Unilog Nr. 33 März/April 2007 - ÖH Klagenfurt - Universität Klagenfurt
Unilog Nr. 33 März/April 2007 - ÖH Klagenfurt - Universität Klagenfurt
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1 politik & Gesellschaft<br />
<strong>Unilog</strong> nr. <strong>33</strong><br />
ERASMUS Unlimited<br />
Seit 20 Jahren können Studierende mit dem eRASMUS-Programm im Ausland studieren, seit 1992 ist auch<br />
Österreich dabei. zeit für eine Bestandsaufnahme.<br />
sEBasTian KÖniGshoFER<br />
entrée<br />
in Europa ist <strong>2007</strong> das Jahr<br />
der runden Geburtstage. Vor<br />
wenigen Wochen wurde das 50jährige<br />
Jubiläum der Unterzeichnung<br />
der römischen Verträge<br />
gefeiert. Jene Verträge, die als<br />
Grundsteine der Europäischen<br />
Union angesehen werden. Auch<br />
ein für uns Studierende viel<br />
wichtigerer Geburtstag steht an.<br />
Das ERASMUS-Programm, das<br />
zum Synonym für das Studium<br />
im Ausland wurde, feiert seinen<br />
20er. Eingeführt wurde das Programm<br />
1987, um die Mobilität<br />
der Studierenden der Europäischen<br />
Union zu verbessern. Seit<br />
dem Jahr 1992 ist es österreichischen<br />
Studierenden möglich,<br />
am Programm teilzunehmen.<br />
Den Erfolg des Programms<br />
zeigen die jährlich steigenden<br />
Zahlen der „Outgoings“. Seit<br />
dem Wintersemester 1992/93<br />
waren bereits über 38.000 österreichische<br />
Studierende mit Hilfe<br />
von ERASMUS im Ausland.<br />
Neustart mit 20<br />
Viele Menschen sehen den 20.<br />
Geburtstag, den Übergang vom<br />
Teen zum Twen, als ein Datum<br />
zum Neustart. So ist es auch bei<br />
ERASMUS. Grund dafür ist,<br />
dass das SOCRATES-Programm,<br />
jenes Dachprogramm, das die<br />
Programme Comenicus, ERAS-<br />
MUS und LEONARDO verbunden<br />
hat, seit dem 31.12.2006<br />
ausgelaufen ist. Ab nun ist ERAS-<br />
MUS Teil des neuen „Lebenslanges-Lernen-Programms“<br />
der<br />
Europäischen Union.<br />
Doch bringt dieser Neustart<br />
auch Änderungen mit sich? Die<br />
Antwort: Keine für uns Studierende,<br />
jedoch einige für die<br />
Hochschulen. Ein Beispiel dafür<br />
ist die Vorgabe, dass zukünftig<br />
Auslandsaufenthalte Teil des Studienplans<br />
werden sollen. Grund<br />
dafür ist, dass es schon jetzt für<br />
viele Firmen wichtig ist, dass<br />
ihre zukünftigen Mitarbeiter-<br />
Innen auch internationale Luft<br />
geschnuppert haben und mit den<br />
„Social Skills“ ausgestattet sind,<br />
die man sich nur durch ein Auslandssemester<br />
aneignen kann.<br />
Deswegen, liebe Mitstudierende,<br />
keine Angst und rein<br />
ins Abenteuer. Ihr verliert kein<br />
Semester, bekommt finanzielle<br />
Unterstützung und falls<br />
ihr glaubt, ihr wärt bei eurem<br />
Auslandsaufenthalt auf euch<br />
allein gestellt, seid beruhigt. In<br />
ganz Europa gibt es, analog zu<br />
„Entrée“ an unserer Uni, ein<br />
Netzwerk von studentischen<br />
Organisationen, die sich zum<br />
Provokationen gegenüber TschetschenInnen?<br />
ana KoREn<br />
Redakteurin<br />
ihr erinnert euch sicher noch<br />
an den <strong>Unilog</strong>-Bericht über<br />
die Schlägerei in der Fischl-Siedlung<br />
zwischen Tschetschenen<br />
und Österreichern? Nein? Nun,<br />
dann lest ihn auf der <strong>ÖH</strong>-Website<br />
nach, denn in der Zwischenzeit<br />
ist wieder Einiges passiert. Es<br />
gab vor kurzem einen tätlichen<br />
Angriff auf einen tschetsche-<br />
Die <strong>Universität</strong> von Jyväskylä in Finnland, eine ERasMUs-partneruniversität<br />
nischen Jugendlichen am Heiligengeistplatz.<br />
Dieser Vorfall ist<br />
schon die vierte Messerattacke<br />
(wobei nur zwei in unseren morgendlichen<br />
Lieblingszeitungen<br />
berichtet wurden) und wird von<br />
den Behörden als unglücklicher<br />
Zufall abgetan, denn der Angreifer<br />
stand unter Drogeneinfluss<br />
und der Angriff hätte jeden treffen<br />
können, so die Polizei.<br />
Unter den TschetschenInnen<br />
geht die Angst um, denn da glaubt<br />
niemand mehr an Unglücks-<br />
fälle, sondern an gezielte Provokationen.<br />
<strong>Unilog</strong> hat sich mit<br />
dem TschetschenInnensprecher<br />
Alash Asaev, Sigi Stupnig und<br />
zwei tschetschenischen Jugendlichen<br />
getroffen. Asaev beurteilt<br />
die Situation kritisch, denn,<br />
nachdem die TschetschenInnen<br />
von politischer Seite als gewaltbereit<br />
und gefährlich eingestuft<br />
wurden (man/frau denke nur<br />
an die Werbekampagne „Kärnten<br />
wird Tschetschenenfrei!“),<br />
sank die Toleranzgrenze bei der<br />
FoTo: SIKIÖ (CC By-NC-ND-2.0)<br />
„Erasmus Student Network“<br />
zusammengeschlossen haben.<br />
Diese warten nur darauf, euch zu<br />
helfen, mit euch zu verreisen und<br />
zu feiern. Denn bei ERASMUS<br />
steht nicht nur das Studium im<br />
Vordergrund. ERASMUS heißt<br />
auch fremde Kulturen und Sprachen<br />
kennen lernen, Freundschaften<br />
schließen und einfach<br />
Spaß am Leben haben.<br />
Weitere Informationen zum<br />
Studium im Ausland:<br />
www.uni-klu.ac.at/bib<br />
www.lebenslanges-lernen.at<br />
www.esn.at<br />
Kärntner Öffentlichkeit und so<br />
kommt es vermehrt zu Übergriffen<br />
und Beschimpfungen. Doch<br />
bei keinem Übergriff waren die<br />
TschetschenInnen UrheberInnen<br />
und so würde es nicht verwundern,<br />
wenn dieser Zwischenfall<br />
auch wieder rassistisch motiviert<br />
war. Asaev: „Bei dem vorletzten<br />
Angriff wurde ein Mädchen<br />
gesehen, das auch bei der<br />
letzten Attacke anwesend war.“<br />
Das wurde auch von der Polizei<br />
bestätigt. Alles nur ein Zufall?