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Büchereiperspektiven 1/21: Bibliotheken bleiben. Aus der Krise in die Zukunft

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

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Erfolgreich aus<br />

<strong>der</strong> <strong>Krise</strong><br />

Wie prägt <strong>die</strong> <strong>Krise</strong> <strong>die</strong> öffentlichen <strong>Bibliotheken</strong> und welche Strategien helfen ihnen h<strong>in</strong>durch? Welche Funktionen<br />

werden <strong>in</strong> <strong>Zukunft</strong> wichtiger und welche Trends lassen sich beobachten? In <strong>die</strong>sem Beitrag wird aufgezeigt, wie <strong>Bibliotheken</strong><br />

zu neuen Stärken und Resilienz f<strong>in</strong>den. <br />

Von Andreas Mittrowann<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 1/<strong>21</strong><br />

28<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts aufgewachsenen<br />

Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> wohlhabenden,<br />

westlichen Welt haben ke<strong>in</strong>e ernsthaften <strong>Krise</strong>n<br />

erlebt – so lautet e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> gängigen Thesen <strong>der</strong> neueren<br />

Geschichtsschreibung. Francis Fukuyama postulierte nach<br />

dem Fall des Eisernen Vorhangs <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em 1992 erschienenen<br />

gleichnamigen Werk das „Ende <strong>der</strong> Geschichte“. Bald<br />

ließ sich feststellen: Hier irrte <strong>der</strong> Autor. <strong>Krise</strong>n, Kriege und<br />

<strong>Aus</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen prägten weiterh<strong>in</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft –<br />

neben dem Anschlag auf das World Trade Center <strong>in</strong> New<br />

York 2001 zeigte das <strong>die</strong> F<strong>in</strong>anzkrise 2008.<br />

<strong>Bibliotheken</strong> waren stets von Umwälzungen betroffen –<br />

ob es <strong>die</strong> Pest, Plün<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> Katastrophen wie<br />

Brände und Überflutungen waren. Die Corona-Pandemie<br />

stellt <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Betrachtungsweise ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>schnitt, son<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>e Fortsetzung von schwächer o<strong>der</strong> stärker ausgeprägten<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen mit konkreter <strong>Aus</strong>wirkung auf<br />

<strong>Bibliotheken</strong> dar.<br />

Kurz- und langfristige <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

Die <strong>Aus</strong>wirkungen auf <strong>Bibliotheken</strong> s<strong>in</strong>d bekannt: Schließungen,<br />

Service-E<strong>in</strong>schränkungen, Rückgänge <strong>der</strong> Nutzungszahlen<br />

und – analog zur gesamtgesellschaftlichen<br />

Entwicklung – e<strong>in</strong>e starke Steigerung <strong>der</strong> Nutzung digitaler<br />

Werkzeuge. Das gilt e<strong>in</strong>erseits für <strong>die</strong> Kundenservices<br />

von <strong>der</strong> digitalen <strong>Aus</strong>leihe von Me<strong>die</strong>n o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nutzung<br />

von Datenbanken bis h<strong>in</strong> zu <strong>Aus</strong>kunftsservices. Aber auch<br />

<strong>in</strong>tern wurden stärker digitale Tools genutzt, um im Team<br />

den Kontakt zu halten.<br />

Über das Digitale h<strong>in</strong>aus gab es e<strong>in</strong>e Vielfalt von neuen<br />

Angeboten öffentlicher <strong>Bibliotheken</strong> für ihre NutzerInnen –<br />

es darf durchaus von e<strong>in</strong>em „Feuerwerk <strong>der</strong> Innovation“<br />

gesprochen werden. Im Rahmen mehrerer Onl<strong>in</strong>e-Workshops<br />

mit LeiterInnen öffentlicher <strong>Bibliotheken</strong> <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

und Bayern sowie mit KollegInnen aus <strong>der</strong><br />

Schweiz wurden unter an<strong>der</strong>em folgende neue Dienstleistungen<br />

genannt:<br />

> Click & Collect: <strong>Aus</strong>suchen von Me<strong>die</strong>n über den<br />

E-Katalog, Abholung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sicheren Bereich <strong>der</strong><br />

Bibliothek<br />

> Vergabe von „Überraschungs-Buchpaketen“<br />

> Lieferservice mit eigenem Fahrrad plus Anhänger<br />

> Lieferservice für K<strong>in</strong><strong>der</strong> mit Leserucksäcken mit eigener,<br />

<strong>in</strong>dividueller Befüllung<br />

> Bibliothek <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge<br />

> Schaffung e<strong>in</strong>er Onl<strong>in</strong>e-Registrierung

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