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Grimsel Hydro Newsletter 1/2021

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<strong>Newsletter</strong> 1/<strong>2021</strong><br />

100 Jahre Erfahrung mit Wasserkraft – die teilen wir mit Ihnen.<br />

Gian Marco Maier<br />

Leiter <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

Auf unsere Mitarbeitenden<br />

ist Verlass!<br />

Sind Sie schon bereit für den Sommer?<br />

Mit dem Ende des Winters<br />

endet für <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> auch die<br />

Hochsaison der Revisionen. Die meisten<br />

Turbinen, Kugelschieber und<br />

Drosselklappen, welche während der<br />

letzten Monaten in unseren Montagehallen<br />

demontiert, inspiziert und wieder<br />

aufgearbeitet wurden, sind bereits<br />

wieder bei unseren Kunden<br />

montiert und bereit, das Schmelzwasser<br />

zu verarbeiten. Dass dies<br />

trotz den Herausforderungen in den<br />

letzten Monaten möglich war, ist zum<br />

grössten Teil unseren Mitarbeitenden<br />

zu verdanken. Trotz Abstand immer<br />

nah am Geschehen, trotz Maske immer<br />

den Durchblick. Es ist beruhigend<br />

zu sehen, dass man sich auf<br />

Polymechaniker, Monteure, Schweisser,<br />

Schleifer, Ingenieure, Projektleiter,<br />

Konstrukteure und Mitarbeitende<br />

im Vertrieb jederzeit verlassen kann.<br />

Darum geht das Schlusswort dieses<br />

Editorials an alle unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der Werkstatt<br />

und im Home-Office – herzlichen<br />

Dank für euer Engagement!<br />

Montageleiter <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> Andreas Abplanalp


HYDROMECHANIK<br />

2<br />

<strong>Newsletter</strong> 1/<strong>2021</strong><br />

Die erfahrenen Mitarbeiter von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> im Einsatz<br />

«Die Erfahrung ist<br />

stark spürbar»<br />

Markus Heinzer,<br />

Bereichsleiter des<br />

Kraftwerksunterhalts<br />

der ebs Energie AG<br />

Mit unserem Kunden im Gespräch zu<br />

bleiben bedeutet zweierlei: Zu spüren,<br />

welche Bedürfnisse da sind und dann gezielt<br />

Rückmeldungen einzuholen. So können<br />

wir uns weiter entwickeln und dem<br />

Kunden gut vorbereitet zur Seite stehen.<br />

Markus Heinzer, der Bereichsleiter des<br />

Kraftwerksunterhalts der ebs Energie<br />

AG ist bereits seit Jahren ein zufriedener<br />

Auftraggeber von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>. Wir<br />

wollten wissen, warum.<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>: Herr Heinzer, wie ist die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> entstanden?<br />

Markus Heinzer: Im Zusammenhang mit<br />

der Neukonzessionierung. Wir sind mit<br />

den Ökologen von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> bereits<br />

seit Jahren unterwegs und in der Zeit<br />

hat sich für uns schon der eine oder andere<br />

Austausch ergeben. So ist nach<br />

und nach das Interesse, auch im hydromechanischen<br />

Bereich eine Zusammenarbeit<br />

aufzubauen, gestiegen.<br />

Welche Kriterien sind Ihnen wichtig für<br />

die Auftragsvergabe an ein Unternehmen?<br />

Wir berücksichtigen für unsere Reparaturen<br />

meistens Unternehmungen in der<br />

Schweiz. Eine einfache, kompetente und<br />

lösungsorientierte Abwicklung ist uns<br />

sehr wichtig.<br />

Wie sind Sie insgesamt mit der Abwicklung<br />

der verschiedenen Projekte zufrieden?<br />

Die verschiedenen Aufträge wurden mit<br />

grosser Zufriedenheit erledigt. Auch die<br />

Abwicklung und Beratung sind einfach<br />

und direkt verlaufen. Bei der Arbeitsabwicklung<br />

sind unsere Erwartungen immer<br />

erfüllt worden und die Qualität und<br />

Sicherheit immer hochgehalten.<br />

Weshalb schätzen Sie die Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> besonders?<br />

