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An einen Haushalt / Österreichische Post AG P.b.b. / RM 06A036811 K / Verlagspostamt 7400 Oberwart JUNI <strong>2021</strong><br />
TITELFOTO: Gabriele Hegedüs aus Oberwart<br />
WWW.PRIMA-MAGAZIN.AT<br />
GESAMTER BEZIRK OBERWART UND<br />
OSTSTEIERMARK MIT GROSSRAUM HARTBERG<br />
BREITER INFORMIERT AUS MEINER REGION<br />
Weil regional<br />
besser is(s)t<br />
Regional • saisonal • biologisch<br />
durch das Jahr<br />
Foto © LEXI<br />
Edler Tropfen<br />
Burgenländische<br />
Weinkompetenz<br />
Kaindorfer Vereinsfrühling<br />
Aktives Zusammenleben<br />
Gewalt ist nicht Privatsache<br />
Männerberater Robert Gamel über Gewalt in der Familie
Fotos: Bernhard Bergmann<br />
Viel Frische: Unsere Zimmer erstrahlen im<br />
frischen Design.<br />
Viel Romantik: Wallfahrtskirche, Park, Festgarten,<br />
standesamtliche und kirchliche Trauungen möglich.<br />
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2 JUNI <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Foto © VIEW<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Editorial<br />
Nicole Mühl, MA<br />
Herausgeberin & Medieninhaberin<br />
Werte<br />
Schülerbus, in den 1980er-Jahren.<br />
Ich, etwa 10 Jahre alt. Zwei Buben<br />
hänseln und schubsen mich. Als ich das<br />
daheim meinem Vater erzähle, steht<br />
er auf, nimmt die Autoschlüssel und<br />
verschwindet mit den Worten: „Ich<br />
erledige das.“ Diese Buben haben mich<br />
nie wieder geärgert. Und jetzt bitte keine<br />
falschen Vorstellungen. Mein Vater war<br />
nicht bei der Mafia und hallo – es ging<br />
um Kinder. Aber er tat eines: Er fuhr zu<br />
ihnen nach Hause, redete mit den Eltern<br />
und die Buben mussten ihm per Handschlag<br />
versprechen, dass sie sich uns<br />
Mädchen gegenüber anständig verhalten.<br />
Und wie es bei Kindern so ist – wir<br />
wurden sogar so etwas wie Freunde.<br />
Zurück in die Gegenwart. Jede fünfte<br />
Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr<br />
körperlicher und/oder sexueller Gewalt<br />
ausgesetzt. Allein heuer wurden bis Anfang<br />
Mai bereits elf Frauen ermordet.<br />
Meine Geschichte mit den Buben ist<br />
mir eingefallen, weil es kein Zufall ist,<br />
dass ich keine von diesen Frauen bin.<br />
Weil ich seit dem Tag meiner Geburt<br />
beschützt wurde. Und weil ich erzogen<br />
wurde, dass ich als Frau keine Unterordnung<br />
oder Gewalt dulden muss und<br />
darf. Das wünsche ich allen Mädchen,<br />
denn diese Haltung ist vielleicht der<br />
wichtigste Schutz, den ihnen ihre Eltern<br />
mitgeben können.<br />
Aber es gibt noch eine andere Seite.<br />
Ich habe einmal den Satz einer Mutter<br />
gelesen: „Ich ziehe meine Söhne groß<br />
mit dem Gedanken an eure Töchter.“<br />
Welch großartige Sichtweise! Doch<br />
vielleicht kommt einmal der Tag, wo<br />
wir die Geschlechterunterschiede und<br />
Rollenbilder hinter uns lassen können<br />
und einfach nur gute Menschen großziehen.<br />
Nicole Mühl<br />
www.prima-magazin.at<br />
Regionalität, Seite 6<br />
Müllreportage, Seite 18 Tanzen, Seite 34<br />
Rezept, Seite 9<br />
REDE & ANTWORT<br />
4 „Gewalt ist nicht Privatsache“<br />
Männerberater Robert Gamel<br />
IM FOKUS<br />
6 Weil regional besser is(s)t<br />
Saisonal und regional durch‘s Jahr<br />
15 Edler Tropfen<br />
Ein Blick auf die burgenländische<br />
Weinwirtschaft<br />
36 Hartberg ist auf die Gurke gekommen<br />
Kunst im öffentlichen Raum<br />
REPORTAGE<br />
18 Müll kennt keine Krise<br />
Unterwegs mit der Müllabfuhr.<br />
Am Schauplatz<br />
Foto ©Kamper<br />
Foto ©Weingrill<br />
Weinwirtschaft, Seite 15<br />
ORTSREPORTAGE<br />
20 Kaindorfer Vereinsfrühling<br />
Das gesellschaftliche Leben in der<br />
oststeirischen Öko-Gemeinde<br />
PLÄTZE UND G‘SCHICHTN<br />
26 Heilende Natur<br />
Das Moor und Bad Tatzmannsdorf<br />
BAUREPORT<br />
28 Wohnen „mit überdurchschnittlich<br />
vielen Annehmlichkeiten“<br />
22 Reihenhäuser für Markt Allhau<br />
PORTRÄT<br />
34 Anna will tanzen<br />
Die Musical & Stage Dance Company<br />
Impressum: prima! <strong>Magazin</strong>, Herausgeberin: Nicole Mühl MA • 0664-4609220, redaktion@prima-magazin.at, www.prima-magazin.at,<br />
Verwaltung, Assistenz: Tina Trobits 0676-4114531, verwaltung@prima-magazin.at; Anzeigenleitung: Elke Ifkovits 0664-9198969,<br />
anzeigen@prima-magazin.at; Anzeigenberatung: Christina Stefanits, werbung@prima-magazin.at; Redaktionsleitung/Satz: Nicole Mühl;<br />
Redaktion: Eva Maria Kamper BA MSc, Christian Keglovits, Laura Weingrill; Dr. Olga Seus; Kommentar: Feri Tschank; Rubriken: „Rede & Antwort“:<br />
Walter Reiss; „Plätze & G‘schichten“: Ing. Wilhelm Hodits; „100 Jahre Burgenland“: Herbert Rehling; Kolumne „Liebe, Sex & Co.: Silvia Messenlehner;<br />
„So geht vegan“: Karin Weingrill MA; Titelfoto: LEXI • Verlags- und Herstellungsort: 7400 Oberwart • Büro: Röntgengasse 28 Top 1, 7400 Oberwart<br />
• Offenlegung §25 Mediengesetz unter www.prima-magazin.at • Grundlayout Print: www.edelweiss-werbeagentur.at • Website: Rabold und Co.<br />
• Druck: Wograndl Druck GmbH, Nachdrucke nur mit schriftl. Genehmigung des Verlages. Für Manuskripte und Fotos von Dritten übernehmen wir<br />
keine Haftung und Garantie für ihr Erscheinen. Bezahlte Artikel sind oben und unten mit einer rot gepunkteten Linie begrenzt und mit der Bezeichnung<br />
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werden teilweise von www.fotolia.com, www.shutterstock.com und www.pixelio.de verwendet. Die Kennzeichnung ist neben dem Foto platziert.<br />
Foto ©LEXI<br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
3
Foto © LEXI<br />
Rede & Antwort<br />
Persönlichkeiten im Gespräch<br />
mit Walter Reiss<br />
Schlagzeilen, die zutiefst wehtun: Seit Jahresbeginn sind in Österreich<br />
bis Anfang Mai elf Frauen von Partnern, Expartnern oder Bekannten<br />
ermordet worden. Die Politik verspricht nicht zum ersten<br />
Mal, die Mittel für Gewaltschutz zu erhöhen. Expert*innen fordern<br />
ein neues Verständnis von Mann-Sein. In Internetforen gehen die<br />
Wogen hoch. Der Umgang mit Gewalt in Partnerschaften und Familien<br />
ist für die Männerberatung herausfordernder Alltag. In den<br />
Bezirken Oberwart, Güssing, Jennersdorf und Hartberg-Fürstenfeld<br />
bietet das Team der Männerberatung Steiermark Hilfe, Unterstützung<br />
und Therapie für Männer in Krisen. Journalist Walter Reiss im<br />
Gespräch mit Männerberater Mag. Robert Gamel.<br />
Gewalt ist nicht Privatsache<br />
Wird Ihrer Meinung nach<br />
diese Gewalt- und Mordserie<br />
weitergehen?<br />
Robert Gamel: Eine schwierig<br />
zu beantwortende Frage. Diese<br />
furchtbaren und dramatischen<br />
Taten, die medial bekannt werden,<br />
bewirken ein Gefühl der<br />
Ohnmacht. Für jene, die sich<br />
in ihrer Arbeit um die Opfer<br />
kümmern, aber auch für uns in<br />
der Täterarbeit sind diese Daten<br />
und Taten leider nichts Neues.<br />
Was nun medial bekannt wird,<br />
wirft das Licht auf das Thema<br />
Gewalt, das es ohnehin kontinuierlich<br />
gibt.<br />
Das Gewaltschutzzentrum<br />
Burgenland berichtet von<br />
einem Anstieg der Gewaltbereitschaft<br />
in Zeiten der Lockdowns<br />
und dass die Hochrisikofälle<br />
zunehmen. Ist das auch<br />
Ihre Beobachtung?<br />
Robert Gamel: Ja. Gewalt<br />
entsteht in Drucksituationen.<br />
Wenn das Verhältnis der<br />
Partner angespannt ist und<br />
wirtschaftliche Probleme und<br />
Arbeitslosigkeit dazukommen,<br />
kann das dazu beitragen, dass<br />
Gewalt zunimmt. Im ersten<br />
Lockdown vor einem Jahr waren<br />
wir überrascht über relativ<br />
wenig Anfragen. Ich vermute,<br />
dass man mit den Problemen<br />
gar nicht nach außen gehen<br />
wollte und man nicht wusste,<br />
welche Möglichkeiten der Hilfe<br />
es überhaupt gibt. Zum Beispiel<br />
im Fall der Wegweisung eines<br />
gewalttätig gewordenen Mannes:<br />
Wohin geht man dann im<br />
Lockdown?<br />
Chronisch unterfinanziert<br />
Die Bundesregierung hat auf<br />
die Frauenmorde – wieder<br />
einmal – reagiert: Zuerst mit<br />
Hinweisen auf Maßnahmen,<br />
die es ohnehin schon gibt<br />
und dann im zweiten Anlauf<br />
unter Einbindung betroffener<br />
Institutionen mit einem Plus<br />
an etwa 26 Millionen Euro für<br />
Gewaltschutz und Prävention.<br />
Frauenorganisationen hatten<br />
228 Millionen Euro gefordert.<br />
Leiden auch Männerberatung<br />
und Täterarbeit unter chronischem<br />
Geldmangel?<br />
Robert Gamel: Ja. Professioneller<br />
Opferschutz bedeutet<br />
hohen Aufwand. Das gilt auch<br />
für die Täterarbeit. So etwas ist<br />
kein Wochenendseminar, sondern<br />
es geht um längerfristige<br />
therapeutische Prozesse. Männerberatung<br />
und Betreuungseinrichtungen<br />
sind chronisch<br />
unterfinanziert.<br />
Was benötigen Sie am dringendsten?<br />
Geld, gut ausgebildetes<br />
Personal?<br />
Robert Gamel: Beides. Wir<br />
brauchen erfahrene Mitarbeiter*innen<br />
in Sozialarbeit und<br />
Psychotherapie. Gerade im<br />
Umgang mit Gewalt braucht es<br />
professionelle Helfer*innen und<br />
intensive Vernetzung mit Gewaltschutzzentren<br />
und Frauenberatungsstellen.<br />
Voraussetzung<br />
dafür ist natürlich ausreichend<br />
Geld.<br />
Männlichkeitsforscher sind<br />
sich einig darüber, dass eine<br />
der Ursachen männlicher Gewalt<br />
in traditionellen Rollenbildern<br />
liegt: Männer als dominante,<br />
durchsetzungsstarke<br />
Wesen, die als „Indianer“<br />
keinen Schmerz spüren und<br />
keine Gefühle zeigen dürfen.<br />
„Waschlappen“, „Weicheier“<br />
und „Loser“ haben keinen<br />
Platz in dieser maskulinen<br />
Hackordnung. Gilt das nach<br />
wie vor?<br />
Robert Gamel: Das kann man<br />
nicht pauschal so sagen. Aber<br />
jene Männer, die wegen Gewalt<br />
zu uns kommen, haben häufig<br />
ein sehr patriarchales, traditionelles<br />
Männerbild. Das führt<br />
zwar nicht zwingend zu Gewalt,<br />
aber wenn ich als Mann so<br />
geprägt wurde, dass ich immer<br />
das Heft in der Hand haben<br />
und über andere dominant sein<br />
muss, dann gefährdet es meine<br />
Identität, wenn es mal nicht so<br />
ist. Mit drastischer Gewalt wird<br />
dann versucht, die verlorene<br />
Kontrolle wieder zu bekommen.<br />
Ein erster und<br />
wichtiger Schritt<br />
Kann Antigewalttherapie<br />
überhaupt etwas bewirken,<br />
wenn sie amtlich angeordnet<br />
wird?<br />
Robert Gamel: Wenn jemand<br />
Gewalt ausgeübt hat und dafür<br />
gerichtlich verurteilt und in<br />
eine verordnete Therapie geschickt<br />
wird, dann kann diese<br />
Maßnahme schon gelingen.<br />
Erstmals können Betroffene<br />
über ihre negativen Erfahrungen<br />
reden. Am besten funktioniert<br />
die Therapie, wenn jemand<br />
selbst erkennt, dass er andere<br />
schädigt und sagt: Ich schäme<br />
mich dafür und erkenne, dass<br />
4 JUNI <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Foto © Walter Reiss<br />
REDE & ANTWORT<br />
ich selbst da nicht rauskomme.<br />
Wer schafft es schon, einem<br />
Freund oder Arbeitskollegen zu<br />
erzählen, dass man die Partnerin<br />
oder das Kind verletzt hat?<br />
Wenn es Männern gelingt, so<br />
etwas zuzugeben, sehe ich das<br />
nicht als Schwäche, sondern als<br />
beeindruckende Stärke. Damit<br />
ist nämlich schon ein erster und<br />
wichtiger Schritt getan.<br />
Was ist der Unterschied zwischen<br />
Beratung und Therapie?<br />
Robert Gamel: Das ist eine<br />
sehr gute Frage. Psychotherapie<br />
ist eine Heilbehandlung,<br />
durchgeführt von hochqualifizierten<br />
Expert*innen mit großer<br />
Selbsterfahrung. Beratung<br />
erfolgt je nach Thema und<br />
Problemlage durch Psycholog*innen,<br />
Sozialarbeiter*innen,<br />
Lebensberater*innen.<br />
Anonymität als Schutz<br />
In Dörfern und kleinen<br />
Städten, wo jeder fast jeden<br />
kennt, wird der Schritt zur<br />
Beratung wohl erst getan,<br />
wenn man beim Aufsuchen der<br />
Beratungsstelle nicht gleich<br />
erkannt wird ...<br />
Robert Gamel: Einem Teil<br />
der Männer fällt dieser Schritt<br />
Damit Gewalt an Frauen im Vorfeld verhindert wird: Unterstützung und<br />
Therapie für Männer bietet das Team der Männerberatung Steiermark.<br />
Mag. Robert Gamel ist einer der Berater<br />
sehr schwer. Besonders wenn<br />
sie aus kleinen Orten kommen,<br />
wollen sie unbedingt anonym<br />
bleiben, damit der Nachbar<br />
oder Arbeitskollege nicht mitbekommen,<br />
dass sie eine Beratungsstelle<br />
aufsuchen. Es ist<br />
also durchaus möglich, in einen<br />
anderen Bezirk zur Beratung<br />
zu kommen. Wenn also jemand<br />
z. B. aus Oberwart lieber nach<br />
Hartberg kommen möchte, ist<br />
das ok. Dort befindet sich die<br />
Männerberatung im selben Gebäude<br />
wie das Finanzamt. Ein<br />
Besuch bei uns fällt da nicht<br />
wirklich auf.<br />
Noch vor Jahrzehnten hat die<br />
öffentliche Meinung gelautet:<br />
So etwas wie Gewalt in der<br />
Familie gibt es nicht. Männer<br />
schlagen ihre Frauen nicht.<br />
Und „bei uns im Burgenland“<br />
schon gar nicht...<br />
Robert Gamel: Es ist oft erschütternd<br />
zu sehen, welche oft<br />
jahrzehntelange Vorgeschichte<br />
viele Gewaltfälle in Partnerschaft<br />
und Familie haben.<br />
Wenn Gewalt passiert, darf das<br />
nicht mehr Privatsache sein. Es<br />
geht immer mehr darum, Menschen<br />
vor Gewalt zu schützen<br />
und sich dann an die entsprechenden<br />
Stellen zu wenden. Es<br />
hat sich hier einiges gebessert:<br />
Bei Hausärzt*innen, in Kindergärten<br />
und Schulen ist die<br />
Aufmerksamkeit gestiegen.<br />
Was sagen Sie zum oft hitzig<br />
diskutierten Aspekt, Gewalt in<br />
der Familie und insbesondere<br />
gegen Frauen sei aus anderen<br />
Kulturen importiert?<br />
Robert Gamel: Das hat zwei<br />
Seiten: Wenn man die Kriminalitätsstatistik<br />
anschaut, dann<br />
sind migrantische Männer im<br />
Verhältnis zur Gesamtbevölkerung<br />
überrepräsentiert. Bei<br />
Femiziden geht es aber nicht<br />
um Migrationshintergrund,<br />
sondern um die da wie dort<br />
gleichen patriarchalen Strukturen,<br />
um Macht und Dominanz.<br />
Aus Schwäche<br />
wird Stärke<br />
Wenn nun ein gewalttätig<br />
gewordener Mann zu Ihnen<br />
kommt: Können Sie auf<br />
Grund Ihrer Erfahrung erkennen,<br />
ob und wie rasch er<br />
wieder ausrasten wird?<br />
Robert Gamel: Je nach Fall<br />
wird eine psychologische Diagnose<br />
und damit eine Einschätzung<br />
des Risikos erstellt. Da<br />
könnte etwa herauskommen,<br />
dass laut Test der betroffene<br />
Mann in einer großen Gruppe<br />
von Männern mit 20-prozentiger<br />
Wahrscheinlichkeit ein<br />
neues Gewaltdelikt verüben<br />
wird. Derartige Einschätzungen<br />
teilen wir in Zusammenarbeit<br />
mit Opferschutzeinrichtungen<br />
wie dem Gewaltschutzzentrum.<br />
Risikoprognosen sind immer<br />
sehr individuell zu machen.<br />
Hatten Sie schon einmal das<br />
Gefühl, durch Ihre Arbeit den<br />
einen oder anderen Frauenmord<br />
verhindert zu haben?<br />
Robert Gamel: So eindeutig<br />
kann ich das nicht sagen. Aber<br />
es gibt schon Fälle, in denen<br />
es in einem längeren Prozess<br />
gelingt, eine Krise zu überwinden<br />
und das Gewaltrisiko dann<br />
nicht mehr gegeben ist. Jene<br />
Männer, die zu uns kommen,<br />
übernehmen Verantwortung<br />
und haben aus ihrer vermeintlichen<br />
Schwäche eine Stärke<br />
gemacht.<br />
Männerberatung /<br />
Fachstelle für<br />
Gewaltarbeit<br />
www.maennerberatung.at<br />
Terminvereinbarung:<br />
0316-831414<br />
beratung@maennerberatung.at<br />
7400 Oberwart,<br />
Wiener Straße 4<br />
