />
Landesmutter<br />
Hemma zusammenhängen,<br />
erhalten bleiben,<br />
dazu gehört<br />
Schloß Pöckstein, die<br />
Straßburg <strong>und</strong> das<br />
ehemalige Stift St.<br />
Georgen am Längsee.<br />
Gurk ist zwar Zentrum<br />
des Hemmalandes,<br />
aber allein können<br />
auch wir nicht -<br />
in einer Zeit, in der<br />
die Welt <strong>im</strong>mer kleiner<br />
wird - die Zukunft<br />
gestalten. Nur<br />
gemeinsam können<br />
wir stark sein <strong>und</strong> dafür setze ich mich ein.<br />
Bgm. Reichhold: Ich bin begeistert, daß<br />
Schloß Pöckstein aus seinem Dornrö-<br />
78 KOMMUNAL<br />
»<br />
Ich halte die Zusammenarbeit<br />
der Gemeinden der<br />
Hemmaregion für sehr<br />
wichtig - uns verbinden ja<br />
gemeinsame Interessen<br />
<strong>und</strong> Zielsetzungen.<br />
Siegfried Kampl<br />
Bürgermeister von Gurk<br />
»<br />
Projekt ist nicht nur für<br />
Mittel- <strong>und</strong> Südkärnten<br />
wichtig, sondern<br />
darüberhinaus grenzüberschreitend,<br />
einerseits<br />
weiter in Richtung<br />
Steiermark <strong>und</strong> zwar bis<br />
Admont <strong>und</strong> anderseits<br />
nach Slowenien.<br />
schenschlaf geweckt wird. Jedenfalls ist<br />
es Aufgabe der öffentlichen Hand den<br />
Erhalt hochwertiger Kulturgüter mitzutragen.<br />
Unerläßlich ist das Miteinander.<br />
Bgm Wachernig: Schloß Pöckstein ist<br />
mir aufgr<strong>und</strong> seines<br />
historischen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Wertes ein besonderes<br />
Anliegen. Ich gehe<br />
von einer potentiellen,<br />
künftigen wirtschaftlichen<br />
Wertschöpfung aus,<br />
die auf der vernetzten<br />
«<br />
Nutzung der<br />
Straßburg <strong>und</strong> von<br />
Schloß Pöckstein<br />
beruht. Es geht<br />
darum, <strong>im</strong> Rahmen<br />
einer qualifizierten<br />
Projektentwicklung Gebäudenutzungen<br />
zu finden, die eine<br />
dauerhafte Belebung garantieren.<br />
Nicht zuletzt geht es dabei um<br />
Strategien gegen die Abwanderung.<br />
«<br />
Ferdinand Reichhold<br />
Bürgermeister von Dürnstein/Stmk<br />
Bgm. Brachmaier: Ich kann das bisher<br />
Gesagte nur unterstreichen. In den<br />
Schulbüchern wird Schloß Pöckstein als<br />
ehemaliger Bischofssitz beschrieben, wie<br />
könnten wir da den Erhalt des denkmalgeschützten<br />
Gebäudes nicht unterstützen<br />
? Ich stelle mir vor allem eine kulturelle<br />
Nutzung vor.<br />
Bgm. Blaschitz: Ich kannte Schloß Pöckstein<br />
bisher nicht <strong>und</strong> bin begeistert. Ich<br />
halte eine Generalsanierung für unbedingt<br />
wünschenswert, gerade auch <strong>im</strong><br />
Zusammenhang mit überregionalen Vernetzungen<br />
der vielfältigen kulturellen<br />
Angebote, die Kärnten<br />
zu bieten hat. Schloß<br />
Pöckstein stellt eine<br />
große Chance für die<br />
Entwicklung der<br />
Region dar.<br />
Ein vorrangiges Ziel<br />
Ihrer Gemeinden ist<br />
die Forcierung <strong>und</strong><br />
Mitwirkung an regionalen<br />
<strong>und</strong> überregionalen<br />
Strategien zur<br />
Förderung des Tourismus.<br />
Gibt es ein<br />
Schlüsselprojekt, dem<br />
Sie eine langfristige<br />
wirtschaftliche Bedeutung<br />
zuordnen?<br />
Bgm. Brachmaier: Ich möchte an dieser<br />
Stelle festhalten, daß ich die Idee des<br />
Projektes „Hemma-Pilgerweg” favorisiere.<br />
Das Projekt bietet die Chance einen<br />
Kulturpfad zu verwirklichen, der auf der<br />
Vernetzung <strong>viele</strong>r Gemeinden beruht.<br />
Daraus könnten sich markante synergetische<br />
Effekte für den Kärntner Tourismus<br />
ergeben.<br />
Bgm. Reichhold: Es führt eine alte Pilgerroute<br />
von der Steiermark in Richtung<br />
Kärnten durch unsere Gemeinde. Insoferne<br />
würde Dürnstein das „Hemma-Pilgerweg”<br />
Projekt natürlich gerne aufgreifen.<br />
Das Projekt ist nicht nur für Mittel<strong>und</strong><br />
Südkärnten wichtig, sondern darüberhinaus<br />
grenzüberschreitend, einer-<br />
»<br />
Mir liegen die<br />
Zukunftsperspektiven<br />
der Grenzregion zu<br />
Slowenien besonders<br />
«<br />
am Herzen.<br />
Valentin Blaschitz<br />
Bürgermeister von Völkermark<br />
seits weiter in Richtung Steiermark <strong>und</strong><br />
zwar bis Admont <strong>und</strong> nach Slowenien.<br />
Bgm. Kampl: Ich könnte mir vorstellen,<br />
daß das Projekt innerhalb der nächsten<br />
6 Jahre verwirklicht wird. Es gilt die<br />
Finanzierung dafür aufzutreiben. EU-<br />
Mittel werden ebenso nötig sein, wie die<br />
finanzielle Unterstützung des B<strong>und</strong>es,<br />
des Landes <strong>und</strong> auch die Gemeinde<br />
müssen ihren Teil beitragen. Ich bin<br />
davon überzeugt, daß Kärnten auf einen<br />
hochwertigen, sanften Kulturtourismus<br />
setzen muß. So wertvolle kunsthistorische<br />
Bausteine, wie Schloß Pöckstein,<br />
bilden dafür wichtige Eckpfeiler. Ich<br />
halte es für wichtig, daß mit der Bausteinaktion<br />
zur Erhaltung von Schloß<br />
Pöckstein der erste Schritt in die richtige<br />
Richtung gesetzt wurde. Bisher erhielt<br />
der Kulturtourismus seitens des Landes<br />
zu wenig Unterstützung, das sollte sich<br />
künftig ändern.<br />
Bgm Wachernig: Auch strukturschwache<br />
Gemeinden haben <strong>viele</strong> ideellen<br />
Möglichkeiten Tourismusinitiativen zu<br />
unterstützen. Zu Schloß Pöckstein<br />
möchte ich noch festhalten, daß mittlerweile<br />
geplant ist, die in den 70er Jahren<br />
aufgeschüttete Trasse, der eng daran vorbeiführenden<br />
B<strong>und</strong>esstraße, zu verlegen.<br />
Bgm. Brachmaier: Ich denke, daß wir<br />
weg von einem Kirchturmdenken kommen<br />
müssen. Jede einzelne Gemeinde ist<br />
aufgefordert über ihre Grenzen hinauszuschauen,<br />
sich das Verbindende mit<br />
anderen Gemeinden bewußt zu machen<br />
<strong>und</strong> dafür Aufbauarbeit zu leisten. Regionale<br />
Kooperationen sind unersetzbar.
