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0 46 SHANTIES
Im Jahre 2008 schwamm
die »Gorch Fock« noch
über die Kieler Förde.
Jetzt steuert die teure und
langwierige Sanierung
des Marineschulschiffs
»Gorch Fock« auf ihr Ende
zu. Die Marine rechnet
damit, ihr über 60 Jahre
altes Segelschiff im neuen
Jahr zurückzubekommen.
Endlich …
ECK HAB MOL EN BREMER DREIMASTER SEEN
d
ie Instandsetzung verläuft aktuell planmäßig, so dass
nach derzeitiger Bewertung die Fertigstellung bis zum
31. Mai 2021 erfolgen wird«, erklärte ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums in Berlin.
Dann wird die Generalüberholung des Dreimasters fünfeinhalb Jahre
gedauert haben. Den deutschen Steuerzahler wird sie 135 Millionen
Euro gekostet haben statt wie geplant zehn Millionen Euro.
Schlechte Vorplanung durch die Marine – so sah es der Bundesrechnungshof
– und Unregelmäßigkeiten beim früheren Hauptauftragnehmer
haben zu dem Debakel geführt. Deshalb dürfte es an Land
noch auf Jahre hinaus Ärger geben, selbst wenn die »Gorch Fock«
schon wieder auf dem weiten Meer segelt als Botschafterin Deutschlands
und seiner Marine.
Die Bremer Lürssen-Werft baut die Bark in Berne an der Unterweser
fertig. Derzeit erfolge der Innenausbau, sagt der Bundeswehrsprecher.
Die Masten erhielten die Takelage. Erste Anlagen würden
in Betrieb genommen. Was wegen der Gerüsthalle über dem Schiff
von außen nicht zu sehen ist: Seit einigen Wochen hat der Stahlrumpf
seine weiße Farbe wieder. Während der Sanierung hatte der
Rumpf einen graugrünen Schutzanstrich getragen. Ziel sei, dass die
»Gorch Fock« im März aus dem Dock wieder ins Wasser komme,
sagt der Sprecher.
Lürssen baut Jachten für Superreiche und Marineschiffe, Verschwiegenheit
gehört zum Geschäft. Zur »Gorch Fock« hat sich die
Werft ebenfalls nur selten geäußert. Die Instandsetzung sei »auch
für uns eine besondere Herausforderung«, sagt Geschäftsführer Tim
Werner immerhin. Das Arbeiten an der Takelage und der mechanischen
Ruderanlage sei für die Mitarbeiter nicht alltäglich. »Zugleich
hat dieser Auftrag eine emotionale Komponente: Wir alle auf der
Werft kennen die Bedeutung dieses Segelschulschiffes für die Deutsche
Marine.«
Eine Unsicherheit vor der Fertigstellung: Naturschützer werfen
dem Bund vor, für das Deck der »Gorch Fock« illegal geschlagenes
Teakholz aus Indonesien importiert zu haben. Sie haben beim Verwaltungsgericht
Köln darauf geklagt, das Einbauen des Hartholzes
zu stoppen. Eine Entscheidung steht noch aus. Zwei Instanzen sahen
in Eilbeschlüssen vom Dezember aber keinen Anlass für einen
Baustopp.
Zu dem bleibenden Ärger an Land gehören Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen zwei frühere Vorstände der