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MOIN_01_2021_ePaper

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DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 1 // 2021

SCHUTZGEBÜHR C = 3,00

MEINE TRAUMINSEL

DIE SIEGER

BEIM FOTO-

WETTBEWERB

DIE VERLIERER

DER KRISE AUF

DEM WASSER

DIE MUTIGEN

NACH EINER

SCHNAPSIDEE


Wie das Land, so das Jever.


EINATMEN 003

TITELFOTO: EVELYN GENUIT

GÄSTEBUCH

Immer mehr Leserinnen und Leser erinnern

sich an die »schönste Zeit ihres Lebens«

und planen trotz Corona-Pandemie

einen Wangerooge-Besuch in diesem Jahr.

Wir stellen einige von den von »Nordsee-

Sehnsucht geplagten« Männer auf den Seiten

20 bis 24 näher vor.

GEBURTSTAGE

Nicht nur viele der ältesten Insulanerinnen

wie Gertrud Timpe, die im März 100

Jahre alt wird, feiern in diesen Wochen ihren

Ehrentag. Auch enorm wichtige Unternehmen

wie die Seenotretter (160 Jahre) feiern

Geburtstag. Die Geschichte der GzRS

lesen Sie auf den Seiten 36 und 37.

RADIESCHEN

Erinnern Sie sich noch an das »Radieschen«?

Axel Stuppy recherchierte auf Wangerooge

und setzt die MOIN-Serie mit alten,

leider nicht mehr existierenden Lokalen und

Kneipen fort. Die Geschichte der Gaststätte

an der ZE mit ihren Besuchern finden Sie

auf den Seiten 56 bis 58.

MOIN VON

WANGEROOGE!

Also ehrlich: Ich will mich ja nicht loben, aber ich war in diesem

Jahr noch in keiner Kneipe … Nicht so schlimm. Corona hat auch

seine guten Seiten. Es ist positiv, wenn man negativ getestet wurde.

Aber wie lange dauert der zweite Lockdown? Abwarten und Tee

trinken. Am besten Ostfriesentee. Mit Sahnewölkchen, versteht sich.

Reisen ist Sehnsucht – in diesen Zeiten mehr denn je. Viele hoffen

darauf, im kommenden Sommer wieder weitgehend unbesorgt

Urlaub machen zu können, weil die Impfungen dem Coronavirus

seinen Schrecken nehmen und die Fallzahlen sinken. Doch ist das

nur eine schöne Illusion? Wie kann das Reisejahr an die Nordsee

2021 gelingen?

Februar 2021 auf Wangerooge: ein Blick in die Glaskugel, ein

Denken in Szenarien. Vieles wird von den Impfungen abhängen. Um

die Pandemie zu stoppen, müssten nach Schätzung von Experten

etwa 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden – in

Deutschland bis zu 58 Millionen Menschen. Für Wangerooge hat

der Landkreis Friesland seine Impfpläne nochmals konkretisiert:

Geplant ist, im Februar alle Insulaner über 80 Jahre mit der

Corona-Schutzimpfung zu versorgen. Die Impfungen werden an

einem Tag an einem zentralen Ort auf der Insel durchgeführt. Der

Termin hängt von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab. Die Insulaner

über 80 erhalten dazu per Post ein Schreiben des Landkreises mit

allen weiteren Informationen. Gut, dass die Wangerooger Impflinge

keinen Termin über die Impf-Hotline des Landes vereinbaren

müssen. Der Landkreis weist ausdrücklich darauf hin, dass er selbst

einen zentralen Impftermin auf der Insel organisiert und durch die

mobilen Impfteams der Johanniter durchführen lässt.

Übrigens wurden kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe

erstmals nach einigen Monaten zwei Personen auf Wangerooge

positiv getestet. Ich hoffe, Du bist nicht dabei.

Bleib gesund, denke an die Maske und halte Abstand!

Ihr MANFRED OSENBERG


004 WINTER AM STRAND

EISSCHMELZE

Irgendwie gelingt es uns als Besucher,

den Stress am Festland zu lassen.

Das Müssen, Rennen, Kämpfen, Hasten ist vorbei.

Wir lächeln wieder,

Bleiben stehen, haben Zeit,

Reden miteinander – Zeitvertreib.

Es ist, als ob eine Eisschicht schmilzt.

Wir Menschen sehen uns wieder an,

Haben Gefallen daran.

Unsre Blicke werden wärmer.

Wir nehmen uns wieder Zeit,

sind für uns und für andre offen, bereit.

TEXT: UTE SCHENCK-SCHNEIDER & FOTO: EVELYN GENUIT



006 WINTER ADE


NACHTS, WENN ALLES SCHLÄFT …

Schlafen ist doch langweilig. Wach sein,

lesen, fernsehen oder spielen ist viel aufregender.

Ja, das mag stimmen, aber

Schlaf ist ziemlich wichtig. Viele Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler beschäftigen

sich mit dem Thema. Es gibt

Forschungen und Experimente dazu.

»Von Quallen über Vögel bis hin zu

Walen schläft jeder. Während wir schlafen,

ruht sich unser Gehirn nicht aus«,

erklärt die Biologin Gina Poe. Sie gehört

zu einem ganzen Team von Forschern, die

Schlaf-Studien auswerten. Sie haben sich

dabei zum Beispiel mit der Frage beschäftigt,

warum Babys so viel Schlaf brauchen.

Es liegt daran, dass sich ihr Gehirn

gerade im Schlaf entwickelt. Bei Menschen,

die ein paar Jahre älter sind, wird

das Gehirn dann während des Schlafs

eher gewartet. Das kann man sich vorstellen

wie bei einer U-Bahn. Die wird auch in

der Nacht gewartet und repariert, damit

sie dann tagsüber fahren kann.

Also: Bekommen wir zu wenig Schlaf,

können wir davon sogar krank werden.

Denn: Schlaf ist so wichtig wie Nahrung!

FOTO: EVELYN GENUIT


008 WATTSEHEN


UNGEWÖHNLICHER

ANBLICK

Den Sonnenuntergang genießen die meisten

Inselgäste »von der anderen Seite«,

besser gesagt von der Strandseite. Aber

auf Wangerooge schauen sich viele Urlauber

am Abend auch das wunderschöne

Schauspiel vom Watt aus an; wie die

MOIN-Fotografin Evelyn Genuit, die am

Wattenmeer wohnt.


0 10 DAS ERSTE ANBADEN

Mit dabei bei der Premiere am 1.1.1975: Frank Deifuhs, Axel Stuppy, Udo Flörcke,

Immo Riehl, Otto Oldenburg, Bernhard Voigt und Christian Kornmesser.

DIE FOLGEN EINER SCHNAPSIDEE

Es war im wahrsten Sinn eine Schnapsidee,

die den Rettungsschwimmern

während ihrer Silvesterfeier 1974 auf

Wangerooge kam: »Morgen nach dem Ausschlafen

baden wir an!«.

Was abends noch nach einer großartigen

Idee klang, bedurfte am Mittag des 1. Januar

schon erheblich größerer Überwindung. Die

Lufttemperatur lag knapp unter null Grad,

der Sand war gefroren und das Wasser war

bei tiefster Ebbe ewig weit weg. Natürlich

hatte auch niemand an Badelatschen gedacht,

die den Weg wenigstens etwas erträglicher

gemacht hätten.

So fiel das Anbaden nur sehr kurz aus,

bevor die tapferen Schwimmer zum Aufwärmen

zurück ins Hallenbad liefen. Keiner der

sieben Natatoris hätte an diesem 1. Januar

1975 gedacht, dass das Anbaden auf Wangerooge

zu einer Tradition werden sollte und

mittlerweile zum Jahresbeginn Dutzende

von Mutigen und Hunderte von Schaulustigen

anzieht.

Allerdings fiel das Anbaden in diesem

Winter aus. Aber das ist eine andere Geschichte

ES FIEL UNS AUF…

… dass sich zahlreiche Spatzen in den rieisgen Pfützen am

Bahnhof ein Bad genommen haben. Auf dem Hotspot der

Transportunternehmen waren zur Jahreswende keine schweren

Wagen und Kräne zu sehen, aber das Wasser stand den Vögeln in der

Monsterpfütze bis zum Hals …

… dass im neuen Jahr das »kleine« Motorschiff Jens Albrecht

III zwischen Harlesiel und Wangerooge verkehrt. Das Gepäck

darf mit an Bord genommen werden. Sollte ein Gast Unterstützung

brauchen, kann er gern einen Mitarbeiter der SIW ansprechen.

Fahrräder werden angenommen, gehen aber erst am nächsten

Werktag mit dem Frachtschiff zur Insel bzw. zum Festland.

FOTO: ULRIKE ROLF


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0 12 ABBADEN 2019

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ABBADEN 2020 0 13

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0 14 SENIOREN

EINE SCHÖNE

BESCHERUNG

Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben.

Aber es ist viel Zeit, die wir nicht

nutzen. Der Seniorenbeirat mit dem

Wangerooger Ehepaar Renate Zerhusen

und Helge Biethahn an der Spitze nimmt

sich viel Zeit, um sich um die Frauen und

Männer auf der Insel zu kümmern.

f

ür die 128 Senioren hatten sie vor Weihnachten

eine besondere Überraschung bereit. Am Tag

vor Heiligabend besuchte und bescherte der Seniorenbeirat

die älteren Damen und Herren mit

einer »Weihnachtsmann-Tüte«, die in einer Behinderten-Werkstatt

gefertigt wurde; fünf Prozent des Erlöses

ging an die Kinderkrebs-Klinik in Münster. Außerdem

gab es einen Weihnachtsbecher vom Bürgerverein.

»Erfreulich, dass alle Kosten durch umfangreiche

Spenden von Insel- und Festlandunternehmen bestritten

werden konnten«, bedankte sich Renate Zerhusen

bei den Spendern und warf einen Blick in die Zukunft:

»Wir haben die älteren Wangerooger gerne besucht und

immer ein Dankeschön gehört. Noch schöner wäre es,

wenn wir im neuen Jahr wieder alle im Klock-Haus zum

betreuten Kaffeetrinken begrüßen könnten.«

Die MOIN drückt die Daumen!

TEXT: MANFRED OSENBERG + FOTOS: PRIVAT


SENIOREN 0 15

ES WAR EINMAL …

Johannes Rau liebte die rauhe

Nordseeluft, zog aber Spiekeroog

als Ferieninsel dem noch kleineren

Wangerooge vor. Am 16. Januar

2021 wäre der Ex-Bundespräsident

90 Jahre alt geworden. »Bruder

Johannes« liebte Spiekeroog und seine

Heimatstadt Wuppertal, wo er auch

Oberbürgermeister war. In Wuppertal

und dem kleinen Nachbarstädtchen

Schwelm verbrachte auch Wolfgang

Schönfeld (Foto) die meiste Zeit

seines Lebens, bevor der Architekt

nach Wangerooge ins älteste Haus

der Insel zog. Dort feierte er am Tag

vor Heiligabend 2020 seinen 90.

Geburtstag. Rau verstarb übrigens

2015 im Alter von nur 75 Jahren.

FOTO: KURT KEIL

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0 16 GEBURTSTAGE

ALTE UND NEUE NEUNZIGER

AUF WANGEROOGE

Der März 2021 wird für einige Seniorinnen von Wangerooge ein besonderer Monat sein. Nach

Wolfgang Schönfeld (Heiligabend) und Irmgard Tröndle (24. Januar 21) feiert auch Anneliese Wiebach

am 19. März (Foto) den 90. Geburtstag.

meiste Zeit das Inselleben genießt. Richtig

ist vielmehr, dass es vor zehn Jahren unter

dem Motto Bonjour Kathrin – eine Hommage

an Caterina Valente und Bruder Silvio

Francesco – im Kleinen Kursaal Wangerooge

gab. Claudia Schill ist großer Fan

von Weltstar Caterina Valente und steckte

mit ihrer Begeisterung ihren musikalischen

Partner, den Gitarristen und Comedian Helmut

Sanftenschneider an. Die Idee zur Caterina-Valente-Hommage

war geboren. Mit

Helmut als Silvio Francesco entstand ein

Programm im Stil der großen 50er-Jahre-

Shows. Welterfolge wie »Ganz Paris träumt

von der Liebe«, »Tipitipitipso« oder »Malaguena«,

aber auch bekannte Bossa Novas,

spanische und italienische Lieder wie »Quizaz,

Quizaz, Quizaz« oder »Brasil« ließen

die 50er Jahre wieder auferstehen

Die Valente war 60 Jahre lang ein Star

auf beiden Seiten des Atlantiks. Die Sängerin,

Tänzerin und Gitarristin Caterina Valente

feierte am 14. Januar ihren 90. Geburtstag.

An diesem Tag war Klemmer auf

fast allen Fernsehkanälen zu sehen und gab

sein Statement ab zum Tod des großen Magiers

Siegfried ab, der am 14.1. starb. Klemmer

war mit Siegfried & Roy befreundet,

hatte die legendären Auftritte des Paars jahrelang

moderiert.

d

rei Tage danach wird Gertrud

Timpe aus der Charlottenstraße

sogar 100 Jahre alt. Sie ist

Wangerooges älteste Bürgerin.