Was zuviel ist, ist zuviel<br />
Zeichnung: Bruno Haberzettl<br />
Cartoon<br />
KOMMUNAL 79
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
80 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Nach Einigung<br />
Manager für die<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
EISENSTADT<br />
Mit der Fixierung einer Rufbereitschaft<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
<strong>und</strong> 365 Tage <strong>im</strong> Jahr durch<br />
niedergelassene Ärzte <strong>und</strong> der<br />
Installierung der Kreis- <strong>und</strong><br />
Gemeindeärzte als umfassende<br />
„Ges<strong>und</strong>heitsmanager“<br />
in den Gemeinden, werde ein<br />
entscheidender Schritt nach<br />
Vorne <strong>im</strong> weiteren Ausbau der<br />
burgenländischen Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Sozialpolitik vollzogen.<br />
Dies stellten LH Hans<br />
Niessl <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitslandesrat<br />
Peter Rezer in einem<br />
gemeinsamen Pressegespräch<br />
mit Vertretern der burgenländischenGemeindevertreterverbände<br />
von SPÖ <strong>und</strong> ÖVP,<br />
sowie den Kurienobmann <strong>und</strong><br />
Vizepräsident der Ärztekammer<br />
für das Burgenland, Dr.<br />
Stefan Karall, in einem Pressegespräch<br />
nach der Einigung<br />
Ärztekammer fest.<br />
EISENSTADT<br />
„Das <strong>neu</strong>e Kindergartengesetz<br />
ist ein weiterer Schritt zur<br />
Verbesserung der Kinderbetreuung<br />
<strong>im</strong> Burgenland,“<br />
betont LH-Stv. Franz<br />
Steindl. Gerade angesichts<br />
der <strong>neu</strong>esten Zahlen über<br />
weitere Geburtenrückgänge<br />
<strong>im</strong> Burgenland sei es wichtig,<br />
familiengerechte Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen.<br />
Mit der Novelle sei es<br />
gelungen, die Bedürfnisse<br />
der Eltern nach Flexibilisierung<br />
weitgehend zu<br />
berücksichtigen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
pädagogischen Erfordernissen<br />
gerecht zu werden.<br />
Basis für das <strong>neu</strong>e Gesetz bildeten<br />
eine bereitangelegte<br />
Kinderbetreuungsumfrage<br />
unter 8000 Eltern sowie eine<br />
Enquete über Qualitätskriterien<br />
für die Kinderbetreuung.<br />
Das Kinderbetreuungspaket<br />
<strong>im</strong> <strong>Detail</strong>:<br />
Rathaus erstrahlt in <strong>neu</strong>em Glanz<br />
Generalsanierung in 13 Monaten<br />
HERMAGOR<br />
Die Sanierung des Rathauses<br />
Hermagor mit einer<br />
Gesamtinvestitionssumme<br />
von 1,9 Mio. Euro (r<strong>und</strong> 26<br />
Mio. S) ist abgeschlossen.<br />
Das in den Jahren 1959 –<br />
1962 errichtete Hochhaus in<br />
Hermagor hatte nach 40<br />
Jahren dingenden Sanierungsbedarf.<br />
„Mit der Fertigstellung<br />
der Baumaßnahmen<br />
werden die Energieko-<br />
Ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Kinderbetreuung<br />
Das <strong>neu</strong>e Kindergartengesetz<br />
sten bis zu einem Drittel<br />
gesenkt, ein wesentlicher<br />
Beitrag zum verbesserten<br />
Stadtbild geleistet <strong>und</strong> die<br />
Funktionsabläufe <strong>im</strong> Rathaus<br />
wesentlich verbessert.<br />
Besonders freue ich mich,<br />
dass sehr <strong>viele</strong> einhe<strong>im</strong>ische<br />
Firmen beschäftigt werden<br />
konnten, die ausgezeichnete<br />
Arbeit geleistet haben,“ stellt<br />
Bürgermeister Vinzenz Rauscher<br />
erfreut fest.<br />
◆ Die <strong>neu</strong>e Regelung wird zu<br />
einer Entbürokratisierung<br />
führen. Es entfällt die bisher<br />
Freude bei Kindern <strong>und</strong> Eltern.<br />
zwingend vorgesehene örtliche<br />
Verhandlung bei Neu-, Zu<strong>und</strong><br />
Umbauten. Bei der Inbetriebnahme<br />
besteht statt der<br />
bisherigen Bewilligungspflicht<br />
nur mehr Anzeigepflicht.<br />
◆ Befinden sich zwei oder<br />
mehrere Betreuungseinrichtungen<br />
in einem Gebäude, so<br />
kann künftig eine einzige Leiterin<br />
bestellt werden.<br />
KÄRNTEN<br />
KLAGENFURT<br />
In einem B<strong>und</strong>esländervergleich<br />
für 2000 weisen die<br />
kärntner Kommunen bezogen<br />
auf die Finanzschuld der<br />
Gemeinden die niedrigste<br />
Pro-Kopf-Verschuldung auf.<br />
Bei 1.075 € liegt die Pro-<br />
Kopf-Verschuldung in Kärnten<br />
je Einwohner <strong>im</strong> Jahre<br />
2000. Damit weist unser<br />
B<strong>und</strong>esland bei der Finanzschuld<br />
der Gemeinden die<br />
◆ Gemeindeübergreifende<br />
Kinderkrippen werden bei den<br />
Baukosten mit 30 % (bisher<br />
20 %) <strong>und</strong> bei den Personalkosten<br />
mit 80 % (bisher<br />
70 %) gefördert. „Mit dieser<br />
Sonderforderung soll ein<br />
Anreiz zum Ausbau dieser<br />
Kinderbetreuungs-Einrichtung<br />
geschaffen werden“,<br />
so Steindl.<br />
◆ Die dienstrechtlichen<br />
Ansprüche der Kindergartenpädagoginnen<br />
bleiben<br />
gewahrt.<br />
◆ Flexibilisierung der Ferienregelung:<br />
Jeder Kindergarten<br />
muss insgesamt mindestens<br />
drei Wochen <strong>im</strong> Jahr<br />
geschlossen halten, die Kinder<br />
haben Anspruch auf 5<br />
Wochen Ferien.<br />
◆ Die Verwendung der Volksgruppensprachen<br />
wird auf<br />
Kinderkrippen <strong>und</strong><br />
Tageshe<strong>im</strong>stätten<br />
ausgedehnt.<br />
E-Government: Kärnten als Musterland<br />
Gemeinderecht <strong>im</strong> Internet<br />
KLAGENFURT<br />
Mit der flächendeckenden<br />
Einführung des CNC (Corporate<br />
Network Carinthia) <strong>und</strong><br />
dem KAGIS (Kärntner GeographischesInformationssystem)<br />
hat Kärnten seine Vorreiterrolle<br />
<strong>im</strong> Bereich der<br />
elektronischen Kommunikation<br />
erfolgreich unter Beweis<br />
gestellt. So kündigte S<strong>im</strong>on<br />
Korenjak von der Kärntner<br />
Verwaltungsakademie die<br />
Erstellung einer Gemeinderechtsdokumentation<br />
<strong>im</strong> RIS<br />
an. Damit wird Kärnten das<br />
erste B<strong>und</strong>esland sein, welches<br />
geltendes Gemeinderecht<br />
den Bürgern mittels<br />
Internet zugänglich macht.<br />
Niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung<br />
Kommunen wirtschaften sparsam<br />
niedrigste Kopfquote in<br />
Österreich auf. Kärntenweit<br />
beträgt die Finanzschuld der<br />
Gemeinden <strong>im</strong> Jahre 2000<br />
588,9 Millionen Euro was<br />
gegenüber 1999 einer<br />
Zunahme von 2,7 Prozent<br />
entspricht. Damit konnten<br />
sich die he<strong>im</strong>ischen Gemeinden<br />
auch in diesem<br />
Bereich einen<br />
guten Platz<br />
sichern.
