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Im Jahre 2008 schwamm

die »Gorch Fock« noch

über die Kieler Förde.

Jetzt steuert die teure und

langwierige Sanierung

des Marineschulschiffs

»Gorch Fock« auf ihr Ende

zu. Die Marine rechnet

damit, ihr über 60 Jahre

altes Segelschiff im neuen

Jahr zurückzubekommen.

Endlich …

ECK HAB MOL EN BREMER DREIMASTER SEEN

d

ie Instandsetzung verläuft aktuell planmäßig, so dass

nach derzeitiger Bewertung die Fertigstellung bis zum

31. Mai 2021 erfolgen wird«, erklärte ein Sprecher des

Verteidigungsministeriums in Berlin.

Dann wird die Generalüberholung des Dreimasters fünfeinhalb Jahre

gedauert haben. Den deutschen Steuerzahler wird sie 135 Millionen

Euro gekostet haben statt wie geplant zehn Millionen Euro.

Schlechte Vorplanung durch die Marine – so sah es der Bundesrechnungshof

– und Unregelmäßigkeiten beim früheren Hauptauftragnehmer

haben zu dem Debakel geführt. Deshalb dürfte es an Land

noch auf Jahre hinaus Ärger geben, selbst wenn die »Gorch Fock«

schon wieder auf dem weiten Meer segelt als Botschafterin Deutschlands

und seiner Marine.

Die Bremer Lürssen-Werft baut die Bark in Berne an der Unterweser

fertig. Derzeit erfolge der Innenausbau, sagt der Bundeswehrsprecher.

Die Masten erhielten die Takelage. Erste Anlagen würden

in Betrieb genommen. Was wegen der Gerüsthalle über dem Schiff

von außen nicht zu sehen ist: Seit einigen Wochen hat der Stahlrumpf

seine weiße Farbe wieder. Während der Sanierung hatte der

Rumpf einen graugrünen Schutzanstrich getragen. Ziel sei, dass die

»Gorch Fock« im März aus dem Dock wieder ins Wasser komme,

sagt der Sprecher.

Lürssen baut Jachten für Superreiche und Marineschiffe, Verschwiegenheit

gehört zum Geschäft. Zur »Gorch Fock« hat sich die

Werft ebenfalls nur selten geäußert. Die Instandsetzung sei »auch

für uns eine besondere Herausforderung«, sagt Geschäftsführer Tim

Werner immerhin. Das Arbeiten an der Takelage und der mechanischen

Ruderanlage sei für die Mitarbeiter nicht alltäglich. »Zugleich

hat dieser Auftrag eine emotionale Komponente: Wir alle auf der

Werft kennen die Bedeutung dieses Segelschulschiffes für die Deutsche

Marine.«

Eine Unsicherheit vor der Fertigstellung: Naturschützer werfen

dem Bund vor, für das Deck der »Gorch Fock« illegal geschlagenes

Teakholz aus Indonesien importiert zu haben. Sie haben beim Verwaltungsgericht

Köln darauf geklagt, das Einbauen des Hartholzes

zu stoppen. Eine Entscheidung steht noch aus. Zwei Instanzen sahen

in Eilbeschlüssen vom Dezember aber keinen Anlass für einen

Baustopp.

Zu dem bleibenden Ärger an Land gehören Ermittlungen der

Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen zwei frühere Vorstände der

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