Ältester Wangerooger war Werner Maaß,

der 97 Jahre alt wurde und im November

in Uetersen verstorben ist, wie die MOIN in

der Winter-Spezialausgabe berichtet hat.

ERINNERUNGEN

Horst Klemmer hatte sie alle nach Wangerooge

geholt. Schauspielerinnen, Fernsehstars.

Sängerinnen. »Aber Caterina Valente,

die am 14. Januar ihren Neunzigsten gefeiert

hat, war noch nie auf unserer Insel«,

stellt der 84 Jahre alte und immer noch rüstige

Moderator aus Oldenburg fest, der die

INSELCOMBO

Ihr »Popocatepetl-Twist«, das Ganze, »von

der Liebe träumende Paris«, der »Habanero«,

das »Traumboot der Liebe« und der von

der Wangerooger Inselcombo gern ge- und

besungene »Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini«

haben Schlagergeschichte

geschrieben und sind längst klingende

Historie.

TEXT + FOTO: MANFRED OSENBERG


ERINNERUNGEN 0 17

VOR 20 JAHREN

IM SEGELBOOT

»Von Wangerooge nach Neuseeland«.

Über die Weltreise des Insulaners Heiner

Fischlein von einer mehrjährigen Segelreise,

die er zusammen mit Carola Rieken

von 2001 bis Ende 2005 unternahm, hat

der Autor Manfred Osenberg sowohl in der

MOIN als auch in seinem Buch »Wangerooge

und der Rest der Welt« berichtet. Von

seiner Heimatinsel Wangerooge aus steuerte

er das zehn Meter lange Segelboot »Timpe

Te« zunächst zu den Kanarischen Inseln

und weiter über den Atlantik in die Karibik

und nach Venezuela. Von dort ging es durch

den Panamakanal in den Pazifik. Drei Jahre

verbrachten die beiden Friesländer in der

Südsee in Polynesiens Inselwelt mit Stationen

auf den Cook-Inseln, Fidschi, Tonga und

Neuseeland. Nach 20 Jahren träumt der große

Mann vom Wangerooger Rettungsdienst

wieder von einer Weltreise. »Am liebsten

mit meinem Sohn Emil«, grinst Fischlein,

»wenn er groß ist …«

Die große

Vielfalt

auf der Insel

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0 18 MEDIEN

ICH KANN NICHT VERGESSEN

Auch der Bundespräsident widmete in seiner Weihnachtsansprache 2020 den schwer Erkrankten

und dem Tod eine besondere Rolle. Frank-Walter Steinmeier erinnerte in seiner Rede »an die Frauen

und Männer, die in diesen Stunden auf den Intensivstationen mit dem Virus ringen« und deren

Angehörige sowie »an die Menschen, die den Kampf gegen die Krankheit verloren haben«. Viele von

ihnen seien »einen bitteren, einen einsamen Tod gestorben«.

d

och auch allen anderen Menschen

hätten die Einschränkungen

wegen der Pandemie

zugesetzt: »Schulkinder sind

genervt vom unregelmäßigen Unterricht,

Familien erschöpft nach fast einem Jahr

Homeoffice und Homeschooling. Künstler,

Gastwirte und Hoteliers fürchten um ihre

Existenz.«

Der Bundespräsident dankte »allen,

die im Kampf gegen das Virus in der ersten

Reihe stehen«. Ausdrücklich nannte

er Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, aber

auch die Erzieherin, den Wissenschaftler,

den Busfahrer und viele, die sich ehrenamtlich

engagieren. »Das Virus treibt uns nicht

auseinander. Im Gegenteil, es lässt uns zusammenrücken.«

Das aktuelle Thema wird im neuen Buch

der Gevelsbergerin Kim Meiritz mit dem Titel

»Ich kann nicht vergessen: Unzensierte

Gedanken der Pflege« ausführlich beschrieben.

Es ist ein sowohl berührendes als auch

ehrliches Buch mit zahlreichen Untertiteln.

Was wäre, wenn wir einmal in die Gedanken

anderer versinken könnten? Gedanke

geprägt von Trauer und Einsamkeit in

den letzten Lebensstunden? Gedanken von

einer Pflegekraft, wie sie bisher nicht ausgesprochen

wurden? Ein Pflegeheim hat zudem

seine eigenen Gedanken … In diesem

vorliegenden Buch gibt es unzensierte Einblicke

von Pflegemitarbeitern und von Sterbenden.

Sind die Gedanken anders, als Sie

erwartet haben? Finden Sie sich in Teilen

der Gedanken wieder?

KIM MEIRITZ

Die Autorin erblickte am 21.09.1989 das

Licht der Welt in Hagen. Seither lebt sie in

Gevelsberg. Sie erklärt: »Nachdem ich diverse

Felsbrocken von meinem Weg gesprengt

habe (Hauptschule nach der 9ten Klasse verlassen),

machte ich einen Handelsschulabschluss

mit einer anschließenden Erstausbildung

zur Kauffrau im Gesundheitswesen.

Nach zwei Jahren wurde mir die Welt im

Büro zu klein und ich beschloss mich weiterzubilden.

Es folgten die Qualifizierung als

Sterbebegleiterin mit 400 Stunden, Aromatherapie,

Staatsexamen als Pflegefachkraft

und eine Weiterbildung zur psychologischen

Beraterin. Während meiner Tätigkeit als

examinierte Pflegefachkraft bestärkte sich

mein Wunsch nach einer eigenen Beratungspraxis.

Die Gelegenheit ergab sich und der

Wunsch wurde Realität. Ein Buch zu schreiben,

ist seither ein Traum von mir gewesen.

Ich freue mich sehr, dass dieser Traum tatsächlich

wahr werden konnte.


TIPP

Am letzten Donnerstag

im Januar 2021 zeigte

ARTE eine beeindruckende

Dokumentation über das

UNESCO Weltnaturerbe

Wattenmeer. Der Film ist eine

niederländische Produktion

aus dem Jahr 2018 unter der

Regie von Ruben Smit und

zeigt in ruhigen Bildern die

verblüffende Vielfalt dieses

Lebensraumes zwischen Meer

und Land. Interessant: In der

ARTE-Mediathek steht der

Beitrag noch bis zum 27.April

2021 zur Verfügung. Es lohnt

sich, den Film anzuschauen!

EIN BUCH

IST IMMER

DAS RICHTIGE

OSTER-

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WANGEROOGE –

EINE INSEL

ZUM VERLIEBEN

DER WSV

WIRD NIEMALS

UNTERGEHEN

WANGEROOGE –

EIN WINTER-

MEERCHEN

SKANDAL

UM OSI

KLAUS-PETER WOLF SCHRIEB

»Da ich im Moment nicht auf Wangerooge sein

kann, habe ich in ›Ostfriesen Schwur‹ und in

›Rupert undercover‹ gelesen. Gleich habe ich

diesen unvergleichlichen Wangerooge-Duft in

der Nase … ja, Ann Kathrin hat Recht: jede Insel

riecht anders …«

Übrigens: Erstmals gibt es in der MOIN keine TOP TEN.

Warum? Dreimal dürft Ihr raten. Antwort:

Weil die Inselbuchhandlung wegen Corona lange nicht geöffnet war.

WANGEROOGE

UND DER REST

DER WELT

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0 20 ERINNERUNGEN

»DA WAR DOCH MAL WAS

MIT PUDDING!«

Wir schreiben das Jahr 1955 und ich war im zweiten Schuljahr der Bielefelder Gutenbergschule,

einer Volksschule im Bielefelder Westen, die genau so weit von meinem Zuhause entfernt war, wie die

legendäre Bielefelder Alm, der Spielstätte unseres Bundesligaklubs DSC Arminia. Ein Verein der immer

zwischen der 1. und 2. Liga unterwegs war und zwischendurch für ein paar Jahre von der Bildfläche

verschwand, als der Bundesligaskandal die Arminia nach der Saison 1971/72 in die Oberliga beförderte.

i

nzwischen, 115 Jahre nach der Vereinsgründung,

spielen die Arminen

wieder im Oberhaus. Zur Freude von

einigen Wangeroogern, die die Arminia

in ihr Herz geschlossen haben.

Ja, die Arminia, mit der ich 1955/56 eigentlich

noch gar nichts anzufangen wusste,

obwohl mein Vater in den 30er Jahren

die Leichtathletikabteilung der Blau-Weiß-

Schwarzen mitgegründet hat und ich später

somit irgendwie vom Virus Sport und

Fußball angesteckt wurde. Für mich, gerade

neun Jahre geworden, waren die 30er Jahre

damals ganz weit weg, schließlich waren wir

ca. 30 Jahre weiter und mein erstes Spiel als

Fan auf der Alm war im Herbst 1958 beim

Hans Milberg, der beste Erinnerungen an

das Inselheim auf Wangerooge hat, feiert

am April 2021 seinen 75. Geburtstag.

3:0-Sieg in der Verbandsliga gegen den SC

Buer-Hassel, der mit der späteren Schalker

Stürmerlegende Manfred »Manni« Kreuz

und weiteren Assen antrat. Lang, sehr lang

ist es her.

Mit der Bundesliga hatte ich erst wieder

in meinem späteren Leben zu tun, so 1971

beim Bundesligaskandal und dann wieder

ab 2004, als mir bei Arminia Bielefeld bis

zum Eintritt in das Rentenalter die Position

der Presseabteilung anvertraut wurde.

KLASSENFAHRTEN

Mein Fokus lag im Jahr 1955 natürlich auf

dem schulischen Bereich. Zwischen Rechnen,

Schreiben, Deutsch, Religion, Sport und


ERINNERUNGEN 0 21

Das Gutenberghaus heute und 1955 (unten).

Heimatkunde lagen auch immer

wieder Klassenfahrten in die nähere

Umgebung und auch schon

mal »etwas« weiter entfernt, wie

zum Beispiel die Reise auf die Insel

Wangerooge ins dortige Feriendomizil

unserer Volksschule.

Es war wohl in der zweiten

Hälfte der Sommerferien, als für

mich die erste Reise auf die ostfriesische

Nordseeinsel auf dem

Programm stand. Rund 25 Kinder

und drei Mütter meiner Mitschüler

machten sich dann erstmals

auf den Weg. Mit einem

in die Jahre gekommenen Reisebus ging es

dann ab Richtung Norden. Carolinensiel war

die Endstation für unseren Reisebus, ehe es

mit einem Passagierschiff namens »Tanga«

von Carolinensiel ab nach Wangerooge ging.

Für mich, damals neunjährig, war es schon

eine »Weltreise«.

Meine Mutter hatte meinen kleinen Koffer

und dazu den farblich passenden Rucksack

mit den entsprechenden Utensilien

gepackt. Dazu selbstverständlich die erforderliche

Marschverpflegung wie zwei Butterbrote,

etwas Obst und irgendein Gefäß

aus Kunststoff, gefüllt mit meiner Lieblingsspeise.

Darin war der Vanillepudding von Dr.

Oetker, der in Bielefeld damals neben vielen

Backzutaten auch meinen geliebten Pudding

in allen Facetten produzierte.

Für drei Wochen machten wir also Station

auf der Insel in unserem Schullandheim,

wenige Meter vom damaligen Wahrzeichen

der Insel, dem »Westturm«, gelegen. Drei

Wochen, eine lange Zeit, die wir dann aber

mit viel Unterhaltung wie Wanderungen,

Strandbesuchen und natürlich mit vielen Badezeiten

in der ostfriesischen Nordsee verbrachten.

Und zwischendurch stand natürlich auch

ein schulisches Programm, wie Rechnen,

Schreiben und Sport am Strand auf der Tagesordnung.

Eine der ersten Wanderungen führte uns

damals entlang der Hauptstraße

in den Ort vor dem Hauptstrand.

Ein Ort voller Ruhe und

Beschaulichkeit, wir schrieben

schließlich erst den vierten Monat

im Jahr 1955, da war noch

viel Ruhe auf der Insel angesagt.

Ferienwohnungen gab es wenige,

Hotels kaum, Restaurants waren

an einer Hand abzuzählen

und auf einer Düne ein Rundbau

mit einem Café unmittelbar am

Strand gelegen. Ein Haus, das

später zum Wahrzeichen der Insel

wurde.

Es war nicht irgendein Café, es hatte auch

einen wunderbaren und sehr geschmackvollen

Namen, »Café Pudding« eben, und bei

mir kamen Erinnerungen auf, denn der Pudding,

den mir meine Mutter mit auf die Reise

gegeben hatte, befand sich auch nach zwei

Wochen Inselaufenthalt noch immer in meinem

Rucksack.