7540 Güssing, Dammstraße 6<br />
(Praxis Mag. Stangl)<br />
8380 Jennersdorf, Hauptstraße<br />
2 (Praxis Dr. Rauter)<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 2/DG.1<br />
Frauenhelpline<br />
Die Frauenhelpline gegen<br />
Gewalt unterstützt alle Frauen,<br />
die von Männergewalt<br />
betroffen oder bedroht sind<br />
sowie alle Personen aus dem<br />
Umfeld der Betroffenen.<br />
0800 222 555<br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
5
Foto © Biohof Zehrfuchs<br />
Weil regional besser is(s)t<br />
Essen gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden. Doch oft achten wir nicht darauf, was wir<br />
zu uns nehmen und vor allem, woher das Nahrungsmittel kommt. Im Krisenjahr aber hat sich<br />
bei vielen der Fokus verschoben: Selbstverständlichkeiten mussten plötzlich hinterfragt und<br />
Edle Produkte aus eigenem Obstgarten<br />
Gewohnheiten verändert werden. Dadurch hat sich das Augenmerk wieder zur Regionalität verschoben.<br />
Bei vielen ist das Bedürfnis entstanden, selbst im eigenen Garten etwas zu pflanzen.<br />
Familie Höllerbauer<br />
Fleischspezialitäten aus dem<br />
Hartbergerland<br />
6 JUNI <strong>2021</strong><br />
Ab Hof Verkauf<br />
Geräuchertes aus der Selch<br />
Gekochtes | Gebratenes | Aufstriche<br />
Wurst | Frischfleisch<br />
Buffetplatten und Geschenkkörbe<br />
Kernöl, Säfte, Käferbohnen uvm.<br />
Familie Höllerbauer<br />
Familienbetrieb in 3. Generation<br />
8294 Unterrohr 12 | 0664/93 05 349<br />
hoellerbauer.sabine@gmx.at<br />
www.hoellerbauer.eu<br />
Ab Hof im neu errichteten<br />
Verkaufsraum: Mo-Fr 7-18 Uhr<br />
Obstgarten<br />
NI K L E S<br />
Regionalität und Saisonalität sind oft angebrachte<br />
Stichworte, wenn es um gesunde<br />
Ernährung und um ein weiteres dieser<br />
Stichworte, Eigenanbau nämlich Nachhaltigkeit aktuell geht.<br />
Doch was bedeutet das wirklich? Regional<br />
angebaut heißt nicht zwangsläufig, dass<br />
Äpfel<br />
man den Bauern noch persönlich kennt,<br />
wohl aber, dass das Lebensmittel keinen<br />
Weg um die Kirschen<br />
halbe Welt hinter sich hat.<br />
Kurze Wege sind das Credo. Das schont<br />
zum einen Erdbeeren<br />
die Umwelt, zum anderen hilft<br />
es den heimischen Anbauern und ganz<br />
Edle Produkte aus eigenem Obstgarten<br />
Fruchtsäfte<br />
Edle Produkte aus eigenem Obstgarten<br />
Obstgarten<br />
Edelbrände<br />
NI Obstgarten<br />
Wein<br />
NI K L E S<br />
Äpfel | Kirschen | Erdbeeren<br />
ab Hof Verkauf<br />
Fruchtsäfte | Edelbrände | Wein<br />
ab Hof Verkauf<br />
Eigenanbau aktuell<br />
OBSTGARTEN N I K LES<br />
Eigenanbau aktuell<br />
Äpfel<br />
Kirschen<br />
Äpfel<br />
A-7543 Kukmirn Apfelstraße 35<br />
Tel.: 03328/32081 www.nikles.at<br />
Olga Seus<br />
wichtig: Es verhilft zu besserem Essen.<br />
Denn je frischer geerntet, weiter verkauft<br />
und verkocht etwas ist, desto voller ist es<br />
im Geschmack. Von daher heißt es auch,<br />
die jeweilige Saison zu beachten: Natürlich<br />
ist immer irgendwo Erntezeit für ein<br />
gewünschtes Lebensmittel, doch nach einer<br />
Fahrt um die halbe Welt geht etlicher Geschmack<br />
verloren, zumal etwas, das so lange<br />
unterwegs ist, nicht frisch geerntet werden<br />
kann – es würde schlecht ankommen.<br />
Nicht zuletzt aus solchen Überlegungen<br />
heraus kaufen viele Menschen bewusst ein,<br />
regional und bio und stellen meist erstaunt<br />
fest: Bio ist nicht teurer, wenn das Produkt<br />
saisonal in der Region produziert wurde.<br />
Doch die Krönung des Geschmacks, der<br />
kurzen Wege und der Saisonalität ist das<br />
selbst Gezogene. Das erlebt derzeit einen<br />
neuen Boom. Bei Ausgangssperren und<br />
geschlossenen Gasthäusern hat sich manch<br />
einer dem eigenen Garten zugewandt und<br />
zieht nun sein eigenes Gemüse.<br />
Wieder ein Gefühl für<br />
die Natur bekommen<br />
„Egal was man ansetzt“, so rät Margit<br />
Krobath, Geschäftsführerin vom Verein<br />
www.prima-magazin.at
Auf unserem aktuellen<br />
prima! Titelfoto:<br />
Gabriele Hegedüs aus<br />
Oberwart. Sie ist mit ihren<br />
81 Jahren noch selbst<br />
fleißig am Garteln.<br />
Fotolocation:<br />
Naturgarten von Tina<br />
Schabhüttl, Oberwart<br />
Wer mit der Saison geht, bekommt herrliches Gemüse frisch aus der Region<br />
Ökoregion Kaindorf, „auf<br />
jeden Fall sollte man die<br />
Grundsätze des nachhaltigen<br />
Gartelns berücksichtigen.“<br />
Und diesen Grundsätzen hat<br />
sich die „Natur im Garten“-<br />
Initiative verpflichtet: Das<br />
sind der Verzicht von chemisch-synthetischem<br />
Dünger,<br />
Pestiziden und Torf. Fakt ist:<br />
Beim Torfabbau wird CO2<br />
freigesetzt und das Klima<br />
enorm geschädigt. Wer also<br />
daheim zum Garteln Erde<br />
braucht, sollte bereits hier<br />
Das City Cafe Team<br />
freut sich, Sie im neuen<br />
City Cafe & Genuss Eck<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Montag bis Freitag,<br />
7.30 bis 22 Uhr,<br />
Samstag ab 8 Uhr<br />
Margret Hofstätter freut<br />
sich auf Ihren Besuch<br />
darauf achten, dass diese torffrei<br />
ist.<br />
Zu beachten gilt, wie viel<br />
Sonne bzw. Schatten der gewünschte<br />
Platz bietet. Und<br />
wenn genug Platz vorhanden<br />
ist, rät Stefan Neuhold von<br />
„Natur im Garten“ dazu, auch<br />
Bäume zu pflanzen. Allerdings,<br />
so zitiert er Peter Loidl<br />
aus der gleichnamigen Baumschule,<br />
„der beste Zeitpunkt,<br />
einen Baum zu pflanzen, war<br />
vor 30 Jahren.“ Denn erst<br />
nach etlichen Jahren tragen<br />
Margret Hofstätter<br />
7400 Oberwart • Waldmüllergasse 6<br />
0664/344 41 15 • office@gastro-mix.at<br />
Obstbäume Früchte. Einen<br />
erkennbaren Beschattungseffekt<br />
zeigen sie gar erst nach<br />
zehn Jahren.<br />
Gemüse durch das Jahr<br />
Anbautipps durch das Jahr gibt<br />
Biobäuerin Ingrid Zehrfuchs,<br />
die studierte Umweltpädagogin<br />
ist und gemeinsam mit ihrem<br />
Mann eine solidarische Landwirtschaft<br />
betreibt.<br />
Im Frühjahr kann man anfangen<br />
mit den weniger bekannten<br />
Mairüben (die übrigens auch<br />
Naturkostladen mit biologischen<br />
und regionalen Produkten<br />
NATURKOSTLADEN MIT BIOLOGISCHEN UND REGIONALEN PRODUKTEN<br />
NATURKOSTLADEN MIT BIOLOGISCHEN UND REGIONALEN PRODUKTEN<br />
UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
MONTAG: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
MONTAG: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
DIENSTAG: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
DIENSTAG: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
MITTWOCH: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
MITTWOCH: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
DONNERSTAG: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
DONNERSTAG: 8:00-13:00 & 15:00-18:00 UHR<br />
FREITAG: 8:00-18:00 UHR (durchgehend geöffnet)<br />
FREITAG: 8:00-18:00 UHR (durchgehend geöffnet)<br />
SAMSTAG: 8:00-13:00 UHR<br />
SAMSTAG: 8:00-13:00 UHR<br />
Foto © View<br />
Telefon: 0 33 26 / 5 24 24 24<br />
Telefon: 7551 Stegersbach, 0 33 26 / 5 24 Wiener 24 24Straße 10<br />
7551 Stegersbach, E-Mail: gesund@diebiorei.at<br />
Wiener Straße 10<br />
E-Mail: gesund@diebiorei.at<br />
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Frisches Obst & Gemüse | tgl frisches<br />
Brot und Gebäck | glutenfreies Sortiment<br />
| Fleisch - & Wurstwaren | regionaler<br />
frischer Fisch | Milch & Milchprodukte<br />
| Käsespezialitäten | Fruchtaufstriche |<br />
Chutneys | Pestos | vegetarische & vegane<br />
Produkte | Obst- & Gemüsesäfte | Kinder-<br />
& Babynahrung | Nahrungsergänzungsmittel<br />
| Naturheilmittel | Hanfprodukte<br />
MO–DO 8–13 und 15–18 Uhr<br />
FR 8-18 Uhr (durchgehend)<br />
SA 8–13 Uhr<br />
o33 26 / 5 24 24<br />
7551 Stegersbach, Wiener Straße 10<br />
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Herbstrüben genannt werden,<br />
weil sie sowohl im Frühjahr als<br />
auch im Herbst, aber jedenfalls<br />
zu den gemäßigteren Jahreszeiten<br />
Saison haben), Radieschen<br />
und Mangold. Letzteren kann<br />
man auch in bunt aussäen, das<br />
sieht nicht nur im Beet schön<br />
aus, sondern gibt auch Farbe<br />
auf dem Teller. Übrigens, ein<br />
Tipp von Zehrfuchs, den viele<br />
nicht wissen: Das Blattwerk<br />
der Radieschen kann man z.B.<br />
zusammen mit dem Mangold<br />
verkochen, es gibt dem Gericht<br />
eine leicht scharfe Note; auf<br />
jeden Fall sollte man es nach<br />
dem Ernten schnell entfernen,<br />
damit die Radieschen länger<br />
frisch bleiben.<br />
Für den Sommer rät die Expertin<br />
zu Klassikern wie Zucchini<br />
und Paradeisern, wobei<br />
es vor allem bei letzteren eine<br />
Vielfalt an Farben und Formen<br />
gibt, von klein bis groß, lang<br />
bis dick, gelb, grün und rot.<br />
„Bei den Zucchinis sollte eine<br />
Pflanze schon für eine Familie<br />
reichen, denn gut gepflegt<br />
geben Zucchini ziemlich aus“,<br />
so Zehrfuchs. Setzen muss<br />
man dieses Gemüse allerdings<br />
schon im Frühjahr, ebenso wie<br />
den beliebten Kürbis, der dann<br />
im Herbst zu ernten ist.<br />
Reif ist im Herbst auch Wurzelgemüse<br />
wie Karotten und<br />
rote Rüben, ebenso Rotkraut<br />
und Wirsing.<br />
Schwierig wird es im Winter<br />
mit dem eigenen Gemüseanbau:<br />
Für frisches Grün sorgen<br />
Asiasalate, die von leicht scharf<br />
bitte umblättern >><br />
JUNI <strong>2021</strong> 7
IM FOKUS<br />
gegen Gemüse eintauscht,<br />
aber nichts mehr hinzukaufen<br />
muss. Alles andere ist Garteln“,<br />
so das Resümee der Umweltpädagogin.<br />
Doch das Garteln<br />
hat weitaus mehr Nutzen als<br />
frisches Gemüse zu genießen,<br />
sagt die „Natur im Garten“-<br />
Projektmanagerin Birgit Nipitsch.<br />
Sie hat eine Zusatzausbildung<br />
zur Gartentherapeutin<br />
und erklärt: „Die Beschäftigung<br />
mit dem Garten tut allen gut.<br />
So krank oder alt kann man gar<br />
nicht sein, dass man nicht positive<br />
Effekte aus dem Naturerleben<br />
zieht.“ Dabei denkt sie<br />
an Menschen im Altersheim<br />
– oft im Rollstuhl – die grobmotorisch<br />
kaum noch etwas<br />
schaffen, aber die feinmotorisch<br />
ganz vorsichtig Himbeeren<br />
aus dem Hochbeet pflücken<br />
können und dabei eine Riesenfreude<br />
haben. Und neben dem<br />
Aspekt, dass eigen angebautes<br />
Gemüse herrlich schmeckt, soll<br />
das Garteln ja vor allem auch<br />
eins: Spaß machen und guttun.<br />
Obst und Gemüse, das es bei uns im <strong>Juni</strong> zu ernten gibt. Regional, saisonal und bio sollten beim Einkaufen beachtet werden<br />
bis senfig schmecken. „Auch<br />
die Asiasalate kann man roh<br />
und gekocht verzehren“, erklärt<br />
Partybreze<br />
belegte Brötchen<br />
Plattenservice<br />
Geschenkkörbe<br />
8 JUNI <strong>2021</strong><br />
die Fachfrau. Kohlsprossen und<br />
Grünkohl sind ebenfalls recht<br />
frostresistent und können bis<br />
24<br />
Stunden<br />
Verkaufsautomat<br />
Riedlingsdorfer Bauernladen<br />
prämierte Würstel und Selchwaren | eigene Haltung und Schlachtung<br />
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Öffnungszeiten:<br />
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Donnerstag geschlossen<br />
Familie Zapfel • 7422 Riedlingsdorf • 03357434 53<br />
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in den Winter hinein beerntet<br />
und verzehrt werden. Hier rät<br />
die Expertin dazu, ruhig mal<br />
Kohlchips zu machen, für die<br />
man übrigens nicht unbedingt<br />
einen Dörrautomaten benötigt,<br />
man kann sie auch im Backofen<br />
trocknen. Das bringt Abwechslung<br />
und macht zudem<br />
auch Kindern dieses Gemüse<br />
schmackhaft.<br />
Positiver Mehrwert<br />
„Insgesamt muss man sich<br />
bewusst sein, dass man mit<br />
ein paar Gemüsebeeten noch<br />
lange kein Selbstversorger ist.<br />
Ein echter Selbstversorger ist<br />
für mich jemand, der sich klar<br />
macht, was brauche ich übers<br />
Jahr und das dann ansetzt und<br />
dazu vielleicht noch Hühner<br />
hält und eventuell Fleisch<br />
Regionalität und Bio<br />
auch beim Fleischkauf<br />
Das Schnitzerl soll groß und<br />
billig sein. Dass sich das mit<br />
einer artgerechten Tierhaltung<br />
auf einem regionalen<br />
Bio-Bauernhof nicht ausgeht,<br />
wird ausgeblendet. Doch wer<br />
sich bewusst ernähren möchte,<br />
darf die Umstände seines<br />
Fleischkonsums nicht unhinterfragt<br />
lassen. Fahrten durch<br />
halb Europa, oftmals hin und<br />
zurück, weil im einen Land die<br />
Aufzucht billiger, im anderen<br />
das Schlachten und Zerteilen<br />
billiger sind, sind nicht nur<br />
tierunwürdig und eine große<br />
Quälerei, auch die Fleischqualität<br />
und letztendlich der<br />
Geschmack leiden darunter.<br />
Darum auch beim Fleischkauf<br />
Augen auf: Regionale Anbieter<br />
mit artgerechter Tierhaltung<br />
und kurzen Wegen in Bio-<br />
Qualität sind mit Sicherheit<br />
die bessere Wahl!<br />
www.prima-magazin.at
Foto © Karin Weingrill<br />
Zutaten<br />
Brandteig:<br />
300 ml Sojamilch<br />
30 g Butter vegan<br />
2 EL Reissirup<br />
150 g Dinkelmehl<br />
2 EL Sojamehl<br />
2 EL Apfelmus<br />
Fülle: 10–15 Stk. Erdbeeren<br />
Haselnuss-Brösel:<br />
80 g Haselnüsse gerieben<br />
80 g Dinkelbrösel<br />
20 g Kokosblütenzucker<br />
1 TL Zimt<br />
1 Msp. Vanille gemahlen<br />
Gesundheitliche<br />
Fakten über Erdbeeren<br />
erfahren Sie auf<br />
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Rubrik: So geht vegan<br />
Gesunder Genuss<br />
Karin Weingrill MA<br />
Expertin für<br />
vegane Ernährung<br />
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Foto © Milisits<br />
Erdbeerknödel<br />
– Vegan, saftig-weich<br />
Zubereitung<br />
1. Für den Brandteig die Sojamilch<br />
mit der veganen Butter<br />
und dem Reissirup in einem<br />
Topf aufkochen lassen.<br />
2. Dinkelmehl auf einmal zugeben<br />
und gut verrühren, damit<br />
ein zäher Teig entsteht. Wenn<br />
sich der Teig vom Topf löst, den<br />
Brandteig überkühlen lassen.<br />
3. Sojamehl und Apfelmus<br />
zum Teig geben und so lange<br />
rühren, bis ein geschmeidiger<br />
Teig entstanden ist (Sojamehl<br />
und Apfelmus ersetzen die Eier<br />
zur Bindung).<br />
4. Mit nassen Händen kleine<br />
Knödel formen, etwas flachdrücken,<br />
jeweils eine Erdbeere in<br />
die Mitte geben und gleichmäßig<br />
mit dem Teig umhüllen.<br />
5. Die geformten Knödel in<br />
leicht kochendes Wasser geben<br />
und ca. 8 bis 10 Minuten ziehen<br />
lassen. Sie sind fertig, wenn<br />
sie an die Oberfläche kommen.<br />
6. In der Zwischenzeit die geriebenen<br />
Haselnüsse, Dinkelbrösel,<br />
Kokosblütenzucker,<br />
Zimt und gemahlene Vanille in<br />
einer Pfanne leicht rösten.<br />
7. Die Erdbeerknödel aus dem<br />
Wasser heben, kurz abtropfen<br />
lassen und in den Haselnuss-<br />
Bröseln vorsichtig wälzen.<br />
8. ENJOI! www.enjoi.at<br />
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1. Regional-Markt Burgenland<br />
In der Oberwarter Wiener Straße 31 entsteht gerade der erste<br />
Regional-Markt Burgenland. Weitere elf Niederlassungen sind<br />
geplant, wie Benjamin Flassig vom Verein erklärt. Und es wird auch<br />
einen Stand am Wiener Naschmarkt geben.<br />
Das Ziel ist hoch gesteckt: Bis 2023 soll in allen burgenländischen<br />
Bezirkshauptstädten ein Regional-Markt Burgenland eröffnet<br />
werden, wo das Burgenland mit seinen Produkten, seiner Kunst und<br />
Kultur und seiner Tradition vertreten ist. Bei jedem Markt liegt der<br />
Schwerpunkt vorwiegend im jeweiligen Bezirk. „Ein sehr wichtiger<br />