NIEDERÖSTERREICH<br />
Kanalisation & Kläranlagen<br />
Ausnahmen für die Kanal-<br />
Anschlusspflicht<br />
ST. PÖLTEN<br />
Für Unklarheiten sorgt ein<br />
Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes<br />
über die Kanal-<br />
Anschlusspflicht. Nach der<br />
Anrufung durch eine Ökosiedlung<br />
in Gänserndorf hat<br />
das Höchstgericht jetzt entschieden,<br />
dass es künftig<br />
auch Ausnahmen von der<br />
Anschlusspflicht geben muss.<br />
Vorläufig bleibt alles be<strong>im</strong><br />
Alten. Denn der Verfassungsgerichtshof<br />
hat dem Land<br />
eine Frist gegeben, um den<br />
Paragrafen 62 der Bauordnung<br />
zu ändern, in dem die<br />
Kanalanschlusspflicht festgeschrieben<br />
ist. <strong>Der</strong> Landtag<br />
Unendliche Geschichte „Marchfeldkanal“<br />
Übernahme durch Land <strong>im</strong> November<br />
MARCHFELD<br />
Noch <strong>im</strong> Herbst dieses Jahres<br />
wird vom Land der<br />
Betrieb des Marchfeldkanals<br />
zur Gänze übernommen.<br />
Damit geht ein zehn Jahre<br />
langer Streit zwischen B<strong>und</strong><br />
OBERÖSTERREICH<br />
60. Kl<strong>im</strong>abündnisgemeinde in OÖ<br />
„Vorrang für Er<strong>neu</strong>erbare<br />
Energieträger“<br />
NEUKIRCHEN / ENKNACH<br />
So lautet das Motto der<br />
2.100-EinwohnerInnen-<br />
Gemeinde Neukirchen an der<br />
Enknach <strong>im</strong> Bezirk Braunau.<br />
Vor kurzem wurde ein weiterer<br />
wichtiger Schritt auf dem<br />
Weg hin zu einer nachhaltigen,<br />
kl<strong>im</strong>afre<strong>und</strong>lichen<br />
Gemeindeentwicklung gesetzt<br />
– die Gemeinde ist als 60.<br />
Gemeinde in Oberösterreich<br />
dem Kl<strong>im</strong>abündnis, der globalen<br />
Partnerschaft zum Schutze<br />
des Weltkl<strong>im</strong>as, beigetreten.<br />
Die Kl<strong>im</strong>abündnis-Gemeinden<br />
verpflichten sich freiwillig,<br />
u.a. eine Halbierung der CO2-<br />
dürfte eine Neuregelung<br />
noch vor Jahresende<br />
beschließen. Anlassfall war<br />
das Ökodorf „Gärtnerhof“ in<br />
Gänserndorf. Diese Siedlung<br />
hatte - um viel Geld - eine<br />
Pflanzenkläranlage errichtet.<br />
Als dann der öffentliche<br />
Kanal ausgebaut wurde, sollten<br />
die Siedler beitreten <strong>und</strong><br />
noch einmal zahlen.<br />
Die Öko-Siedler wehrten sich<br />
be<strong>im</strong> Verfassungsgericht, <strong>und</strong><br />
das mit Erfolg. Das heißt<br />
aber nicht, dass die<br />
Anschlusspflicht generell hinfällig<br />
werden wird.<br />
Nähere Infos unter<br />
www.noegvvoevp.at<br />
<strong>und</strong> Land zu Ende. „Die entsprechenden<br />
Gesetze sind in<br />
Begutachtung, ich gehe<br />
davon aus, dass wir die<br />
Übernahme spätestens <strong>im</strong><br />
November absegnen können“,<br />
soweit LR Josef Plank.<br />
Emissionen bis 2010 auf Basis<br />
1987 anzustreben. So werden<br />
alleine durch die Biomasse-<br />
Fernwärmeanlage jährlich<br />
über 600 Tonnen CO2 eingespart<br />
<strong>und</strong> derzeit 78 Objekte<br />
darunter <strong>viele</strong> öffentliche<br />
Gebäude kl<strong>im</strong>afre<strong>und</strong>lich<br />
beheizt. „Durch die Hackschnitzel-Fernwärmeanlage<br />
können Erdöl <strong>und</strong> Erdgas eingespart,<br />
die CO2-Emissionen<br />
gesenkt <strong>und</strong> außerdem die<br />
regionale Wertschöpfung verbessert<br />
werden,“ erklärt Bürgermeister<br />
Karl W<strong>im</strong>mer die<br />
Gründe für den Einst<strong>im</strong>migen<br />
Beschluß der Gemeinde.<br />
LEONDING<br />
Bei der Klausurtagung des<br />
OÖ. Gemeindeb<strong>und</strong>es Mitte<br />
Juni in Leonding waren sich<br />
die Mitglieder einig, dass<br />
auch von den Gemeinden<br />
eine striktere Einhaltung der<br />
gesetzlichen Best<strong>im</strong>mungen<br />
zu fordern sei. Darunter versteht<br />
der Landesausschuß u.a.<br />
die lückenlose Einhaltung <strong>und</strong><br />
Vorschreibungen der Aufschließungsbeiträge<br />
nach dem<br />
Raumordnungsgesetz bzw.<br />
die Vorschreibung weitgehend<br />
kostendeckender Gebühren<br />
<strong>und</strong> Entgelte. Erst müssen die<br />
Gemeinden dafür sorgen, bei<br />
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
Slowenische Gemeindevertreter in NÖ<br />
Kommunalautonomie<br />
als Vorbild<br />
ST. PÖLTEN<br />
Für die auf Einladung des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Anfang Juli in Österreich<br />
weilende slowenische<br />
Kommunalpolitiker-Delegation<br />
war der 10. Juli „Niederösterreich-Tag“.<br />
Die vier<br />
Vertreter des slowenischen<br />
Gemeindeverbandes unter<br />
Führung des Präsidenten<br />
Anton Kukalj besuchten des<br />
<strong>neu</strong>e NÖ Landhaus, den NÖ<br />
Gemeindevertreterverband<br />
der ÖVP <strong>und</strong> nahmen kurz an<br />
einer Sitzung des in St. Pölten<br />
tagenden Finanzausschusses<br />
des Gemeindeb<strong>und</strong>es teil.<br />
Für die slowenischen Gemeindevertreter<br />
stand insbesondere<br />
die Kommunalautonomie<br />
<strong>im</strong> Mittelpunkt des Interesses.<br />
Slowenien mit knapp<br />
zwei Millionen Einwohnern<br />
hat 190 Gemeinden, nun geht<br />
es um mehr kommunale<br />
Selbstverwaltung, wobei das<br />
österreichische Modell als Vorbild<br />
betrachtet wird.<br />
NÖ GVV Präsident Mag.<br />
Gute Laune in St. Pölten bei<br />
den Gästen aus Slowenien.<br />
Alfred Riedl erläuterte das<br />
Wesen der heuer 40 Jahre<br />
alten Kommunalautonomie<br />
<strong>und</strong> die Vorteile der Subsidiarität<br />
für die Gestaltung der<br />
Gemeinden. Echtes Bürgerservice<br />
sei nur bei einem hohen<br />
Maß an kommunaler Selbstverwaltung<br />
möglich. Riedl bot<br />
den EU-Beitrittswerbern Hilfe<br />
be<strong>im</strong> Ausbau der kommunalen<br />
Selbstverwaltung an. Präsident<br />
Kokalj zeigte sich dankbar<br />
für dieses Angebot <strong>und</strong><br />
betonte, dass man sich von<br />
der Kommunalautonomie<br />
nicht nur Vorteile für die<br />
Gemeinden, sondern<br />
auch ein Stärkung<br />
des Gesamtstaates<br />
erhoffe.<br />
Klausurtagung des OÖ. Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
Gemeinden sollen keine<br />
Geschenke verteilen<br />
sich jenes Geld zu verschaffen,<br />
wozu ihnen der Gesetzgeber<br />
die Möglichkeit gibt.<br />
Dann sind sie gegenüber<br />
B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Land um so mehr<br />
berechtigt, das nötige Geld zu<br />
verlangen, das sie zur Erfüllung<br />
ihrer vielseitigen Aufgabe<br />
brauchen. Aus Gründen<br />
der Solidarität sollen die<br />
Gemeinden keine Geschenke<br />
verteilen, die sie sich bzw. die<br />
Mehrzahl der Gemeinden<br />
letztlich nicht leisten<br />
können. Überdies<br />
haben die Gemeinden<br />
die Grenze der Belastbarkeit<br />
bereits erreicht.<br />
KOMMUNAL 81
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