Dass sich das auch bis zum Ende der

dreiwöchigen Reise auf die Insel Wangerooge

nicht änderte, lag zum einen daran, dass

wir in unserem Schullandheim »Essen satt«

hatten, zum anderen aber auch an dem Zustand

des Puddings, den ich bis zur Rückfahrt

nach Bielefeld in dem Plastikgefäß

ließ. Allerdings mit einem Aroma verse-


0 22 ERINNERUNGEN

hen, das ich an dieser Stelle nicht näher

beschreiben muss. Die Augen meiner Mutter,

als sie den drei Wochen alten Pudding

aus dem Rucksack holte, muss ich auch nicht

näher beschreiben. Ganz nach dem Motto:

Augen auf und Nase zu! So endete jedenfalls

meine erste Reise nach Wangerooge

und noch manchmal sind meine Gedanken

bei meinem ersten Aufenthalt auf der Insel.

»Pudding« auf der Düne, »Pudding im

Rucksack«. Erinnerungen, die man nicht

vergessen kann.

Angekommen wieder in meiner Heimatstadt

Bielefeld, kam das was kommen musste:

ein Aufsatz, besser ein Erlebnisbericht

gleich am ersten Schultag vom dreiwöchigen

Aufenthalt auf Wangerooge. Darin war alles

zu lesen, aber kein Wort zum Thema Pudding

im Rucksack, ein Stück Zeitgeschichte,

das ich damals bewusst unterschlagen hatte,

aber heute in meinem Erlebnisbericht unbedingt

erwähnen wollte.

OHNE PUDDING

In den folgenden Jahren gab es noch drei

weitere kurze Aufenthalte (1965, 1987 und

2001) auf Wangerooge, stets ohne Pudding

im Koffer oder Rucksack. Und für 2021 habe

ich dann meine fünfte Reise nach Wangerooge

eingeplant. Natürlich ohne Pudding,

diesmal mit Frau und meinem achtjährigen

Enkel, dem ich die Story mit dem Pudding

im Rucksack und der Geschichte mit

dem Café, dem ehemaligem Vorposten für

den Kriegshafen Wilhelmshaven, so die Geschichte,

schon mehrfach erzählt habe. Allerdings

sieht er mir beim Erzählen stets unglaubwürdig

in die Augen. »Opa, das glaube

ich dir nicht, du flunkerst«, sind so seine

Worte. Die Sache mit dem Pudding nimmt er

mir jedenfalls bis heute nicht ab.

Ja, und wenn es demnächst wieder auf

die Insel geht, dann allerdings ohne Pudding.

Den werden wir dann bestimmt im viel

zitierten und inzwischen legendären Café

mit Kult-Charakter auf der Düne von Wangerooge

genießen.

TEXT: HANS MILBERG + FOTOS: EVELYN GENUIT + PRIVAT

NEUES BUCH

Bekanntlich wurden in den 1950er und 1960er Jahren viele Kinder

zur Erholung und zum »Aufpäppeln« in Heime geschickt.

Auch ins Oldenburger Kinderheim auf Wangerooge. Dort erlebten

sie Schreckliches. Nun können die Betroffenen auf eine späte Aufarbeitung

hoffen: Seit 2009 befasst sich Autorin Anja Röhl mit traumatischen

Erlebnissen der Verschickungskinder, sammelte mehr als

6000 Berichte Betroffener und gründete 2019 den Verein »Aufarbeitung

und Erforschung Kinderverschickung«.

»Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als

Orte der Gewalt« von Anja Röhl erscheint in diesem Januar im Psychosozial-Verlag

(305 Seiten, Broschur) und kostet 29,90 Euro.

Bei einem ersten Kongress auf Sylt mit 80 einstigen Verschickungskindern

gründete sich die »Initiative Verschickungskinder«, die die

Aufarbeitung in Angriff genommen hat. »Erste Träger haben mit

Entschuldigungen reagiert«, berichtet Anja Röhl.

Noch im Januar erscheint das erste Buch Röhls über die Verschickungsheime:

»Das Elend der Verschickungskinder« will den Verschickungskindern

eine Stimme geben und die Träger ehemaliger

Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen. Gezeigt wird,

welches System hinter den Kinderkuren stand und woher die dort

herrschende Gewalt kam.

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0 24 INSELLIEBE

EMIL KÄUFER –

DER SCHEICH VON WOOGE

Sein Sohn Andreas war der Sieger beim ersten Wangerooger Abfahrtslauf. Emil Käufer, ein echter

Rheinländer, kam auf die Insel, als das Wasser kam: mit der Sturmflut im Jahr 1962 auf der Suche

nach einer Anstellung.

k

äufer suchte, fand sofort einen

Job, arbeitete zunächst in der

Backstube bei Bolte und lernte

dann seine spätere Frau kennen:

Gisela, eine waschechte Insulanerin. Die

beiden heirateten und gründeten eine Familie:

1964 wurde Andreas auf Wangerooge

geboren. Das Trio zog wegen einer Anstellung

für ein paar Jahre in Emils Heimat.

Dort kam 1968 Lutz auf die Welt.

Doch der Ruf der Insel war stärker, und

so ging es für die vier Käufer kurze Zeit später

zurück nach Wangerooge. Jedes Jahr zur

Karnevalszeit wurde Emil unruhig. Er verkleidete

sich als Scheich und zog samt Karnevalsmusik

vom Rekorder ins Dorf durch

die Geschäfte und Banken und begeisterte

die norddeutschen Nichtkarnevalisten einschließlich

des damaligen Volksbank-Chefs

Hans Harms, den er mit den Worten, »Na

Du Zins Lui!« begrüßte.

RHEINISCHE FROHNATUR

Emil Käufer nahm eine Anstellung u.a. bei

Fisch Kruse als Kellner an und war auch

bei den Gästen mit seiner rheinländischen

Fröhlichkeit und seiner Merkfähigkeit beliebt.

Ehemalige Kruse-Gäste erinnern sich:

»Ohne dass er es notieren musste nahm er

die Bestellungen mit einem Lächeln und

Scherz auf den Lippen immer gerne entgegen.«

Fischessen bei Kruse. Sein Rekord lag

bei 38 Essen, samt Änderungen und Getränken

– Notizzettel brauchte er einfach nicht

… Auf der anderen Straßenseite gegenüber

dem Restaurant Kruse betrieb Bübel Schorn

einen Imbiss.

Dieser stellte eines Tages 20 Schilder mit

Essensangeboten vor seinem Lokal auf. Darüber

stand: »Hier kocht der Chef persönlich«.

Daraufhin schrieb Emil auf das Schild

bei Fisch Kruse »… und hier wird gegessen«.

Jahre später, nachdem er inzwischen am

Festland lebte, war er zu Gast im Restaurant

Kruse, als er hörte, wie ein Stammgast

sich beim Kellner beschwerte: »… bei Herrn

Käufer wäre das nicht passiert!« Der Kellner

nickte freundlich und sagte: »Drehen

Sie sich mal um, Herr Käufer sitzt gerade

hinter Ihnen«

Atze Jürgens, Betreiber der Teestube,

soll mal gesagt haben, als er glaubte, Emil

komme zurück zum Leben und Arbeiten auf

die Insel: »Emil, egal was die anderen Dir

bezahlen, ich lege 500 Mark drauf«.

Emil Käufer – ein Kultkellner, an den

sich die älteren Gäste auf Wooge auch heute

noch gerne erinnern. Im November 2020

hat er seinen 80. Geburtstag gefeiert.

TEXT: MANFRED OSENBERG


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0 26 ERINNERUNGEN

DER UNFALL VOR 50 JAHREN …

Wie dem Blanken Hans einmal

ein Unimog entrissen wurde.

e

s begann in diesem ungemütlichen

Sommer 1970 mit einer

eigentlich gar nicht so schlechten

Idee.

Seit Tagen schon herrschte steifer Nordwestwind,

der eine Fahrwasser-Tonne an den

Wangerooger Hauptstrand gespült hatte.

»Die müssen wir bergen«, dachten sich die

beiden Rettungsschwimmer Jürgen Köhler

und Frank Deifuhs, »das Ding ziehen wir da

eben mal ganz lässig raus!«

Sie holten sich den gemeindeeigenen

Unimog aus dem Fahrzeugschuppen, pickten

die Tonne hinten an, gaben Vollgas und –

nix. Lediglich der Unimog senkte sich tiefer

und tiefer in den weichen Sand, die Tonne

blieb regungslos liegen, das Wasser lief, getrieben

vom stürmischen Wind, kräftig weiter

auf. Bis zur Radnabe, bis über die Reifen,

bis in die Ladefläche.

Langsam schien die Situation doch etwas

brenzlig zu werden und es entstand eine

gewisse Unruhe. Auch die herbeigeeilten

Kollegen waren keine wirkliche Hilfe. Aber


WINTERSTÜRME 0 27

immerhin guckte noch die Fahrerkabine aus

den Fluten. Noch. Ganz sicherlich saßen im

Café Pudding schon ältere Kurgäste feixend

bei Kaffee und Kuchen oder bei einer heißer

»Nordseewelle« und beobachteten schadenfroh

kommentierend die Szene am Strand.

Jetzt half nichts mehr, Heero Heeren,

der Mann für alle Fälle, musste her! Und

Heero kam mit seiner »John Deere«-Raupe

angetuckert, wie stets elegant gekleidet in

seiner weißen Strandwärter-Jacke.

Nun lief alles so ab, wie es eigentlich ja

schon zu Beginn hätte ablaufen sollen. Eine

Leinenverbindung wurde zum Unimog hergestellt,

Heero holte aus der Raupe raus,

was diese eben hergab und Meter um Meter

bewegte sich der Unimog gen Strand.

Schnell wurde die Beifahrertür aufgerissen,

damit das Wasser wieder aus der Fahrerkabine

ablaufen konnte, anschließend wurde

das Fahrzeug gewissenhaft mit Süßwasser

abgespritzt. Dennoch, der Unimog konnte

in diesem Jahr wegen der Salzwasserschäden

nicht mehr benutzt werden. Vergebens

keimte kurz die Hoffnung auf, dass sich

schon bald niemand mehr an diese unrühmliche

Begebenheit erinnern würde. Aber so

nachlässig funktioniert das Inselgedächtnis

natürlich nicht.

Wenn die Rettungsschwimmer seitdem

auf eine irgendwo am Strand angetriebene

Fahrwasser-Tonne angesprochen wurden,

antworten sie scheinbar völlig desinteressiert:

»Schon wieder eine Tonne? Ach wie

langweilig. Lass mal einfach liegen. Die holt

schon irgendjemand ab.«

TEXT: AXEL STUPPY

FOTOS: CHRISTIAN KORNMESSER

WENN DAS WETTER KAPRIOLEN SCHLÄGT

Bittere Kälte in Griechenland. Auch Dimitrios,

der mit seiner Familie das bekannte

Speiselokal »Kreta« auf Wangerooge betreibt

und wegen Corona nicht auf die Insel

kommen durfte, friert im kleinen aber feinen

Örtchen Amoudia. In Spanien hat der

Schnee hingegen in der ersten Januar-Hälfte

des neuen Jahres den Verkehr lahmgelegt;

sogar der Hauptstadt-Flughafen Madrid

musste gesperrt werden.

Und auf Wangerooge? Schnee gab es endlich

auch am 17. Januar 2021. Wind gab

es aber genug an der Küste. Vor besonders

starkem Sturm wurde am letzten Sonntag

2020 gewarnt. Das Sturmtief »Hermine«

zog jedoch nach dem Jahreswechsel schnell

wieder ab.

Kurz: Auch der Weihnachtsbaum am

Brunnen blieb unbeschadet.

FOTO: EVELYN GENUIT

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0 28 HOCHZEIT DES JAHRES

UND LOTTCHEN SCHAUTE ZU …

Eigentlich wollten sie in ihrem selbst umgebauten VW-Bus in den Süden fahren. Doch im Corona-

Jahr 2020 überlegten es sich Stefan und Muriel anders. Lieber Urlaub zu Hause auf der sicheren Insel

Wangerooge. Und am Tag vor Heiligabend, exakt am 23. Dezember 2020 um 10 Uhr 33, gaben sich

Stefan Kruse und seine »zugereiste« Braut Muriel im Standesamt an der Promenade das Ja-Wort.

m

it dem blonden Stefan, der

schon als Kleinkind auf

dem Surfbrett stand und

viele Jahre Wangerooges

erfolgreichster Sportler war, ist nun auch

einer der interessantesten Junggesellen vom

Markt. Muriel ist jetzt seine glückliche Ehefrau,

die den auf der Insel recht »beliebten«

Namen Kruse trägt.

Hochzeit bei Corona – wie sieht sie aus?

»Wir haben im kleinsten Rahmen auf unsere

Hochzeit mit Maske und Abstand angestoßen«,

betonte der im Diggers tätige Beachboy,

den die MOIN schon vor 15 Jahren

am Strand von Corralejo im Norden von Fuerteventura

kennenlernte, »mehr war halt

nicht erlaubt, aber das ist okay, wir wussten

das ja vorher. Wir überlegen uns noch ob und

wann wir eine anständige Party nachholen.«

Stefan und Muriel haben sich getraut.

Und die kleine Lotte war – wie immer – nah

dabei. Der stolze Papa gestand der MOIN:

»Gerne wären wir auch auf den Leuchtturm

gegangen, das war leider nicht erlaubt. Unsere

Hochzeit hätte dann natürlich noch mal

eine ganz besondere Bedeutung gehabt.«

Warum?