Teil des Regional-Marktes ist es, Arbeitsplätze für beeinträchtigte<br />
und benachteiligte Menschen zu schaffen“, so Flassig. Durch die<br />
enge Zusammenarbeit mit dem Verein ReUse-Burgenland entstehe<br />
hier ein burgenländisches Projekt mit einem sozialen Hintergrund,<br />
dessen Philosophie es ist, ressourcenschonend und nachhaltig zu<br />
arbeiten. Die Eröffnung soll im <strong>Juni</strong> stattfinden.<br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
9
UNTERNEHMEN SONNENERDE<br />
BIO ERDE von SONNENERDE<br />
Foto © Poligoone_shutterstock.com<br />
Die Mikrobiologie der Erde bestimmt unsere Darmgesundheit. Achten Sie auf die Erde, denn diese ist beim Anbau unserer Lebensmittel entscheidend<br />
SONNENERDE geht durch den Darm<br />
Wissen Sie, was SONNENERDE mit einem gesunden Darm zu tun hat?<br />
Und wissen Sie, dass sich die Mikrobiologie der Erde in unserem Darm widerspiegelt?<br />
Logisch, dass wir deshalb beim Kauf der Erde unbedingt zur<br />
fruchtbarsten unter der Sonne greifen sollten!<br />
SONNENERDE übernimmt damit<br />
Verantwortung für unseren<br />
Planeten. Mit dem Kauf der<br />
SONNENERDE-Produkte sind<br />
auch Sie automatisch Klimaschützer<br />
und legen gleichzeitig<br />
die Basis für Ihre Gesundheit!<br />
Über 11.000 Wissenschaftler*innen<br />
warnen vor dem Klima-<br />
Notfall. Das ist nicht nur eine<br />
Schlagzeile in den Medien, die am<br />
nächsten Tag wieder verschwunden<br />
ist. Fakt ist: Die Klimaerwärmung<br />
zeigt massive Auswirkungen.<br />
Unser Ökosystem kollabiert<br />
und damit die Lebensgrundlage<br />
des Menschen. Verursacht haben<br />
wir den Klimawandel selbst, weil<br />
wir zu viel Kohlendioxid (CO 2<br />
)<br />
in die Atmosphäre ausstoßen.<br />
Unser Ziel muss sein, dass wir<br />
bis zum Jahr 2050 den CO 2-<br />
Ausstoß<br />
um 50 Prozent senken. In<br />
Industrieländern sogar um 80<br />
Prozent. Nur so können wir einen<br />
Klimakollaps verhindern.<br />
Doch wie schaffen wir das?<br />
Ein wichtiger Schritt liegt in der<br />
richtigen Erde! Gerald Dunst,<br />
Gründer und Inhaber der Riedlingsdorfer<br />
Firma SONNENERDE,<br />
hat vor über 25 Jahren diese Entwicklung<br />
vorausgesagt – und zu<br />
forschen begonnen.<br />
Die 4:5 Regel, um die<br />
Welt zu retten<br />
Verzicht auf (4):<br />
1. Erdöl | 2. Erdgas | 3. fossile<br />
Kohle 4. Torf (achten Sie<br />
beim Kauf der Erde darauf,<br />
dass sie torffrei ist!)<br />
Das ist zu tun (5):<br />
1. Bäume pflanzen | 2. Holz<br />
als Baustoff verwenden<br />
3. Organische Abfälle stabilisieren<br />
| 4. Kompostieren<br />
und Pflanzenkohle herstellen<br />
5. Humus aufbauen!<br />
SONNENERDE bedeutet<br />
Gesundheit<br />
Für unsere Gesundheit ist ein<br />
vielfältiges mikrobiologisches<br />
System entscheidend – genannt<br />
Mikrobiom. Basis für ein gesundes<br />
Immunsystem ist die Erde,<br />
auf der unsere Nahrungsmittel<br />
gedeihen. Diese Erde muss eine<br />
gesunde mikrobiologische Vielfalt<br />
aufweisen. Das Mikrobiom<br />
in der Erde ist verantwortlich für<br />
das Mikrobiom im menschlichen<br />
Darm. Man kann also sagen: Das<br />
Mikrobiom in der Erde spiegelt<br />
sich im Darm des Menschen<br />
wider. Wenn wir die 4:5 Regel<br />
(siehe Kasten links) einhalten,<br />
verhindern wir nicht nur den<br />
Klimakollaps. Auch unser Darm<br />
und folglich unsere Gesundheit<br />
bleiben im Gleichgewicht. Kein<br />
Virus, kein Pilz und kein Bakterium<br />
kann sich in einem Umfeld<br />
ansiedeln, in dem ein gesundes<br />
Mikrobiom vorherrscht.<br />
SONNENERDE setzt diese 4:5<br />
Regel zu 100 Prozent um. Jede<br />
Erde, die hier produziert wird,<br />
ist garantiert torffrei. Mit der<br />
einzigartigen Pflanzenkohle-Anlage<br />
Europas kann SONNENERDE<br />
zurecht sagen, dass hier (nach<br />
dem Vorbild der Terra Preta) die<br />
fruchtbarsten Erden unter der<br />
Sonne produziert werden.<br />
Unser Videokanal<br />
www.sonnenerde.at/de/erd-gefluester<br />
SONNENERDE<br />
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7422 Riedlingsdorf, T: 03357 / 42198<br />
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Die beste Erde unter der Sonne<br />
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10 JUNI <strong>2021</strong><br />
www.prima-magazin.at
Wer einmal lügt ...<br />
Eigentlich wollte ich mir ja ersparen über Politiker zu schreiben, aber es<br />
ist als halbwegs denkender Mensch beinahe unmöglich, das, was gerade<br />
in Österreich läuft, einfach zu ignorieren.<br />
Wir werden lange brauchen, um uns von<br />
den Kosten und Mühen, die Corona in die<br />
Kassen und Seelen gerissen hat, zu erholen.<br />
Ich hätte mir da schon erwartet, dass<br />
Politiker und Parlament die Ärmel hochkrempeln<br />
und versuchen, der kommenden<br />
Krise entgegenzusteuern, sich zu überlegen,<br />
wohin die Reise gehen wird, was so bleiben<br />
kann und was verändert gehört.<br />
Ich für meinen Teil habe mich mit dem<br />
Thema Umwelt stärker als vor Corona beschäftigt.<br />
Lokal und global – und glauben<br />
Sie mir, es sieht beides nicht gut aus. Es<br />
gibt in Wirklichkeit kein Konzept, wie wir<br />
dem Klimawandel entgegensteuern, die<br />
Versiegelung unserer Natur verhindern. Das<br />
einzige, was unserer Politik dazu einfällt,<br />
sind Elektroautos, Windräder und Sonnenkollektoren.<br />
Das wird aber leider nicht<br />
reichen. Und sollten wir nicht bald munter<br />
werden, müssen milliardenhohe Beträge<br />
an Bußgeld für die Nichteinhaltung der<br />
Klimaziele bezahlt werden. Wir sind ein<br />
digitales Dritte-Welt-Land. Kaufhaus<br />
Österreich ist ein Beispiel dafür, wie es mit<br />
unserer Digitalisierung steht. Egal, die paar<br />
100.000 Euro, die in den Wind geschossen<br />
wurden, sind im Vergleich zur Peinlichkeit<br />
und Unfähigkeit des ganzen Projektes<br />
fast nebensächlich. Spiegelt es doch unsere<br />
Ignoranz gegenüber der Zukunft, die eine<br />
digitale sein wird, wider. Peinlich!<br />
Peinlich auch, wie sich ein Kanzler aus<br />
dem Verdacht seiner Falschaussage vor<br />
dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss<br />
herausredet und mit welchen<br />
Mitteln er es tut. Zu glauben, Macht<br />
erlaubt alles, ist dank Wirtschafts- und<br />
Korruptionsstaatsanwaltschaft eben doch<br />
nicht möglich. Aber es wird versucht. Der<br />
– wie er in einem Artikel genannt wird –<br />
„Giftpilz an der Spitze des Parlaments“ ist<br />
ja gegen die Wahrheitspflicht im Untersuchungsausschuss.<br />
Das ist ja so, als wäre ich<br />
gegen die Kohlensäure im Sodawasser.<br />
Dafür, dass es diverse Skandale nicht auf<br />
die Titelseite des Boulevards schaffen,<br />
sorgen allein im Bundeskanzleramt 60<br />
Mitarbeiter und ein dicker Topf an Inseratengeldern.<br />
Gefördert wird – wie könnte es<br />
auch anders sein – Masse statt Klasse. Und<br />
für die Guten gibt’s was in die Kröpfchen,<br />
die anderen stehen vorm leeren Töpfchen.<br />
Macht ist schon wichtig. Es ist was zutiefst<br />
Menschliches, danach zu streben. Macht<br />
bedeutet Freiheit. Sie ist wichtig, wenn man<br />
Ziele vorantreiben will. Machtbeziehungen<br />
gibt es überall, in jedem sozialen Gefüge,<br />
sagt Professor Erich Witte von der Universität<br />
Hamburg. Und nur in den seltensten<br />
Fällen kann jemand Machtmissbrauch<br />
widerstehen. Es handle sich dabei um einen<br />
evolutionär begründeten Mechanismus,<br />
der automatisch abläuft. Wenn man nicht<br />
bewusst dagegen ankämpfe. Der Psychologe<br />
Wir Wir haben haben das das Personal, das Sie sie Brauchen brauchen<br />
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Kommentar<br />
von Feri Tschank<br />
Dacher Keltner von der Universität Berkeley<br />
hat herausgefunden, dass sich Menschen<br />
mit Macht tendenziell wie Menschen<br />
mit einem Hirnschaden benehmen. Man<br />
kann Machterfahrung als einen Vorgang<br />
beschreiben, bei dem einem jemand den<br />
Schädel öffnet und den Teil rausnimmt, der<br />
besonders wichtig für Empathie und sozial<br />
angemessenes Verhalten ist. Offenbar gibt<br />
es ja heute keinen anderen Weg zur Macht<br />
als Populismus mit seit Jahrhunderten<br />
gleichem Muster: Schuld sind die anderen<br />
und mit mir wird alles besser. Aber wer<br />
denjenigen vertraut, die viel versprechen,<br />
wird auch viel verlieren – im Leben, in der<br />
Politik und auch in der Wirtschaft. Die<br />
hohen Zinsen der Commerzialbank haben<br />
viele Gutgläubige ins Unglück gerissen.<br />
Mein Lieblingspopulist ist von jeher Boris<br />
Johnson, der sehenden Auges sein ganzes<br />
Land ins Unglück stürzt. Da wird noch<br />
einiges zukommen auf die Engländer.<br />
Und weil es wahrscheinlich die Essenz derjenigen<br />
ist, die den Populisten in die Falle<br />
gehen, hier eine WhatsApp, die ich kürzlich<br />
erhalten habe: Das British National Daily<br />
Newspaper hat seine Leser gefragt, was es<br />
heißt, Engländer zu sein. Der Kommentar<br />
eines Schweizers dazu lautet: „Engländer<br />
zu sein heißt, mit einem deutschen Auto<br />
zu einem irischen Pub zu fahren und dort<br />
belgisches Bier zu trinken. Dann auf dem<br />
Weg nach Hause ein indisches Curry oder<br />
türkisches Kebab zu kaufen, um damit in<br />
einem schwedischen Sessel amerikanische<br />
Shows auf einem japanischen Fernseher<br />
zu schauen. Der Engländer macht Urlaub<br />
in Spanien, hätte gerne eine schwedische<br />
Freundin im Bett und hat ein Kindermädchen<br />
aus Rumänien. Aber das am meisten<br />
Englische ist, er fürchtet sich vor allem, was<br />
aus dem Ausland kommt.“<br />
Eine schöne Zeit, einen hoffentlich schönen<br />
Sommer und die Freiheit, das zu tun,<br />
was Sie wollen. Ihr Feri Tschank<br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
11
Joachim und Jaqueline Halwachs übernehmen die Wexl–Gastro in St. Corona und<br />
übergeben das Haydnhof-Kaffeehaus an den Gastronomen Zsolt Szalay<br />
Foto © LEXI<br />
REGIONAL DABEI<br />
Auf einen Kaffee ins<br />
Haydnhof-Kaffeehaus<br />
Mitten am Hauptplatz in Oberwart mit dem Charme eines Alt-<br />
Wiener-Kaffeehauses – so kennt man das Haydnhof-Kaffeehaus.<br />
Und gleich vorweg: Nein, Corona hat nichts damit zu tun, dass die<br />
Pächter Joachim und Jaqueline Halwachs das Lokal an den Gastronomen<br />
Zsolt Szalay übergeben. Das Gastro-Paar führt bereits seit<br />
Jahren auch die Wexl Lounge in St. Corona und übernimmt nun<br />
noch einen weiteren Gastronomiebereich in der St. Corona-Erlebniswelt.<br />
„Deshalb haben wir für das Kaffeehaus in Oberwart einen<br />
Nachfolger gesucht, der dieses Lokal mit Herzblut führt und diesen<br />
mit Zsolt Szalay gefunden“, so Joachim Halwachs.<br />
Viele kennen den gelernten Gastronom Zsolt Szalay noch von seiner<br />
Zeit als Kellner im Gasthof Drobits oder von „Aloisia‘s Mehlspeiskuchl“.<br />
Und mit dieser gibt es auch eine Zusammenarbeit.<br />
„Ich freue mich, dass ich die beliebte Mehlspeise von Aloisia nun<br />
auch nach Oberwart bringe und bei mir im Haydnhof anbiete“,<br />
so der neue Kaffeehaus-Betreiber. Alles frisch zubereitet aus der<br />
Region – das ist die Basis seiner Speisen und Getränke.<br />
Ab 1. <strong>Juni</strong> führt Zsolt Szalay das Kaffeehaus im Haydnhof und<br />
freut sich darauf, seine Gäste willkommen zu heißen.<br />
Bahn im Südburgenland: Petition läuft weiter<br />
Die Schienen auf der Strecke Großpetersdorf–Rechnitz sollen<br />
einem Radweg weichen. So der Plan des Landes Burgenland.<br />
„Radwege und Bahn könnten sich aber sehr gut ergänzen“ –<br />
dafür setzt sich eine Initiative im Südburgenland ein.<br />
Foto © zVg<br />
Als im März bekannt wurde, dass das<br />
Land den Abbau der Schienen von Großpetersorf<br />
nach Rechnitz plant (prima! hat<br />
berichtet) wurde die Bevölkerung aktiv.<br />
Mit der Petition „Zukunft auf Schiene /<br />
A jövő sínen van“ will man nicht nur den<br />
Abbau dieser Infrastruktur verhindern.<br />
Gefordert wird ein guter Eisenbahn-<br />
Personenverkehr als Teil eines umweltfreundlichen<br />
Verkehrssystems, „das uns<br />
mit Europa verbindet“. „Mit ‚uns‘ sind die<br />
Region Oststeiermark, die Bucklige Welt,<br />
das Südburgenlad sowie Westungarn/<br />
Komitat Vas gemeint“, erklärt Sprecherin<br />
der Initiative Jutta Spitzmüller. Seit März<br />
haben über 2.500 Menschen die Petition<br />
unterschrieben. „Es gibt schon Kontakte<br />
mit der Umwelt- und Verkehrsministerin,<br />
von ungarischer Seite wurde Interesse an<br />
der Bahn signalisiert und von steirischer<br />
Seite wird die Petition offiziell durch die<br />
12 JUNI <strong>2021</strong><br />
Regionalentwicklung Oststeiermark unterstützt!<br />
Wichtig ist jetzt ein ganz starkes<br />
Signal der Bevölkerung für dieses Konzept<br />
und dafür sammeln wir Unterschriften“,<br />
appelliert Spitzmüller.<br />
Es gibt bereits einen Radweg!<br />
Was bei den Verfassern der Petition auf<br />
völliges Unverständnis trifft, ist der geplante<br />
Radweg von Großpetersdorf nach Rechnitz,<br />
dem die Schienen weichen müssen.<br />
„Wir haben den bestehenden Radweg vor<br />
wenigen Tagen getestet, um zu zeigen, dass<br />
es bereits einen schönen und gut beschilderten<br />
gibt – den EuroVelo Radweg. Und<br />
dieser verläuft nur wenige hundert Meter<br />
entfernt von den Schienen. Es wäre schade,<br />
die vorhandene Bahntrasse mit einem zusätzlichen<br />
Radweg zu verbauen und würde<br />
unnötig Geld kosten. Grundsätzlich wäre<br />
die Verbindung von Radwegen mit der<br />
Initiatoren der Petition überzeugten sich<br />
kürzlich, dass bereits ein Radweg auf<br />
der Strecke Großpetersdorf–Rechnitz besteht<br />
wiederaktivierten Bahn die beste Option<br />
auch für den Tourismus“, erklärt Spitzmüller.<br />
Dabei sei den Initiatoren wichtig, dass<br />
die Petition Unterschriften für ein öffentliches<br />
Verkehrsnetz mit der Bahn, aber nicht<br />
gegen den Radweg sammle. „Beides würde<br />
sich wunderbar ergänzen“, so Spitzmüller.<br />
Unterzeichnet werden kann die Petition<br />
online: openpetition.eu/!bahn,<br />
jeden Samstag bis Ende <strong>Juni</strong> von 10–11<br />
Uhr am Bauernmarkt Oberwart (Infostand)<br />
und in den Gemeindeämtern<br />
Dechantskirchen, St. Johann in der Haide,<br />
Hartberg und Oberwart.<br />
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Wir machen Wein mit Freude und Leidenschaft. Kein Weg ist zu<br />
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weit, kein Tag ist zu lang und keine Schaufel ist zu schwer, um dieses<br />
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Gefühl in die Weinflasche zu transportieren. Dazu haben wir auch<br />
Gefühl noch in die großes Weinflasche Glück, dass zu transportieren. wir in dieser besonderen Dazu haben Gegend wir aus auch diesen<br />
noch großes Trauben Glück, Wein machen dass wir dürfen. in dieser Die besonderen Gegend um den Gegend Eisenberg aus diesen hat<br />
Trauben etwas Wein sehr machen Spezielles. dürfen. Dieses Die Spezielle Gegend wollen um den wir so Eisenberg natürlich hat wie<br />
etwas sehr möglich Spezielles. in die Flasche Dieses füllen. Spezielle Wir brauchen wollen wir keine so natürlich önologischen wie<br />
möglich Hilfsmittel. in die Flasche Mutter füllen. Natur Wir hat alle brauchen notwendigen keine Mechanismen önologischen und<br />
Hilfsmittel. Abläufe Mutter eingerichtet. Natur hat In langen alle notwendigen Jahren des Lernens Mechanismen und Übens und haben<br />
Abläufe wir eingerichtet. Kenntnis über In diese langen Abläufe Jahren gewonnen des Lernens und können und Übens sie jetzt haben<br />
wir Kenntnis<br />
in die richtigen<br />
über diese<br />