Wenn ein Kraftwerksbetreiber Revisionslösungen<br />

anbietet, weiss er, auf was zu<br />

achten ist. Denn alle Unternehmen in<br />

unserer Branche sind auf einfache und<br />

fundierte Lösungen angewiesen.<br />

In dem Fall macht sich die Kraftwerkserfahrung<br />

von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> bemerkbar...<br />

Ja, die Erfahrung ist stark zu spüren.<br />

Die Mehrheit der Kraftwerke sind Prototypen<br />

oder können nur in kleinen Serien<br />

gefertigt werden. Umso wichtiger ist es,<br />

dass die Erkenntnisse und die Erfahrungswerte<br />

in die Projekte eingebunden<br />

werden. Wir sind zufrieden, einen solchen<br />

zuverlässigen Partner an der Seite<br />

zu haben.


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> 3<br />

Lösungen aus Erfahrung im<br />

eigenen Kraftwerksbetrieb<br />

HYDROMECHANIK<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> hat den Zuschlag erhalten,<br />

die beiden Francisturbinen im Kraftwerk<br />

am Löntsch zu revidieren.<br />

Es handelt sich dabei um eine Standardrevision<br />

mit Optimierungen am Kühlsystem<br />

des Turbinenführungslagers. Der für<br />

die Revision zur Verfügung stehende Zeitraum<br />

war sehr knapp bemessen. Aus<br />

diesem Grund haben wir das Vorgehen<br />

noch akribischer als sonst geplant, damit<br />

wir für die bevorstehenden Herausforderungen<br />

gewappnet sind. Schliesslich wollten<br />

wir die vertraglichen Verpflichtungen<br />

trotz engem Terminplan einhalten.<br />

Aufgrund der Komplexität und der langen<br />

Lieferfristen mussten wir im ersten<br />

Schritt die Optimierung der Lagerölkühlung<br />

angehen.<br />

Beim Detailengineering haben wir festgestellt,<br />

dass der angedachte Wechsel des<br />

Kühlmediums von Wasser zu Öl in diesem<br />

Fall technisch nicht realisierbar war.<br />

Und wie Einstein sagte: «Das Problem zu<br />

erkennen, ist wichtiger als die Lösung zu<br />

finden. Denn die genaue Darstellung<br />

führt fast automatisch zur richtigen Lösung.»<br />

Getreu diesem Zitat wurde die Ursache<br />

dieser Kühlwasser-Problematik umfangreich<br />

analysiert und die Machbarkeit detailliert<br />

geprüft. Ausserdem durften wir<br />

bei der KWO im letzten Jahr eine artgleiche<br />

Anlage mit einem ähnlichen Problem<br />

revidieren. Die dort gewonnenen Erfahrungen<br />

erwiesen sich hier als sehr wertvoll.<br />

So konnte gemeinsam mit dem Kunden<br />

eine technisch optimale und wirt-<br />

Demontage der Turbine<br />

schaftlich sinnvolle Lösung ausgearbeitet<br />

werden.<br />

Die Revision der Maschinengruppe 1<br />

läuft zurzeit. Die zweite Maschine wird<br />

im nächsten Jahr in Angriff genommen.<br />

Monika von Allmen<br />

Technische Verkäuferin<br />

Rundlaufkontrolle durch <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

Lösen der Zwischenwelle mit Hytorc


HYDROMECHANIK<br />

4<br />

<strong>Newsletter</strong> 1/<strong>2021</strong><br />

Zurück zur mechanischen<br />

Einfachheit<br />

In Kürze über die Revision der beiden<br />

Kugelschieber im Kraftwerk Zervreila<br />

Milo Beeli, der erfahrene Betriebsleiter<br />

der Kraftwerke Zervreila AG (KWZ), betreut<br />

die über 1700 m ü. M. gelegene<br />

Anlage nun seit 16 Jahren. Vor einiger<br />

Zeit wurde, wie für Projekte in dieser<br />

Grössenordnung üblich, eine Submission<br />

im offenen Verfahren durchgeführt. Von<br />

den vier eingereichten Angeboten, erwies<br />

sich das Angebot von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

als das geeignetste und erhielt folglich<br />

den Zuschlag.<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>: Zurzeit wird bei Ihnen ein<br />