Kruse: »Mein Ur-Opa war einer der letzten

Leuchtturm-Wärter.«

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTOS: EVELYN GENUIT


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0 30 NAMEN DES JAHRES

MIA SAN MIA

Bayern München gibt sich trotz der Schlappen Anfang des neuen Jahres selbstbewusst, oft sogar

überheblich. »Mia san mia« – was soll uns schon passieren? Wir haben ja schließlich den Weltfußballer

Lewandowski und den Welttorhüter Neuer. Und Katar als Großsponsor …

d

ie Bayern interessiert nicht,

dass Mia der Name des Jahres

2020 geworden ist. Mia bei

den Mädchen, Noah bei den

Jungen – das sind die beliebtesten Vornamen

bei den Neugeborenen. Nach neun

Jahren an der Spitze hat Noah den Ben verdrängt

– aber knapp, wie aus der in Ahrensburg

(Schleswig-Holstein) veröffentlichten

Statistik des Hobby-Namenforschers hervorgeht,

die der Deutschen Presse-Agentur

vorliegt. Sehr nah hinter Noah und Ben

folgt auch schon Matteo. Ähnlich eng war

es bei den Mädchen, sagte Bielefeld der dpa.

Dort haben Mia, Emilia und Hannah die

beliebte Emma vom Thron gestoßen.

»Das war für mich extrem spannend. Das

war ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur letzten

Sekunde. In den meisten Vorjahren

wusste ich im Frühjahr schon, wer Nummer

eins wird, weil die führenden Namen schon

einen großen Abstand übers Jahr ausgebaut

hatten.« Damit sei die Platzierung in diesem

Jahr gar nicht so signifikant, meinte Bielefeld,

der die Namen von rund 23 Prozent

aller 2020 in Deutschland geborenen Kinder

ausgewertet hat. »Wenn meine Stichprobe

ein bisschen anders ausgesehen hätte,

dann wäre jetzt der Name, der jetzt vielleicht

auf Platz zwei oder drei ist, auf Platz

eins. Da sind nur minimale Unterschiede

dazwischen.«

Dennoch war der Wechsel an der Spitze bereits

absehbar. Denn sowohl Emilia als auch

Matteo seien in den vergangenen Jahren in

der Liste der beliebtesten Vornamen stetig

immer weiter nach oben geklettert. »Wenn

ich voraussagen soll: Ich rechne nächstes

Jahr damit, dass Matteo und Emilia auf

Nummer eins stehen, wenn sich der Aufwärtstrend

so weiter fortsetzt.«

Auf den weiteren Plätzen bei den Mädchen

sind übrigens Emma, Sophia, Lina,

Ella, Mila, Clara und Lea gelandet. Bei den

Jungs haben es noch Finn, Leon, Elias, Paul,

Henry, Luis und Felix in die Top-Ten geschafft.

Die beliebtesten Zweitnamen waren

2020 Sophia, Marie und Maria sowie Alexander,

Elias und Maximilian.

Beliebt seien zudem jedes Jahr wieder

internationale – vor allem englische und

skandinavische – sowie ältere deutsche Namen,

so der Vornamen-Experte. »Emil, Anton,

Paul, Emma, Anna – das sind ältere

Namen, die wir schon länger kennen. Gerda

klettert von Jahr zu Jahr höher und gerade

in Sachsen ist jetzt der Name Kurt auch immer

populärer geworden.« Woran das liegen

könnte, konnte Bielefeld nicht sagen.

Der Strand von Wangerooge finden alle Kinder traumhaft schön

ABSTEIGERIN GRETA

Im vergangenen Jahr gibt es Bielefeld zufolge

auch einen klaren Absteiger: den Vornamen

Greta. Schon im Sommer hatte er vorausgesagt,

dass der Vorname, den auch die

schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg

trägt, in der Liste der beliebten Vornamen

eher nach hinten rutschen wird. Nun

sei er sogar von Platz 30 auf Platz 130 gefallen.

»Das ist wirklich die bemerkenswerteste

Beobachtung, die ich jemals gemacht

habe seit diesen Statistiken. So ein steiler

Fall.« Natürlich haben Eltern auch im Jahr

2020 ihren Kindern wieder außergewöhnliche

Namen gegeben. So wurden Mädchen

beispielsweise Amore, Divora und Marvelous

genannt, Jungs bekamen den Namen

Archibald, Hotte, Rhett und Denver.

Diese Namen wurden Bielefeld zufolge in

Deutschland alle mindestens zweimal vergeben.

Übrigens: Ein Name ist gar nicht aufgetaucht

– Corona …

FOTO: MANFRED OSENBERG + FOTO: EVELYN GENUIT


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0 32 NACH CORONA

ZEIT FÜR WÜNSCHE!

In wenigen Monaten können viele von uns damit rechnen, geimpft zu werden. Klar, wir sind gerne

bereit, weiterhin vorsichtig zu sein und eine Maske zu tragen, aber ohne Angst auf einer Intensivstation

zu landen. Da stellt sich Optimismus ein und so fragten wir auf unserem Instagram-Kanal »Was sind

die ersten Dinge, die du tun möchtest, sobald Du Impfschutz hast?«

Das Jahr 2020 war für mich psychologisch und gesundheitlich

sehr nervenaufreibend. Ich hatte mich sehr gefreut Silvester,

wie schon seit einigen Jahren mit meinen drei Lieblingsmenschen

wieder auf Wangerooge zu verbringen und das Jahr doch noch

schön abzuschließen.

Leider war dies nicht möglich. Mein Bruder und ich bereisen seit

1992 die Insel und sie hat viel Bedeutung für uns. Seit einigen Jahren

haben dann auch unsere Partner ihr Herz dort verloren.

Sobald eine Impfung erfolgt ist, die uns alle immun gegen Corona

macht, habe ich die Wünsche, dass ich wieder mit meinem Mann,

meinem Bruder und meiner Schwägerin unsere große Osten-Runde

mit Seehund-Blick auf der Insel machen kann. Dann würden wir gerne

allabendlich im Friesenjung auf der Promenade einkehren können

und uns am Ende des Urlaubs am Hafen wieder umarmen und

sagen: das war wieder so schön! Wann buchen wir das nächste Mal?

Christina Duve, Bonn


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Ich wünsche mir, wieder ans Meer zu reisen, eine große Feier

mit allen Freunden und endlich wieder ganz normal arbeiten

zu können.

P.S. Auf dem Bild sind Axel und ich, aufgenommen von Foto Ungermann,

Mitte der 60er Jahre

Carmen Witte, Verden

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Wenn ich Impfschutz habe, würde ich gerne meine Eltern

wieder umarmen dürfen. Ganz schnell ein paar Tage nach

Wangerooge fahren und einen tollen Grillabend mit vielen Freunden

genießen.

Claudia Schünzel

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bereit. Späte Anreisen 20:00 Uhr und später, nur nach

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oder zum Flugplatz möglich.

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Bürozeiten: Mo. – Sa. 8:30 – 12:00 und 15:00 – 17:00 Uhr


0 34 NACH CORONA

Nachdem ich geimpft wurde, würde ich in den Uuuuurlaub fahren. Am

liebsten nach Wangerooge, um dort, wie auf dem Foto, die untergehende Sonne

zu beobachten. Dann auf Konzerte gehen und die gesamte Veranstaltungsbranche

wieder unterstützen. Und als drittes – und auch das lässt sich auf Wangerooge

gut umsetzen – ein Restaurant besuchen, lecker essen gehen. Das alles aber, trotz

Impfung, mit dem nötigen Schutz, denn noch weiß ja keiner so richtig, wie geimpfte

Personen im Sinne vom Übertragen der Krankheit einzuordnen sind.

Silke Kleeberg

Auch ich habe 3 Wünsche. Ich würde

gerne mit meiner Familie wieder so

richtig auf Wangerooge grillen und die Zeit

bei schönem Wetter genießen.

2. mit meinem Partner und unserem Jack

Russell Terrier Lucy die Insel umrunden –

natürlich mit Bierpause an jedem Ende.

3. Standesamtlich im Alten Leuchtturm heiraten,

mit all meinen Lieben, danach am

Strand eine schöne Zeit verbringen und im

Digger’s ordentlich anstoßen.

PS. Auf dem Bild sind mein Partner und ich,

als wir das erste mal zusammen auf Wangerooge

waren.

Pia Dasenbrock

ZEIT FÜR WÜNSCHE!

Ich bin vermutlich ganz unten auf

der Impfliste der Menschen, die

dringend geimpft werden sollten, aber

sollte ich dann dran kommen, habe ich

die gleichen Wünsche, die ich auch ohne

Impfung habe, nämlich beste Gesundheit,

Freunde und Familie treffen können, feiern

können, Kultur erleben und genießen.

Mehr Zeit für Meer!

Alexia Perrotti, Leutesdorf am Rhein

Wenn ich geimpft bin, möchte ich

gerne unbeschwert meine Mutter besuchen

(die dann natürlich auch geimpft

ist). Entspannt in einem schönen Biergarten

(Diggers) ein kühles Bier trinken und einen

ausgedehnten Strandspaziergang machen –

selbstverständlich auf Wangerooge.

Tanja Köster, Bochum


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0 36 JUBILÄUM

DIE GEBURT DER SEENOTRETTER

Ein Herbststurm hat vor 160 Jahren das Leben an den deutschen Küsten nachhaltig verändert.

Die Strandung der Brigg »Alliance« vor Borkum am 10. September 1860 war einer der entscheidenden

Anstöße zur Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).

Neun Seeleute fanden damals den Tod.

d

och in der Folge wich die

jahrhundertelange Hilflosigkeit

der Küstenbevölkerung

bei Seenotfällen innerhalb

weniger Jahre der bis heute beispielhaften

Hilfsbereitschaft der Seenotretter, die oft

ihr eigenes Leben einsetzen, um andere zu

retten.

Starker Sturm wehte bereits seit zwei

Tagen, als die »Alliance« vor Borkum auf

Grund geriet. Nordwestlich der Insel teilt

die große Sandbank »Borkum-Riff« den

Schifffahrtsweg in der Emsmündung. Die

»Alliance« war Borkum schon zu nahegekommen,

als dass sie sich noch hätte von

der Küste freikreuzen können. Etwa gegen 3

Uhr am Morgen lief sie auf Grund, schutzlos

der anprallenden Brandung ausgeliefert.

Verzweifelt kletterten die Seeleute ins Rigg,

klammerten sich an den Wanten fest, standen

auf den Fußleinen oder saßen rittlings

auf den Rahen. Schon rissen die Brecher erste

Planken aus der Außenhaut des Schiffes.

Als der Morgen graute, hörten die Borkumer

Hilferufe, liefen zum Strand, unternahmen

aber keine Rettungsversuche. Sie

hielten es nicht nur für unmöglich, mit einem

Boot unbeschadet durch die hohe Brandung

zu stoßen, sondern betrachteten es seit

jeher als gottgewolltes Schicksal, bei einem

Unglück auf See zu sterben. Und sie fürchteten,

bei Rettungsversuchen das eigene Boot

zu verlieren, mit dem sie ihren Lebensunterhalt

bestritten. Bis heute gehören Rettungen

aus der Brandung zu den schwierigsten Einsätzen

der Seenotretter.

Masten und Rahen nebst Segeln und

Tauwerk der »Alliance« stürzten bald in

sich zusammen. Die Brandung spülte die

Leichen der neun Schiffbrüchigen an den

Strand. Die Borkumer bestatteten sie auf

dem »Tränkeldoodskerkhof«, dem Heimatlosenfriedhof

der Insel. Jahr für Jahr gut

50 Schiffbrüche dürften seinerzeit vor der

deutschen Nordseeküste die Regel gewesen

sein. Bei der »Alliance« war jedoch etwas

anders: Ihr Fall blieb auf dem Festland

nicht unbemerkt. Ein der wenigen Badegäste

prangerte in der »Weser-Zeitung« die Tatenlosigkeit

der Insulaner ebenso an wie das

Fehlen jeglicher Einrichtungen zur Rettung

Schiffbrüchiger.

Das rief einen Mann auf den Plan, der

den Grundgedanken eines einheitlichen

deutschen Seenotrettungswerkes entwickelte.

Der Vegesacker Navigationslehrer Adolph

Bermpohl forderte noch im Herbst 1860

eine private nationale Rettungsgesellschaft

nach englischem und niederländischem

Vorbild – auf Basis von Spenden und freiwilliger

Einsatzbereitschaft.

Seine Rufe fanden Gehör. Im März 1861

gründete Oberzollinspektor Georg Breusing


JUBILÄUM 0 37

den ersten regionalen Verein zur Rettung

Schiffbrüchiger in Emden mit Rettungsstationen

auf Juist und Langeoog. Die Gründung

weiterer Vereine folgte entlang der

Küste in Bremen, Hamburg, Kiel, Rostock

und Danzig. Für ihren sinnvollen Zusammenschluss

setzte sich der Bremer Redakteur

Dr. Arwed Emminghaus ein. Am 29.