Bahnen<br />
Abläufe<br />
lenken.<br />
gewonnen<br />
Denn so<br />
und<br />
simpel<br />
können<br />
es auch<br />
sie<br />
aussehen<br />
jetzt<br />
und klingen mag, es steckt schon einiges dahinter. Und immer läuft<br />
in die richtigen Bahnen lenken. Denn so simpel es auch aussehen<br />
es nicht so, wie wir es vorher gedacht haben. Nicht nur dann, aber<br />
und klingen<br />
vor allem<br />
mag,<br />
an<br />
es<br />
diesem<br />
steckt<br />
Punkt,<br />
schon<br />
kommen<br />
einiges<br />
die<br />
dahinter.<br />
wahrscheinlich<br />
Und immer<br />
wichtigsten<br />
läuft<br />
es nicht Aspekte so, wie in wir der es Herstellung vorher gedacht von Naturwein haben. Nicht neben nur exzellentem dann, aber Handwerk<br />
an zum diesem Tragen: Punkt, Loslassen, kommen Geduld, die wahrscheinlich Vertrauen, Zeit, wichtigsten Ruhe. Eine<br />
vor allem<br />
Aspekte `Passt-schon`- in der Herstellung und `Wird-schon`-Mentalität von Naturwein neben in der exzellentem richtigen Portion. Handwerk<br />
zum Südburgenländische Tragen: Loslassen, Grundeigenschaften. Geduld, Vertrauen, Kaum Zeit, zu glauben, Ruhe. Eine dass<br />
`Passt-schon`- man mit und solch `Wird-schon`-Mentalität einer Einstellung Wein machen in der kann. richtigen Aber gerade Portion.<br />
Südburgenländische deshalb ist er bei Grundeigenschaften. uns so wie er ist. Es wird Kaum nichts zu mehr glauben, gemessen dass<br />
man mit solch einer Einstellung Wein machen kann. Aber gerade<br />
deshalb ist er bei uns so wie er ist. Es wird nichts mehr gemessen<br />
14 JUNI <strong>2021</strong><br />
oder analysiert. Die einzige Entscheidungsgrundlage für jegliches<br />
oder analysiert. Die einzige Entscheidungsgrundlage für jegliches<br />
Handeln sind unsere Sinne und unser Gefühl. Der menschliche<br />
Handeln sind unsere Sinne und unser Gefühl. Der menschliche<br />
Körper und Geist hat genug Fühler, die bessere Hilfen für eine Entscheidung<br />
und sind Geist als Messgeräte. hat genug Deshalb Fühler, ist die unsere bessere Art Hilfen von Naturwein für eine Ent-<br />
Körper<br />
scheidung nicht einfach sind nur als eine Messgeräte. Abkehr von Deshalb industriellen ist unsere Methoden, Art sondern von Naturwein<br />
nicht vor allem einfach stetiges nur eine Hineinhören Abkehr von in sich industriellen selbst und Methoden, Kalibrieren sondern<br />
vor eigenen allem Sinne, ein stetiges aber ohne Hineinhören ins Esoterische in sich abzudriften. selbst und Unsere Kalibrieren Stilistik der<br />
eigenen ist geprägt Sinne, vom Boden, aber ohne der Rebsorte ins Esoterische und dem abzudriften. Jahrgang. Die Unsere Weine Stilistik<br />
ist ruhen geprägt fest auf vom diesen Boden, Fundamenten. der Rebsorte Vereinfacht und dem gesagt Jahrgang. zeigt sich Die der Weine<br />
ruhen Boden fest im Wein auf mit diesen Mineralität Fundamenten. oder Salzigkeit. Vereinfacht Die Rebsorte gesagt zeigt sich der<br />
Boden<br />
sich mit<br />
im<br />
den<br />
Wein<br />
verschiedensten<br />
mit Mineralität<br />
Aromen<br />
oder<br />
und<br />
Salzigkeit.<br />
der Jahrgang<br />
Die<br />
mit<br />
Rebsorte<br />
strukturellen<br />
Elementen. Unser Beitrag als Winzer ist es, eine Harmonie<br />
zeigt<br />
sich mit den verschiedensten Aromen und der Jahrgang mit strukturellen<br />
zwischen allem herzustellen. Ausschläge in alle möglichen Richtungen<br />
sind<br />
Elementen.<br />
erlaubt oder sogar<br />
Unser<br />
erwünscht.<br />
Beitrag als<br />
Es<br />
Winzer<br />
muss einfach<br />
ist es,<br />
passen<br />
eine Harmonie<br />
oder<br />
zwischen dem Trinkfluss allem dienen herzustellen. oder eine Ausschläge Charaktereigenschaft in alle möglichen darstellen. Richtungen<br />
sind erlaubt oder sogar erwünscht. Es muss einfach passen oder<br />
dem Trinkfluss dienen oder eine Charaktereigenschaft darstellen.<br />
Die Weine sind sowohl online bestellbar als auch vor Ort in<br />
7473 Burg 95 erhältlich! Gerne können Sie uns auch<br />
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Foto © Subbotina Anna_shutterstock.com<br />
Edler<br />
Tropfen<br />
Das Burgenland gilt über alle Grenzen hinaus als exzellentes Weinland,<br />
das im österreichischen Ranking noch vor der Wachau gereiht wird. Die<br />
günstigen klimatischen Bedingungen und vor allem die geologischen<br />
Unterschiede zwischen Nord- und Südburgenland resümieren in einer<br />
Vielfalt an Weinsorten, die zu diesem ausgezeichneten Ruf berechtigen.<br />
Eine Ode an den edlen Tropfen. Eva Maria Kamper<br />
„Kraftvoll und saftig!“ „Elegant,<br />
frisch und animierend.“<br />
Oder „Von sehr hoher Reife,<br />
mit schöner Harmonie und<br />
gutem Trinkfluss“, sind nur<br />
ein Bruchteil der klingenden<br />
Eigenschaften, die man über<br />
Weine aus dem Burgenland zu<br />
hören bekommt. Und durch<br />
die unterschiedlichen Anbaugebiete<br />
vom Neusiedlersee<br />
über den Leithaberg, die<br />
Rosalia, das Mittelburgenland<br />
bis zum Eisenberg hinunter<br />
nach Heiligenbrunn sind die<br />
Weine in ihrem Charakter so<br />
facettenreich, dass für jeden<br />
Geschmack etwas dabei ist.<br />
Guter Jahrgang<br />
„2020 war generell ein gutes<br />
Jahr für den burgenländischen<br />
Weinbau“, schildert der<br />
Geschäftsführer der Wein<br />
Burgenland, Georg Schweitzer.<br />
„Unsere Winzer hatten zwar<br />
im Sommer ein wenig mit<br />
dem Regen zu kämpfen, aber<br />
zum Beispiel die spätreifende<br />
Sorte Blaufränkisch, die<br />
erst im Oktober gelesen wird,<br />
hat wunderbar vom warmen<br />
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#spritzweinglatz<br />
Herbst profitiert. Das Ergebnis<br />
sind fruchtige Weine, die<br />
Spaß machen, mit wunderbarer<br />
Säureunterstützung und<br />
Langlebigkeit“, schwärmt der<br />
professionelle Weinkenner.<br />
Das Burgenland sei mit einem<br />
Anteil von 55 Prozent eher das<br />
Rotweinland. Die Leitsorten<br />
als Aushängeschild sind unter<br />
anderem der Blaufränkisch<br />
und Zweigelt, beim Weißwein<br />
schätzt man den Welschriesling<br />
und Grünen Veltliner.<br />
Aber auch der legendäre Ruster<br />
Ausbruch oder der Uhudler<br />
stehen für die burgenländische<br />
Weinkompetenz.<br />
85 Millionen Flaschen<br />
Produziert werden im Burgenland<br />
auf einer Weinbaufläche<br />
von 13.100 Hektar jährlich an<br />
die 60 Millionen Liter Rot-,<br />
Weiß-, Süß- und Schaumweine.<br />
In abgefüllter Form<br />
sind das zwischen 80 und 85<br />
Millionen Flaschen. Vor dem<br />
inneren Auge visualisiert, ergibt<br />
das schon eine beachtliche<br />
Menge, verglichen mit den insgesamt<br />
240 Millionen Litern<br />
aus ganz Österreich. „Und genauso<br />
viel wie produziert wird,<br />
wird jährlich auch getrunken“,<br />
weiß Georg Schweitzer. Eine<br />
wichtige Rolle spielt natürlich<br />
auch der Export, etwa ein<br />
Viertel des pannonischen Weines<br />
erobert bereits 35 Länder<br />
EU-weit und auch in Übersee.<br />
„Der burgenländische Wein<br />
hat einen starken Namen, den<br />
man bis über alle Grenzen<br />
kennt und schätzt.“<br />
Nachhaltigkeit<br />
und Bio-Wein<br />
Ganz hoch im Kurs stehe inzwischen<br />
auch das Bekenntnis<br />
zur zertifizierten, nachhaltigen<br />
Weinwirtschaft und auch der<br />
Trend zum biologischen Weinbau.<br />
„Immer mehr Winzerinnen<br />
und Winzer springen<br />
auf diesen Zug auf, um die<br />
Umweltressourcen zu schonen.<br />
Auch die Nachfrage auf dem<br />
Markt steigt spürbar“, sagt<br />
Georg Schweitzer. Dies sei<br />
auch ganz im Sinne der Landesregierung,<br />
die das Burgenland<br />
längst zum Bio-Vorreiterland<br />
erklärt hat. Aber auch<br />
der Klimawandel sei definitiv<br />
im Weingarten angekommen.<br />
„Wobei man sagen muss, dass<br />
der Weinbau derzeit noch der<br />
bitte umblättern >><br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
15
Foto © LEXI<br />
IM FOKUS WEINWIRTSCHAFT<br />
2020 war ein gutes Jahr für den burgenländischen Weinbau<br />
Profiteur des wärmeren Wetters<br />
ist, das die Qualität der<br />
Weine begünstigt“, formuliert<br />
Georg Schweitzer vorsichtig.<br />
„Früher waren es vielleicht drei<br />
gute Jahrgänge pro Jahrzehnt,<br />
sind es jetzt bereits sieben bis<br />
acht gute Jahrgänge.“ Wo die<br />
Reise hingeht, könne man<br />
aber schwer prognostizieren.<br />
„Es kann sein, dass sich neue<br />
Rebsorten durchsetzen oder<br />
sich das Geschmacksprofil der<br />
gängigen Sorten ändern wird.<br />
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Aber ich bin überzeugt, dass<br />
unsere Winzer sehr gut damit<br />
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Pioniergeist der Winzer<br />
Neben der Art, wie der Wein<br />
produziert wird, gibt es auch<br />
Trends für neue Weintypen. Da<br />
sind zum Beispiel die Natural<br />
Wines oder Orange Wines ein<br />
neuer Weinstil. Auch gibt es<br />
den Trend zu leichteren Weinen,<br />
welcher als einer der vielen Zukunftsmärkte<br />
gilt. „Unsere Winzer<br />
lernen sehr viel dazu. Und<br />
für jede Sorte Wein ist immer<br />
noch die Qualität der Trauben<br />
der wesentliche Faktor!“<br />
Geschlossene Gastro<br />
Die Coronakrise habe in die<br />
Weinwirtschaft natürlich eine<br />
tiefe Kerbe geschlagen. „Durch<br />
die geschlossene Gastronomie<br />
sind 58 Prozent der Weine, die<br />
üblicherweise im öffentlichen<br />
Bereich getrunken werden,<br />
übrig geblieben, die jetzt in<br />
den Lagern warten“, kalkuliert<br />
der Geschäftsführer der Wein<br />
Burgenland. „Doch anders<br />
als Bier, das ein Ablaufdatum<br />
hat, besteht bei Wein glücklicherweise<br />
ein Reifepotenzial.<br />
So schwierig die Situation<br />
gerade ist, muss man doch das<br />
Positive dahinter sehen, dass<br />
uns der Wein bald ein neues<br />
Geschmacksprofil ermöglichen<br />
wird, weil er ein bisschen<br />
mehr Zeit hatte, zu reifen!“ In<br />
diesem Sinne: Auf diese Verkostung<br />
freuen wir uns! Auf<br />
die Gesundheit!<br />
Was Sommelier Tobias Galfusz<br />
empfiehlt …<br />
„Über Geschmack lässt sich streiten und grundsätzlich<br />
ist guter Wein immer so gut, wie er<br />
jedem selber schmeckt. Und mit etwas Übung<br />
und entsprechender Neugierde kann jeder<br />
Mensch zum Weinkenner werden. Am spannendsten<br />
finde ich Blindverkostungen, um die<br />
Merkmale eines Weines kennenzulernen.<br />
Wie wird Wein beurteilt?<br />
Die unterschiedlichen Kriterien spalten sich<br />
zum Beispiel in Restzuckergehalt, also Trocken,<br />
Halbtrocken oder Süß. Auch die Säure<br />
ist ein wesentlicher Faktor, meistens haben<br />
Jungweine eine intensive Säure. Der Körper beschreibt, wie ‚breit‘<br />
bzw. vollmundig der Wein am Gaumen erscheint. Die ‚Harmonie‘<br />
steht für das Verhältnis zwischen Körper und Alkohol. Die ‚Fruchtigkeit‘<br />
ist ein weiteres feines Kriterium. Und nicht zu vergessen, der<br />
‚Abgang‘, also wie lange bleibt der Geschmack im Gaumen hängen.<br />
Wo sollte man Wein am besten beziehen?<br />
Die Coronakrise hat dazu geführt, dass man auch Wein vom renommierten<br />
Winzer im Supermarkthandel kaufen kann. Trotzdem sollte<br />
man es wagen, den Winzer direkt zu kontaktieren und das Weingut<br />
zu besuchen. Man baut Vertrauen auf, erfährt Details zum Wein und<br />
die Philosophie des Weinbaues.<br />
Wie weiß man, welcher Wein zum Essen passt?<br />
Als eine der Faustregeln gilt: Weißes Fleisch, weißer Wein, rotes<br />
Fleisch, roter Wein, Süßspeise, Süßer Wein. Wichtig ist, dass es<br />
harmonisch ist, und sich Wein und Essen nicht gegenseitig im Geschmack<br />
ausstechen. Also zu einer reschen, sauren Vorspeise nicht<br />
unbedingt einen Wein mit hohem Säuregehalt wählen.<br />
Was muss man beachten, wenn man die Flasche Wein öffnet?<br />
In der Gastronomie gibt es dafür ein aufwendiges Prozedere, von<br />
der Auswahl und Präsentation am Tisch des Gastes bis hin zum<br />
Belüften, bzw. Dekantieren des Weines und des ersten Schlucks. Wer<br />
sich zuhause eine Flasche Wein gönnt, dem sei auch empfohlen, den<br />
Wein vorab zu öffnen und etwas Zeit zum Atmen zu geben – um<br />
den besten, harmonischen Geschmack des Weines zu erhalten.<br />
16 JUNI <strong>2021</strong><br />
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FLIEGENSCHNEE<br />
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Pizza!“<br />
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Nicht nur heizen, sondern auch wunderbar Rabatte backen bis kann man mit dem<br />
DOMO Freuen BACK Sievom Ofenstudio Fliegenschnee Eröffnungs in Oberwart. Das musste<br />
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Unternehmensberater Wilfried und Steuerberaterin Gabriela Drexler mit Sabine Neubauer und Heidi Seper vom Ofenstudio Fliegenschnee<br />
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Knusprig, saftig, fluffig – was<br />
auch bis immer Sie backen, frisch<br />
aus dem<br />
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<strong>Juni</strong><br />
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gleich bis angeheizt 15. <strong>Juni</strong> und die Back-<br />
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funktion getestet. Und weil Kochen<br />
und Essen unter Freunden<br />
doppelt so gut schmeckt, hat<br />
Chefin Heidi Seper die langjährigen<br />
Geschäftspartner der<br />
Steuerberatungskanzlei und<br />
Unternehmensberatung Drexler<br />
zum Back-Event ins Ofenstudio<br />
eingeladen. Dass beim Ausprobieren<br />
eine Pizza ins Rohr muss,<br />
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war den Teilnehmer*innen sofort<br />
klar. Das Resümee der lustigen<br />
Gruppe ist eindeutig: „Das war<br />
die beste Pizza!“<br />
Und ein Tipp von Wilfried Drexler<br />
aus seiner eigenen Erfahrung am<br />
Rande: „Auch wenn der Gusto<br />
noch so groß und der Duft noch<br />
so verführerisch ist: Ihr Gaumen<br />
dankt es Ihnen, wenn Sie nicht<br />
sofort herzhaft reinbeißen.“<br />
Lassen Sie es sich schmecken!<br />
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JUNI <strong>2021</strong> 17<br />
Wir bauen unser Ofen-
Fotos © Eva Maria Kamper<br />
Müll kennt keine Krise<br />
Seit Beginn der Pandemie steigen in den Haushalten die Abfallmengen. Einerseits wird Altes<br />
entrümpelt und andererseits online Neues bestellt. Mehr Zeit zuhause geht Hand in Hand mit<br />
volleren Mistkübeln. prima! hat die Menschen hinter dem Umweltdienst Burgenland besucht<br />
und nachgefragt, wie sie diese Zeit erleben. Eva Maria Kamper<br />
Es ist 6 Uhr 30 morgens,<br />
die Sonne hat sich schon über<br />
dem Oberwarter Horizont<br />
durchgesetzt. Es verspricht ein<br />
freundlicher Tag zu werden.<br />
Gute Laune verbreitet auch<br />
die Truppe des „Umweltdienst<br />
Burgenland“ (UDB),<br />
die in den Startlöchern steht,<br />
um ihren Dienst anzutreten.<br />
Kurzer Small Talk unter<br />
Kollegen, dann verstreut man<br />
sich als Zweier-Teams auf<br />
die schweren LKW. Tür auf,<br />
Rucksack voraus geworfen<br />
und mit geübtem Schwung<br />
hinauf in die Fahrerkabine.<br />
Die Motoren tösen. Abfahrt.<br />
Unzählige Mülltonnen und<br />
Abfallbehälter warten darauf,<br />
pünktlich entleert zu werden.<br />
18 JUNI <strong>2021</strong><br />
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Müllsünder mag keiner<br />
Die Natur von Müll befreien<br />
– das ist das Ziel der jährlich<br />
stattfindenden Flurreinigungsaktion<br />
in Österreich.<br />
In den Gemeinden tummeln<br />
sich freiwillige Helfer, um<br />
den Müllsündern entgegenzuwirken.<br />
Wie auf dem Bild<br />
zu sehen ist (Aufnahme<br />
stammt aus Oberwart), wird<br />
sogar Bauschutt in der Natur<br />