Projekt durch <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> abgewickelt<br />

und zwar die Revision der Kugelschieber<br />

während der nächsten zwei Jahre. Was<br />

ist der Zweck dieser Revision?<br />

Milo Beeli: Die beiden Kugelschieber haben<br />

Baujahr 1956 und wurden das letzte<br />

Mal Ende der Neunziger einer Revision<br />

unterzogen. Da ohnehin zur gleichen<br />

Zeit eine umfangreiche Turbinen- und Generatorrevision<br />

fällig ist, hat man die Kugelschieberrevision<br />

gleichzeitig angesetzt<br />

und kann so die gesamte Ausfallzeit der<br />

Maschinen verkürzen.<br />

Inwiefern wird für Sie die Erfahrung von<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> bei diesem Auftrag spürbar?<br />

Die KWZ hat in den letzten Jahren schon<br />

mehrere Projekte mit <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> abgewickelt<br />

und stets gute Erfahrungen gemacht.<br />

Die Fachkompetenz der jeweils<br />

involvierten Personen ist sehr hoch.<br />

Auch hat sich bereits mehrfach bewährt,<br />

dass <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> in den eigenen Kraftwerken<br />

mit ähnlichen Fragestellungen<br />

konfrontiert ist.<br />

Betriebsleiter Milo Beeli<br />

Anlieferung des Kugelschiebers in der Montagehalle <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong>


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> 5<br />

HYDROMECHANIK<br />

Einfach und komplex zugleich<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> hat in der Vergangenheit<br />

verschiedene Funktionsprinzipien von<br />

Kugelschieber-Antrieben gesehen und<br />

revidiert. Nun darf ihre Erfahrung wieder<br />

unter Beweis gestellt werden. Die<br />

Kugelschieber für das KW Zervreila<br />

werden in zwei Phasen revidiert. Der<br />

Erste, letztens 1998 revidiert, wird im<br />

August <strong>2021</strong> in Betrieb gesetzt. Die<br />

Revision des Zweiten, der 1999 revidiert<br />

wurde, erfolgt nächstes Jahr.<br />

Der Mechanismus des Kugelschiebers<br />

der Bell-Maschinenfabrik, hier mit einem<br />

Nenndurchmesser von 1300mm,<br />

ist immer wieder aufs Neue spannend.<br />

Dieser Erfahrung und Herausforderung<br />

nimmt sich das Team von <strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

gerne an. Jener Kugelschiebertyp<br />

zeichnet sich durch verschiedene Eigenschaften<br />

aus, wie beispielsweise<br />

durch den Schliesszyklus, welcher mittels<br />

Schliessgewicht vollbracht wird und<br />

das Öffnen anhand einer kombinierten<br />

Öl-Wassersteuerung.<br />

Der Montageleiter Jürg Fischer kontrolliert das Anheben des Kugelschiebers<br />

Auf Knopfdruck<br />

Damit alles einwandfrei funktioniert,<br />

muss bei diesem Mechanismus ein besonderes<br />

Augenmerk auf die genauste<br />

Einstellung der Komponenten gelegt werden.<br />

Dies kann das erfahrene Team von<br />

<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> sicherstellen. Für den Öffnungsvorgang<br />