Mai 1865 gründeten Vertreter der Einzelvereine

in Kiel die Deutsche Gesellschaft zur

Rettung Schiffbrüchiger.

Heute unterhält die DGzRS auf 55 Stationen

moderne Seenotrettungskreuzer und

-boote. 180 fest angestellte und rund 800

freiwillige Seenotretter fahren Jahr für Jahr

mehr als 2000 Einsätze – rund um die Uhr,

bei jedem Wetter. Mehr als 85.000 Menschen

verdanken der DGzRS seit der Gründung

ihr Leben.

Auf Borkum ist seit April 2020 der

jüngste Seenotrettungskreuzer stationiert:

die fast 4.000 PS starke HAMBURG mit

Tochterboot ST. PAULI. Die Bereitschaft

der Rettungsmänner, uneigennützig rauszufahren,

wenn andere Schiffe den schützenden

Hafen anlaufen, hat sich ebenso wenig

geändert wie die Organisationsform der

Das Wangerooger Seenotrettungsboot Fritz Thieme

DGzRS: Damals wie heute wird die gesamte

Arbeit der Seenotretter ausschließlich durch

freiwillige Beiträge und Spenden getragen,

ohne jegliche öffentlich-staatliche Mittel in

Anspruch zu nehmen.

Übrigens: Auch 2020 leisteten die Seenotretter

der Station Wangerooge Hilfeleistungen

auf See. Aber dramatische Rettungsaktionen

gab es nicht. Zum Glück.

FOTOS: EVELYN GENUIT

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0 38 REISEBILDER

DURCH OSTFRIESLAND

BIS HARLE

Bis man zu den schönen Stelzenhäusern in Carolinensiel kommt, fährt der Wangerooge-Besucher

durch das wunderschöne Ostfriesland, das Land der Teetrinker. Aber das Lieblingsgetränk wird im

friesischen Jever gebraut, in grüne Flaschen abgefüllt und auf die kleine Insel »nebenan« gebracht …

jever und die Ostfriesen. Das passt.

Aber ein anderes Getränk gibt auch

im Jahr 2021 den guten Ton an. In

Ostfriesland wird aus dem Teetrinken

ein Kult gemacht – und dabei ein Rekord

aufgestellt. Im Land der Teetrinker sieht es

aus wie in den angrenzenden Niederlanden:

Kanäle durchziehen die flache Gegend, an

markanten Stellen ragt eine Windmühle

oder eine Klappbrücke empor und hier und

da ein Warfendorf zwischen Meer, Marsch

und Moor. Der Wind bläst meist aus Richtung

Westen, weshalb sich die Bäume gen

Osten krümmen. Sie werden »Windlooper«

genannt, als liefen sie mit dem Wind davon.

Viele kannten die Region vor allem wegen

der Witze, die man darüber machte,

etwa: Was ist Ostfriesischer Dreikampf? –

Lesen, Rechnen, Teebeutel-Weitwurf. Oder:

Wie sieht ein Ehekrach auf Ostfriesisch aus?

»Willst noch ’nen Tee?« – »Nee!«. Schon

Heinrich Heine spottete, als er auf der Ostfriesischen

Insel Norderney weilte, über

die Einheimischen, die in kleinen Hütten

»wohlverwahrt in wollenen Jacken herumkauern,

und einen Tee trinken, der sich von

gekochtem Seewasser nur durch den Namen

unterscheidet«.

OSTFRIESENTEE ALS KULTURERBE

Mittlerweile hat sich das Blatt gewendet. Gerade

Ostfriesentee wird sehr wertgeschätzt

und gilt als qualitätsvoll. Unlängst wurde die

ostfriesische Teekultur in das Verzeichnis

des Immateriellen Kulturerbes der Unesco

aufgenommen, wo bereits beispielsweise das

Skatspielen, Sächsische Knabenchöre und

das Kneippen zu finden sind. Die »Teetied«

(Teezeit) gibt Struktur und beschert Momente

der Muße. Bei manchen Ostfriesen findet

sie täglich sechsmal statt, unter anderem als

Pause »Elführtje« am späten Vormittag und

als Nachmittagstee um 15 Uhr, gemäß dem

Motto »Ostfriesische Gemütlichkeit hält

stets ein Tässchen Tee bereit.« Dazu muss

man wissen, dass sich ein echter Ostfriese

bei jeder dieser Teezeiten drei Tässchen

gönnt, denn das ist sein gutes Recht, »Dree

Koppkes Tee is Oostfreesenrecht«.

Viele urige Teestuben verführen Touristen,

an diesem Ritus teilzunehmen und

mehrmals täglich die Teezeit zu feiern. Tee

wird oft auf dem Stövchen serviert. Nach

dem Ostfriesischen Teezeit-Knigge sollte die

Zeremonie eröffnet werden, indem man ein

Stück Kandis (»Kluntje«) mit Hilfe einer silbernen

Kluntjezange in die Tasse gibt.

TEE MIT WÖLKCHEN

Dann wird der heiße Tee über den Zuckerklumpen

gegossen, bis der Kandis knisternd

zerbricht, um schließlich Sahne sanft auf

dem Teespiegel abzulegen, die sich wie ein

Wölkchen (»Wulkje«) ausbreiten soll. Umrühren

ist verpönt und wenig sinnvoll, will

man Schluck für Schluck den Ostfriesischen

Dreiklang erleben: vom oberen mild-sahnigen,

über einen aromatisch-herben bis zu einem

stark süßen Tee am Tassengrund.

Die MOIN sah sich beim Trip von Wangerooge

nach Norderney in Greetsiel um, einer

der schönsten Orte der Region und der

gesamten Nordseeküste Deutschlands. Zwei

Windmühlen, von Kastanienbäumen gesäumte

Kanäle, kopfsteingepflasterte Gassen,

Giebelhäuser dicht an dicht um einen

malerischen Hafen und bunte Krabbenkutter

– da strömen und staunen die Besucher.

Westlich am Deich steht der Pilsumer

Leuchtturm. Das gelbrot geringelte tonnenförmige

Seezeichen diente als Kulisse in

Otto Waalkes Film »Otto – Der Außerfriesische«.

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTO: BURKHARD RÜDIGER


Auch auf der Insel

Immobilienverwaltung

Wangerooge

Die Immobilienverwaltung auf Wangerooge stellt besondere Herausforderungen, die weit über

die normalen Anforderungen an eine Immobilienverwaltung auf dem Festland hinausgehen.

Sei es die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Dienstleistern,

sei es der erhöhte Aufwand, vor Ort Termine

wahrzunehmen oder auch die seltene Präsenz der Ferienwohnungs-Eigentümer

vor Ort.

Um diese Herausforderungen zu meistern, bieten wir die

optimale Immobilienverwaltung auf Wangerooge an.

In unserem Back-Office in Wilhelmshaven stellen wir eine

professionelle Immobilienverwaltung sicher. Die Firma Immobilien-Konzept,

vertreten durch die Geschäftsführerin

Uta Lach, verwaltet seit über 28 Jahren Immobilien und

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0 40 FAMILIENGESCHICHTEN

STEIN FÜR STEIN INSEL IN KLEIN

Lego und Wangerooge, das gehört schon lange zusammen. Die dänischen Steinchenhersteller haben

schon so manche Kinder auf der Insel dazu inspriert, bunte Kunstwerke zu schaffen. Auch die Jungen

und Mädchen der Inselschule kennen sich mit den Legosteinen aus, fabrizierten – wie die MOIN im

Herbst 2020 groß berichtete – unter Leitung des Ehepaars Osterloh eine »Wangerlego-City«.

i

n der Inselschule waren auch Mirjam

und Tobias Baron von 2008 bis 2012

erfolgreich tätig und recht beliebt.

Für einige offensichtlich zu beliebt.

Sie hatten damals u.a. den Wangerooger

Kinderchor gegründet und zahlreiche

interessante Events für die begeisterten

Schülerinnen und Schüler im Angebot. Jetzt

»schlugen« der ehemalige Insellehrer und

seine beiden Söhne, der siebenjährige Bo

und der acht Jahre ältere Noah zurück. Sie

haben im Rahmen eines Wettbewerbs des

Legolands Günzburg die Insel Wangerooge

als Lego-Miniaturmodell nachgebaut.

Das Unternehmen hatte dazu aufgerufen,

Lieblingsurlaubsziele aus Legosteinen

nachzubauen. »Da haben wir natürlich

gleich an unsere Trauminsel Wangerooge

gedacht und haben im Dezember unsere alte

Heimat nachgebaut«, erklärte der ehemalige

»Insel-Baron«. Die Folge: »Wangerooge«

wurde als eines der schönsten Bauwerke

ausgewählt und war jetzt im Voting als Nr. 7

mit dabei.

Das Baron-Bauwerk ist jetzt in der engeren

Auswahl. Und es steht fest, dass die

Lego-Miniaturinsel in den Sommermona-


FAMILIENGESCHICHTEN 0 41

WETTBEWERB

An der Legoland-Challenge

haben mehr als 400

Bauteams teilgenommen

und Fotos ihrer Traum-

Urlaubsziele aus Legosteinen

eingeschickt. Die Vorauswahl

ist getroffen – zurzeit können

die Top 20 aus 100 gewählt

werden. In der letzten

Runde werden dann die fünf

Siegermodelle gekürt. Ob die

Barons dabei sein werden?

Fortsetzung folgt.

ten vor Ort »auf Wangerooge« ausgestellt

werden wird. Baron, seit einigen Jahren engagierter

und erfolgreicher Schulleiter in

Bassum, freut sich: »Es gibt bereits mehrere

Anfragen. Doch die Entscheidung, wo

die Insel auf der Insel zu sehen sein wird, ist

noch nicht gefallen.«

Noah Baron plant, eine Miniaturausgabe

von Lego-Wangerooge in Kleinauflage

für interessierte Sammler zum Selbstkostenpreis

herauszubringen. Dann könnte die

Trauminsel Wangerooge in viele Wohn- und

Kinderzimmer von Inselfans einziehen. Familie

Baron selbst informiert sich durch die

MOIN regelmäßig über das Leben auf dem

geliebten Wangerooge. »Und wenn es eben

möglich ist, besuchen wir die Insel und unser

Patenkind«, schmunzelt Tobias Baron und

schaut auf seine rund 1,10 Meter breite und

60 Zentimeter tiefe Lego-Insel. Strandseite

und Wattseite sind genauso darauf zu erkennen

wie Anleger mit Wangerooge-Schiff, Inselbahn

und Bahnhof, Inseldorf mit Kirche,

Altem Leuchtturm und Café Pudding sowie

Neuem Leuchtturm und Westturm. Kurz:

alle Wahrzeichen sind zu sehen.

TEXT: MANFRED OSENBERG + FOTOS: TOBIAS BARON


0 42 INSULANER UNNER SÜCK

BORKUM –

WIR KOMMEN

ERST SPÄTER!

Augerechnet das Jubiläums-Event anlässlich des 25. Insulanertreffens

muss wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Vom 12. bis

14. März 2021 sollte auf Borkum die Kult-Kulturveranstaltung über

die Bühnen an den Dünen gehen. Daraus wird nichts. Aufgeschoben

ist nicht aufgehoben! Der neue Termin für das Treffen der Kulturgruppen

von den »Sieben zum Verlieben«: 18. bis 20. März 2022. Die

MOIN ist wieder dabei.

Als Entschädigung für das ausgefallene Insulaner Unner Sück-

Treffen veröffentlichen wir in dieser und in der Oster-Ausgabe (2.

April) die von Antje Pollex in den vergangenen zehn Jahren geschossenen

Bilder vom IUS. Alle bisherigen Insulaner-Treffen:

Treffen Datum Insel

24. 06.03. – 08.03. 2020 Norderney

23. 22.03. – 24.03.2019 Baltrum

22. 09.03. – 11.03. 2018 Juist

21. 01.03. – 03.03.2017 Spiekeroog

20. 11.03. – 13.03. 2016 Wangerooge

19. 06.03. – 08.03.2015 Langeoog

18. 28.03. – 30.03.2014 Borkum

17. 01.03. – 03.03.2013 Norderney

16. 09.03. – 11.03.2012 Baltrum

15. 01.04. – 03.04.2011 Juist

14. 05.03. – 07.03.2010 Spiekeroog

13. 13.03. – 15.03.2009 Wangerooge

12. 22.02. – 24.02.2008 Langeoog

11. 09.03. – 11.03.2007 Borkum

10. 17.03. – 19.03.2006 Norderney

09. 11.03. – 13.03.2005 Baltrum

08. 12.03. – 14.03.2004 Juist

07. 21.03. – 23.03.2003 Spiekeroog

06. 15.03. – 17.03.2002 Wangerooge

05. 16.03. – 18.03.2001 Langeoog

04. 24.03. – 26.03.2000 Borkum

03. 19.03. – 21.03.1999 Norderney

02. 20.03. – 22.03.1998 Baltrum

01. 07.03. – 09.03.1997 Juist


INSULANER UNNER SÜCK 0 43


0 44 FLOCKEN

VIEL LÄRM UM WENIG

Das Experiment auf Wangerooge hat gezeigt, dass es ohne Kupfermünzen (noch) nicht läuft.