82 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Impulsprogramm<br />
Kleine Gemeinde<br />
ganz groß<br />
FILZMOOS<br />
Eine gute Nachricht hatte<br />
Gemeindereferentin Gabi<br />
Burgstaller für Filzmoos <strong>im</strong><br />
„Gepäck“: Für die Errichtung<br />
des „Freizeitzentrums-Erlebnispark“<br />
sagte Burgstaller die<br />
Anzahlung der Fördergelder<br />
382.000 € zu. Die kleine<br />
Gemeinde Filzmoos kann mit<br />
diesem Liquiditätsschub <strong>neu</strong>e<br />
Investitionen beginnen. Die<br />
Gemeinde hat das Vorhaben<br />
aus dem Impulsprogramm<br />
der Landesregierung rasch<br />
umgesetzt: Die 130.000 Euro<br />
kostende Aufbahrungsstätte<br />
wurde von he<strong>im</strong>ischen Firmen<br />
errichtet <strong>und</strong> ist fast fertig.<br />
55.000 Euro kamen über<br />
das Impulsprogramm. Burgstaller:<br />
„Ein Beispiel wie wichtig<br />
das Impulsprogramm für<br />
die Förderung der ländlichen<br />
Regionen ist. He<strong>im</strong>ische Firmen<br />
bekommen Aufträge,<br />
Arbeitnehmer Arbeit.“<br />
STEIERMARK<br />
4,2 Mio € von der EU<br />
Energieautarke<br />
Gemeinden?<br />
LEOBEN / STALLHOFEN<br />
Namhafte Energie-Experten<br />
der Montan-Uni Leoben<br />
haben mit Gemeindervertretern<br />
aus Stallhofen <strong>und</strong> Partnern<br />
von der Baleareninsel<br />
Mallorca ein beachtliches, von<br />
der EU unterstütztes Energie-<br />
Forschungsprjekt, den<br />
„SESCO Energie-Cluster“ in<br />
Angriff genommen. SESCO<br />
bedeutet Sustainables Energy<br />
Systems for Communities“.<br />
Spanische <strong>und</strong> österreichische<br />
Initiatoren werden unter<br />
Federführung der Techniker<br />
aus Leoben in Stallhofen <strong>und</strong><br />
auf Mallorca zwei Demonstrationsanlagen<br />
errichten. Die<br />
sollen dazu führen, energieautarke<br />
Gemeinden <strong>und</strong><br />
Regionen zu schaffen, die<br />
er<strong>neu</strong>erbare Energiequellen<br />
zum Einsatz bringen.<br />
Sauberes Salzburg<br />
Große Gemeinde-<br />
Beteiligung<br />
HOF<br />
Es sei lobenswert, dass sich so<br />
<strong>viele</strong> Gemeinden an der<br />
Aktion Sauberes Salzburg<br />
beteiligen, betonte Umweltreferent<br />
Landesrat Dr. Othmar<br />
Raus Ende Juli. Dies gehöre<br />
natürlich auch entsprechend<br />
gefördert. Die Gemeinde Hof<br />
hat in ihrem Altstoffsammelhof<br />
ein <strong>neu</strong>es Beschriftungssystem<br />
angebracht. Die Kosten<br />
dafür beliefen sich auf 648<br />
Euro. Im Altstoffsammelhof<br />
sind nun alle Abfallfraktionen<br />
<strong>neu</strong> <strong>und</strong> übersichtlich<br />
beschriftet. Dies findet großen<br />
Zuspruch in der Bevölkerung,<br />
da der Altstoffsammelhof nun<br />
noch k<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>licher ist.<br />
Ziel des Landes Salzburg sei<br />
es, die Bevölkerung zur Verminderung<br />
<strong>und</strong> Vermeidung<br />
von Abfällen anzuregen <strong>und</strong><br />
durch Mülltrennung einen<br />
Teil der Abfälle wiederverwerten<br />
zu können.<br />
SALZBURG<br />
Die Kompetenz des Landes<br />
zur Gesetzgebung in Baurechtsangelegenheiten<br />
<strong>und</strong><br />
die Vollziehung <strong>im</strong> überwiegenden<br />
Teil durch die<br />
Gemeinden <strong>im</strong> eigenen Wirkungsbereich<br />
zähle in Verbindung<br />
mit dem Raumordnungsrecht<br />
zu den wichtigsten<br />
Materien des Landes<br />
Salzburg in der Gesetzgebung.<br />
Dies betonte Landtagspräsident<br />
Georg Griessner.<br />
Das Baurecht gehöre zu<br />
jenen Gesetzesvorhaben, die<br />
sich derzeit <strong>im</strong> Stadium der<br />
Begutachtung befänden.<br />
Bei Bauangelegenheiten<br />
könne ohne wesentliche Mitwirkung<br />
anderer Gebietskörperschaften<br />
oder der EU<br />
einem Gestaltungsauftrag<br />
nachgekommen werden,<br />
führte Griessner weiter aus.<br />
Eine Anhörung der Gemeinden<br />
zu den Ergebnissen der<br />
Baurechtsreform 1997 habe<br />
Das Ortszentrum ist Lebensmittelpunkt der Menschen<br />
Wir brauchen lebendige Gemeinde-Zentren<br />
Leben <strong>im</strong> Zentrum<br />
GRAZ<br />
Das Land <strong>und</strong> die Wirtschaftskammer<br />
Steiermark<br />
werden gemeinsam aktiv, um<br />
die Ortszentren in der Steiermark<br />
<strong>neu</strong> zu beleben. „Das<br />
Ortszentrum ist Lebensmittelpunkt<br />
der Menschen. Ein<br />
gutes Ortszentrum trägt<br />
wesentlich zum Wohlfühlen<br />
<strong>und</strong> der Kommunikationsfreude<br />
der Menschen bei.<br />
Egal welche Generation -<br />
Baurecht liegt dem Landtag am Herzen<br />
Begutachtung läuft<br />
jeder weiß <strong>im</strong> Ort, da ist was<br />
los. Wir brauchen eine ausreichende<br />
Infrastruktur <strong>im</strong> Ortskern,“<br />
so LH Waltraut Klasnic.<br />
Damit soll dem Trend der<br />
letzten Jahre entgegengewirkt<br />
werden, größere einkaufszentren<br />
<strong>und</strong> Fachmarktzentren<br />
pr<strong>im</strong>är an der<br />
Ortsrand zu legen. Das führte<br />
nach <strong>und</strong> nach zu einer<br />
Abwanderung aus dem Ortskern.<br />
ein <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>satz sehr positives<br />
Echo ergeben.<br />
Die Ergebnisse betreffen insbesondere<br />
die <strong>neu</strong>e Form<br />
der Bauanzeige, die klar<br />
definierten Tatbestände, der<br />
Entfall einer zwingenden<br />
Überprüfung nach Baufertigstellung<br />
(„Kollaudierung"),<br />
die Abschaffung der zwingend<br />
erforderlichen mündlichen<br />
Verhandlung, der Katalog<br />
der bewilligungsfreien<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> die Beseitigung<br />
der Parteistellung von<br />
Nachbarn <strong>im</strong> Anzeigeverfahren.<br />
An rechtspolitischen Forderungen<br />
bleiben die Beiziehung<br />
von Amtssachverständigen,<br />
die Einfriedungen<br />
gegenüber öffentlichen Verkehrsflächen,<br />
der § 58a der<br />
Garagenordnung sowie Fragen<br />
bezüglich Garten- <strong>und</strong><br />
Gerätehütten<br />
<strong>und</strong> dergleichen<br />
offen.<br />
Gemeindewappen<br />
Adler dominiert<br />
die Geschichte<br />
ARNFELS<br />
Ein Adler dominiert die<br />
Geschichte der 850 Jahre<br />
alten Marktgemeinde Arnfels<br />
<strong>im</strong> Bezirk Leibnitz. <strong>Der</strong><br />
Adler ist folglich auch das<br />
Hauptmotiv des <strong>neu</strong>en<br />
Gemeindewappens von Arnfels.<br />
Die Urk<strong>und</strong>e zeigt „drei<br />
Felsspitzen. Auf der mittleren<br />
steht ein mächtiger<br />
Adler“, der seine Flügel weit<br />
spreizt.<br />
Bürgermeister Johann Held<br />
bekam die Urk<strong>und</strong>e mit dem<br />
Wappen <strong>im</strong> Rahmen einer<br />
Festsitzung aus der Hand<br />
von LH Klasnic.<br />
<strong>Der</strong> Entwurf für das Wappen<br />
stammt von<br />
Gemeinderat Josef<br />
Gaber, dem Kulturreferenten<br />
von<br />
Arnfels.