entsorgt. Müllsünden können<br />
auch bei der Bezirksverwaltungsbehörde<br />
gemeldet<br />
werden. Auf frischer Tat auch<br />
bei der Polizei.<br />
Pausenloser Einsatz<br />
Nach 14 Monaten Pandemie<br />
ist man die erschwerten Bedingungen<br />
bereits gewohnt.<br />
Der Leiter des Abfall-Logistik-Centers<br />
Süd in Oberwart<br />
Günter Löffler erinnert<br />
sich an die Ungewissheit im<br />
Frühjahr 2020. „Es wusste ja<br />
niemand, was auf uns zukommt.<br />
Es war klar, dass wir<br />
weiterfahren, aber mein erster<br />
Gedanke war damals: Was<br />
tun wir, wenn die Leute der<br />
Reihe nach erkranken? Wenn<br />
wir den Betrieb nicht aufrecht<br />
erhalten können?“ Den<br />
Notfallplan mit strengen Abstandsregeln,<br />
Hygienemaßnahmen<br />
und zeitlich versetzten<br />
Dienstplänen hält man<br />
bis heute aufrecht. Eigenschutz<br />
steht an erster Stelle.<br />
Die Masken sind trotz der<br />
körperlich schweren Arbeit<br />
eine unumgängliche Pflicht.<br />
Getestet wird regelmäßig.<br />
„Dankbar sind wir, dass wir<br />
www.prima-magazin.at
Foto © zVg<br />
Im Burgenland sorgt der Umweltdienst Burgenland – eine Tochter des BMV – für die Abholung und fachgerechte Entsorgung des Mülls. Foto rechts: In diesem Haushalt<br />
werden die Kartons am Abholtag gebündelt und neben die Tonne gelegt. Das ist für die Mitarbeiter des UDB eine enorme Arbeitserleichterung. Im Jahr 2019<br />
wurden 20.459 Tonnen Altpapier aus den Haushalten abgeholt. Inzwischen sind es bis zu 30 Prozent mehr<br />
diese schwere Zeit bis jetzt<br />
so gut bewältigt haben, denn<br />
jeder gröbere Ausfall wäre<br />
fatal gewesen“, so Löffler.<br />
Massenhaft Kartons<br />
LKW-Fahrer Markus ist<br />
inzwischen auf seiner Route<br />
angekommen. Gekonnt<br />
manövriert er sein schweres<br />
Fahrzeug durch die engen<br />
Gassen. Vorwärts, rückwärts,<br />
bergauf, bergab. Er lacht:<br />
„Bei schönem Wetter gehts<br />
eh. Aber ich kenne Stellen,<br />
da muss man bei Starkregen<br />
oder Glatteis schon echte<br />
Fahrkünste beweisen.“ Ein<br />
kleiner Monitor zeigt ihm das<br />
Trittbrett am Heck und seinen<br />
Kollegen, der gerade die<br />
vollen Papiertonnen bei jedem<br />
Haushalt entleert. „Man<br />
kommt uns größtenteils<br />
respektvoll entgegen“, sagt<br />
der erfahrene Umweltdienst-<br />
Mitarbeiter, „aber manchmal<br />
würde man sich schon mehr<br />
Kooperation wünschen. Es<br />
wäre uns zum Beispiel sehr<br />
geholfen, wenn man den Altkarton<br />
bündelt, und nicht nur<br />
neben die Tonne schmeißt.<br />
Im Falle von Sturm müssen<br />
wir mühsam die verwehten<br />
Kartons einsammeln und bei<br />
Nässe haben wir den puren<br />
‚Gatsch‘ in der Hand.“ Denn<br />
während der Anteil von Plastikverpackungen<br />
im Handel<br />
langsam schwindet, hat die<br />
Corona-Krise aufgrund der<br />
vielen Online-Bestellungen<br />
den Anteil an Kartonverpackungen<br />
in die Höhe schnellen<br />
lassen, sodass die Tonne<br />
schnell zu klein wird.<br />
App erinnert an<br />
Abholzeiten<br />
Ebenfalls eine Herausforderung<br />
– für die Müllabfuhr<br />
und die Kundschaft gleichermaßen<br />
– sind die neuen<br />
Abholzeiten. Aufgrund einer<br />
Umstrukturierung in Heiligenkreuz<br />
wurden Anfang<br />
März die gewohnten Wochentage<br />
und Uhrzeiten der<br />
Touren geändert. Was zur<br />
Folge hat, dass die Menschen<br />
des Öfteren leider verabsäumen,<br />
die Abfalltonnen vor die<br />
Tür zu stellen. „Hier kann die<br />
neue Smartphone-App vom<br />
Müllverband sehr nützlich sein,<br />
die mit einer Erinnerungsfunktion<br />
ausgestattet ist. Denn<br />
vergessene Tonnen werden von<br />
den UDB-Teams auf Wunsch<br />
nachträglich abgeholt, allerdings<br />
bedeutet das natürlich<br />
einen zeitlichen Mehraufwand“,<br />
betont Günter Löffler.<br />
Eine Ressource des Arbeitstages,<br />
die für die weitere Verarbeitung<br />
des Mülls dringend<br />
benötigt wird.<br />
Wertstoff Müll<br />
Denn wo in unseren Haushalten<br />
mit dem Schließen<br />
des Mülltonnendeckels der<br />
Abfall passé ist, fängt die<br />
Arbeit beim UDB erst richtig<br />
an, wie Günter Löffler beim<br />
Rundgang durch das beeindruckende<br />
Areal des UDB<br />
veranschaulicht.<br />
Die Müllberge der verschiedensten<br />
Sorten – bestenfalls<br />
von der Bevölkerung vorab<br />
getrennt – werden innerhalbdes<br />
Abfall Logistik Centers<br />
in Oberwart „sortenrein“ in<br />
ihre einzelnen Wertstoffe<br />
zerlegt. Damit das Maximum<br />
an recycelbaren Rohstoffen<br />
herausgefiltert wird und der<br />
Anteil, der letztendlich in die<br />
Verbrennung kommt, immer<br />
weniger werden kann. Diese<br />
Verantwortung im Umgang<br />
mit unserem Müll tragen wir<br />
alle mit.<br />
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ausklingen zu lassen.<br />
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19
Foto © Olga Seus<br />
Kaindorfer Vereinsfrühling<br />
Der „rote Platz“ ist allen sportlich aktiven Vereinen Kaindorfs ein Begriff, er kann über die App sportsofort.org gebucht werden<br />
Vor rund einem Jahr, in der Aprilausgabe 2020, hat das prima! <strong>Magazin</strong> Kaindorf vorgestellt. Die<br />
Vorgespräche dazu waren an den Vortagen des ersten Lockdowns. Nun, über ein Jahr später,<br />
sieht die Situation anders aus. Dieses Mal fanden die Gespräche an den Vortagen vor der Öffnung<br />
statt. Aufbruchsstimmung macht sich breit. Eines hat sich in dem einen Jahr nicht geändert:<br />
Kaindorf war und ist ein „Ort des Zusammenhalts“. Vor allem die vielen und unterschiedlichen<br />
Vereine prägen das Zusammenleben in der Gemeinde. Olga Seus<br />
„Unsere Vereine sind die Basis unseres<br />
Zusammenhalts“, so Bürgermeister Thomas<br />
Teubl. Und Vereine hat die Gemeinde, die<br />
aus den vier Katastralgemeinden Kaindorf,<br />
Dienersdorf, Hofkirchen und Kopfing<br />
besteht, wahrlich viele. Feuerwehr und Eisschützenverein<br />
wie auch Kameradschaftsbund<br />
sind obligatorisch, wobei letzterer<br />
übrigens als ÖKB Kaindorf im vergangenen<br />
Jahr 100 wurde. Keine Gemeinde ohne<br />
Fußball. Doch Kaindorf hat ihn sogar<br />
vierfach: USV Kaindorf, Gebietsliga, sowie<br />
USC Hofkirchen und USV Dienersdorf,<br />
die bisweilen in der Landesliga aufeinan-<br />
dertreffen. Alle drei Vereine zusammen<br />
haben eine gemeinsame Nachwuchsförderung,<br />
die Spielergemeinschaft Ökoregion,<br />
die in sechs Gruppen etwa 80 Spieler von<br />
fünf bis 18 Jahren umfasst. Seit Mitte März<br />
ist unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmung<br />
Outdoor-Training wieder möglich.<br />
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20 JUNI <strong>2021</strong><br />
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Foto © greenteam_Markus Tobisch<br />
Foto © SG Ökoregion<br />
Das Kaindorfer Greenteam startet auch heuer wieder mit Radrennen durch. Auch die Nachwuchsspieler der SG Ökoregion freuen sich, wieder gemeinsam zu spielen<br />
Wolfgang Loidl, der die SG koordiniert, erzählt,<br />
wie schön es für die jungen Spieler ist,<br />
wieder etwas zusammen machen zu können<br />
und quasi „den Alltag wieder einkehren zu<br />
lassen.“ Zwar gab es in den höheren Altersstufen,<br />
vor allem zwischen zwölf und 15,<br />
erwartungsgemäß etwas Spielerschwund,<br />
doch gerade bei den Kleinen und Kleinsten<br />
war der Drang, wieder rauszukommen und<br />
sich zu bewegen, sehr hoch.<br />
Ähnliches weiß Gabriele Buchegger vom<br />
gleichnamigen Tanz- und Steppensemble<br />
zu berichten. Auch hier ist man, sofern das<br />
Wetter es zulässt, seit Mitte März outdoor<br />
am Üben. „Die Gemeinde unterstützt uns<br />
wirklich toll. Und der rote Platz (ein Mehrzweckplatz<br />
mit rotem Belag, siehe Foto S.<br />
20), auf dem wir zurzeit tanzen dürfen, ist<br />
bestens geeignet“, so die Tanzlehrerin. Aus<br />
der Praxis weiß sie, dass seit Ausgangssperren<br />
und Lockdowns die Wertschätzung von<br />
Bewegung eine ganz andere ist.<br />
Es singt und klingt in Kaindorf<br />
Neben einer Volkstanzgruppe und einer<br />
Marktmusikkapelle hat Kaindorf einen<br />
Männergesangsverein und einen Kirchenchor.<br />
Über beide weiß Stefan Teubl, der<br />
auch Lehrer an der Musikschule Kaindorf<br />
ist, zu berichten: „Während der Männergesangsverein<br />
komplett pausiert hat, haben<br />
wir im Kirchenchor in Vierer-Gruppen<br />
weiterhin gesungen und auch Gottesdienste<br />
mitgestaltet. Dort dürfen nämlich<br />
bis zu vier Sänger auftreten. Da wir vier<br />
Gesangslinien haben, haben wir bei den<br />
unterschiedlichen Besetzungen darauf<br />
geachtet, dass von jeder Linie jeweils eine<br />
Stimme dabei war. Natürlich war das auch<br />
eine Herausforderung, weil die jeweiligen<br />
Sänger sehr sicher sein mussten. Aber jetzt<br />
freuen wir uns sehr, hoffentlich auch wieder<br />
in größerem Rahmen zusammen singen zu<br />
dürfen!“ Und natürlich auch das lang aufgeschobene<br />
Theaterstück „der Prämienstier“<br />
bitte umblättern >><br />
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entweder diesen Herbst – oder wenn es da<br />
zu Terminüberschneidungen mit anderen<br />
nachgeholten Veranstaltungen kommen<br />
sollte – im Frühjahr 2022 nachzuholen.<br />
Die „Kaindorfer Schloßberg Teufeln“<br />
haben ebenfalls einiges nachzuholen.<br />
Geplant ist eine Maskenausstellung am<br />
23.–24. Oktober sowie der von der Gruppe<br />
organisierte Perchtenlauf in Kaindorf am<br />
4. Dezember. Besonders eindrucksvoll<br />
wollen die 19 Aktiven, die über den langen<br />
Lockdown und den perchtenlosen Winter<br />
Foto © Kaindorfer Schlossberg Teufeln<br />
Die Schlossberg Teufel – ein aktiver Verein in Kaindorf. Idyllische Plätze gibt es in der Gemeinde viele<br />
2020 keinen Mitgliederschwund zu verzeichnen<br />
hatten, dort ihre neuen, einheitlichen<br />
Masken präsentieren, die eigens<br />
angefertigt wurden.<br />
Das Greenteam startet durch<br />
Neben vielen anderen Aktivitäten und<br />
Vereinen, die Kaindorf zu bieten hat, sollte<br />
unbedingt das Greenteam noch Erwähnung<br />
finden. Die 24-Stunden-„Ultra-Rad-<br />
Challenge“ ist weit über die Region hinaus<br />
bekannt und wird dieses Jahr vom 23.–24.<br />
Foto © Olga Seus<br />
ORTSREPORTAGE<br />
Juli abgehalten. Der Verein bietet neben<br />
wöchentlichen gemeinsamen Übungsradfahrten<br />
über den Winter ein Begleitprogramm,<br />
das von Yoga, Kraft- und Lauftraining<br />
bis zu Schwimmkursen und –training<br />
umfasst. Mit Ausnahme der Schwimmkurse<br />
konnte diesen Winter übrigens<br />
trainiert werden – online und mit hohem<br />
Zuspruch. Im Bereich des Schwimmens ist<br />
man auf Anfängerkinderkurse und Kraulkurse<br />
für Erwachsene spezialisiert. Dazu<br />
werden von zwei engagierten Clubfrauen<br />
Bewegungseinheiten für Schulkinder an<br />
insgesamt sieben Schulen in der Region<br />
gestaltet. Im Sommer gibt es traditionell<br />
ein Kinder „bike and fun Camp“, das auch<br />
heuer geplant ist. Natürlich hat Kaindorf<br />
noch weitaus mehr Vereine, die ebenfalls<br />
das Geschehen im Ort prägen. Wer einen<br />
Sportpartner sucht, kann dies über die App<br />
sportsofort.org tun, die neben Sportpartnern<br />
auch Sportplätze und -vereine in ganz<br />
Österreich managt.<br />
Dies & Das aus Kaindorf<br />
Kaindorf ist der Jahreszeit entsprechend in Aufbruchsstimmung. Nicht nur der Glasfaserausbau<br />
schreitet zügig voran; so ist Hofkirchen komplett angeschlossen, in Dienersdorf<br />
steht man am Beginn des Ausbaus. Auch der Bauhof wurde saniert und erstrahlt in neuem<br />
Glanz. Mit dem gemeinnützigen Verein oeko-mobil soll das Bewusstsein für eine ökologische<br />
Mobilität gefördert werden. Das erste Projekt, ein E-Lastendreirad, umgangssprachlich<br />
„Tuk-tuk“, hat breite Zustimmung gefunden und fährt inzwischen vielfach in Kaindorf<br />
herum. Die Ökoregion zeigt, dass für sie Nachhaltigkeit keine leere Phrase ist, indem sie<br />
z.B. schon seit Jahren für die plastiksackerlfreie Gemeinde plädiert, den Humusaufbau<br />
fördert und die „Natur im Garten“-Steiermark-Initiative koordiniert. Letztere hat jüngst mit<br />
ihrer Kampagne „Torffrei-sei dabei“ begonnen, die sich neben Verzicht auf Pestizide und<br />
chemisch-synthetische Düngemittel vor allem auf den Verzicht auf Torf spezialisiert, da Torf<br />
aus Mooren gewonnen wird. Deren Abbau ist einerseits wegen der Zerstörung von seltenen<br />
Pflanzen- und Tierarten, aber auch wegen der Freisetzung von darin gebundenem CO2 zu<br />
vermeiden. Passend zur Klimasensibilität setzt die Baumschule Loidl bereits seit Jahren<br />
neben dem klassischen Garten- und Baumsortiment auch auf sogenannte Klimabäume, die<br />
den veränderten Klima- und Umweltbedingungen Rechnung tragen und sich perfekt an die<br />
sich verändernden Bedingungen anpassen können. Die Gemeinde selbst wird eine Bienenwiese<br />
anlegen.<br />
Auch Gewerbe- und Wohngebiete werden ausgebaut. Jeweils ein Hektar neue Fläche wurde<br />
gewidmet und wartet auf neue Firmen, die bereits etablierte ergänzen.<br />
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Herbsthofer: Farben,<br />
die die Welt bedeuten<br />
Die Malerei Herbsthofer eröffnet am 1. April 2022 in Kaindorf<br />
seinen einzigartigen Schauraum mit „atmenden Wänden“, weshalb<br />
der Farbenhandel ab 1. <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> wegen Umbaus nur auf<br />
Bestellung mit vorheriger Terminvereinbarung zugänglich ist.<br />
Gesundheit und Ökologie rücken beim Hausbau<br />
immer mehr in den Mittelpunkt. Um dieser<br />
Entwicklung gerecht zu werden, strukturiert<br />
Hannes Herbsthofer seinen Farbenhandel<br />
komplett um. Dafür wird die herkömmliche<br />
Farbenhandlung mit <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong> für den Umbau<br />
geschlossen. Beratungen und Farbenkauf sind<br />
nach Terminvereinbarung weiterhin möglich.<br />
Malerei Herbsthofer und „atmende Wände“<br />
stehen für ein gesundes Raumklima, weshalb<br />
sich ausschließlich mineralische und<br />
atmungsaktive Farben, Spachtelmassen und<br />
Putze im Sortiment befinden.<br />
Räume fühlen, atmen, erleben<br />
Am 1. April 2022 beschreitet Hannes Herbsthofer<br />
mit einem Farbentheater wiederum<br />
neue Wege. Er verwandelt seinen Farbenhandel<br />
in Kaindorf in einen atemberaubenden<br />
Schauraum, in dem man in die Welt der<br />
Farben und Oberflächen mit allen Sinnen<br />
eintauchen kann. Nur wer die Wände auch<br />
fühlen kann, versteht das einzigartige Konzept.<br />
Die Hauptrolle in diesem Theater spielen<br />
die „atmenden Wände“, weitere wichtige Besetzungen<br />
sind die perfekte Planung und eine<br />
umfassende Beratung.<br />
Voller Service auf Bestellung<br />
Bereits in Lockdown-Zeiten hat sich das neue<br />
Bestellsystem bewährt. Die Kunden können<br />
von Montag bis Freitag von 07:30 bis 18:00<br />
Uhr unter 03334-2293 anrufen und ihre<br />
Wünsche durchgeben. Die Produkte werden<br />
vorbereitet und zur Abholung bereitgestellt.<br />
Bestellungen sind auch per Mail unter malerei@<br />
herbsthofer.com oder dem Onlineshop<br />
auf www. herbsthofer.com/webshop möglich.<br />
Beratung ohne Wartezeit<br />
Erwin Strutz wird die Kunden weiterhin fachkundig<br />
beraten. Noch einfacher wird es ab<br />
sofort mit dem Onlinetool für Terminreservierungen<br />
auf www.herbsthofer.com. Auf diese<br />
Weise erhält jeder für seine Wünsche und<br />
Fragen die volle Aufmerksamkeit, ohne seine<br />
kostbare Zeit mit Warten zu verschwenden.<br />
Das Farbentheater eröffnet am 1.4.2022<br />
in 8224 Kaindorf 120<br />