Die Kartenzahlungen haben in der Corona-Krise zugenommen. Doch vor allem ältere Bewohner der

Insel haben damit Probleme.

d

ie

Leserinnen und Leser der

MOIN wissen: Seit gut einem

Jahr wird Wangerooge nicht

mehr mit kleinem Münzgeld

beliefert – doch verschwunden sind die

Kupfermünzen von ein, zwei oder fünf

Cent nicht. Bis November 2019 mussten

die Kaufleute ihr Wechselgeld teuer von der

Bank besorgen. Nun beschaffen sie es sich

aufwendig selber.

Die Einzelhändler haben längst eine Lösung

gefunden: Wer viel Münzgeld habe,

gebe dem anderen etwas ab. Oder ein Händler

holt für mehrere Kollegen Münzen vom

Festland. Auch die Pandemie hat offensichtlich

das Problem entschärft. Und: Der Trend

geht ohnehin zum digitalen Zahlungsverkehr.

Rüdiger Mann, Inhaber des Frischemarkts,

weiß, dass die jungen Leute mit

Karte bezahlen: »Wir haben einen spürbaren

Anstieg bei Kartenzahlungen gehabt.«

Ausgangspunkt war die Entscheidung

der Volksbank Jever, die als einzige noch mit

einer Filiale auf Wangerooge vertreten ist,

kein Kupfergeld mehr zu liefern. Die Bank

habe keine negativen Rückmeldungen von

der Insel bekommen, sagt Vorstand Martin

Schadewald. Für die Bank und die Kunden

sei der Umgang mit dem Kleingeld zu teuer

gewesen. Die Kosten für Transport, Zählen,

Prüfen und Verpacken der Münzen hätten

den Geldwert überstiegen.

Hotels, Restaurants, Boutiquen – die

meisten Unternehmen auf Wangerooge

rechnen ohnehin nur mit Euro, nicht mit

Cent. Aber in den Supermärkten, in der Bäckerei,

Apotheke oder im Buchladen spielt

das Wechselgeld eine Rolle. Die Diskussion

mit Kunden, ob ein Betrag auf- oder abgerundet

wird, ist vielen Geschäftsleuten zu

mühselig.

Die Realität: Der Mann vom Frischemarkt,

der auch auf Juist zwei Lebensmittelläden

betreibt, bringt die verpackten Münzrollen

jetzt von Ausflügen aufs Festland mit.

Dazu hätten viele Insulaner ihre Spardosen

mit Cent-Münzen vorbeigebracht.

Und wie ist es beim Nachbarn, dem ebenfalls

in der Charlottenstraße »beheimateten« Inselmarkt?

Inhaber Ralf Lammers hat einen

Automaten aufgestellt, in dem man Kleingeld

einwirft und wie bei der Pfandrückgabe

einen Einkaufsbon bekommt.

Bleibt die Frage: Kann Wangerooge eine

Vorreiterrolle spielen bei einem vollständigen

Verzicht auf Bargeld? Das ist wohl ein

Projekt der Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Die Volksbank würde es auf jeden Fall

begrüßen.

Übrigens: Das Experiment auf Wangerooge

hat Vorbilder. In Euro-Ländern wie

Finnland, Irland und den Niederlanden spielen

Münzen von ein oder zwei Cent schon

keine Rolle mehr. In der EU-Kommission

gibt es Überlegungen, sie vollständig abzuschaffen.

Andererseits hängen gerade die

Deutschen an ihrem Bargeld. Versuche, in

kleineren Städten am Festland auf die Kleinmünzen

zu verzichten, sind gescheitert …

TEXT: MANFRED OSENBERG

FOTO: EVELYN GENUIT


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0 46 SHANTIES

Im Jahre 2008 schwamm

die »Gorch Fock« noch

über die Kieler Förde.

Jetzt steuert die teure und

langwierige Sanierung

des Marineschulschiffs

»Gorch Fock« auf ihr Ende

zu. Die Marine rechnet

damit, ihr über 60 Jahre

altes Segelschiff im neuen

Jahr zurückzubekommen.

Endlich …

ECK HAB MOL EN BREMER DREIMASTER SEEN

d

ie Instandsetzung verläuft aktuell planmäßig, so dass

nach derzeitiger Bewertung die Fertigstellung bis zum

31. Mai 2021 erfolgen wird«, erklärte ein Sprecher des

Verteidigungsministeriums in Berlin.

Dann wird die Generalüberholung des Dreimasters fünfeinhalb Jahre

gedauert haben. Den deutschen Steuerzahler wird sie 135 Millionen

Euro gekostet haben statt wie geplant zehn Millionen Euro.

Schlechte Vorplanung durch die Marine – so sah es der Bundesrechnungshof

– und Unregelmäßigkeiten beim früheren Hauptauftragnehmer

haben zu dem Debakel geführt. Deshalb dürfte es an Land

noch auf Jahre hinaus Ärger geben, selbst wenn die »Gorch Fock«

schon wieder auf dem weiten Meer segelt als Botschafterin Deutschlands

und seiner Marine.

Die Bremer Lürssen-Werft baut die Bark in Berne an der Unterweser

fertig. Derzeit erfolge der Innenausbau, sagt der Bundeswehrsprecher.

Die Masten erhielten die Takelage. Erste Anlagen würden

in Betrieb genommen. Was wegen der Gerüsthalle über dem Schiff

von außen nicht zu sehen ist: Seit einigen Wochen hat der Stahlrumpf

seine weiße Farbe wieder. Während der Sanierung hatte der

Rumpf einen graugrünen Schutzanstrich getragen. Ziel sei, dass die

»Gorch Fock« im März aus dem Dock wieder ins Wasser komme,

sagt der Sprecher.

Lürssen baut Jachten für Superreiche und Marineschiffe, Verschwiegenheit

gehört zum Geschäft. Zur »Gorch Fock« hat sich die

Werft ebenfalls nur selten geäußert. Die Instandsetzung sei »auch

für uns eine besondere Herausforderung«, sagt Geschäftsführer Tim

Werner immerhin. Das Arbeiten an der Takelage und der mechanischen

Ruderanlage sei für die Mitarbeiter nicht alltäglich. »Zugleich

hat dieser Auftrag eine emotionale Komponente: Wir alle auf der

Werft kennen die Bedeutung dieses Segelschulschiffes für die Deutsche

Marine.«

Eine Unsicherheit vor der Fertigstellung: Naturschützer werfen

dem Bund vor, für das Deck der »Gorch Fock« illegal geschlagenes

Teakholz aus Indonesien importiert zu haben. Sie haben beim Verwaltungsgericht

Köln darauf geklagt, das Einbauen des Hartholzes

zu stoppen. Eine Entscheidung steht noch aus. Zwei Instanzen sahen

in Eilbeschlüssen vom Dezember aber keinen Anlass für einen

Baustopp.

Zu dem bleibenden Ärger an Land gehören Ermittlungen der

Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen zwei frühere Vorstände der


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Elsflether Werft und mehrere Marinemitarbeiter. Es geht um Betrug,

Untreue und Korruption. Die kleine Werft an der Unterweser

hatte die »Gorch Fock« jahrzehntelang gewartet und sich auch den

Auftrag für die Generalüberholung gesichert.

Doch die Vorstände sollen Geld der Marine in dubiose Nebengeschäfte

gesteckt haben, was sie bestreiten. Seit Februar 2019 ist

die Elsflether Wert AG insolvent. Gläubiger haben beim Insolvenzverwalter

Forderungen von 87 Millionen Euro angemeldet. Seit Jahresende

ist das Werftgelände mit über 100 Jahren Schiffbautradition

verwaist, ein Käufer wird gesucht. Im Visier der Ermittler sind auch

Zulieferer zur »Gorch Fock«. Der Gesamtkomplex zählt nach Angaben

der Staatsanwälte über 100 Einzelverfahren.

Auf der »Gorch Fock« bringt die Marine ihren Offiziersanwärterinnen

und -anwärtern traditionelles Seemannshandwerk bei. »Die

erste Ausbildungsreise soll von Kiel aus starten«, kündigt der Bundeswehrsprecher

an. »Sie ist für Juli 2021 geplant und wird durch

nordeuropäische Gewässer gehen.« Vorher werden die Kadetten

noch auf dem gecharterten Segler »Alexander von Humboldt II«

üben. Der letzte Törn sei vom 12. bis 25. Februar 2021 geplant.

FOTO: BERND SCHRAY

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1

Ulrike Rolf


FOTOWETTBEWERB 0 49

2

Daniela ter Veen

MOIN-FOTOWETTBEWERB 2020

ALS DIE SONNE

IN DEN KORB FIEL …

FOTOWETTBEWERB

2 0 2 0

Auf dieses Motiv eines ganz besonderen Sonnenuntergangs hatte die

Wangerooger Hobby-Fotografin Ulrike Rolf lange gewartet. Im August 2020

gelang der als Kinderpflegerin seit drei Jahren bei St. Willehad tätigen Frau der

»Schnappschuss« des Jahres. Die 45-jährige Naturliebhaberin gewann damit den

1. Preis im traditionellen Fotowettbewerb der MOIN. Die Redaktion freute sich

über mehr als 400 eingesandte Bilder. Hier die Top 25.


0 50 FOTOWETTBEWERB

3

Claudia Wiese


FOTOWETTBEWERB 0 51

4

Sophie Riedel

5

Maria Meyer


0 52 FOTOWETTBEWERB

6

Jennifer Beckmann


7

Regina Zechlin

FOTOWETTBEWERB 0 53


0 54 FOTOWETTBEWERB

8

Anne Friedrich

10

Franziska Neumann

11

Elke Kayser


FOTOWETTBEWERB 0 55

9

Agnes Langemeyer

12

Antje Rößler

13

Veronika Riedel

14

Annika Schimbold

15

Alexia Perrotti


0 56 FOTOWETTBEWERB

16

Kevin Keitner

17

Pauline Hinz

18

Caroline Thilo

19

Gabriela Fiolka

10 20

Arianne Eike Jacobs Zander

21

Nicolas Roth

22

Lutz Meyer-Pächtel

23

Rolf Träger

24

Lutz Mangelsdorf

25

Wolfram Fiolka


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0 58 SERIE X

»Best place« vor dem Radieschen

»DAS RADIESCHEN

WAR EIN ORT FÜR JEDEN«

1983 wurde im ehemaligen Laden von Foto Ungermann auf der Zedeliusstraße das

Café Radieschen eröffnet. Es blieb bis 1998 der »alternative« Treffpunkt für Wangerooger

und Gäste. Ab 1987 gehörte Chrissi Nowak für mehrere Jahre zum festen Team des Cafés.

Sie sprach mit MOIN-Redakteur Axel Stuppy über diese Zeit.

w

ie ich zu dem Job im Radieschen

gekommen bin? Während

der Saison 1986 arbeitete

ich im Hard-Rock-Café

und im Herbst fragte mich Norbert Walter

(Inhaber des Radieschens, d.Red.), ob ich

nicht während Ronnys großer Herbstparty

übers Wochenende im Radieschen arbeiten

könnte. Wie, dachte ich, nur weil ich bei

Ronny auf einem Tablett alkoholische

Getränke balanciere, heißt das doch noch

lange nicht, dass ich auch in einem Restaurant

Essen servieren kann. Aber ich habe

mich dann doch getraut und zugesagt – und

alles lief prima. So hat das mit mir und dem

Radieschen angefangen.

Kurz nach Weihnachten rief mich Norbert

zuhause in Bremen an, ob ich nicht ab Februar

fest im Radieschen arbeiten könne, er

müsse eine Zeit lang aufs Festland. Auf der

Insel angekommen, wurde ich erst einmal

zur Küchenarbeit eingeteilt. Ich soll in die

Küche? »Du musst ALLES können«, erklärte

er mir diesen Schritt, und dafür bin ich

Norbert immer noch dankbar. Wenn auch

nicht im ersten Moment, denn in der Küche

kriegst du ja nichts mit von dem, was alles

so im Laden passierte. Mit der Zeit merkte

ich aber: er hatte Recht. So habe ich von Anfang

an das schnelle Kochen gelernt. Wenn

mehrere Gäste gemeinsam bestellen, muss

alles ruck-zuck gehen und die Essen müssen

gleichzeitig serviert werden. Meine Kollegin

Tona hat mir in der Küche ganz viel beigebracht.

Mein Leben auf der Insel war ganz anders

als gewohnt. Ich lebte in einer WG zusammen

mit meinen Kolleginnen. Das war

im Reiterhof, genau neben dem Haus von

Norbert. Vom Flur aus konnte ich direkt in

die Reithalle gucken. Jede von uns hatte ein

eigenes Zimmer, das war auf Wangerooge

in der Gastronomie auch nicht gerade Standard.

In der gemeinsamen Küche stand sogar

ein Sofa. Also, sowas hatte ich vorher

auch noch nicht gesehen!