TIROL<br />
Dr. Wendelin<br />
Weingartner (LH Tirol),<br />
Dr. Heinrich Hofschulte<br />
(1.Vizepräs.des RGRE), Erwin<br />
Teufel (Ministerpräsident v.<br />
Innsbruck<br />
Baden-Württemberg),<br />
Stadt<br />
DDr. Herwig van Staa (Bgm.<br />
Innsbruck <strong>und</strong> Präs. des KGRE) Foto:<br />
Kaiser-Max<strong>im</strong>ilian-Preis-Verleihung <strong>und</strong> Ehrungen 2002 in Innsbruck<br />
Hofschulte, Teufel <strong>und</strong> Lugger ausgezeichnet<br />
INNSBRUCK<br />
In einem feierlichen Festakt<br />
überreichten LH Dr. Wendeling<br />
Weingartner <strong>und</strong> Innsbrucks<br />
Bürgermeister Dr.<br />
Herwig van Staa in einem<br />
mit zahlreicher Prominenz<br />
gefüllten Schloss Ambras an<br />
zwei hochrangige Persönlichkeiten<br />
der deutschen Politik<br />
den Kaiser-Max<strong>im</strong>ian-Preis.<br />
Die Preisträger,<br />
Dr. Heinrich Hofschulte, der<br />
VORARLBERG<br />
DALAAS<br />
Außertourliche Bürgermeisterwahlen<br />
in Dalaas am 1.<br />
Juli bestätigten das am längsten<br />
dienende Gemeindeoberhaupt,<br />
Ernst Fritz<br />
(ÖVP), <strong>im</strong> Amt, der mit 53,3<br />
Prozent der St<strong>im</strong>men<br />
bestätigt wurde. Da FPÖ<br />
<strong>und</strong> SPÖ, welche <strong>im</strong> April<br />
die Selbstauflösung der<br />
Gemeindevertretung samt<br />
Neuwahl erzwungen hatten,<br />
wegen Fehlern bei der Wahlanmeldung<br />
nicht zugelassen<br />
wurden, fielen bei der GV-<br />
Wahl sämtliche gültige St<strong>im</strong>men<br />
(497 von 983) auf die<br />
ÖVP.<br />
Das Medienecho auf diese<br />
Wahl war österreichweit<br />
enorm – das Nachsehen<br />
hatte das „Volksbegehren<br />
zur Einführung der Direktwahl<br />
der Gemeindevertreter“<br />
vom 3-17.Juni, das<br />
somit von der medialen<br />
Bildfläche verschwand.<br />
Als Initiator fungierte die<br />
1.VizePräsident des RGRE<br />
<strong>und</strong> Erwin Teufel, Ministerpräsident<br />
v. Baden-Württemberg,<br />
wurden mit selbigem<br />
für ihre hervorragenden Leistungen<br />
auf dem Gebiet der<br />
Regionalpolitik bzw. Kommunalpolitik<br />
ausgezeichnet. <strong>Der</strong><br />
Preis besteht aus einer<br />
Urk<strong>und</strong>e, einem Schautaler<br />
von 1509 Kaiser Max<strong>im</strong>ilian I<br />
<strong>und</strong> einem Geldpreis in der<br />
Höhe von 10.000 Euro <strong>und</strong><br />
Direktwahl von Gemeindevertretern<br />
Kurios mal 2 <strong>im</strong> Ländle<br />
Bürgerakademie, ein Verein,<br />
„in dem Menschen verschiedener<br />
gesellschaftlicher<br />
Schichtungen unabhängig<br />
politischer Parteien“ tätig<br />
sind. Außer der Direktwahl<br />
der Gemeindevertreter <strong>und</strong><br />
deren Anwendung in jeder<br />
Vorarlberger Gemeinde<br />
wurde gefordert, dass sich<br />
Kandidaten „unabhängig<br />
von Parteien oder wahlwerbenden<br />
Gruppen der Wahl<br />
stellen können.“<br />
„Enttäuscht, aber nicht entmutigt“<br />
waren Bgm. Josef<br />
Mathis <strong>und</strong> Dkfm. Franz M.<br />
Zumtobel (Bürgerakademie)<br />
schließlich vom Ergebnis:<br />
315 Unterzeichnungen entsprechen<br />
0,13 Prozent der<br />
Wahlberechtigten.<br />
Als Hauptgr<strong>und</strong> der schwachen<br />
Partizipation sehen<br />
beide Initiatoren die „massive<br />
Gegnerschaft“ sämtlicher<br />
Parteien, die dem Vorschlag<br />
nichts abgewinnen<br />
konnten.<br />
wurde zum ersten Mal<br />
1998verliehen.<br />
Den herausragenden Leistungen<br />
von Altbürgermeister<br />
DDr. Alois Lugger zollte Bgm.<br />
van Staa mit einem eigens<br />
herausgegeben Buch zu dessen<br />
90. Geburtstag „Du<br />
musst den Bürgermeister<br />
machen!“ Dank, indem vor<br />
allem Luggers Leistungen als<br />
Kommunal-, Landes- <strong>und</strong><br />
Europapolitiker hervorhob.<br />
GROSSES WALSERTAL<br />
Die Entscheidung <strong>im</strong> Wettbewerb<br />
um den 7. Europäischen<br />
Dorfer<strong>neu</strong>erungspreis<br />
ist gefallen: Eine interdisziplinär<br />
zusammengestellte<br />
Jury von 17 hochrangigen<br />
internationalen Experten hat<br />
sich nach einer intensiven<br />
Begutachtung vor Ort bei<br />
der abschließenden Bewertungssitzung<br />
letztes<br />
Wochenende in München<br />
für das Große Walsertal in<br />
Vorarlberg, bestehend aus<br />
sechs Gemeinden mit knapp<br />
3.500 Einwohnern, entschieden.<br />
Aus den B<strong>und</strong>esländern<br />
Schülerbeförderung<br />
Zuschüsse des<br />
Landes<br />
INNSBRUCK<br />
Die Abteilung Schule <strong>und</strong><br />
Kindergarten macht aufmerksam,<br />
dass die Anträge<br />
für den Zuschuss des Landes<br />
zu den Kosten der Schülerbeförderung<br />
für das Schuljahr<br />
2001/2002 bis spätestens 30.<br />
November der Landesregierung<br />
einzureichen sind.<br />
Antragsformulare zur Geltenmachung<br />
des Zuschusses, auf<br />
denen die Richtlinien für die<br />
Gewährung von Zuschüssen<br />
zu den Kosten der Schülerbeförderung<br />
abgedruckt sind,<br />
können unter www.tirol.gv.<br />
at/schulekindergarten/sch_forumulare.htmlheruntergeladen<br />
werden.<br />
Mit den Großen Walsertal wurde ein Projekt ausgezeichnet, das das Wettbewerbsmotto<br />
„Grenzen überschreiten“ überzeugend umgesetzt hat<br />
Europäischer Dorfer<strong>neu</strong>erungspreis 2002<br />
Großes Walsertal gewinnt<br />
„Damit wurde ein Projekt<br />
ausgezeichnet, das das<br />
Wettbewerbsmotto „Grenzen<br />
überschreiten“ auf überzeugende<br />
<strong>und</strong> mehrfache<br />
Weise umgesetzt hat <strong>und</strong><br />
dem Anspruch auf ganzheitliche,<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
in herausragender<br />
Manier gerecht wird“, freut<br />
sich der Vorsitzende der<br />
Europäischen ARGE Landentwicklung<br />
<strong>und</strong> Dorfer<strong>neu</strong>erung,Landeshauptmann<br />
Dr. Erwin<br />
Pröll, Wien, in<br />
einer ersten<br />
Reaktion.<br />
KOMMUNAL 83
Info - Mix<br />
