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Büchereiperspektiven 1/21: Bibliotheken bleiben. Aus der Krise in die Zukunft

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

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STATISTIK I ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEKEN 2020<br />

Statistik öffentlicher <strong>Bibliotheken</strong><br />

Österreichs <strong>Bibliotheken</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Corona-Pandemie.<br />

Von Mart<strong>in</strong> Stieber<br />

Gesamtergebnisse 2020 (<strong>in</strong>kl. Zweigstellen)<br />

Bibliotheksart Standorte Me<strong>die</strong>n BenutzerInnen Entlehnungen Besuche MitarbeiterInnen<br />

ea. Teilb. hb. ges.<br />

Öffentliche <strong>Bibliotheken</strong> (ÖB) 1.038 9.411.367 676.967 20.143.105 6.427.309 7.674 298 751 8.723<br />

Zweigstellen 69<br />

ÖB und SB komb<strong>in</strong>iert 147 1.205.015 69.878 1.686.608 663.723 1.079 123 55 1.257<br />

Zweigstellen 7<br />

Son<strong>der</strong>formen ÖB 90 389.441 17.749 175.456 66.351 240 80 17 337<br />

Zweigstellen 2<br />

Summe 1.353 11.005.823 764.594 22.005.169 7.157.383 8.993 501 823 10.317<br />

davon E-Me<strong>die</strong>nverbünde (Län<strong>der</strong>): 7 122.103 78.053 975.816<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 1/<strong>21</strong><br />

Die Österreichische Büchereistatistik 2020 steht ganz<br />

im Zeichen <strong>der</strong> Covid-19-Pandemie. Die Schließzeiten<br />

<strong>in</strong> den Lockdowns, das Veranstaltungsverbot,<br />

aber auch <strong>die</strong> Besucherbeschränkungen spiegeln sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Statistik wi<strong>der</strong>. Erstmals seit Jahren sanken <strong>die</strong> Zahlen <strong>in</strong> fast<br />

allen Leistungs<strong>in</strong>dikatoren <strong>in</strong> obiger Tabelle – nur <strong>die</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> ehrenamtlichen MitarbeiterInnen weist e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Plus<br />

auf.<br />

Der mehrjährige Aufwärtstrend bei den NutzerInnen<br />

wurde durch <strong>die</strong> E<strong>in</strong>schränkungen umgekehrt. Am stärksten<br />

fielen <strong>die</strong> Zahlen bei den Jugendlichen mit e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>us<br />

von 14,2 % und bei den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (-12,2 %). In Summe ist<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> BibliotheksnutzerInnen erstmals seit circa<br />

40 Jahren unter 9 % <strong>der</strong> Bevölkerung gefallen. Hier konnte<br />

auch <strong>der</strong> fast 50-prozentige Anstieg bei den NutzerInnen<br />

<strong>der</strong> E-Me<strong>die</strong>nverbünde nichts mehr än<strong>der</strong>n.<br />

Absehbar waren <strong>die</strong> niedrigen Zahlen bei den Veranstaltungen<br />

und Besuchen. 30 % <strong>der</strong> <strong>Bibliotheken</strong> haben 2020<br />

ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Veranstaltung durchgeführt – e<strong>in</strong> starker<br />

Anstieg zu den 12,5 % im Jahr 2019. Vor allem <strong>die</strong> Anzahl<br />

und <strong>die</strong> TeilnehmerInnen <strong>der</strong> Gruppenbesuche brachen auf<br />

e<strong>in</strong> Viertel des Vorjahreswerts e<strong>in</strong>.<br />

In H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Corona-Vorschriften s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> erreichten<br />

Werte dennoch bemerkenswert – auch wenn <strong>der</strong> Spagat<br />

zwischen den Vorgaben und dem Kundenservice nicht<br />

immer leicht war.<br />

E<strong>in</strong>zelne Entscheidungen <strong>der</strong> Statistik-Arbeitsgruppe des BVÖ<br />

haben auch schon auf <strong>die</strong> Ergebnisse E<strong>in</strong>fluss genommen: So<br />

sank <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>formen öffentlicher <strong>Bibliotheken</strong> um<br />

mehr als 30 %, da 48 wissenschaftliche und Fachbibliotheken,<br />

Archive und Klosterbibliotheken nicht mehr mitgerechnet<br />

werden.<br />

Die E<strong>in</strong>reichquote von Jahresmeldungen blieb aufgrund <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit mit den Servicestellen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>,<br />

denen wir auf <strong>die</strong>sem Weg danken möchten, und e<strong>in</strong>em aktiven<br />

E<strong>in</strong>for<strong>der</strong>n sehr hoch. Von den öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong><br />

haben 96,7 % ihre Statistikdaten abgegeben, bei den Son<strong>der</strong>formen<br />

waren es zum<strong>in</strong>dest 68,7 %.<br />

Nutzungszahlen g<strong>in</strong>gen stark zurück<br />

Mit 11.005.823 Me<strong>die</strong>n standen den BenutzerInnen <strong>in</strong> den<br />

erfassten öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong> um 3,6 % weniger als<br />

2019 zur Verfügung. Fast 20 % <strong>der</strong> <strong>Bibliotheken</strong> konnten trotz<br />

E<strong>in</strong>schränkungen <strong>die</strong> Zahl ihrer BenutzerInnen steigern, bei<br />

24,6 % blieb sie annähernd gleich, jedoch verzeichneten 56 %<br />

e<strong>in</strong>en Rückgang. Insgesamt sank <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> NutzerInnen um<br />

7,5 % (vom Vorjahreswert) – das entspricht somit nur mehr<br />

8,6 % <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung und damit dem niedrigsten Wert<br />

<strong>der</strong> letzten Jahrzehnte. Die 764.594 BenutzerInnen konnten<br />

<strong>die</strong> Services <strong>der</strong> <strong>Bibliotheken</strong> pandemiebed<strong>in</strong>gt nicht im selben<br />

<strong>Aus</strong>maß wie <strong>in</strong> den Vorjahren nutzen – Entlehnungen und<br />

Besuche sanken ebenfalls.<br />

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