Ich war gerade zwanzig und kannte nur

die rustikale Küche von meinen Omas, und


SERIE X 0 59

auch meine Mutter hat ganz herkömmlich

gekocht. Auf einmal stand ich da und dachte:

jetzt hast du nur noch … Blumenkohl.

Das größtenteils vegetarische Essen im Radieschen

war für mich anfänglich recht gewöhnungsbedürftig.

Aber der gebackene

Schafskäse, der hat total klasse geschmeckt.

Und der Milchreis war der absolute Knaller!

Nein, das Essen im Radieschen war

schon richtig gut. Die Aufläufe und alles war

selbst gekocht, kein Convenience-Food. Das

Highlight für mich war immer der Kartoffel-Lauch-Auflauf.

Und auch die Rote Grütze,

alles selbst gemacht, niemals Fertigprodukte.

Ich hatte zu Beginn noch gar nicht den

Weitblick, mich zu fragen, was hinter einem

vegetarischen Restaurant eigentlich für

eine Idee steckt. Das finde ich rückblickend

schade.

Viele meine Kolleginnen haben damals

Birkenstock-Gesundheitsschuhe getragen.

Also, das war ich ja überhaupt nicht. Ich

komme eher aus der Cowboystiefel-Generation.

Man kann sich gut vorstellen, wie

meine Schritte auf dem Holzfußboden des

Radieschens klangen. Aber diese Gesund-

Oben: Das Radieschen kurz vor der Öffnung. Links: Die Hard-Rock-Crew Marlies und Ulfert bereitet sich im Radieschen auf den

Abend vor (1987). Rechts: Norbert Walter im Plausch mit seinen Gästen. Unten: Chrissi spaziert aus der Küche.

heitslatschen wollte ich damals nicht tragen.

Obwohl, heute finde ich die total gut! Das

war wirklich eine völlig neue Welt für mich.

Es gab im Radieschen das Ritual, dass

wir, bevor wir mittags öffneten, uns um elf

Uhr zum gemeinsamen Frühstück trafen.

Der Fenstertisch wurde nett gedeckt, dann

wurden vom Bäcker frische Seelen (ganz

besonders tolle Brötchen, d.Red.) und von

Feinkost Kolata leckerer Aufschnitt geholt.

Es war ja nicht so, dass wir gar kein

Fleisch gegessen hätten. Aber jede Form

von Fast Food war bei uns verpönt. Und es

waren eben nur gesunde Sachen, die wir jeden

Tag gegessen haben. Alle Mitarbeiterinnen

durften verzehren, was sie wollten. Essen

und Trinken war grundsätzlich frei, und

zwar nicht nur während der Arbeitszeit. Das

war alles sehr entspannt und großzügig von

Norbert.

Nach dem Frühstück wurde schnell abgeräumt,

denn um 12 Uhr musste das Radieschen

geöffnet werden. Von 12 bis 24 Uhr

war durchgehend Betrieb. Morgens ging es

für uns natürlich schon früher los, denn es

mussten ja Vorbereitungen getroffen und geputzt

werden. Deshalb haben wir immer in

zwei Schichten gearbeitet. Nachmittags war

die Küche geschlossen, aber dann gab es den

besten Kuchen der Welt, der jeden Tag frisch

gebacken wurde. Die Gäste konnten kaum

abwarten, bis der Kuchen wenigstens et-


0 60 SERIE X

was abgekühlt war. Rhababerstreusel,

Pflaumen-, Apfel- oder Erdbeerstreusel, der

war vielleicht lecker!

Das Radieschen war ein Ort für jeden.

Für junge Leute, für ältere, für Familien mit

Kindern, und alle hatten die Gelassenheit,

die anderen so sein zu lassen, wie sie waren.

Ich habe niemals Streit oder Stress im Radieschen

erlebt. Auch innerhalb der Crew

ging es immer sehr harmonisch zu, wir haben

uns alle sehr gemocht und waren teilweise

gut befreundet. An Almuth erinnere

ich mich sehr gerne, an Tona und auch

an Elli. Wir haben immer geguckt, dass die

Kolleginnen sich ebenfalls wohl fühlen. Wir

hatten damals eine Sieben-Tage-Arbeitswoche,

da ging eben alles nur im Team. Auch

wenn es manchmal schwer fiel, du bist morgens

immer pünktlich aufgestanden, schon

damit nicht eine Andere deine Arbeit machen

muss.

Oben: Dorffest mit Grill vor dem Radieschen. In der Mitte Norbert Walter. Links: Chrissi und Norbert verabschieden Gäste am

Bahnhof (1987). Mitte: Silvester-Tänzchen mit Chrissi und Norbert. Rechts: Chrissi mit Kolleginnen, rechts Tona.

Auch dieses Miteinander hat Norbert gut

vorgelebt und nach diesem Vorbild habe ich

selbst auch mein ganzes Berufsleben ausgerichtet.

Ganz viel Mühe hat sich Norbert immer

mit der Musik gegeben. Es war Musik,

die man nicht an jeder Ecke hörte: Vivaldis

Vier Jahreszeiten, Leonard Cohen, solche

Musik eben. Abends hat Norbert dann auch

manchmal selbst Gitarre gespielt, das konnte

er wirklich gut. Und die Cassette mit den

Vier Jahreszeiten, die habe ich immer noch

zuhause und höre sie manchmal heute noch.

Wir hatten im Radieschen eine umfangreiche

Sammlung von Brett- und Kartenspielen,

uns ging es nicht darum, zu möglichst

viel Verzehr zu animieren, sondern es

sollte ein Ort des Wohlfühlens für unsere

Gäste sein. Und natürlich auch für uns, Spaß

und Freude bei der Arbeit war uns immer

wichtig. Wir hatten im Lokal ja sogar auch

eine kleine Bücherecke. Diese Abkehr vom

Umsatz-um-jeden-Preis gehörte zu Norberts

und unserer Geschäftsphilosophie.

Très chic! Chrissi und Insa hinter der

Theke des Radieschens

Manchmal ging es freilich auch hoch her.

»Ich hab’ Geburtstag. Mach mal ’ne Flasche

Sekt auf!« Und dann noch eine und noch

eine. Und dazu Friesengeist, dazu musste

immer ein alberner Trinkspruch aufgesagt

werden: ›Wie Irrlicht im Moor, flackert’s empor

…‹ oder so. Den Spruch krieg ich heute

nicht mehr ganz zusammen.

Das Radieschen war der einzige Ort auf

der Insel, an dem Flyer von Greenpeace auslagen.

Norbert hatte damals schon erkannt,

wie wichtig der Blick auf unsere Umwelt ist.

Aber das waren zu der Zeit noch nicht meine

Themen, ich war an ganz anderen Sachen

interessiert.

Es war natürlich auch eine Zeit, zu der

wir viel Party gemacht haben. Nach Feierabend

haben wir kurz aufgeräumt und dann

ab zu Ronny ins Hard-Rock-Café. Wir haben

zusammen gearbeitet, wir haben zusammen

gefeiert. Es war eine tolle Zeit, es war eine

wilde Zeit. Und noch heute blicke ich gerne

auf die Jahre im Radieschen zurück.

TEXT: AXEL STUPPY


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Den wohl interessantesten Fund machte Anke Lübbering. Lesen Sie einfach diese Geschichte.

Inhaber Frank Eden …

… nennt zwei Gründe, weshalb das

Fahrradfahren auf der Insel besonders

den Kindern großen Spaß macht und

die Nerven der Eltern schont:

1.

2 .

Bis auf die Elektro-Karren sind

keine Autos unterwegs.

Auf der Insel existieren keine

Berge, die das Treten

anstrengend machen.

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RADVERLEIH EDEN

Direkt am Bahnhof von Wangerooge

Zedeliusstraße 2a · Telefon 04469/266

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FUNDSACHEN 0 63

Anke Lübbering kam aus dem Emsland, um diese Fundsachen auf Wangerooge

abzubilden.

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iner, dem nichts entgeht, ist

der Meeresbiologe Rainer Borcherding

von der Schutzstation

Wattenmeer. Er ist Initiator von

BeachExplorer, einem Online-Nachschlagewerk

für Strandfunde aller Art an der

Nordsee. Alle Fundmeldungen werden zur

wissenschaftlichen Erforschung der Küsten

weitergeleitet. »Man hört immer mal wieder

Kurioses«, sagt Borcherding. »Zweimal z.B.

schon ging es um Ambra-Klumpen aus dem

Darm eines Pottwals. Die graue, wachsartige

Substanz wird zur Parfumherstellung

verwendet und ist extrem wertvoll. Der

Handel damit ist in der EU aber illegal.«

Weniger schön ist der Plastikmüll, aber

hier, so Borcherding, ist seit etwa drei Jahren

deutlich zu verzeichnen, dass Strandläufer

aktiv an der Entsorgung mitwirken.

Auch Martin Hagemann, Strandführer an

der Ostsee, aktiviert seine Gäste stets zum

Müllsammeln. »Der Müll ist gruselig«,

sagt Hagemann. Witzig allerdings, welche

»Schätze« so entdeckt wurden, neulich erst

eine 30 Jahre alte Bierwurstverpackung aus

der DDR oder ein unversehrter Quarkbecher,

MHD 8.8.86. Hagemann, der ein Faible

für Meerglas hat, ist besonders stolz auf

seine Detektivarbeit: »Ich habe den antiken

Flaschenboden eines über 100 Jahre alten

Lysol-Desinfektionsmittels gefunden, das ist

schon faszinierend. Man fragt sich bei jeder

Scherbe, wann, wie, und wo ist die ins Meer

gefallen?«

Mindestens genauso beeindrucken ihn

Botschaften per Flaschenpost. Er selbst

schickt mit seinem 14-jährigen Sohn seit

zehn Jahren immer wieder solche Glücksbringer

auf die Reise, gefüllt mit ein bisschen

Hühnergott, Bernstein, Donnerkeil

– und seiner Adresse. Er möchte den Findern

ein Lächeln ins Gesicht zaubern. »Die

Antwortquote liegt bei 50 Prozent«, sagt

Hagemann. Und über welchen Fund freuen

sich seine Exkursionsteilnehmer am meisten?

»Eindeutig: Bernstein!« Vor kurzem

habe eine alte Dame zum ersten Mal nach

30 Jahren ein daumennagelgroßes Stück

gefunden. Glücklich wie ein Kind sei sie gewesen.

Bernsteinjäger haben jetzt Saison.

An der deutschen Nordseeküste liegen nach

schweren Stürmen aus westlicher und südwestlicher

Richtung häufig größere Bernsteinbrocken

am Flutsaum, im Seetang und

Sprockholz. Tipp: Die Hitzbank vor St. Peter-Ording

auf der Halbinsel Eiderstedt in

Schleswig-Holstein. An der Ostsee sind es

insbesondere Rügen und Usedom sowie die

Küstenabschnitte vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst,

wo das Gold des Meeres

angespült wird. Was für ein Glücksgefühl,

wenn man das überraschend leichte, Millionenjahre

alte Harz dann tatsächlich in der

Hand hat. Aber Vorsicht, nicht alles, was wie

Bernstein aussieht, ist auch welcher. Weißer

Phosphor z.B. sieht Bernstein zum Verwechseln

ähnlich, ist aber selbst entzündlich und

hoch giftig. Vermeintliche Funde sollten zunächst

in Gläser mit Wasser gesteckt werden,

bis sie genau identifiziert sind. Die beste

und einfachste Methode, Bernstein zu identifizieren

– etwa zwei Esslöffel Salz in 0,25

Liter Leitungswasser mischen. So erhält

man eine Salzlösung, deren Dichte größer ist

als die des Bernsteins. Wenn der Stein darauf

schwimmt, ist es Bernstein.

FOTOS: ANKE LÜBBERING


0 64 INSEL-MOSAIK

WUSSTEN SIE, DASS …

… der Flugplatz Wangerooge der einzige

kommunale Verkehrslandeplatz in Niedersachsen

ist, der sich finanziell nicht

nur selbst trägt, sondern auch noch Überschüsse

erwirtschaftet? Laut Kommunalbericht

2020 des Niedersächsischen

Landesrechnungshofs liegt der Aufwandsdeckungsgrad

des Flugplatzes Wangerooge

bei 120 Prozent. Das heißt, dass die betrieblichen

Erträge die betrieblichen Kosten

deutlich übersteigen.

Interessant auch: Der Landesrechnungshof

hat dazu zehn Verkehrslandeplätze

in kommunaler Trägerschaft verglichen;

sieben hatten im Zeitraum 2015 bis 2017

durchgehend negative Betriebsergebnisse,

darunter die Insel-Flugplätze Borkum (Deckungsgrad

89 Prozent), Norderney (81) und

Langeoog (50).

Übrigens: Auf dem Festland kommt der

Jade-Weser-Airport Mariensiel auf 77 Prozent

Deckungsgrad.

FOTO: EVELYN GENUIT

»Unserer Insel hat ein so wunderschönes Medium noch gefehlt,

Alle Zeitschriften und Zeitungen werden bei uns entsorgt,

aber die MOIN sammeln wir!“

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INSEL-MOSAIK 0 65

FEUERWEHR

BEI CORONA

Das Foto von Evelyn Genuit zeigt Vater und Sohn Fliegenschmidt,

die zum »festen Inventar« der Freiwilligen Feuerwehr Wangerooge gehören.