Geburtstage -<br />
Wir gratulieren<br />
Juli<br />
5. Juli 1950<br />
Erwin Puschenjak, Bürgermeister<br />
von Kraubath/Mur<br />
9. Juli 1954<br />
Robert Hammer, Bürgermeister<br />
von Unterlamm<br />
11. Juli 1946<br />
Johann Streitberger, Bürgermeister<br />
von Viehhofen<br />
12. Juli 1947<br />
Dipl.Vw. Hubert Rauch,<br />
Bürgermeister von Steinach<br />
am Brenner <strong>und</strong> Präsident<br />
des Tiroler Gemeindeverbandes<br />
18. Juli 1936<br />
Friedrich Koger, Bürgermeister<br />
von Breitenstein<br />
19. Juli 1941<br />
Adolf Reuscher, Bürgermeister<br />
von Gutenstein<br />
20. Juli 1960<br />
Johann Warter, Bürgermeister<br />
von Piesendorf<br />
22. Juli 1945<br />
Ing. Alois Ehrenreich, Bürgermeister<br />
von Anthering<br />
27. Juli 1944<br />
Dir. Herbert Lackner,<br />
Geschäftsführer des Kärntner<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
30. Juli 1948<br />
Max Aichhorn, Bürgermeister<br />
von Kleinarl<br />
August<br />
2. August 1951<br />
Dr. Georg Maltschnig, Bürgermeister<br />
von Zell/See<br />
3. August 1958<br />
Alfred Pfeiffenberger, Bürgermeister<br />
von Zederhaus<br />
6. August 1941<br />
Franz Hartmann, Bürgermeister<br />
von Prigglitz<br />
84 KOMMUNAL<br />
8. August 1950<br />
Balthasar Kerschhaggl, Bürgermeister<br />
von St. Margarethen<br />
8. August 1955<br />
Valentin Happe, Bürgermeister<br />
von Schiefling am See<br />
<strong>und</strong> Vizepräsident des<br />
Kärntner Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
9. August 1953<br />
Johann Nagl, Bürgermeister<br />
von Zöbern<br />
12. August 1947<br />
Christian Aigner, Bürgermeister<br />
von Unternberg<br />
14. August 1932<br />
Ing. Josef Moßhammer,<br />
Bürgermeister von Berghe<strong>im</strong><br />
16. August 1939<br />
Herbert Winkler, Bürgermeister<br />
von Thalgau<br />
18. August 1952<br />
Dr. Helmut Ludwig, Landesgeschäftsführer<br />
des Tiroler<br />
Gemeindeverbandes<br />
21. August 1941<br />
Johann Spatzenegger, Bürgermeister<br />
von Seekirchen<br />
21. August 1949<br />
Karl Paradeiser, Bürgermeister<br />
von Dorfbeuren<br />
23. August 1935<br />
Franz Unterberger, Bürgermeister<br />
von Strobl<br />
28. August 1930<br />
Karl Harlander, Bürgermeister<br />
von Dorfgastein<br />
Gemeindeb<strong>und</strong> feierte Jubilare<br />
Die „r<strong>und</strong>en“ <strong>und</strong> „halbr<strong>und</strong>en“ Geburtstagsjubilare des Jahres<br />
2002 standen <strong>im</strong> Mittelpunkt einer gemütlichen kleinen<br />
Feier des Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>im</strong> Weingut Z<strong>im</strong>mermann<br />
in Kloster<strong>neu</strong>burg. Präsident Helmut Mödlhammer<br />
(Bildmitte) würdigte gemeinsam mit Generalsekretär Dr. Robert<br />
Hink (links) die kameradschaftliche Zusammenarbeit der Spitzenfunktionäre<br />
des Gemeindeb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> gratulierte den 2002er-Jubilaren<br />
zu ihren Ehrentagen. Von rechts: Burgenlands Landtagspräsident<br />
Walter Prior (55), Tirols Landesgeschäftsführer Dr.<br />
Helmut Ludwig (50), Vorarlbergs Ehrenpräsident Hubert<br />
Waibel (80), Gemeindeb<strong>und</strong>-Vizepräsident Prof. Walter Z<strong>im</strong>per<br />
(60), Pressereferent Dr. Herbert Waldhauser (60) <strong>und</strong> der älteste<br />
Teilnehmer der familiären R<strong>und</strong>e, Kärntens Ex-Präsident<br />
Rudolf Tillian (89).<br />
Personalia<br />
FGÖ-Geschäftsführer Dennis Beck<br />
einst<strong>im</strong>mig wiederbestellt<br />
Dennis<br />
Beck<br />
wurde bei<br />
der Kuratoriumssitzung<br />
am 18.<br />
Juni 2002<br />
vom<br />
Kuratorium<br />
des<br />
Fonds<br />
Ges<strong>und</strong>es<br />
Öster-<br />
Dennis Beck reich<br />
(FGÖ)<br />
einst<strong>im</strong>mig für weitere vier<br />
Jahre als Geschäftsführer wiederbestellt.<br />
1965 in Wien geboren <strong>und</strong> in<br />
Waidhofen an der Ybbs aufgewachsen,<br />
studierte Beck nach<br />
dem Besuch der Höheren<br />
B<strong>und</strong>eslehranstalt für Fremdenverkehrsberufe<br />
Bad Ischl<br />
drei Jahre Volkswirtschaft an<br />
der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien, <strong>und</strong> war anschließend<br />
<strong>im</strong> Tourismus <strong>und</strong> Sozialbereich<br />
tätig. Seit 1993 war<br />
Dennis Beck Geschäftsführer<br />
der AIDS-Hilfe Wien, unter<br />
seiner Leitung entstand das<br />
Projekt „AIDS-Hilfe Haus“,<br />
welches 1997 eröffnet wurde.<br />
Mit 1. Oktober 1998 übernahm<br />
Beck die Geschäftsführung<br />
des Neuen FGÖ, dessen<br />
zentrale Aufgabe es ist,<br />
praxisorientierte innovative<br />
Modellprojekte der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
<strong>und</strong> Pr<strong>im</strong>ärprävention<br />
zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> zu fördern. „Am Aufbau<br />
des Neuen Fonds Ges<strong>und</strong>es<br />
Österreich mitzuwirken, war<br />
<strong>und</strong> ist für mich eine spannende<br />
Aufgabe. Aufgr<strong>und</strong><br />
mangelnder Vorbilder, zumindest<br />
<strong>im</strong> europäischen Raum,<br />
bedeutete der Aufbau einer<br />
nationalen Förder- <strong>und</strong> Kompetenzstelle<br />
für Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
anfangs das<br />
Beschreiten von Neuland“,<br />
sagt Dennis Beck.<br />
Als Schwerpunkte für die<br />
kommenden Jahre skizziert<br />
der Geschäftsführer die drei<br />
Themenbereiche Bewegung,<br />
Ernährung <strong>und</strong> seelische<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die 3 Setting<strong>und</strong><br />
Zielgruppenbereiche<br />
„Jugendliche <strong>im</strong> ausserschulischen<br />
Bereich“, „Erwachsene<br />
MitarbeiterInnen in Klein<strong>und</strong><br />
Mittelbetrieben“ <strong>und</strong><br />
„Ältere Menschen zwischen<br />
60 <strong>und</strong> 75 in regionalen Settings“.