wird der Servomotorkolben<br />

durch den Öldruck soweit angehoben,<br />

dass der Bypass geöffnet und die<br />

Unterwasser-Seite des Kugelschiebers<br />

mit Wasser gefüllt wird. Nachdem der<br />

Druckausgleich erfolgt ist, wird der<br />

nächste Schritt freigegeben. Bevor der<br />

Drehkörper sich in Rotation versetzen<br />

kann, wird zuerst mit einer sphärischen<br />

Schwenkbewegung der Drehkörper vom<br />

Dichtring abgehoben, danach erfolgt die<br />

Rotation. Das Abheben bedingt eine<br />

sphärische Lagerung auf der gegenüberliegenden<br />

Seite des Antriebes. Nachdem<br />

der Öffnungsbefehl gegeben wird, also<br />

praktisch auf Knopfdruck, geschieht der<br />

Ablauf wie von Geisterhand ohne zusätzliche<br />

Einwirkung. So einfache und gleichzeitig<br />

sehr komplexe Mechanik begeistert<br />

uns immer wieder aufs Neue.<br />

Ziel ist, die Revision derart durchzuführen,<br />

dass über das Konzessionsende hinaus,<br />

im Jahr 2037, ein sicherer,<br />

einwandfreier Betrieb gewährleistet wird.<br />

Tilo Bolli<br />

Projektleiter


ÖKOLOGIE<br />

6<br />

<strong>Newsletter</strong> 1/<strong>2021</strong><br />

Zahlreiche Seeforellen gezählt –<br />

dank neuem Kamerasystem<br />

Seeforelle die einzige grosse Wanderfischart<br />

und kann aus diesem Grund als<br />

Leitindikator für die Funktionsfähigkeit<br />

des Ökosystems herangezogen werden.<br />

Nachweis eines über 70 cm grossen Seeforellenweibchens<br />

Innerhalb der ökologischen Dimension<br />

gibt es bei der Stromproduktion einen Interessenskonflikt<br />

zwischen dem Klimaschutz<br />

(Nutzung erneuerbarer Ressourcen<br />

KWO von September 2020 bis anfangs<br />

Januar <strong>2021</strong> ein vollintegriertes Kamerasystem<br />

unter der Bahnbrücke in Innertkirchen<br />

installiert. Die Kamera registrier-<br />

wie Wasser) und dem Naturschutz te dabei Tag und Nacht jede<br />

(Schutz der Biodiversität und der Ökosysteme).<br />

Forschung und Massnahmen zugunsten<br />

der Seeforelle in Restwasserstrecken<br />

stehen deshalb im Interesse<br />

einer nachhaltigen Entwicklung.<br />

Fischbewegung. Die Auswertung dieser<br />

Zählung ist nun Gegenstand einer Praktikumsarbeit<br />

des Studenten der Geographie<br />

und nachhaltigen Entwicklung, Basil<br />

Wagner. Die Arbeit entsteht in Kooperation<br />

mit dem Centre for Development and<br />

Wie gut und wie erfolgreich ist die Restwassersanierung<br />

im Gadmerwasser, welche<br />

Environment (CDE) der Universität Bern<br />

und der Fachstelle Ökologie der KWO.<br />

die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO)<br />

2012 durchgeführt hat? Ein wichtiger Indikator<br />

hierfür ist die Zahl der Seeforellen,<br />

die zum Laichen in ihre Herkunftsgewässer<br />

Die Seeforellen wandern zur Reproduktion<br />

vom Brienzersee in ihre Herkunftsgewässer<br />

zurück. Im Gadmerwasser ist die<br />

zurückkehren. Und die Anzahl ist<br />

erfreulich.<br />

Wie sich zeigt, ist das eingesetzte Kamerasystem<br />

eine neue, praktische Methode<br />

um Seeforellen in freien Fliessgewässern<br />

zu zählen. Zum aktuellen Stand der Auswertung<br />

lässt sich bereits sagen, dass<br />

zahlreiche Seeforellen die Kameras passiert<br />

haben. Insgesamt wurden über 60<br />

Seeforellenbewegungen registriert und<br />

durch ihr individuelles charakteristisches<br />

Punktemuster konnten mindestens 15<br />

Seeforellenindividuen mit einer Grösse<br />

von bis zu 90 Zentimentern genau bestimmt<br />

werden. Für Seeforellen aus einem<br />

solch kleinen Gewässer ist dies eine<br />

eindrückliche Grösse. Daraus lässt sich<br />

eindeutig schliessen, dass die Restwassersanierung<br />

erfolgreich war, da überlebenswichtige<br />

Laichhabitate für Seeforellen<br />

erschaffen wurden.<br />

