Dokumentation Realisierungwettbewerb Waschmühltalbrücke
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Dritter Preis<br />
Verfasser<br />
Schlaich Bergermann Partner<br />
Beratende Ingenieure im Bauwesen, Stuttgart<br />
Wittfoht Architekten<br />
Stuttgart<br />
Bauwerksgestaltung<br />
Die bestehende <strong>Waschmühltalbrücke</strong> von Paul Bonatz stellt ein<br />
überregional bedeutsames Baudenkmal der Verkehrsgeschichte<br />
des 20. Jahrhunderts dar. Durch den geplanten Umbau werden<br />
Veränderungen am Bauwerk vorgenommen, die wir positiv<br />
auffassen.<br />
Die aufzugebende Lichtfuge zwischen dem Nord- und dem<br />
Südbauwerk der Bonatz-Brücke wird in unserer Arbeit durch die nun<br />
entstehende Fuge zwischen Alt- und Neubau ersetzt. Aus der<br />
Perspektive von Norden wird hierdurch die vorhandene Brücke mit<br />
ihrer charakteristischen Werksteinaußensicht durch das nach unten<br />
fallende Streiflicht betont. Ein großer Vorteil dieser Lösung besteht<br />
denkmalpflegerisch darin, dass die Südansicht des vorhandenen<br />
Bauwerks de facto unverändert bleiben kann.<br />
Das Konzept für die neue Brücke basiert auf dem gestalterischen<br />
Wechselspiel zwischen Alt und Neu, Ruhe und Dynamik. Daher<br />
wurde für die neue Brücke eine sehr schlanke Konstruktion gewählt,<br />
die die schlichte Eleganz des Bonatz-Bauwerks neu interpretiert und<br />
in der heutigen Formensprache nachzeichnet. Die klare,<br />
stromlinienförmige Gestalt des Altbaus wird auf den Neubau<br />
übertragen. Die Ausrundungen in den Übergängen zwischen<br />
Stützen und Brückendeck sind statisch sinnvoll und wecken<br />
Assoziationen zu den bestehenden Bögen der alten Brücke. Sie<br />
unterstreichen die monolithische Konstruktion der neuen Brücke als<br />
integrales, optisch fugenloses System aus einem Guss. Jeder<br />
Versuch, sich der bestehenden Brücke in Material, Abmessungen,<br />
Oberfläche oder Massivität gestalterisch weiter zu nähern, würde<br />
den Wert und die Eigenständigkeit dieses erstrangigen<br />
verkehrsgeschichtlichen Denkmals schmälern.<br />
Die Materialisierung der neuen Brücke erfolgt in hellem,<br />
ungefärbtem Sichtbeton mit einer glatten, hochwertigen Oberfläche.<br />
So wird die neue Brücke zu einer zeitgemäßen, modernen<br />
Ergänzung, die sich dennoch selbstbewusst behauptet und dabei<br />
das vorhandene denkmalgeschützte Bauwerk nicht in den Schatten<br />
stellt.<br />
3. Preis