01.06.2021 Aufrufe

Büchereiperspektiven 1/21: Bibliotheken bleiben. Aus der Krise in die Zukunft

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

In der Pandemie hat sich verändert, wie Menschen in der Bibliothek arbeiten, welche Dienste dort angeboten und wie diese genutzt werden. Bibliotheken haben Flexibilität bewiesen – und werden in Zukunft mehr denn je gebraucht.

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BIBLIOTHEKEN BLEIBEN I ERFAHRUNGSBERICHTE<br />

Zurück zum<br />

Geme<strong>in</strong>schaftserlebnis<br />

Roswitha Schipfer hat über 40 Jahre Erfahrung im Bibliothekswesen und <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Bibliothek zum Begegnungsort<br />

aktiv vorangetrieben. Im Interview schil<strong>der</strong>t <strong>die</strong> Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtbibliothek Graz, warum sie das vergangene<br />

Jahr an ihre Anfangszeiten er<strong>in</strong>nert und wie sie mit ihrem Team <strong>die</strong> Corona-Zeit bisher gemeistert hat.<br />

<br />

Interview: Simone Kremsberger<br />

FOTO: STADTBIBLIOTHEK GRAZ/LOHR<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong>: Vor über e<strong>in</strong>em Jahr war <strong>der</strong> erste Lockdown<br />

und e<strong>in</strong> außergewöhnliches Bibliotheksjahr liegt h<strong>in</strong>ter<br />

uns. Wie würden Sie es resümieren?<br />

Roswitha Schipfer: Im März 2020 mussten wir an e<strong>in</strong>em <strong>Aus</strong>leihtag<br />

von e<strong>in</strong>er Stunde auf <strong>die</strong> an<strong>der</strong>e zusperren. Nach e<strong>in</strong>er<br />

kurzen Schockstarre haben wir überlegt, wie wir unsere NutzerInnen<br />

dennoch erreichen können. Wir haben noch im März<br />

<strong>die</strong> Onl<strong>in</strong>e-Lesereihe „FernLesen“ <strong>in</strong>s Leben gerufen, an <strong>der</strong><br />

sich seither viele österreichische AutorInnen wie Valerie Fritsch,<br />

He<strong>in</strong>z Janisch o<strong>der</strong> Markus Köhle beteiligt haben. Und wir haben<br />

den ersten Lockdown genutzt, um <strong>die</strong> <strong>Bibliotheken</strong> mit Schutzvorrichtungen<br />

aus Sicherheitsglas auszustatten.<br />

Welche weiteren Angebote haben Sie umgesetzt?<br />

Mit [kju:b]@home und LABUKA@home haben wir sukzessive<br />

begonnen, unsere Programmschienen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />

digital anzubieten und zwar auf Facebook und Instagram, mit<br />

sehr guter Resonanz. Wir haben <strong>die</strong> VWA-Beratung als Web<strong>in</strong>are<br />

weitergeführt. Unser bisheriges Angebot von PC-Beratungsstunden<br />

für SeniorInnen haben wir mit <strong>der</strong> Telefonsprechstunde „Fit<br />

am PC“ kompensiert. Während <strong>der</strong> Lockdowns konnte man sich<br />

für Onleihe und Overdrive digital anmelden und <strong>die</strong> E-Me<strong>die</strong>n<br />

kostenlos nutzen. Dies führte zu e<strong>in</strong>em Anstieg <strong>der</strong> Downloads<br />

um 43 Prozent. Sobald das Postservice möglich war, haben wir<br />

<strong>die</strong>ses im Lockdown ebenfalls kostenlos angeboten.<br />

<strong>Büchereiperspektiven</strong> 1/<strong>21</strong><br />

FOTO: STADTBIBLIOTHEK GRAZ/JULIA STROBEL<br />

Mit dem Postservice<br />

ist<br />

<strong>die</strong> Bibliothek<br />

unterwegs <strong>in</strong><br />

Graz – mit<br />

digitalem<br />

Programm<br />

im Web<br />

Waren auch neue analoge Angebote möglich?<br />

Im Mai 2020 haben wir „D<strong>in</strong>geborg“ eröffnet, unsere Bibliothek<br />

<strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge. Wir bieten unterschiedlichste Gegenstände<br />

von <strong>der</strong> Nähmasch<strong>in</strong>e über <strong>die</strong> Schlagbohrmasch<strong>in</strong>e bis zur<br />

Heckenschere und Küchengeräten wie Waffeleisen o<strong>der</strong> Nudelmasch<strong>in</strong>e.<br />

Das Angebot hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Corona-Zeit bewährt,<br />

weil viele Menschen begonnen haben, zu werken, zu nähen,<br />

mehr zu kochen.<br />

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