Telefonische Vorbestellung und<br />
Terminvereinbarung für Beratung<br />
Montag bis Freitag: 7:30 – 18:00 Uhr<br />
Telefon: 03334-2293<br />
Mail: malerei@herbsthofer.com<br />
Web: www.herbsthofer.com<br />
JUNI <strong>2021</strong><br />
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23
OSG Fakten<br />
117 Mitarbeiter*innen<br />
260 Anlagenbetreuer*innen<br />
16.500 Wohnungen und Reihenhäuser<br />
160 Millionen Euro Bauvolumen<br />
Bau burgenländisch<br />
Auszeichnung für Bemühungen für<br />
die Beschäftigung von<br />
Menschen mit Behinderungen<br />
Frauenquote über 63%<br />
UNTERNEHMEN<br />
OSG<br />
Fotos © Robert Brünner<br />
Die steigende Anzahl an Mitarbeiter*innen der OSG erforderte den Bau einer neuen Zentrale in Oberwart. Diese ist seit April fertiggestellt<br />
OSG. Seit 70 Jahren. Stabilität.<br />
70 Jahre TRADITION UND WIRTSCHAFT<br />
Die OSG baut burgenländisch – „Darauf sind wir stolz“<br />
„Regionalität wird bei uns großgeschrieben, so ist es für die OSG<br />
auch seit jeher eine Selbstverständlichkeit, dass nahezu die Gänze<br />
unseres Bauvolumens durch Aufträge in die heimische Wirtschaft<br />
fließt. Burgenländische Firmen stehen für hohe Qualität und Bauen<br />
mit Handschlagqualität und das wissen wir zu schätzen“, so OSG-Obmann<br />
Alfred Kollar.<br />
Insgesamt kann die OSG durch ihre Bautätigkeiten über 2.500 Arbeitsplätze<br />
sichern und stellt damit eine bedeutende Grundlage für den<br />
burgenländischen Arbeitsmarkt dar!<br />
70 Jahre VISIONEN UND INNOVATIONEN<br />
Einfach kann jeder<br />
Die OSG sieht sich als Wohnbauträger für das gesamte Burgenland.<br />
Mittlerweile ist das Unternehmen OSG in 155 der 171 burgenländischen<br />
Gemeinden vertreten, also in mehr als 90 Prozent! Dabei ist der OSG<br />
als größter Wohnbauträger des Landes ein besonderes Anliegen, nicht<br />
bloß in den wirtschaftlich starken Regionen des Nordburgenlandes<br />
oder größeren Gemeinden zu bauen, sonderrn auch kleine Ortschaften<br />
mit Wohnungen und Reihenhäusern zu versorgen. Dadurch haben auch<br />
die vielen Dörfer des Mittel- und Südburgenlandes eine Chance, der Abwanderung<br />
der Bevölkerung erfolgreich entgegen zu wirken.<br />
Fotos © Robert Brünner<br />
Reihenhäuser Oberwart Peter-Zauner-Weg<br />
Samos-Center Markt Allhau<br />
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24 JUNI <strong>2021</strong><br />
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OSG<br />
UNTERNEHMEN<br />
Foto © CRM Medientrend/Tanja Hofer<br />
Für OSG-Obmann KR Dr. Alfred Kollar stand auch hier fest: Die OSG-Zentrale wird von burgenländischen Firmen gebaut<br />
OSG-Obmann<br />
KR Dr. Alfred Kollar:<br />
„Nachhaltiges Bauen in<br />
gewachsenen Strukturen,<br />
um den Boden zu schützen,<br />
Ortskerngestaltung und<br />
-belebung – und dies alles<br />
unter der Verpflichtung,<br />
die wir uns selbst auferlegt<br />
haben: den OSG Green Way<br />
zu berücksichtigen. Die Anforderungen<br />
an uns Bauträger<br />
haben sich im Laufe der<br />
Jahre deutlich verändert.<br />
Diese Herausforderung nehmen<br />
wir als OSG gerne an.“<br />
Burgenländisch. Visionär. Sicher.<br />
70 Jahre VERANTWORTUNG UND WACHSTUM<br />
Gut für die Umwelt, gut für dich: der OSG „Green Way“<br />
Mit Investitionen in grüne Technologien und nachhaltigen Lösungen<br />
möchte die OSG einen weiteren, großen Schritt zum Erhalt unserer<br />
Umwelt machen.<br />
Zusätzlich zum vermehrten Augenmerk auf die Gestaltung der Grünanlagen<br />
bei den Wohn- und Reihenhausprojekten liegt der Schwerpunkt<br />
auf Energieeffizienz und sicherer, erschwinglicher Energieversorgung.<br />
Alle Neubauten werden bereits mit Photovoltaikanlagen ausgestattet –<br />
nach und nach werden auch bestehende Wohnhäuser mit PV-Anlagen<br />
und Wärmepumpen ausgerüstet.<br />
70 Jahre SICHERHEIT UND STABILITÄT<br />
Weil jeder ein Zuhause braucht<br />
Die ältere Generation steht seit fast 20 Jahren ebenfalls im Fokus der<br />
OSG. Für ältere Menschen, die Hilfe bei der eigenen Haushaltsführung<br />
benötigen und nicht in ein Heim umziehen wollen, ist die Wohnform<br />
des betreubaren/betreuten Wohnens im eigenen Ort eine gute Alternative.<br />
Sie bietet Eigenständigkeit und selbstständiges Wohnen und dennoch<br />
die Sicherheit, dass bei Bedarf bestimmte Hilfen bei alltäglichen<br />
Verrichtungen oder im medizinisch-pflegerischen Bereich in Anspruch<br />
genommen werden können. Diese Wohnprojekte für Senioren liegen der<br />
OSG besonders am Herzen.<br />
Post Oberwart<br />
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JUNI <strong>2021</strong><br />
25
Die Kurbad Tatzmannsdorf GmbH<br />
Fotos © Reduce<br />
Plätze & G‘schichtn<br />
Oberwarts<br />
von Ing. Wilhelm Hodits<br />
0664/50 44 55 4<br />
Heilende Natur<br />
Das Moor heilt. Das weiß man in Bad Tatzmannsdorf schon seit der k.u.k. Monarchie. Für das<br />
Reduce Gesundheitsresort ist das Moor eines von drei Naturheilvorkommen, die der Region österreichweit<br />
eine Sonderstellung verleihen.<br />
Das Moor in der Oberwarter<br />
Sicklau bietet die Basis für<br />
die heilenden Behandlungen<br />
im Reduce Gesundheitsresort.<br />
Wie es abgetragen wird und<br />
wie viel Naturheilmoor für<br />
eine Packung notwendig ist, ist<br />
nachzulesen in der Mai <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>2021</strong>.<br />
Genau 46 Grad hat das Heilmoor,<br />
wenn es auf die betreffenden<br />
Stellen des Körpers<br />
aufgetragen wird. Um diese<br />
Temperatur 30 Minuten lang<br />
aufrechtzuerhalten, damit das<br />
Moor seine volle Wirkung<br />
erzielen kann, wird man zusätzlich<br />
in Tücher gehüllt. Entspannung<br />
setzt als Nebeneffekt<br />
dabei natürlich automatisch<br />
ein. Während das Moor also<br />
seine heilende Wirkung tut,<br />
lässt es sich angenehm in der<br />
wohligen Wärme dahinschlummern.<br />
Rund 210 Heilmoorbehandlungen<br />
werden täglich<br />
im Kurmittelhaus auf ärztliche<br />
Verordnung durchgeführt.<br />
Geschichtliches<br />
Errichtet wurden die Kurbetriebe<br />
von den Grafen Batthyány,<br />
die von 1753 bis 1918<br />
die Herren in Tatzmannsdorf<br />
waren. Wie berichtet, wollten<br />
sie hier nach dem Vorbild<br />
des Franzenbades in Böhmen<br />
einen Kurort errichten – was<br />
auch gelang. Nach dem Ersten<br />
Weltkrieg mussten die Grafen<br />
Batthyány den Kurbetrieb aus<br />
finanziellen Gründen verkaufen.<br />
Ungarische Kaufleute,<br />
jüdische Geschäftsleute und<br />
Privatpersonen gründeten dafür<br />
eine Aktiengesellschaft – was<br />
die Kurbetriebe auch bis zur<br />
großen Neuausrichtung 2019<br />
blieben. Heute ist der Quellenhof<br />
das letzte Gebäude, das<br />
an die Zeit der Batthyánys erinnert.<br />
Das Kurbad war Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts jedenfalls<br />
sehr beliebt. Noch heute<br />
erinnert eine Figur von Franz<br />
Grillparzer an den bekannten<br />
österreichischen Schriftsteller,<br />
der gerne hierherkam.<br />
Erwacht<br />
Während des Zweiten Weltkrieges<br />
und der Besatzungszeit<br />
wurde der Kurbetrieb stark<br />
beschädigt. Bis zum Jahr 1953<br />
dauerte die Revitalisierung. In<br />
diesem Jahr wurde die Anstalt<br />
vom Land Burgenland gekauft,<br />
saniert und bereits wenige<br />
Monate später im Beisein des<br />
damaligen Bundespräsidenten<br />
Theodor Körner wiedereröffnet.<br />
Der Aufschwung war<br />
nicht mehr aufzuhalten. Ab<br />
1970 wurde die Kuranstalt mit<br />
dem Kurmittelhaus und den<br />
heutigen Kur- und Thermenhotels<br />
um rund 80 Millionen<br />
Euro laufend ausgebaut. Damit<br />
war ein neues Kurzentrum<br />
entstanden. Alle Häuser sind<br />
heute unterirdisch mit dem<br />
Kurmittelhaus verbunden, in<br />
dem die Behandlungen durchgeführt<br />
werden.<br />
Einen weiteren Meilenstein<br />
setzten die Kurbetriebe vor<br />
rund 30 Jahren. Bohrungen<br />
offenbarten ein Thermalwasservorkommen<br />
in einer Tiefe von<br />
896 Meter. Mit einer Temperatur<br />
von 34 Grad Celsius<br />
kommt es an die Oberfläche.<br />
Rudolf Luipersbeck, langjähriger<br />
Direktor der Kurbad<br />
Tatzmannsdorf AG, gilt heute<br />
noch als Motor des Erfolges<br />
26 JUNI <strong>2021</strong><br />
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Robert Seier und sein Robert Seier und<br />
OSG-Chef<br />
Team geben Unternehmen<br />
Dr. Alfred Kollar<br />
und Produkten die<br />
passende Geschichte für<br />
den Medienauftritt.<br />
Moorabbau in Oberwart<br />
des Resorts, da er solche Entwicklungen<br />
ehrgeizig forcierte und initiierte.<br />
Mit dem Wachstum der Kurbetriebe<br />
wurde auch der Ort lebendiger. Dass eine<br />
Gemeinde wie Bad Tatzmannsdorf eine<br />
Tourismusstelle hat, liegt auf der Hand.<br />
Aber auch die Gastronomen haben immer<br />
dafür gesorgt, dass Bad Tatzmannsdorf ein<br />
Kurort ist, der den Gästen Unterhaltung<br />
bietet. Legendär sind bis heute die Tanzabende<br />
unter anderem im Cafe Krone und<br />
im Gasthaus Treiber. Für viele Einheimische<br />
waren diese wöchentlichen Veranstaltungen<br />
mit Live Musik bislang ein fixer<br />
Termin im Kalender.<br />
Das Moor, kohlensäurehaltiges Heilwasser<br />
und das Thermalwasser sind quasi<br />
das Gold von Bad Tatzmannsdorf und<br />
die Grundlage zahlreicher Unternehmen,<br />
die in Bad Tatzmannsdorf ihren Standort<br />
gewählt haben. Die Spezialanwendungen<br />
sind österreichweit einzigartig. Ihre<br />
Wirkung, so heißt es, sei auch für Frauen<br />
besonders interessant. So sollen Frauen<br />
Freilichtmuseum geöffnet<br />
In dem historischen Ensemble erfahren<br />
Sie bei einem Gang durch die burgenländische<br />
Geschichte, wie unsere Vorfahren<br />
mit heimischen Baumaterialen wie Holz,<br />
Stroh, Lehm und Kalk ihre Häuser errichtet<br />
haben.<br />
Der Zutritt ist über ein Drehkreuz selbstständig<br />
möglich! Eintritt: 2 Euro<br />
Führungen von Kustos Edi Nicka:<br />
3., 10., 15., 24., 30. <strong>Juni</strong>, jeweils um 16 Uhr<br />
www.freilichtmuseumbadtatzmannsdorf.at<br />
Das Freilichtmuseum ist in Besitz der<br />
Kurbad Tatzmannsdorf GmbH<br />
mit Kinderwunsch bereits im frühen 20.<br />
Jahrhundert auf die Kuranwendungen in<br />
Bad Tatzmannsdorf gesetzt haben. Augenzwinkernd<br />
meinen ältere Einwohner des<br />
Kurortes aber, dass wohl auch die jungen<br />
ungarischen Offiziere, die damals noch<br />
mit der Bahn nach Bad Tatzmannsdorf<br />
kamen, dafür verantwortlich gewesen sein<br />
könnten, dass dieser Wunsch hier überraschend<br />
oft erfüllt wurde. Sei‘s drum. Das<br />
Moor in Oberwart ist jedenfalls eine der<br />
Säulen, warum sich der einstige Kurort<br />
Bad Tatzmannsdorf zu einem einzigartigen<br />
Gesundheitsort entwickelt hat.<br />
Werbung funktioniert, wenn sie berührt. Wenn<br />
Experten sie machen, funktioniert sie am<br />
besten. Deshalb sollten sich Kunden bei ihrem<br />
Werbeauftritt Warum auf Produkte<br />
kompetente Agenturen mit<br />
Erfahrung verlassen. Besonders, wenn praktische<br />
Gesamtpakete mit individuellen Lösungen<br />
Geschichten brauchen<br />
angeboten<br />
Design ist<br />
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27
Fotos © zVg<br />
Wohnen „mit überdurchschnittlich<br />
vielen Annehmlichkeiten“<br />
In Markt Allhau baut die Winkler und Halwachs OG eine Reihenhausanlage, die nach Fertigstellung<br />
22 Mieterinnen und Mietern ein Zuhause bieten soll. Nicht nur die Lage „Am Spitz“ ist<br />
interessant. Der Ort an sich ist optimal, um sich niederzulassen. Aber Highlight ist natürlich die<br />
Zusammenarbeit regionaler Professionisten, die eine Qualitätsgarantie für dieses Wohnprojekt<br />
sind. Was uns in den letzten Monaten in jedem Fall bewusst geworden ist: Wohnen am Land<br />
hat eine unschätzbare Qualität. Olga Seus<br />
Der Traum vom Eigenheim<br />
wird gerne noch als krönender<br />
Abschluss der Abnabelungsphase<br />
vom elterlichen Wohnort<br />
gesehen. Dabei spielen<br />
viele Faktoren eine Rolle. Zum<br />
einen die Suche nach Unabhängigkeit,<br />
der Wunsch nach<br />
einem gemütlichen Zuhause,<br />
aber auch eine schönes und<br />
lebenswertes Umfeld.<br />
Gleichzeitig leben viele<br />
Menschen in Städten – oft aus<br />
beruflichen Gründen – in kleinen,<br />
nicht unbedingt schönen<br />
Mietwohnungen innerhalb<br />
eines Hochhauskomplexes. Die<br />
Immobilie erfüllt ihren Zweck,<br />
aber von einem wohligen<br />
Zuhause kann nicht die Rede<br />
sein. Ganz anders hingegen<br />
sind die Mietreihenhäuser, die<br />
in Markt Allhau „Am Spitz“<br />
entstanden sind. Erst einmal ist<br />
zu betonen, dass die Lage auch<br />
oder gerade für Pendlerinnen<br />
und Pendler in Markt Allhau<br />
optimal ist. Unmittelbar an der<br />
28 JUNI <strong>2021</strong><br />
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Fotos © Olga Seus<br />
Foto Seite 28: 22 Mietreihenhäuser entstehen in<br />
Markt Allhau „Am Spitz“.<br />
Marlene Weinberger und Bernhard Strobl freuen<br />
sich schon auf die Küche in ihrem neuen Zuhause.<br />
Die Stiege in Buche geölt sorgt für einen eleganten<br />
Farbakzent<br />
A2 gelegen, ist die Verbindung nach Wien<br />
und Graz ideal. Also auch Tagespendeln<br />
zahlt sich aus. Zum anderen handelt es sich<br />
bei diesem Wohnprojekt um das Gegenteil<br />
von anonymen Kleinwohnungen. Die<br />
Rede ist hier von einem eigenen Haus mit<br />
108 m² Wohnfläche und einem praktischen<br />
Stauraum mit eigenem Eingang von zusätzlich<br />
acht Quadratmetern, einer eigenen<br />
Terrasse und einem eigenen kleinen<br />
Garten. Dadurch, dass jeweils sechs Häuser<br />
in einer Reihe stehen, ergibt sich eine gute<br />
Nachbarschaft ohne Beengung.<br />
„Ich finde die Förderung des Wohnbaus<br />
grundsätzlich sehr wichtig“, so Bürgermeister<br />
Hermann Pferschy. „Von daher<br />
unterstütze ich grundsätzlich alle Firmen,<br />
die hier bauen wollen.“ Gemeint ist die<br />
Winkler & Halwachs OG, die in Markt<br />
Allhau dieses Bauprojekt verwirklicht.<br />
Herbert Halwachs und Albert Winkler<br />
können nur lobende Worte über die Zusammenarbeit<br />
mit der Gemeinde finden.<br />
Dies zeigte sich bereits bei der Grundstückssuche<br />
und auch bei den notwendigen<br />
Verhandlungen<br />
Gute Zusammenarbeit<br />
regionaler Firmen<br />
Als Tischlerei Winkler & Halwachs OG<br />
im Jahr 2000 gegründet, steht die Firma für<br />
Holz-Stiegen und Innentüren. Kundennah<br />
und individuell gefertigt. Natürlich kommt<br />
man bei diesem speziellen Betätigungsfeld<br />
viel mit der Baubranche in Kontakt und so<br />
ist es kaum ein Wunder, dass man das erworbene<br />
Wissen und die Kontakte nutzte,<br />
um 2011 das Geschäftsfeld um die Sparte<br />
Wohnbau zu erweitern.<br />
Für die Reihenhaussiedlung in Markt<br />
Allhau legt das Unternehmen Wert auf<br />
die Zusammenarbeit mit bewährten und<br />
regionalen Partnern. So zeichnet etwa die<br />
Firma Michael Geishofer für die Baumeisterarbeiten<br />
verantwortlich. Das Unternehmen<br />
Schieder Innenausbau GmbH hat<br />
sämtliche Rigipsarbeiten wie Decken und<br />
Innenwände durchgeführt. Die Kandlhofer<br />
GmbH sorgt mit dem richtigen Heizsystem<br />
dafür, dass es den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern in ihrem neuen Zuhause<br />
nicht kalt wird. Die Freitag Stuckateur<br />
GmbH aus Penzendorf wurde mit dem<br />
Innenputz und den Estrichen beauftragt.<br />
Die Dachstühle wurden von Kager Holzbau<br />
gefertigt, die im Umgang mit diesem<br />
Naturrohstoff als überregionale Experten<br />
anerkannt sind.<br />
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit der<br />