Personalia Kärnten<br />
Landesrat Herbert Schiller<br />
Mann der ersten St<strong>und</strong>e<br />
tritt Pension an<br />
Herbert Schiller blickt – da<br />
er mit 27. Juni die Pension<br />
angetreten hat – auf ein<br />
politisch<br />
bewegtes<br />
Leben<br />
zurück. <strong>Der</strong><br />
Hauptschullehrer<br />
war<br />
ab 1973 als<br />
Gemeinderat,<br />
von<br />
1979-1988<br />
als Bürgermeister<br />
in<br />
der<br />
Gemeinde<br />
Rosegg tätig<br />
<strong>und</strong> arbeitete<br />
bis<br />
1994 als<br />
Landesrat.<br />
Während<br />
der Periode Herbert Schiller<br />
als Landtagsabgeordneter<br />
hatte der<br />
zweifache Vater 1997-1999<br />
auch die SP-Klubobmannschaft<br />
inne. Auch als LH-Stv.<br />
Personalia NÖ<br />
Neues Stadtoberhaupt in Schwechat<br />
<strong>und</strong> LR war Schiller in den<br />
letzten Jahren auch in kommunalpolitischer<br />
Hinsicht<br />
aktiv, galt er<br />
doch als<br />
Mann der<br />
ersten<br />
St<strong>und</strong>e in<br />
Kommissionen<br />
wie<br />
jener der<br />
„Altlastensanierung<br />
<strong>und</strong><br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
<strong>und</strong><br />
als kooperativer<br />
Partner<br />
<strong>und</strong> Garant<br />
für eine<br />
Gute<br />
Zusammenarbeit<br />
mit<br />
dem Österreichischen<br />
Gemeindeb<strong>und</strong>.Ihm folgt in<br />
seinem Ressort als Landesrat<br />
nun Ing. Reinhart Rohr<br />
nach.<br />
Hannes Fazekas gewählt<br />
Mit 25 von 32 St<strong>im</strong>men bei<br />
4 Enthaltungen wurde Hannes<br />
Fazekas von den<br />
Schwechater Gemeinderäten<br />
Ende Juni<br />
zum Bürgermeister.<br />
<strong>Der</strong><br />
erst seit<br />
zwei Jahren<br />
<strong>im</strong> Gemeinderat<br />
tätige<br />
Fazekas hat<br />
sich in kürzester<br />
Zeit<br />
als Jugendstadtrat<br />
<strong>viele</strong> Sympathien<br />
bei<br />
Hannes Fazekas Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Mandataren<br />
gleichermaßen erworben.<br />
Das deutliche Votum,<br />
das über die rechnerischen<br />
SPÖ-St<strong>im</strong>men hinausgeht,<br />
war daher kein W<strong>und</strong>er, sondern<br />
ist auf sein umgängliches,<br />
fre<strong>und</strong>liches Wesen<br />
zurückzuführen. Bei seiner<br />
Antrittsrede verwies der<br />
<strong>neu</strong>e Bürgermeister unter<br />
anderem auch auf die Verdienste<br />
seines Vorgängers<br />
Mag. Reinhard Gogola bei<br />
der Modernisierung der Verwaltung:<br />
„Ich lege ein<br />
Bekenntnis zur bürgernahen<br />
Verwaltung ab, die mein Vorgänger<br />
eingeführt hat. Er hat<br />
Schwechat zu den international<br />
führenden Kommunen<br />
gemacht, mit dem renommierten<br />
Speyerpreis ist<br />
Schwechat eine Vorzeigestadt<br />
geworden“.<br />
Info - Mix<br />
KOMMUNAL<br />
Ausstellung<br />
Weltraumausstellung in Neuhofen/Ybbs<br />
Faszination Weltall<br />
Etwas besonderes haben sich die Neuhofener Gemeindeväter ausgedacht:<br />
Eine österreichweit einzigartige „Weltraumausstellung<br />
ist noch bis 27. Oktober zu besichtigen<br />
Vom 5. Mai bis zum 27.Oktober<br />
zeigt Neuhofen <strong>im</strong> Ostarrichi-Kulturhof<br />
die Ausstellung:<br />
„Von Ostarrichi in den<br />
Weltraum“.<br />
In einer für Österreich einmaligen<br />
Zusammenschau<br />
werden mit Beiträgen <strong>und</strong><br />
Leihgaben vom Russischen<br />
Kulturinstitut, vom Technischen<br />
Museum Wien, von<br />
der Austrian Space Agency<br />
(ASA), von Austrospace <strong>und</strong><br />
vom B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Verkehr, Innovation <strong>und</strong><br />
Technologie Exponate aus<br />
aller Welt die Missionen <strong>im</strong><br />
Weltraum erklären.<br />
Vom Weltraumanzug,<br />
Modell der Raumstation<br />
MIR über Mondgestein bis<br />
zu den <strong>neu</strong>esten Satellitenmodellen<br />
<strong>und</strong> der Weltraumnahrung<br />
gibt diese<br />
Ausstellung einen leicht verständlichen<br />
Einblick in die<br />
Weltraumfahrt. Exper<strong>im</strong>ente,<br />
die an Bord von<br />
Satelliten fliegen, werden<br />
anschaulich erklärt. Eine<br />
sehenswerte Ausstellung von<br />
besonderer Aktualität.<br />
Auskünfte <strong>und</strong> Anmeldungen:<br />
Ostarrichi-Kulturhof,<br />
A-3364 Neuhofen/Ybbs 130;<br />
Tel. 07475-59065 Fax-DW 20;<br />
e-mail: office@ostarrichi-kulturhof.at,www.ostarrichi-kulturhof.at<br />
Gemeindeamt<br />
Neuhofen/Ybbs, A-3364 Neuhofen/Ybbs<br />
66;<br />
Tel. 07475-52700 Fax-DW 20;<br />
gemeinde.<strong>neu</strong>hofen@netway.at,www.<strong>neu</strong>hofenybbs.at<br />
KOMMUNAL 85
Info - Mix<br />
Termine<br />
19. September 2002<br />
von 9 bis 16 Uhr<br />
„Industrielle Mitverbrennung<br />
in Österreich. Vom<br />
Abfall zum Produkt?“<br />
Verband Österreichischer<br />
Entsorgungsfachbetriebe<br />
(VÖEB), Haus der Industrie,<br />
Schwarzenbergplatz 4, Kleiner<br />
Festsaal, Kosten:<br />
170 € zuzügl USt für VÖEB-<br />
Mitglieder, Behördenvertreter<br />
<strong>und</strong> IV-Mitglieder,<br />
230 € zuzügl Ust für alle<br />
anderen Teilnehmer<br />
Anmeldung<br />
Bis 5. September be<strong>im</strong> VÖEB<br />
E-Mail: voeb@voeb.at;<br />
Fax, 01/7152107<br />
16.- 22. September<br />
16.9. Public Transport Day<br />
18.9. Cycling Day<br />
20.09. Living Streets &<br />
Greenways Day<br />
22.9. In die Stadt – ohne<br />
mein Auto<br />
European Mobility Week –<br />
Europaweite Woche für<br />
nachhaltige Mobilität<br />
Alle Kommunen sind eingeladen,<br />
sich zu beteiligen!<br />
Information:<br />
Auf der Homepage des<br />
Österr. Gemeindeb<strong>und</strong>es<br />
www.gemeindeb<strong>und</strong>.at <strong>und</strong><br />
der Rubrik „Europa“ oder<br />
be<strong>im</strong> Brüsseler Büro des<br />
Österreichischen Gemeindeb<strong>und</strong>es,<br />
0032-2-282 0680<br />
26. & 27. September 2002<br />
B<strong>und</strong>esfachtagung: Marke-<br />
B<strong>und</strong>esauszeichnungen<br />
86 KOMMUNAL<br />
ting <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Sinn oder Unsinn für<br />
