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Büchereiperspektiven 1/21: Bibliotheken bleiben. Aus der Krise in die Zukunft

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

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STATISTIK I ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEKEN 2020<br />

amtlichen BibliothekarInnen haben 17,2 % e<strong>in</strong>e abgeschlossene<br />

bibliothekarische <strong>Aus</strong>bildung. Bei den MitarbeiterInnen,<br />

<strong>der</strong>en bibliothekarische Tätigkeit Teilbereich e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en<br />

Tätigkeit ist (501 Personen) steigt <strong>der</strong> Anteil schon auf 27,8 %.<br />

Bei den Hauptberuflichen (823 Personen) ist mit e<strong>in</strong>em<br />

Anteil von 65,5 % <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Professionalisierung durch<br />

<strong>Aus</strong>bildung am höchsten.<br />

Weitere Informationen<br />

Mehr Diagramme f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />

www.bvoe.at/oeffentliche_bibliotheken/statistik_und_leistungsdaten/<br />

statistik<br />

Bibliothekslandschaft<br />

Das Büchereiwesen <strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n weist große<br />

Unterschiede auf. Der Handlungsspielraum ist davon abhängig,<br />

<strong>in</strong>wieweit sich (Stadt-)Geme<strong>in</strong>den und sonstige Träger<br />

engagieren und das Land f<strong>in</strong>anziell und fachlich för<strong>der</strong>t. Die<br />

Unterschiede zwischen den Län<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d dabei extrem und<br />

haben sich über <strong>die</strong> letzten Jahre nur ger<strong>in</strong>gfügig geän<strong>der</strong>t.<br />

Seit 2012 errechnet <strong>der</strong> BVÖ e<strong>in</strong>zelne Kennzahlen und den<br />

Versorgungsgrad, um <strong>die</strong> Verbreitung öffentlicher <strong>Bibliotheken</strong><br />

regional darzustellen und <strong>die</strong> Situation <strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

und Bezirken mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu vergleichen. (Zweigstellen<br />

und Son<strong>der</strong>formen öffentlicher <strong>Bibliotheken</strong> werden dar<strong>in</strong><br />

nicht dargestellt und daher s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>se <strong>in</strong> den weiteren Zahlen<br />

nicht enthalten.)<br />

Der Versorgungsgrad gibt an, wie viel Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

<strong>in</strong> ihrer Heimatgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e öffentliche Bibliothek<br />

vorf<strong>in</strong>den. Durch <strong>die</strong> steigende E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> den Ballungsräumen<br />

und <strong>die</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Abgabequote von Jahresmeldungen<br />

stieg <strong>der</strong> österreichweite Versorgungsgrad <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren von circa 77 % auf aktuell 81,5 %. Die höchsten<br />

Werte s<strong>in</strong>d neben Wien <strong>in</strong> Salzburg (94,4 %) und Vorarlberg<br />

(94,2 %) zu f<strong>in</strong>den.<br />

Beim Anteil <strong>der</strong> BenutzerInnen an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

liegt klar Vorarlberg mit 19,8 % (vor Salzburg<br />

mit 12 % und Tirol mit 11,6 %)<br />

vorne. Am schwächsten schneidet hier<br />

Kärnten mit 4,4 % ab (vor dem Burgenland<br />

mit 5,4 %). Auch bei Entlehnungen<br />

pro EW (6,5) und Me<strong>die</strong>n pro<br />

EW (2,3) liegt Vorarlberg vorne. Bei<br />

den Entlehnungen verweist Vorarlberg<br />

Salzburg (3,8) und Wien (2,9)<br />

auf <strong>die</strong> Plätze zwei und drei. Burgenland<br />

(0,8) und Kärnten (1,2) s<strong>in</strong>d am unteren<br />

Ende <strong>der</strong> Skala zu f<strong>in</strong>den. Bei den Me<strong>die</strong>n<br />

kommen Salzburg (1,6) und Tirol (1,4) Vorarlberg<br />

am nächsten. Wien (0,8) und Kärnten (1)<br />

bieten <strong>die</strong> wenigsten Me<strong>die</strong>n pro EW.<br />

Die Daten <strong>der</strong> Büchereistatistik deuten aber auch auf weiße<br />

Flecken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Büchereilandschaft h<strong>in</strong>. In 980 Geme<strong>in</strong>den<br />

(46,8 % von 2095 Geme<strong>in</strong>den) gibt es ke<strong>in</strong>e öffentliche<br />

Bibliothek. Von öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong> aus weiteren<br />

34 Geme<strong>in</strong>den wurden uns lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e aktuellen Zahlen geliefert,<br />

weshalb wir sie nicht mitzählen können. Den größten<br />

Anteil an Geme<strong>in</strong>den ohne Bibliothek haben Kärnten (65,2 %),<br />

das Burgenland (63,2 %) und Nie<strong>der</strong>österreich (57,8 %).<br />

Die ger<strong>in</strong>gsten Werte weisen Salzburg (17,6 %), Vorarlberg<br />

(28,1%) und Oberösterreich (37,7 %) auf.<br />

Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e<br />

Bibliothek besteht, nimmt mit steigen<strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

zu. 67,9 % <strong>der</strong> 822 Geme<strong>in</strong>den mit weniger als 1.500<br />

E<strong>in</strong>wohnerInnen verfügen über ke<strong>in</strong>e Bibliothek. Bei den<br />

552 Geme<strong>in</strong>den bis 2.500 E<strong>in</strong>wohnerInnen s<strong>in</strong>d es 51,1 %.<br />

Bei den 176 Geme<strong>in</strong>den mit 5.000 bis 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

s<strong>in</strong>d es nur mehr 9,1 % – über 10.000 EW gibt es nur<br />

mehr e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de ohne Bibliothek (1,3 %).<br />

F<strong>in</strong>anzmittel<br />

Sowohl <strong>die</strong> Gesamtausgaben für öffentliche Büchereien<br />

(-5,8 %) als auch <strong>die</strong> Ankaufsausgaben (-8,8 %) sanken 2020<br />

deutlich im Vergleich zum Jahr 2019.<br />

Die Gesamtaufwendungen pro E<strong>in</strong>wohnerIn für öffentliche<br />

<strong>Bibliotheken</strong> betragen <strong>in</strong> Österreich EUR 7,50. Am<br />

höchsten ist <strong>der</strong> Wert aufgrund des hohen Anteils an Hauptamtlichkeit<br />

<strong>in</strong> Wien (EUR 12,06).<br />

Auch <strong>die</strong> Mittel für den Me<strong>die</strong>nankauf schwanken zwischen<br />

45 Cent pro E<strong>in</strong>wohnerIn <strong>in</strong> Kärnten und EUR 2,58 <strong>in</strong><br />

Vorarlberg. Der Österreich-Durchschnitt liegt bei EUR 0,99.<br />

Die Statistik <strong>der</strong> öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong> Österreichs<br />

2020 zeigt, dass <strong>die</strong> BibliothekarInnen trotz <strong>der</strong> coronabed<strong>in</strong>gten<br />

E<strong>in</strong>schränkungen mit E<strong>in</strong>satz und Flexibilität sehr<br />

viel geschafft und <strong>die</strong> Literaturversorgung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong>ser for<strong>der</strong>nden Zeit bestmöglich gewährleistet<br />

haben.<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 1/<strong>21</strong><br />

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