Professionisten ist wahrhaft gemütlich<br />
geworden. Die Häuser zeichnen sich durch<br />
helle Räume und eine praktische Aufteilung<br />
aus. Im Erdgeschoß ist der großzügige<br />
Wohn-Essbereich, der offen zu Terrasse<br />
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JUNI <strong>2021</strong><br />
29
Fotos © Olga Seus<br />
Foto © zVg<br />
Der helle Wohn-Essbereich führt direkt in den Garten. Die ersten Reihenhäuser wurden bereits übergeben<br />
und Garten hinausweist. Den<br />
ersten Stock mit drei Zimmern<br />
und Bad erreicht man über eine<br />
Stiege, die in edler Buche geölt<br />
gehalten ist und direkt aus der<br />
eigenen Tischlerei von Winkler<br />
& Halwachs stammt.<br />
Miethäuser im<br />
Trend der Zeit<br />
„Die ersten sechs Häuser des<br />
ersten Bauabschnittes und die<br />
weiteren sechs Häuser, die bis<br />
Jahresende fertiggestellt sind,<br />
sind bereits alle vergeben“, sagen<br />
Herbert Halwachs und Albert<br />
Winkler stolz und Bürgermeister<br />
Hermann Pferschy pflichtet<br />
bei: „Es ist offenbar ein großer<br />
Bedarf. Dass die Wohneinheiten<br />
so schnell vermietet werden, hat<br />
mich aber selbst überrascht.“<br />
Die Wohnungen sind eben eine<br />
neue Form des Traums vom eigenen<br />
Heim. Dementsprechend<br />
sind die Mieter vom Alter und<br />
von ihren Lebenssituationen<br />
bunt gemischt. Da treffen<br />
Menschen, die beruflich noch<br />
nicht an einem festen Platz sind<br />
auf Jungfamilien und solche,<br />
die es werden wollen. Aber<br />
auch ältere Ehepaare, denen ein<br />
eigenes Haus zu groß wäre, sind<br />
von diesem Bauprojekt begeistert.<br />
Alle gemeinsam wissen<br />
aber die Lage „Am Spitz“ in<br />
Markt Allhau sehr zu schätzen.<br />
Am Ortsausgang Richtung<br />
Buchschachen gelegen, bietet<br />
sie überdurchschnittlich viele<br />
Annehmlichkeiten: eine gute<br />
Infrastruktur und zugleich eine<br />
gute Anbindung an die Autobahn.<br />
Aber dennoch die hohe<br />
Lebensqualität einer ländlichen<br />
Umgebung mit viel Natur.<br />
Und die gemütliche und aktive<br />
Dorfgemeinschaft, die gibt es<br />
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IM FOKUS<br />
Welche Berufe haben die Auswanderer aus<br />
unserem Land in der Fremde ausgeübt? In der<br />
Regel kamen sie alle aus Bauernfamilien, aus<br />
den unteren gesellschaftlichen Schichten, waren<br />
vielleicht als Knecht von Meierhof zu Meierhof<br />
gezogen. Vielleicht hatten sie auch einen<br />
Beruf erlernt wie Maurer, Tischler, Schuhmacher<br />
oder Schmied. Arbeitsplätze im eigenen<br />
Land waren jedoch Mangelware und so blieb<br />
oft nur der Weg in die Ferne. Herbert Rehling<br />
Foto © Seattle Municipal Archives<br />
Mehr über die<br />
Berufe der Auswanderer<br />
lesen Sie auf<br />
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Rubrik: Im Fokus<br />
Holzfäller im Bundesstaat Washington (©Seattle Municipal Archives)<br />
Wagemutige Auswanderer<br />
Mädchen und Frauen waren<br />
in der Zeit der Emigration aus<br />
unserem Land überwiegend<br />
im Haushalt beschäftigt und<br />
haben in der Landwirtschaft<br />
mitgearbeitet. Berufe oder gar<br />
ein eigenes Handwerk waren<br />
für Frauen unüblich.<br />
Dazu kam, dass besonders in<br />
frühen Zeiten, um 1850 bis<br />
etwa zur Jahrhundertwende,<br />
die Schulbildung oft mangelhaft<br />
und unzureichend war.<br />
Sogar Lesen und Schreiben<br />
waren keine Selbstverständlichkeit.<br />
Obwohl Schulpflicht<br />
herrschte, mussten die Kinder<br />
oft während der Unterrichtszeit<br />
in der Landwirtschaft<br />
mitarbeiten.<br />
Demgegenüber stand eine<br />
Mehrsprachigkeit von vielen<br />
Teilen der Bevölkerung, die<br />
ganz natürlich aus dem Umfeld<br />
entstand, weil in unserem<br />
Land in vielen Gemeinden neben<br />
Deutsch auch Ungarisch<br />
und Kroatisch gesprochen<br />
wurde, im Kreise der Roma<br />
natürlich auch Romanes.<br />
Diese Sprachen galten nicht<br />
als „fremd“. Aber eine „echte“<br />
Fremdsprache wie Englisch zu<br />
beherrschen, war nur wenigen<br />
vorbehalten. Umso verblüffender<br />
sind der Wagemut und die<br />
Entschlossenheit, nach Übersee<br />
zu gehen, wo beispielsweise<br />
Englisch als Umgangssprache<br />
vorherrschte. Verständlich,<br />
dass neben den Arbeitsmöglichkeiten<br />
in der Fremde auch<br />
immer wieder Gegenden zur<br />
Immigration gesucht wurden,<br />
in denen sich bereits Deutschsprachige<br />
oder sogar Landsleute<br />
angesiedelt hatten.<br />
Welche Tätigkeiten haben<br />
nun „unsere“ Auswanderer in<br />
der Fremde ausgeübt? In den<br />
allermeisten Fällen wurden sie<br />
auf dem Land Farmarbeiter<br />
oder selbst Farmer und in den<br />
Städten Arbeiter. Daneben<br />
gab es auch zahlreiche, oft<br />
überraschende Sonderfälle, die<br />
aufzeigen, was Auswanderer<br />
aus unserem Land in ihrer<br />
neuen Heimat so alles zuwege<br />
brachten.<br />
Holzfäller<br />
Josef Györög wurde 1890<br />
in Unterwart geboren. Er<br />
wanderte in die USA aus und<br />
reiste an die Westküste, wo er<br />
sich im Bundestaat Washington<br />
als Holzfäller verdingte.<br />
Das war ein bekannt harter<br />
Job, der aber auch entsprechend<br />
gut bezahlt war. Josef<br />
heiratete eine Kanadierin, mit<br />
der er vier Kinder hatte. Sein<br />
Glück schien perfekt – bis er<br />
bei einem schrecklichen Unfall<br />
mit nicht einmal 40 Jahren<br />
starb: Ein fallender Baum erschlug<br />
ihn.<br />
Getränkehändler<br />
Joseph Farkas, als Sohn von<br />
Einwanderern aus Unterwart<br />
1925 in Northampton, Pennsylvania,<br />
geboren, gründete<br />
und betrieb den Getränkehandel<br />
Farkas Beverages in seinem<br />
Geburtsort.<br />
Edward Louis Tanczos, 1922<br />
geboren in Northampton,<br />
Pennsylvania, war der Schwager<br />
von Joseph Farkas. Auch<br />
Edward Louis gründete – mit<br />
tatkräftiger Unterstützung<br />
durch seine Frau Dorothy –<br />
ein Getränkeunternehmen, das<br />
als Tanczos Beverages bekannt<br />
wurde. Dieses Unternehmen<br />
wurde bald zum Wahrzeichen<br />
der Stadt Betlehem, Pennsylvania.<br />
Später kam eine weitere<br />
Filiale in Northampton, Pennsylvania,<br />
hinzu. Beide Unternehmen<br />
an diesen Standorten<br />
im Lehigh Valley sind auch<br />
heute noch in Betrieb, geführt<br />
von den Söhnen Mark und<br />
Daniel Tanczos.<br />
Baseball-Spieler<br />
Robert George Wiesler war<br />
der Sohn von Immigranten aus<br />
Deutsch Schützen. Er kam<br />
1930 als jüngstes von neun<br />
Kindern in St. Louis, Missouri,<br />
zur Welt. In einer Sportart, die<br />
seinen Eltern und vermutlich<br />
vielen anderen Nicht-Amerikanern<br />
ziemlich „exotisch“<br />
vorkam, war er unglaublich<br />
erfolgreich und wurde schon in<br />
jungen Jahren Profi-Baseballer.<br />
Auf dem Höhepunkt seiner<br />
Karriere – in den 1950er- Jahren<br />
– spielte er in der Major<br />
League für die New York Yankees<br />
und für die Washington<br />
Senators. Charakterisiert wird<br />
er als linkshändiger Pitcher<br />
(Werfer).<br />
Wie man an den geschilderten<br />
Beispielen sieht, waren<br />
die Einwanderer aus unserem<br />
Land bei der Wahl ihrer Berufe<br />
in der neuen Heimat durchaus<br />
flexibel, haben wagemutig die<br />
sich bietenden Gelegenheiten<br />
ergriffen und auch berufliche<br />
Nischen gefüllt.<br />
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Burgspiele Güssing <strong>2021</strong><br />
Im Jubiläumsjahr 100 Jahre Burgenland präsentiert der<br />
Burgverein Güssing am Fuß der Burg die Produktionen<br />
„Alice im Wunderland“ und „Das Phantom der Oper“.<br />
Mehr dazu<br />
www.burgspiele.eu<br />
Das Phantom der Oper (Archivaufnahme)<br />
Alice im Wunderland<br />
Das moderne Märchenspiel von Sabine James<br />
– frei nach einem Roman von Lewis Carroll<br />
– erfährt nach acht Jahren eine Neuauflage:<br />
Die Abenteuer der kleinen Alice, die dem<br />
weißen Kaninchen hinterherläuft und in ein<br />
Erdloch fällt, begeistern nicht nur die Jugend,<br />
sondern auch reifere Semester. Grinsekatze,<br />
Hutmacher und Märzhase führen Alice zum<br />
Hofe der Herzkönigin, die mit ihren Spielkarten-<br />
Soldaten eigenartig und willkürlich regiert.<br />
Begleiten Sie Alice mit dem stark verjüngten<br />
Jugendensemble und tauchen Sie mit ihr ab in<br />
ihre Träume und Phantasien!<br />
„Alice im Wunderland“ – Premiere Samstag,<br />
10. Juli <strong>2021</strong>, weiters am 11., 17. und 18. Juli,<br />
sowie am 1. und 8. August <strong>2021</strong><br />
32 2 JUNI APRIL <strong>2021</strong> 2019<br />
Das Phantom der Oper<br />
Original-Schauplatz der Geschichte ist die<br />
Opera Garnier in Paris: Ein Phantom versetzt<br />
Künstler, Bühnenarbeiter und Publikum<br />
in Angst und Schrecken. Ein vom Grafen<br />
von Chagny poussiertes Opernsternchen<br />
verschwindet bei einer Vorstellung auf<br />
mysteriöse Weise. Die Story verspricht<br />
Spannung und Dramatik sowie Pariser Flair,<br />
Musik, Gesang, Kostüme, und vor allem jede<br />
Menge Show-Elemente! Die in Paris lebende<br />
Künstlerin Sabine James hat das Stück frei<br />
nach dem 1910 erschienen Roman Le Fantôme<br />
de l‘Opéra für die Bühne völlig neu geschrieben.<br />
„Das Phantom der Oper“ – Premiere Mittwoch,<br />
28. Juli <strong>2021</strong>, weiters am 30. und 31. Juli,<br />
sowie am 6., 7., 13., 14. und 15. August <strong>2021</strong>.<br />
Regisseurin Sabine James<br />
KreativSommer<br />
Workshops, Lesungen, Open-Stage-<br />
Darbietungen und einen Jazz-Brunch – das<br />
alles gibt es auch heuer wieder auf dem<br />
Festgelände der Burgspiele Güssing.<br />
www.burgspiele.eu<br />
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EVENTS<br />
HARTBERG<br />
Schwimmende Bildergalerie im Hartberger Stadtteich<br />
Neue Attraktionen in der<br />
Hartberger Innenstadt<br />
Stadt.Land.Garten –<br />
Tauch ein in die Natur der Stadt Hartberg.<br />
Im Rahmen des Grünraumprojektes Stadt.Land.Garten werden in der „Kleinen historischen<br />
Stadt“ Hartberg zahlreiche klimafreundliche Maßnahmen und künstlerische Interventionen<br />
umgesetzt. Insbesondere die neuen Wohlfühloasen und Erlebnisbereiche mit lebenden Sonnenschirmen<br />
oder schwimmenden Bildern in der Innenstadt sind ein Anziehungspunkt für Gäste.<br />
Attraktionen der Innenstadt<br />
„DER GURK“: Ein 4 Meter großes Kunstobjekt<br />
vom Künstler Erwin Wurm am Hauptplatz<br />
Lebende Sonnenschirme und Wasserspiel<br />
am Hauptplatz<br />
Schwimmende Bildergalerie im Stadtteich<br />
Eine „Open-Air Fotogalerie“ mit historischen<br />
Ansichten zur Stadt im Stadtpark<br />
Wunderschöne Parkanlagen mit Schlosspark<br />
und Stadtpark<br />
Historische Bauten wie die Stadtpfarrkirche,<br />
der Karner oder der Reckturm<br />
Attraktive Erlebniswege durch die Innenstadt<br />
Musikalische Highlights stehen an<br />
den Freitagen im Juli und August am Hartberger<br />
Hauptplatz am Programm. Junge und<br />
dynamische Musikgruppen sorgen für beste<br />
Unterhaltung an heißen Sommertagen. Auch<br />
die Cáfes und Gasthäuser sowie die zahlreichen<br />
Boutiquen mit Top-Labels von der<br />
Kindermode bis zur Trachtenbekleidung sind<br />
bei Jung und Alt beliebt. Ein Abstecher in die<br />
Hartberger Innenstadt lohnt sich!<br />
Das LEADER-Projekt „Stadt.Land.Garten:<br />
Hartberg 2020+“ wird mit Mitteln der Europäischen<br />
Union und des Landes Steiermark<br />
gefördert sowie von der LEADER-Region Zeitkultur<br />
Oststeirisches Kernland unterstützt.<br />
www.hartbergerland.at, www.hartberg.at<br />
Wunderschöne Erlebniswege<br />
„DER GURK“ am Hartberger Hauptplatz<br />
Fotos © Bernhard Bergmann<br />
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JUNI <strong>2021</strong><br />
33
Fotos © ESDU<br />
Die Langversion<br />
des Artikels und Infos<br />
über die Musical & Stage<br />
Company Burgenland<br />
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Rubrik: Porträt<br />
Bereits mit fünf Jahren hat Anna Hofstätter zu tanzen begonnen. Für Meisterschaften trainiert sie hart<br />
Anna will tanzen<br />
Anna Hofstätter bei<br />
einem ihrer Auftritte<br />
Einmal auf der großen Bühne stehen. Tanzen, singen, in andere<br />
Rollen schlüpfen. Ein Publikum, das applaudiert. Das ist für viele<br />
junge Menschen eine sehnliche Wunschvorstellung. Die Musical<br />
& Stage Dance Company Burgenland lässt junge Talente nach<br />
den Sternen greifen und diese Träume wahr werden. prima! hat<br />
Anna getroffen. Eine junge Frau, die schon seit frühen Kindheitstagen<br />
ein Teil dieser bunten Tanzgruppe ist. Eva Maria Kamper<br />
Annas Herz klopft. Es sind nur noch<br />
wenige Minuten bis zum Auftritt. Finale.<br />
Tausend Menschen sitzen erwartungsvoll in<br />
der mächtigen Halle der „ESDU – Dance<br />
Star World Tour“ im kroatischen Poréc.<br />
Annas Gedanken kreisen. „Sitzt mein<br />
Kostüm? Wird die Haarspange halten?<br />
Wie waren nochmal die Schritte? Oh mein<br />
Gott, ich hab die Schritte vergessen!“ Sie<br />
versucht die innerliche Hektik zu unterdrücken,<br />
drückt stattdessen die Hände ihrer<br />
Tanzkolleginnen und schließt die Augen.<br />
Ruhig atmen. Konzentrieren. Tanztrainerin<br />
Carina hat ihre Schützlinge noch einmal<br />
im Kreis versammelt, um die Energie zu<br />
zentrieren. Ihr Ritual für den Zusammenhalt.<br />
„MSDC! MSDC!“, gibt sie den Tänzerinnen<br />
im Flüsterton mit auf den Weg<br />
Richtung Bühne, der Moderator hat die<br />
südburgenländische Musical-Tanzgruppe<br />
soeben angekündigt. Anna weiß, jetzt geht<br />
es ums Ganze. Sie läuft in kurzen Schritten<br />
zu ihrer Startposition. Von den Scheinwerfern<br />
geblendet, nimmt sie das Publikum<br />
nur schemenhaft wahr. Die Musik setzt<br />
ein und Anna ihr schönstes Lächeln auf.<br />
„Fünf, sechs, sieben, acht.“ Anna beginnt zu<br />
tanzen.<br />
Wohlgemerkt, ein Auftritt wie dieser ist<br />
seit der Corona-Pandemie nur ein Teil<br />
von Annas Erinnerung. Aber die jährliche<br />
Teilnahme an Bühnentanz-Meisterschaften<br />
ist schon ein Großteil ihres Lebens ein<br />
Fixpunkt der 17-jährigen Pinkafelderin.<br />
Bereits im zarten Alter von fünf Jahren hat<br />
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34 JUNI <strong>2021</strong><br />
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TANZEN<br />
PORTRÄT<br />
sie die ersten Tanzschritte in<br />
der „Musical & Stage Dance<br />
Company Burgenland“ gewagt.<br />
Annas Mutter Karin Latschenberger<br />
erinnert sich: „Sie kam<br />
damals nach dem Kindergarten<br />
zu mir und meinte, Mama,<br />
ich möcht‘ tanzen. Aber nicht<br />
Ballett! Was Cooles!“ Der<br />
Kindertanzkurs mit Musicalmelodien<br />
passte perfekt.<br />
Anna war neugierig, aber sehr<br />
schüchtern. Doch mit der Freude<br />
am Tanzen wuchs auch das<br />
Selbstbewusstsein. Der erste<br />
große Auftritt ließ nicht lange<br />
auf sich warten und im Alter<br />
von zehn Jahren war sie bereits<br />
Teil der Musical Company.<br />
Wo die spielerischen Bewegungseinheiten<br />
von körperlich<br />
anspruchsvollem Tanztraining<br />
abgelöst werden. Wo das Ziel<br />
die Meisterschaft ist.<br />
Spagat zwischen Schule<br />
und Training<br />
Dass ein professionelles Tanztraining<br />
eine große Ressource<br />
an Zeit benötigt, ist natürlich<br />
gewiss. Denn es braucht nicht<br />
nur die Freude am Tanzen,<br />
sondern auch einen starken,<br />
flexiblen Körper, der diese<br />
Leistung erbringt. Die Schule<br />
galt dennoch als nicht mindere<br />
Priorität der fleißigen jungen<br />
Dame. „Ich habe immer die<br />