Basil Wagner<br />

Praktikant Ökologie<br />

Im Herbst 2020 hat die Fachstelle Ökologie<br />

eine Seeforellenaufsteigerzählung am<br />

Gadmerwasser durchgeführt. Sie war im<br />

Rahmen der Wirkungskontrollen der<br />

Restwassersanierung der KWO aus dem<br />

Jahre 2012 vorgesehen. Für die Seeforellenzählung<br />

haben die Ökologen der<br />

Unterwasserbild des Kamerasystems<br />

Basil erklärt uns die Funktionen


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong> 7<br />

Wirtschaftliche<br />

Umsetzung erfordert<br />

eine gute Planung<br />

Drosselklappe Aeppigen,<br />

KW Innertkirchen 2<br />

Nach einer gründlichen Vorbereitung<br />

konnte das Projektteam von <strong>Grimsel</strong><br />

<strong>Hydro</strong> und der Kraftwerke Oberhasli AG<br />

die Arbeiten rund um die Revision der<br />

Drosselklappe Aeppigen in Innertkirchen<br />

beginnen. Vor der Demontage der Maschine<br />

mussten noch verschiedene Vorarbeiten<br />

in Angriff genommen werden,<br />

wie beispielsweise das Abdecken des Entwässerungskanals<br />

im Zugangsstollen mit<br />

einer Länge von knapp 100 Metern.<br />

Gleichzeitig wurden von der Korrosionsschutzfirma<br />

und seitens Elektrotechnik diverse<br />

Vorarbeiten geleistet, damit der<br />

straffe Terminplan eingehalten werden<br />

konnte. Mit dem Startschuss zur Entleerung<br />

des Systems begann für uns eine<br />

spannende Zeit. Konnten unsere Überlegungen<br />

aus der Vorbereitung umgesetzt<br />

werden? Da die Drosselklappe bei engsten<br />

Platzverhältnissen in der Kaverne demontiert<br />

werden musste, waren die vorgängig<br />

hergestellten Vorrichtungen und<br />

Adapter sehr hilfreich. Dank der grossen<br />

Erfahrung und dem Know-how unserer<br />

Mitarbeitenden ist es möglich, solche Lösungen<br />

im Team zu definieren und umzusetzen.<br />

Ebenso entscheidend war die Flexibilität<br />

unseres Montageteams vor Ort.<br />

Es kann bei allfälligen Komplikationen<br />

schnell eine geeignete und gute Lösung<br />

anbieten.<br />

Damit der Triebwasserstrang wieder<br />

montiert werden konnte, mussten diverse<br />

Teile gekühlt werden. Innert kurzer<br />

Zeit wurde eine Lösung gefunden, um die<br />

ganzen Teile auf ca. 11° herunterzukühlen.<br />

Hier zeigte sich einmal mehr, dass<br />

mit einem kleinen Team sehr rasch und<br />

unkompliziert reagiert werden kann, trotz<br />

erschwerten Bedingungen.<br />

Schliesslich konnte die Anlage termingerecht<br />

wieder an das Kraftwerk übergeben<br />

werden.<br />

Peter Maurer<br />

Montageleiter<br />

HYDROMECHANIK<br />

Druckschachtsanierung –<br />

Enthüllen und Bekleiden<br />

Während der Revision der Drosselklappe<br />

Aeppigen wurde auch der Korrosionsschutz<br />

der oberwasserseitigen Panzerung<br />

und Druckleitung erneuert.<br />

Nachdem alle Arbeiten vergeben wurden<br />

und die Organisation des Projektes feststand<br />

(siehe <strong>Newsletter</strong> 2/2020 Seite<br />

2) begann die spannende Zeit des Projektes.<br />

Bevor ein neues Kleid getragen werden<br />

kann, muss die Altbeschichtung entfernt<br />

werden, dies wurde mittels HDW-Abtrag<br />

bewerkstelligt. Insgesamt wurden ca. 7 t<br />

alter Beschichtungsstoff aus der Druckleitung<br />

entfernt und fachgerecht entsorgt.<br />

Dies ist die Vorarbeit für das Sandstrahlen,<br />

welches als wichtiger Teil den<br />

Grundstein für den Korrosionsschutz bildet.<br />

Der nächste Schritt beinhaltet die<br />

Applikation der Grundbeschichtung, um<br />

die blanke Stahlpanzerung möglichst<br />

rasch zu schützen. Diese Anprobe ist die<br />

Vorbereitung für das Galakleid, dem Aufbringen<br />

der Zwischenschichten und der<br />

neuen Deckbeschichtung.<br />

Alle Ankleide-Schritte wurden von unseren<br />

Korrosionsschutzexperten begleitet<br />