Gemeinden?<br />
Fachverband der leitenden<br />
Gemeindebediensteten<br />
Österreichs (FLGÖ),<br />
Kosten 75 €<br />
Kontakt:<br />
Telefon: 06229/2438-14;<br />
Fax: 06229/2438-90;<br />
Fr. Grünwald<br />
11. & 12. Oktober 2002<br />
ÖISS-Tagung „Schulfreiräume<br />
- Freiraum<br />
Schule“, ÖISS Österreichisches<br />
Institut für Schul- <strong>und</strong><br />
Sportstättenbau,<br />
Kontakt:<br />
Tel: 01/5058899-10<br />
Fax DW 20, oeiss@asn.or.at<br />
3. & 4. Oktober 2002<br />
ÖISS Eisbahntagung<br />
Themen: „Sporttourismus in<br />
Kapfenberg, Sanierung von<br />
Eisbahnen mit Energierückgewinnung,<br />
Kälteanlagen<br />
mit Ammoniak, Sole <strong>und</strong><br />
CO 2 , Stand der Sicherheitstechnik<br />
<strong>und</strong> Energiesituation,<br />
Arbeitssicherheit <strong>im</strong><br />
Eisbahnbetrieb, Beleuchtung<br />
von Eishallen,<br />
Kunsteisbahnen <strong>und</strong> Stockschießanlangen,elektroakustische<br />
Anlagen für Eishallen/Veranstaltungen<br />
ÖISS Österreichisches Institut<br />
für Schul- <strong>und</strong> Sportstättenbau,<br />
Kontakt:<br />
Tel: 01/5058899-10<br />
Fax DW 20, oeiss@asn.or.at<br />
<strong>Der</strong> Herr B<strong>und</strong>espräsident hat verliehen<br />
Mit Entschließung vom 6.<br />
Mai 2002:<br />
Das Goldene Medaille für<br />
Verdienste um die Republik<br />
an Maria Emminger,<br />
Gemeinderätin a.D. der<br />
Gemeinde Ohlsdorf/OÖ<br />
<strong>und</strong> an Wilhelm Kalten-<br />
böck, Gemeinderat a.D. der<br />
Gemeinde Zell an der<br />
Pram/OÖ<br />
Mit Entschließung vom<br />
14. Mai 2002<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an Ing.<br />
Generaldirektor Dr. Kurt Adelsburg (rechts) wurde in seiner<br />
Funktion als Präsident des Verbandes der österreichischen Landes-Hypothekenbank<br />
von Dr. Jodok S<strong>im</strong>ma (Mitte) abgelöst.<br />
Hier bei der Festsitzung <strong>im</strong> NÖ Landhaus in St. Pölten mit Landesrat<br />
Mag. Wolfgang Sobotka.<br />
Familien- <strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche Gemeinde<br />
Neun Modellgemeinden<br />
stehen Pate<br />
Lobby für Familie, Familien<strong>und</strong><br />
kinderfre<strong>und</strong>liche Politik<br />
zum Thema zu machen,<br />
Erfahrungen auszutauschen,<br />
mit Betroffenen zu arbeiten<br />
<strong>und</strong> ein Netzwerk über B<strong>und</strong>,<br />
Länder <strong>und</strong><br />
Gemeinden zu<br />
spannen ist Weg<br />
<strong>und</strong> Ziel des Projekts<br />
Audit familien-<br />
<strong>und</strong> kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
Gemeinde.<br />
Gemeinden profitieren<br />
darüber<br />
hinaus, da das<br />
Audit ihnen<br />
<strong>im</strong>mense Entwicklungschancen<br />
in diesem Bereich <strong>und</strong><br />
auch Anerkennung <strong>und</strong> ein<br />
Qualitätssiegel bringt. Angesetzt<br />
wird dort, wo Defizite<br />
vorhanden sind: Familien <strong>und</strong><br />
Akteure wissen oft nicht von<br />
spezifischen Aktivitäten vor<br />
Ort; Strukturen gehören nicht<br />
Josef Gossenreiter, Bürgermeister<br />
a.D. der Gemeinde<br />
Hirschbach <strong>im</strong> Mühlkreis<br />
Mit Entschließung vom<br />
25. Juli 2002<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an Georg<br />
nur aufgebaut, sondern auch<br />
transportiert. Einer Übersättigung<br />
durch Einzelprogramme<br />
einzelner Gemeinden soll mit<br />
dem Blickpunkt kommunenübergreifender<br />
regionaler<br />
Zusammenarbeitentgegengewirkt<br />
werden.<br />
Bis zum Ende<br />
des Jahres wird<br />
die Projektabwicklung,<br />
in der<br />
u.a. <strong>neu</strong>n (strukturellunterschiedliche)Modellgemeinden<br />
– Dornbirn<br />
(Vgb), Pöttsching (Bgld),<br />
Moosburg (Ktn), St. Peter in<br />
der Au, Edlitz (NÖ), Engerwitzdorf,<br />
Ober<strong>neu</strong>kirchen<br />
(OÖ) <strong>und</strong> St. Koloman (Sbg)<br />
- mitwirken, abgeschlossen<br />
sein: <strong>Der</strong> Startschuss für die<br />
allgemeine Anwendung fällt<br />
2003.<br />
Otmar Peterlechner, Bürgermeister<br />
der Gemeinde<br />
Moosdorf/OÖ, Johann<br />
Thalhammer, Bürgermeister<br />
a.D. der Gemeinde Hinzenbach/OÖ<br />
sowie an Gerhard<br />
Bark, Bürgermeister<br />
der Marktgemeinde Theresienfeld/NO.
P Haben Sie ihn gef<strong>und</strong>en? Er sitzt<br />
auf der rechten Seite <strong>und</strong> bedient<br />
gleichzeitig die beiden Mähwerke. Er<br />
kann das, weil er in wenigen Sek<strong>und</strong>en<br />
Un<strong>im</strong>og-Fahrer gesucht!<br />
die Lenksäule samt Instrumententräger<br />
<strong>und</strong> Pedalen von der linken auf die<br />
rechte Kabinenseite verschoben hat.<br />
Variopilot® Wechsellenkung heißt das<br />
<strong>Der</strong> Un<strong>im</strong>og. Jedes Fahrzeug ein Fuhrpark.<br />
Mercedes-Benz – eine Marke von Da<strong>im</strong>lerChrysler<br />
System. Und das gibt es exklusiv nur<br />
be<strong>im</strong> Un<strong>im</strong>og. Was sonst noch an Innovationen<br />
<strong>im</strong> Un<strong>im</strong>og steckt, erfahren<br />
Sie bei Ihrem Un<strong>im</strong>og-Partner.<br />
Un<strong>im</strong>og Vertrieb für Österreich<br />
Georg Pappas Automobil AG<br />
2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 4, Tel. 02236/604-210<br />
5020 Salzburg, Aribonenstraße 10, Tel. 0662/44 84-353<br />
www.pappas.at<br />
Ein Unternehmen der Pappas Gruppe
Was wählen Gemeinden?<br />
Leasing mit Zukunft!<br />
Nicht leicht, die vielseitigen Anforderungen an eine Gemeinde unter einen finanziellen Hut zu bringen. Damit Sie auch in Zukunft dringende<br />
Projekte realisieren können, sollten Sie Ihre St<strong>im</strong>me dem richtigen Partner geben. Als österreichischer Marktführer kombiniert die<br />
Bank Austria Creditanstalt Leasing gesetzliches <strong>und</strong> steuerliches Know-how mit individueller Betreuung. Vom Kindergarten bis zum Schneepflug,<br />
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auch Ihre Gemeinde sagt: So soll Leasing sein.<br />
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