Aufgaben der Schule so schnell<br />
es geht erledigt, um den Rest<br />
des Tages ungestört Zeit für<br />
das Training zu haben. Es war<br />
immer der Ausgleich zum<br />
Stress in der Schule“, sagt Anna<br />
über den Spagat zwischen den<br />
beiden Verpflichtungen.<br />
Schauspiel, Regie und<br />
Gesang<br />
Nur beim Tanzen blieb es<br />
dennoch nicht, denn ein<br />
weiterer Fixpunkt der Musical<br />
& Stage Dance Company ist<br />
die Schauspielausbildung, wo<br />
Anna ebenfalls bereits brilliert.<br />
Da hat sie schon mit Hauptrollen<br />
geglänzt, eine Nominie-<br />
rung des begehrten „Papageno<br />
Awards“ in der Tasche und ist<br />
bereits Trainer-Assistentin der<br />
Regie im Schauspielkurs für die<br />
Jüngsten in der Company. „Die<br />
Bühnenerfahrung hat mich<br />
auf jeden Fall selbstbewusster,<br />
mutiger und schlagfertiger<br />
gemacht. Auch vor Referaten<br />
in der Schule hab ich keine<br />
Angst“, erzählt sie über ihre<br />
Entwicklung und schmunzelt:<br />
„Wobei ein kleines Publikum<br />
doch ein bisschen schlimmer ist<br />
als ein ganz großes.“<br />
„Es geht nicht nur ums<br />
Gewinnen“<br />
Durch diesen stetigen Nervenkitzel,<br />
der die Gruppe zusammenschweißt,<br />
ist natürlich<br />
auch der Ehrgeiz der mittlerweile<br />
17-Jährigen gewachsen.<br />
Die Vorfreude auf die nächste<br />
Meisterschaft nach Corona ist<br />
groß. Dabei geht es gar nicht<br />
nur ums Gewinnen, sondern<br />
um die gemeinsame Zeit in der<br />
Company, wie sie betont. „Aber<br />
ich bin sehr perfektionistisch<br />
geworden. In der Schule zwar<br />
auch, aber besonders beim<br />
Tanzen“, schildert Anna, dass<br />
sie sich selbst am meisten über<br />
kleine Fehler ärgert.<br />
Doch oft sieht die Jury der<br />
Weltmeisterschaft das doch<br />
anders, um wieder an Annas<br />
Erinnerung vom Beginn dieser<br />
Geschichte anzuknüpfen. Sehr<br />
oft haben sich die harte Arbeit<br />
und die unerträgliche Nervosität<br />
schon ausgezahlt. Dann<br />
hat es wieder für die höchste<br />
Punktezahl gereicht und Anna<br />
darf wieder einen Pokal mit<br />
nach Hause bringen. Und dieses<br />
wunderbare Hochgefühl wird<br />
dann in allen Zügen genossen!<br />
„Die Entspannung währt<br />
allerdings nur kurz, bereits auf<br />
der Heimreise schmiedet man<br />
schon die neuen Pläne für den<br />
nächsten Tanz mit der Musical<br />
& Stage Dance Company“, glitzert<br />
es in ihren Augen. Denn<br />
Anna will tanzen.<br />
Baumfreunde Oberwart<br />
Ohne Bäume kein Leben – die Serie zur<br />
Bewusstseinsbildung für mehr Baumschutz<br />
Rechtsanwältin<br />
Dr. Gertraud Hofer<br />
Baumschutz im Burgenland<br />
Die Bäume schützen uns als Schattenspender, bremsen als Kohlenstoffspeicher<br />
den Klimawandel, liefern uns Sauerstoff, dienen als<br />
Lebensraum für Tiere und Pflanzen und sollen sogar heilende Wirkung<br />
entfalten. Doch welchen gesetzlichen Schutz genießen unsere Bäume?<br />
Gesetzlichen Schutz haben sie derzeit lediglich in Wien, Graz und Salzburg.<br />
Da Naturschutz Sache des Landesgesetzgebers ist, gibt es kein<br />
bundesweites Baumschutzgesetz. Das erste Baumschutzgesetz wurde<br />
1974 in Wien geschaffen. Die Entfernung von Bäumen auf öffentlichen<br />
und privaten Flächen bedarf unter strengen Voraussetzungen einer<br />
behördlichen Bewilligung, die auf das unumgänglich notwendige Ausmaß<br />
zu beschränken ist. Für jeden entfernten Baum ist eine Ersatzpflanzung<br />
durchzuführen. Bei Entfernung von mehr als 20 Bäumen<br />
ohne behördliche Bewilligung droht sogar eine Freiheitsstrafe bis zu<br />
sechs Monaten. Gemäß der Salzburger Baumschutzverordnung 1992<br />
ist auch der Baumbestand in der Landeshauptstadt Salzburg auf öffentlichem<br />
und privatem Grund geschützt und darf nur mit Bewilligung<br />
der Naturschutzbehörde gefällt werden. Außerdem ist eine Ersatzpflanzung<br />
vorzunehmen. Ebenso gibt es einen Baumschutz in Graz<br />
aufgrund der Grazer Baumschutzverordnung aus dem Jahr 1995. In den<br />
anderen Bundesländern gibt es zwar weitere Initiativen, aber noch keinen<br />
gesetzlichen Schutz.<br />
Im Burgenland fehlt – abgesehen für Naturdenkmäler und Ufergehölze<br />
– ein derartiger umfassender Baumschutz. Land und Gemeinden haben<br />
aber nach § 2 Abs. 2 des Burgenländischen Naturschutz- und Landschaftspflegegesetzes<br />
auf den Schutz und die Pflege der Natur Rücksicht<br />
zu nehmen und den Schutz und die Pflege der Natur und die hiefür<br />
notwendige Forschung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu fördern sowie<br />
das Bewusstsein in der Bevölkerung entsprechend den Zielen dieses<br />
Gesetzes zu entwickeln. In diesem Sinne ist auch die Initiative der Stadt<br />
Eisenstadt zu begrüßen, die im Gemeinderat einen eigenen Ausschuss<br />
für Klimaschutz und Nachhaltigkeit geschaffen hat, der sich den Ausbau<br />
des Baumbestandes unter dem Motto „bis 2030 für jeden ein Baum“<br />
zum Ziel gemacht hat und es ist die Digitalisierung des Baumbestandes<br />
geplant. Die Stadtgemeinde Oberwart hat sich über einen Antrag der<br />
GRÜNE Fraktion in der Gemeinderatssitzung vom 29.August 2019 zum<br />
Baumschutz bekannt. Bereits im Jahr 2019 wurde von den Landtagsabgeordneten<br />
der GRÜNEN, Regina Petrik und Wolfgang Spitzmüller, ein<br />
Antrag auf Fassung einer Entschließung betreffend Baumschutzgesetz<br />
eingebracht, der im Burgenländischen Landtag wiederum behandelt<br />
werden soll. Es bleibt zu hoffen, dass das Programm der österreichischen<br />
Bundesregierung, das dem Klimaschutz höchste Priorität einräumt, auch<br />
auf Landesebene seinen Niederschlag finden wird.<br />
* Die Baumfreunde Oberwart ist eine überparteiliche und unabhängige<br />
private Initiative engagierter OberwarterInnen baumfreunde@gmx.at<br />
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JUNI <strong>2021</strong><br />
35
IM FOKUS KUNST<br />
Vier Meter zehn hoch, zwei<br />
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unendlicher Gesprächsstoff:<br />
Das ist das Kunstwerk „Der<br />
Gurk“ des renommierten<br />
österreichischen Bildhauers<br />
Erwin Wurm, das noch bis<br />
Ende Oktober den Hartberger<br />
Hauptplatz ziert. Wurm gilt<br />
als einer der bedeutendsten<br />
Gegenwartskünstler. Olga Seus<br />
Hartberg ist auf die Gurke gekommen<br />
Kunst im öffentlichen Raum steht<br />
hierbei ganz besonders im Fokus der<br />
Aufmerksamkeit: An exponierten Plätzen<br />
aufgestellt, zwingt sie gleichsam die<br />
Passanten zur Betrachtung und damit zur<br />
Auseinandersetzung. Wo Streetart direkt<br />
am Ausstellungsort entsteht und damit im<br />
Prozess des Entstehens Bezug auf den Ort<br />
nimmt, wird Monumentalkunst zumeist<br />
für sich selbst in einem Atelier erzeugt<br />
und erst später an verschiedenen Orten<br />
aufgestellt. Dabei kann der Aufstellungsort,<br />
wenn er bekannt ist, durchaus im Prozess<br />
des Entstehens einbezogen werden oder<br />
auch nicht. Bei Erwin Wurm war dies z.B.<br />
bei seinem lila Pullover, der zur Verhüllung<br />
Lesen Sie mehr<br />
darüber auf<br />
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Rubrik: Im Fokus<br />
des Hochaltars im Wiener Stephansdom<br />
diente, der Fall. Nun steht in Hartberg am<br />
Hauptplatz seine 2016 entstandene Skulptur<br />
„Der Gurk“.<br />
Für viele mag die Skultpur gleich einmal<br />
eine erotische Anspielung auf das männliche<br />
Geschlechtsorgan sein. Doch jeder<br />
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36 JUNI <strong>2021</strong><br />
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Rita Schreiner und Bgm. Marcus Martschitsch<br />
sieht darin etwas anderes.<br />
Für Hartbergs Bürgermeister<br />
Marcus Martschitsch verweist<br />
„Der Gurk“ auf die Vielfalt der<br />
Gurken. Ähnlich den Menschen.<br />
„Das Werk ist ja auch<br />
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sehr genau in seiner Machart,<br />
wie Erwin Wurm überhaupt<br />
sehr gewissenhaft alle seine<br />
Skulpturen anfertigt. Da ist<br />
kein Klümpchen, keine Delle<br />
zufällig.“<br />
„Erwin Wurm hat einen sehr<br />
hintergründigen Humor“,<br />
bestärkt Rita Schreiner vom<br />
Hartberger Stadtmarketing<br />
und ergänzt: „Was gibt es<br />
Besseres, als wenn ein Kunstwerk<br />
ein Lächeln ins Gesicht<br />
zaubert?“ Doch dieses Lächeln<br />
mag sich nicht bei allen einstellen.<br />
Im Internet, in dem es<br />
übrigens allein auf den Beitrag<br />
vom Aufstellen der Skulptur<br />
rund 55.000 Zugriffe innerhalb<br />
von einer Woche gab, ist<br />
eine kontroverse Diskussion<br />
rund um die Frage, was Kunst<br />
sei und was sie dürfe und was<br />
nicht, entbrannt.<br />
„Wir waren sehr überrascht<br />
von diesen vielen Reaktionen“,<br />
gibt Martschitsch lächelnd zu<br />
und entkräftet zugleich ein<br />
häufig genanntes Argument,<br />
nämlich die Kosten. Durch ein<br />
Entgegenkommen des Künstlers<br />
und auf Einwirken des<br />
Kurators und Künstlerfreundes<br />
Hans Weigand ist die Skulptur<br />
eine kostenlose Leihgabe<br />
an die Stadt, die lediglich den<br />
Transport aus Niederösterreich<br />
und die Versicherung übernehmen<br />
muss. Um Letzteres zu<br />
gewährleisten, gibt es übrigens<br />
eine Rund-um-die-Uhr-Videoüberwachung.<br />
„Doch letztendlich<br />
ist „der Gurk“ aus Bronze<br />
und damit nicht allzu anfällig,<br />
im Gegensatz zum convertible<br />
fat car vom letzten Jahr“, gibt<br />
sich Rita Schreiner entspannt.<br />
Dieses stammt übrigens auch<br />
von Erwin Wurm und war ein<br />
absoluter Publikumsmagnet.<br />
Gleiches hofft man auch von<br />
der heurigen Skulptur. „Mit so<br />
einem bekannten Künstler hat<br />
man natürlich eine Reichweite<br />
wie sonst selten“, freut sich<br />
Martschitsch.<br />
Schreiner verweist darauf, dass<br />
die Ausstellungs- und Kunstszene<br />
bislang sehr auf Wien<br />
zentriert sei. Hier wolle man<br />
langfristig ansetzen und Hartberg<br />
als oststeirisches Kunstzentrum<br />
ausbauen, in dem man<br />
durchaus bekannte Namen<br />
wie natürlich auch den einen<br />
oder anderen eher unbekannten<br />
Künstler zur Ausstellung<br />
bringen wolle. Mit der Ausstellung<br />
Rough Mix der drei<br />
multimedialen Künstler Hans<br />
Weigand, Albert Mayr und<br />
Robert Pawliczek von 2018,<br />
der derzeitigen Wurm-Ausstellung<br />
(bis 13. <strong>Juni</strong> im Museum),<br />
der schwimmenden Galerie<br />
des Naturfotografen Leander<br />
Khil, der Open-Air-Fotogalerie<br />
im Stadtpark, dem steinernen<br />
Fluss von Ulrike Truger,<br />
der dauerhaft die Hartberger<br />
Fußgängerzone schmückt, dem<br />
Ausstellungspavillon der Steiermark<br />
Schau (noch bis 4. <strong>Juni</strong>)<br />
und eben jetzt dem „Der Gurk“<br />
von Wurm (bis Oktober am<br />
Hauptplatz) ist man auf dem<br />
besten Wege dazu. Und für<br />
die nächsten Jahre ist geplant,<br />
die Kunst auf dem Hauptplatz<br />
fortzusetzen: Anschaulich<br />
und zur Auseinandersetzung<br />
anregend. Wie Kunst eben im<br />
besten Fall sein soll.
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Sie die Antwort auf die Frage<br />
„Wie viel Sex ist normal?“<br />
sicherlich bereits. Denn mein<br />
oberstes Credo gilt auch hier:<br />
SIE sind die Norm. Eine allgemein<br />
gültige gibt es nicht.<br />
Jeder Mensch ist individuell<br />
und einzigartig und seine Beziehung<br />
entspricht den jeweiligen<br />
Bedürfnissen der beiden<br />
Partner*innen. Wichtig ist, dass<br />
beide in ihren Wünschen und<br />
Vorstellungen konform gehen.<br />
Wenn dies nicht der Fall ist und<br />
Ihre Bedürfnisse zu denen Ihres<br />
Partners bzw. Ihrer Partnerin<br />
unterschiedlich sind, dann<br />
kommt es zu einer Schieflage.<br />
Das wiederum kann zu einem<br />
Machtkampf und zu Konflikten<br />
führen. Die Antwort kann also<br />
nur lauten: Haben Sie so oft<br />
oder so wenig Sex, wie Sie und<br />
Ihr*e Partner*in es wollen.<br />
Aus der Praxis<br />
Die meisten Paare, die mit diesem<br />
Thema zu mir zur Beratung<br />
kommen, haben eine bestimmte<br />
Vorstellung von Normalität. Sie<br />
wünschen sich die Intensität<br />
und die Leidenschaft der ersten<br />
Verliebtheitsphase zurück. Diese<br />
Phase sehen sie als „normal“<br />
an. Doch die Sexualität hat sich<br />
im Laufe der Jahre verändert,<br />
wenn nicht sogar verabschiedet.<br />
Das führt dazu, dass sich viele<br />
nicht mehr begehrenswert fühlen<br />
und sich hinterfragen. Vor<br />
Wie viel Sex ist normal? Diese Frage haben Sie<br />
sich doch auch schon mal gestellt, oder? Was<br />
ist die Norm – vor allem in langjährigen Beziehungen?<br />
Die leidenschaftlichen Anfangszeiten<br />
des Verliebtseins werden oft herbeigesehnt.<br />
Doch mit den Jahren ist das Bedürfnis weniger<br />
geworden und Sie fragen sich: Wie oft ist<br />
normal?<br />
Eine Frage der Häufigkeit<br />
allem Frauen neigen dazu.<br />
Die Sexualität in der ersten<br />
Beziehungsphase ist wie eine<br />
Droge, sie ist wie ein Suchtmittel,<br />
von dem man nicht<br />
genug bekommt. Eigentlich ist<br />
dies ein Ausnahmezustand und<br />
zum Glück hält diese Intensität<br />
nicht ewig an, denn so manches<br />
Paar wäre überfordert.<br />
Gerhard und Melitta kommen<br />
mit diesem Thema zur Paarberatung.<br />
18 Jahre führen die<br />
beiden bereits eine Beziehung<br />
und stellen sich immer wieder<br />
die Frage, ob sie nicht mehr Sex<br />
haben sollten. Immerhin waren<br />
sie sehr lange sexuell aktiv. Aber<br />
dann kehrte auch bei ihnen der<br />
Alltag ein.<br />
Der Sex wurde immer weniger.<br />
Stillstand schlich sich ein.<br />
Melitta führte es zuerst auf sich<br />
zurück. Sie dachte, dass sie für<br />
ihren Partner nicht mehr begehrenswert<br />
ist. Sie wartete auf<br />
ein Zeichen von Gerhard. Und<br />
was tat dieser? Dasselbe! Auch<br />
er wartete darauf, dass seine<br />
Partnerin aktiv wird. Keiner<br />
sprach das Thema an. Melitta<br />
erkannte dass sie sich auf<br />
genitaler Ebene immer mehr<br />
voneinander entfernten. Das<br />
beunruhigte sie. Die wenigen<br />
sexuellen Begegnungen sind<br />
lustvoll, aber sie wünscht sich<br />
mehr davon.<br />
So wie Melitta und Gerhard<br />
geht es vielen Paaren. Sie haben<br />
eine bestimmte Vorstellung von<br />
dem, was normal ist und legen<br />
sich einen enormen Druck<br />
auf. Keiner will das Thema<br />
ansprechen. Und bei vielen<br />
Paaren stelle ich fest, dass sie<br />
auf der emotionalen Ebene<br />
sehr miteinander verbunden<br />
sind. Sie pflegen einen liebevollen,<br />
respektvollen Umgang<br />
miteinander. Sie haben viele<br />
Gemeinsamkeiten und Hobbys.<br />
Sie liebkosen, umarmen und<br />
streicheln einander regelmäßig<br />
und bezeichnen ihre Beziehung<br />
als harmonisch. Gerade<br />
diese permanente Nähe kann<br />
ein Sex- und Lustkiller sein.<br />
Aber wenn es für beide so passt,<br />
dann ist dies gut so und beide<br />
sollten aufhören, die Häufigkeit<br />
zu hinterfragen. Wenn<br />
der Wunsch nach mehr jedoch<br />
da ist, dann sollten Sie diesen<br />
Wunsch aussprechen. Sex ist<br />
ein wesentlicher Bestandteil<br />
einer Beziehung und spiegelt<br />
auch Schieflagen wider. Da<br />
genau hinzuschauen, zahlt sich<br />
aus. Eine Beziehung erfordert<br />
immer wieder den Mut, über<br />
die eigenen Grenzen hinauszugehen<br />
und Dinge zu thematisieren,<br />
die man lieber unter den<br />
Teppich kehrt. Mit einer „Es ist<br />
halt so“- oder „Es wird schon<br />
wieder anders werden“-Mentalität<br />
kommen Sie mit Sicherheit<br />
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