und abgenommen. Zusammen mit den<br />

umfangreichen Qualitätsmessungen wird<br />

eine maximal mögliche Nutzungsdauer<br />

des neuen Korrosionsschutzes garantiert.<br />

Als Qualitätskontrolle wurden zusätzlich<br />

auch Kontrollflächen angebracht und Probeplatten<br />

angelegt. So kann vor Ablauf<br />

der Garantiefrist kontrolliert werden, ob<br />

das Kleid hält was es verspricht.<br />

Dank der umsichtigen Planung und dem<br />

Willen des Personals auch Extrameilen zu<br />

gehen, konnte die Sanierung termingerecht<br />

abgeschlossen und der Druckschacht<br />

dem Betrieb der KWO übergeben<br />

werden.<br />

Tilo Bolli<br />

Projektleiter<br />

Auftragen der Deckbeschichtung


<strong>Grimsel</strong> <strong>Hydro</strong><br />

8<br />

Kraftwerke Oberhasli AG<br />

<strong>Grimsel</strong>strasse 19<br />

3862 Innertkirchen<br />

Titel<br />

www.grimselhydro.ch<br />

grimselhydro@kwo.ch<br />

<strong>Newsletter</strong> 1/<strong>2021</strong><br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Haben Sie Fragen zu Instandhaltungstrategien,<br />

Servicedienstleistungen<br />

oder zu Optimierungsmöglichkeiten?<br />

Unser Verkauf steht Ihnen zur<br />

Verfügung:<br />

Razvan Jebelean<br />

Leiter Verkauf<br />

Rüstzeiten mit neuen<br />

Aufspannmitteln senken<br />

Kundenaufträge erfordern oft ein<br />

schnelles Reaktionsvermögen und flexible,<br />

individuell einsetzbare Maschinenausrüstungen,<br />

um den technischen Anforderungen,<br />

dem Preis und den<br />

Lieferterminen gerecht zu werden. Aus<br />

diesem Grund wurden zwei unserer Maschinen<br />

mit neuen Aufspannmitteln aufgerüstet.<br />

Für das Bearbeitungszentrum Reiden<br />

RX18 haben wir in Zusammenarbeit<br />

mit einem Branchenpartner ein Spannturm<br />

entwickelt, welcher je nach Bedarf<br />

eine Mehrfachspannung für die<br />

Serienfertigung mit Spannschienen zulässt<br />

oder dank der guten Zugänglichkeit<br />

eine Mehrseitenbearbeitung in einer<br />

Aufspannung ermöglicht. Die<br />

Aufspannmittel werden mit Passschrauben<br />

positioniert, womit bei wiederkehrenden<br />

Teilen die Rüstzeiten deutlich<br />

gesenkt werden können.<br />

Diese Lochplatte spart Zeit und Geld<br />

Der bestehende Drehtisch der RX18 ist<br />

dank der acht Klauenkästen gut geeignet<br />

für Drehteile. Wegen der Führungen<br />

der Klauenkästen fehlt aber ein<br />

durchgängiges Lochbild. Dieses Problem<br />

kann künftig mit einer Lochplatte,<br />

welche auf den Drehtisch montiert<br />

wird, umgangen werden. Auf der Lochplatte<br />

mit über 900 Passungsbohrungen<br />

mit Gewinde können Bauteile unterschiedlichster<br />

Art und Form in kurzer<br />

Zeit aufgespannt werden.<br />

Die Planscheibe der CNC-Drehbank<br />

Kern CD 820 wurde mit Planscheibensegmenten<br />

vergrössert. Damit kann<br />

der maximale Umlaufdurchmesser über<br />

dem Maschinenbett besser genutzt<br />

werden. Bauteile mit grossen Durchmessern<br />

können so mittels Spannpratzen<br />

zusätzlich fixiert werden.<br />

Marcel Dörr, Leiter Fabrikation<br />

+41 33 982 27 89<br />

razvan.jebelean@grimselhydro.ch<br />

Monika von Allmen<br />

Technische Verkäuferin<br />

+41 33 982 27 85<br />

monika.vonallmen@grimselhydro.ch<br />

Simone Baragiola<br />

Technischer Verkäufer<br />

+41 33 982 28 15<br />

simone.baragiola@grimselhydro.ch<br />

Steffen Schweizer<br />

Leiter Ökologie<br />

+41 33 982 20 19<br />

steffen.schweizer@kwo.ch<br />

Christian Beutler<br />

Leiter Elektrotechnik<br />

+41 33 982 29 31<br />

christian.beutler@kwo.ch<br />

GRIMSEL HYDRO IST DAS LABEL DER KWO, KRAFTWERKE OBERHASLI AG, UNTER DER<br />

DIE EXTERNEN LEISTUNGEN DES TECHNOLOGIEZENTRUMS WASSERKRAFT ANGEBOTEN<br />

WERDEN.

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