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Büchereiperspektiven 1/21: Bibliotheken bleiben. Aus der Krise in die Zukunft

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

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BIBLIOTHEKEN BLEIBEN I PERSPEKTIVEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Europas <strong>Bibliotheken</strong><br />

im Wandel<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Digitalisierung und gesellschaftlicher Verän<strong>der</strong>ungsprozesse wandeln sich <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an öffentliche <strong>Bibliotheken</strong> <strong>in</strong> Europa rasant. Dabei stehen <strong>die</strong> zuständigen Kommunen sowie das Personal vor Ort<br />

vor großen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Dieser Beitrag beruht auf e<strong>in</strong>em Forschungsprojekt zu <strong>die</strong>sem Thema, beschreibt aktuelle<br />

Entwicklungen und gibt e<strong>in</strong>en <strong>Aus</strong>blick auf <strong>die</strong> Folgen <strong>der</strong> Corona-<strong>Krise</strong>. <br />

Von Katja Thiele und Nele Steffen<br />

Obwohl öffentliche <strong>Bibliotheken</strong> we<strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutschland,<br />

noch <strong>in</strong> Großbritannien und Schweden <strong>die</strong><br />

Gesamtheit <strong>der</strong> Bevölkerung erreichen, richten<br />

sich ihre Angebote im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Bildungsgerechtigkeit an<br />

Menschen allen Alters und je<strong>der</strong> Herkunft, vor allem aber<br />

an e<strong>in</strong>kommensschwache Gruppen sowie junge Generationen.<br />

Zu ihren vielfältigen Services gehören neben klassischen<br />

Lesungen mo<strong>der</strong>ne Formate wie Makerspace-<br />

Aktionen sowie Angebote digitaler Leseför<strong>der</strong>ung und<br />

Me<strong>die</strong>nkompetenzvermittlung. Im Zentrum des Wandels<br />

steht deshalb ihr Wert als dritter Ort.<br />

Möglichkeitsräume <strong>der</strong> Stadtentwicklung<br />

Als dritte Orte verb<strong>in</strong>den sie verschiedene Funktionen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>:<br />

Sie s<strong>in</strong>d Räume des (kollektiven) Wissens und<br />

bieten e<strong>in</strong>en offenen und niedrigschwelligen Zugang zu<br />

Ressourcen und damit Voraussetzungen für <strong>die</strong> Teilhabe an<br />

<strong>der</strong> lokalen Geme<strong>in</strong>schaft und <strong>der</strong> Gesellschaft als Ganzes.<br />

Als Orte des lebenslangen Lernens können sie Wissen und<br />

Kompetenzen abseits <strong>der</strong> formalen Bildungs<strong>in</strong>frastruktur<br />

vermitteln und ermöglichen Begegnungen – nicht nur mit<br />

Literatur, son<strong>der</strong>n auch mit Kultur, mit neuen Technologien,<br />

mit FreundInnen und Fremden. Dass <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong><br />

Bibliothek als dritter Ort gestiegen ist, machen Interviewte<br />

<strong>in</strong> Bonn, Leicester und Malmö an drei Entwicklungen fest:<br />

<strong>der</strong> Zunahme von Veranstaltungen <strong>in</strong> und mit öffentlichen<br />

<strong>Bibliotheken</strong>, <strong>der</strong> steigenden Zahl von Besuchen und Teilnahmen<br />

bei Veranstaltungen sowie e<strong>in</strong>em gestiegenen<br />

Bedarf an Schulungen zu Recherche- und Me<strong>die</strong>nkompetenzen.<br />

Die Nutzungszahlen bestätigen das: Während <strong>die</strong><br />

<strong>Aus</strong>leihe (von analogen Büchern) <strong>in</strong> öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong><br />

mehrheitlich abgenommen hat, ist <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> aktiven<br />

NutzerInnen gestiegen.<br />

Gesellschaftliche Teilhabe hängt <strong>in</strong> Wissensgesellschaften<br />

maßgeblich vom Zugang zu digitalen Technologien und<br />

von den <strong>in</strong>dividuellen Nutzungskompetenzen ab. Öffentliche<br />

<strong>Bibliotheken</strong> vermitteln: Indem e<strong>in</strong> kostenloser Zugang<br />

QUELLE: KATJA THIELE<br />

Die öffentliche<br />

Bibliothek als<br />

dritter Ort <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> digitalen<br />

Stadt<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 1/<strong>21</strong><br />

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