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»Best place« vor dem Radieschen

»DAS RADIESCHEN

WAR EIN ORT FÜR JEDEN«

1983 wurde im ehemaligen Laden von Foto Ungermann auf der Zedeliusstraße das

Café Radieschen eröffnet. Es blieb bis 1998 der »alternative« Treffpunkt für Wangerooger

und Gäste. Ab 1987 gehörte Chrissi Nowak für mehrere Jahre zum festen Team des Cafés.

Sie sprach mit MOIN-Redakteur Axel Stuppy über diese Zeit.

w

ie ich zu dem Job im Radieschen

gekommen bin? Während

der Saison 1986 arbeitete

ich im Hard-Rock-Café

und im Herbst fragte mich Norbert Walter

(Inhaber des Radieschens, d.Red.), ob ich

nicht während Ronnys großer Herbstparty

übers Wochenende im Radieschen arbeiten

könnte. Wie, dachte ich, nur weil ich bei

Ronny auf einem Tablett alkoholische

Getränke balanciere, heißt das doch noch

lange nicht, dass ich auch in einem Restaurant

Essen servieren kann. Aber ich habe

mich dann doch getraut und zugesagt – und

alles lief prima. So hat das mit mir und dem

Radieschen angefangen.

Kurz nach Weihnachten rief mich Norbert

zuhause in Bremen an, ob ich nicht ab Februar

fest im Radieschen arbeiten könne, er

müsse eine Zeit lang aufs Festland. Auf der

Insel angekommen, wurde ich erst einmal

zur Küchenarbeit eingeteilt. Ich soll in die

Küche? »Du musst ALLES können«, erklärte

er mir diesen Schritt, und dafür bin ich

Norbert immer noch dankbar. Wenn auch

nicht im ersten Moment, denn in der Küche

kriegst du ja nichts mit von dem, was alles

so im Laden passierte. Mit der Zeit merkte

ich aber: er hatte Recht. So habe ich von Anfang

an das schnelle Kochen gelernt. Wenn

mehrere Gäste gemeinsam bestellen, muss

alles ruck-zuck gehen und die Essen müssen

gleichzeitig serviert werden. Meine Kollegin

Tona hat mir in der Küche ganz viel beigebracht.

Mein Leben auf der Insel war ganz anders

als gewohnt. Ich lebte in einer WG zusammen

mit meinen Kolleginnen. Das war

im Reiterhof, genau neben dem Haus von

Norbert. Vom Flur aus konnte ich direkt in

die Reithalle gucken. Jede von uns hatte ein

eigenes Zimmer, das war auf Wangerooge

in der Gastronomie auch nicht gerade Standard.

In der gemeinsamen Küche stand sogar

ein Sofa. Also, sowas hatte ich vorher

auch noch nicht gesehen!

Ich war gerade zwanzig und kannte nur

die rustikale Küche von meinen Omas, und

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