Wegen der Corona-Pandemie mussten

auch die Ausbildungsmaßnahmen der

Wangerooger Feuerwehr abgesagt werden.

Im Laufe des alten Jahres sind 16

Freiwillige dazugekommen, zu denen auch

Bürgermeister Marcel Fangohr gehört. Erfreulich:

Nach einer gezielten Werbung sind

jetzt mindestens 40 Personen dabei.

Bekanntlich können Gemeinden laut

Gesetz Erwachsene zum Feuerwehrdienst

verpflichten, wenn der Brandschutz mit

Freiwilligen nicht mehr gewährleistet ist.

Der Gemeinderat hatte im Dezember 2019

für eine Verpflichtung gestimmt, weil die

Zahl auf das Minimum von 23 Aktiven zu

sinken drohte. So wäre die erste Pflichtfeuerwehr

in Niedersachsen entstanden, doch

dann meldeten sich genügend Bürgerinnen

und Bürger freiwillig. Die Ausbildung der

Freiwilligen sollte eigentlich im April 2020

stattfinden, musste aber wegen der Corona-

Pandemie verschoben werden. Ausweichtermin

war der November. Dann kam aber der

zweite Lockdown. Die notwendige Stärke

von zwei Löschzügen auf Wangerooge wurde

gesichert. Die Freiwilligen hätten schon

bei Einsätzen geholfen, für die keine vollständige

Ausbildung notwendig sei, so beim

Tragen von Kranken.

FOTOS: EVELYN GENUIT

HEILIGABEND

IM ROSENGARTEN

Weihnachten einmal anders. Corona und

die Abstandsregeln haben es geschafft, dass

auch die traditionellen Christvespern in den

beiden Wangerooger Kirchen abgesagt werden

mussten. Um aber eine Möglichkeit zur

Einstimmung auf das Fest anzubieten, fand

eine Open-Air-Christvesper im Rosengarten

mit dem evangelischen Pastor Günther

Raschen und der Inselcombo statt.


0 66 GEBURTSTAGE

MASKERADE

Es ist Ende Januar 2021. Wangerooge aktuell: geschlossene Hotels, Restaurants, Pensionen, Bäder,

Kurhäuser und Museen. Vereinzelt Gäste. Im Gegensatz zum Frühjahrslockdown durften Tagesgäste

und Besitzer von Zweitwohnungen vor Weihnachten anreisen. Ob es aber tatsächlich die Wohnungsinhaber

oder aber Bekannte, Verwandte oder sonstige Gäste waren: Kaum Kontrollen, kaum einer

konnte erkennen, ob berechtigte Besitzer oder unberechtigte Gäste auf der Insel ein- und ausgehen.

Die Trommlerinnen »Wangoo Diptams« trugen Masken schon vor Corona.

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ie geht es weiter? Das Geschäft

zum Jahreswechsel der getroffenen Maßnahmen stößt trotzdem

lebt haben. Fest steht: Die Notwendigkeit

auf den Inseln und überall beim Großteil der Betriebe in der Branche

in Niedersachsen war – wie auf ein gewisses Verständnis und wird von

schon Ostern 2020 - wieder eine Nullnummer

für die Gastronomie und Hotellerie, die alle. Das Ordnungsamt der Inselgemeinde

diesen mitgetragen. Alle machen mit. Fast

letztlich die Infrastruktur vor Ort aufrechterhalten.

Das ist wieder mit hohen finanzicher.

Die Betroffenen hatten sich über Weih-

Wangerooge ermittelt gegen sieben Besuellen

Einbußen verbunden. Nach dem Ende nachten in einem Gästehaus eingemietet,

der Pandemie (wann wird das sein?) wird um Verwandte zu besuchen. Nach Angaben

man sehen, wie viele Firmen das nicht über-

der Polizei waren sie aber unerlaubterweise

bis zum 6. Januar geblieben. Wegen des Verstoßes

gegen die Corona-Regeln mussten sie

die Insel umgehend verlassen. Ihnen droht

nun ein Bußgeld.

Auch den Personen, die in den Inselmärkten,

geschlossenen Räumen, die öffentlichzugänglich

sind, sowie in den davorgelegenen

Eingangsbereichen, auf der Fähre und

in der Inselbahn keine medizinische Maske

tragen. Als medizinische Mund-Nasen-Bedeckung

gelten OP-Masken, FFP2-Masken,

nicht aber Atemschutzmasken mit Ausatemventil

und Alltagsmasken. Eine Ausnahme

gilt für Kinder zwischen sechs und 15 Jahren.

Für sie reicht eine herkömmliche Mund-

Nasen-Bedeckung.

Auch für Arbeitnehmer gilt, dass sie

während ihrer Tätigkeit, immer dann, wenn

sie den Mindestabstand zu den Kollegen

nicht einhalten können, verpflichtet sind,

eine medizinische Mund-Nasen-Bedeckung

zu tragen. Das Beherbergungsverbot sowie

das Verbot vom Betrieb von Einzelhandelsgeschäften,

körpernahen Dienstleistungen

und der Gastronomie bleibt weiterhin

bestehen. Ebenso gelten die bestehenden

Kontaktbeschränkungen weiterhin, wobei

Kinder unter 3 Jahren nicht mehr zu den

zulässigen Personen gezählt werden. Das

bedeutet weiterhin, dass sich nur eine Einzelperson

mit einem weiteren Haushalt im

öffentlichen und im privaten Raum treffen

darf.

FOTO: KURT KEIL

ES FIEL UNS AUF …

… dass einige der über 20 Wangerooger Gastronomiebetriebe während des

Lockdowns »Essen zum Mitnehmen« angeboten haben. Die Inselbewohner müssen also

nicht verhungern, können im Boot, Compass, Towerstübchen, Venezia und in der Teestube

Mahlzeiten bestellen und abholen.

… dass einige Inselheime ungebaut werden sollen, zum Beispiel der »Meerestern«

(bis 2023 für rund zehn Millionen Euro) und die Mutter-Kind-Klinik St. Willehad

in Strandnähe. Mehr zu diesem Thema und der damit verbundenen, unrühmlichen

Kündigungswelle lesen Sie in der Osterausgabe.


DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN NR. 2 // 2018

OSTEN

SCHÖNSTE ECKE

DER INSEL

OSTERN

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UND GEBRÄUCHE

SCHUTZGEBÜHR = C 2,50

OSTGRODEN

DEICHBAUARBEIT

GEHT NUN WEITER

DAS BUNTE INSEL-MAGAZIN SPEZIAL 2016

OPTIMISTISCH

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SICHERHEIT

OPEN AIR

EINE INSEL IN

SCHNEE & EIS

SCHUTZGEBÜHR = C 2,50

OPTISCH

DIE SIEGER IM

FOTOWETTBEWERB

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SPEZIAL 2016

WASSERTAUFE

DIE WINTER-SPEZIALAUSGABE

… war ein voller Erfolg. Allerdings konnten

durch die Corona-Pandemie nicht so viele

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werden. Deshalb gibt es noch Restbestände

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0 68 HINGUCKER

SCHNELL & SCHÖN

Torsten Tümler ist dafür bekannt, dass

er mit seinem auch auf dem Festland bekannten

Bauunternehmen für beste Bauweise

garantiert. Auf Wangerooge war

T.T. auch für den neu errichteten »Lindenhof«

verantwortlich. Ein Hingucker.

Auch das Haus II an der Ecke Schulstraße/Zedeliusstraße

wurde im Januar 2021

fertiggestellt.

FOTOS: ANTJE POLLEX

Neben der Villa im Park residieren Frau

Nagel und Herr Beier in ihrem bunten

Haus. Ein Schmuckkästchen, das auch als

Privatmuseum mit vielen Inselmotiven

dient.

FOTO: KURT KEIL

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0 70 LEUCHTEN

MIT STIRNLAMPE

ÜBER DEN DEICH

Auf Jogging- oder Walkingrunden in der Dämmerung und im

Dunkeln ist es wichtig, den Weg auszuleuchten – vor allem, wenn

die Laufrunde über den nicht nur entlang von Wegen mit Straßenlaternen

führt. Für diesen Zweck gedacht ist eine Stirnlampe. Diese

trage nicht nur zum Sehen, sondern vor allem zum Gesehen werden

bei, erläutert Urs Weber von der Fachzeitschrift »Runners World«.

w

ie intensiv die Lampe

leuchten sollte, hängt vom

Einsatzzweck ab und ist

Empfindungssache. Nach

Webers Einschätzung liefern Stirnlampen

mit 100 Lumen »für die allermeisten ein

Ergebnis, mit dem sie weit kommen«.

Wichtig sei, dass man dort gut sehen

könne, wo der Blick hinfalle. Eine Stirnlampe

muss ermöglichen, dass man in zehn Metern

Entfernung erkennt, ob ein Gegenstand

im Weg liegt. Daher sollte der Lichtkegel

etwas ausstreuen. Wer Brille trägt oder mit

Mütze läuft, sollte beim Kauf prüfen, ob das

mit der Stirnlampe passt.

Alternativen zur oft Entgegenkommende

blendenden Stirnlampe sind Lampen, die

man um die Hüfte oder vor der Brust trägt.

Ein Vorteil ist, dass man anderen nicht ins

Gesicht leuchtet, wenn man in einer Gruppe

unterwegs ist. Das kann bei den hellen

Lampen unangenehm sein. Im Vergleich zur

Stirnlampe sind die Lösungen für Hüfte und

Brust zunächst eine Umstellung, weil der

Kegel nicht ganz von oben kommt.

Na dann los! Wangerooge bietet sich fürs

Joggen oder Walken nahezu an. Auch im

Dunkeln …

FOTOS: EVELYN GENUIT

ES FIEL UNS AUF …

… dass der Wangerooger Golfclub trotz

Corona-Pandemie mit dem Jahr 2020

zufrieden und die neue Golfhütte gebaut

worden ist. Dort kann der bekannte

Trainer Kevin Conboy in dieser Saison

auch den theoretischen Unterricht im

Hinblick auf die Platzreife der »Neuen«

vornehmen.


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0 72 DICKE PÖTTE

DIE VERLIERER

DER CORONAKRISE

Es war am ersten Tag des neuen Jahres. Millionen sahen im ZDF – angeblich – beste Werbung für die

Kreuzfahrer. Erst die Dokumentation über das auf dem Meeresgrund der Tiefsee liegende Wrack der

Titanic, dann das »Traumschiff« mit dem zum Kapitän umfunktionierten Ex von Helene Fischer. Und

schließlich noch die »Traumhochzeit« auf dem leeren Pott.


DICKE PÖTTE 0 73

d

ie seichten Geschichten auf hoher

See scheinen immer noch

beliebt zu sein, wie die Einschaltquoten

verraten. Diese

von vielen Fernsehkritikern angezweifelte

Situation täuscht nicht darüber hinweg, dass

die Kreuzfahrtbranche 2020 durch Corona

einen schweren Kollaps erlitten hat. Dennoch

wird im neuen Jahr geplant und geplant.

Doch es spricht einiges dafür, dass die

Menschen urlaubstechnisch auch 2021 eher

kleine Brötchen backen. Fernreisen werden

dieses Jahr eine untergeordnete Rolle spielen.

Vor dem Sommer wird überhaupt nichts

laufen. Kreuzfahrten sind noch mit zahlreichen

Unwägbarkeiten verbunden. »Bevor

wir keine nachhaltige Lösung für die Pandemie

gefunden haben, werden Kreuzfahrten

nicht richtig laufen«, schätzen Experten

die Situation ein. Zuletzt fuhren kaum Schiffe.

Viele Reedereien haben bereits die Testpflicht

für die Passagiere vor Abreise etabliert.

Für halbwegs realistisch halten viele

Sommerurlaub in Deutschland, aber auch

am Mittelmeer und in Europa – ähnlich wie

2020.

Mehr als zwei Dutzend neue Kreuzfahrtschiffe

gehen in diesem Jahr an den Start.

Vom Megaliner für bis zu 9.500 Passagiere

bis hin zur exklusiven Jacht ist alles dabei.

Eine Übersicht zu den Jungfernfahrten

2020. Die beiden größten deutschen Reedereien,

Aida Cruises und Tui Cruises, legen

aber jetzt erst einmal eine Pause in Sachen

Neubauten ein.


0 74 DICKE PÖTTE

DIE NEUEN KREUZER

MARDI GRAS

(Carnival Cruise Line)

Die »Mardi Gras« wird mit 5.200 Passagieren

das größte Schiff der Flotte von Carnival

Cruise Line sein. Als erstes US-Kreuzfahrtschiff

wird es komplett mit Flüssiggas

(LNG) angetrieben. Highlight an Bord ist

eine Achterbahn. Die Auslieferung war

für Spätsommer 2020 geplant. Der Name

»Mardi Gras« hat Tradition bei Carnival,

denn so hieß das erste Schiff des Unternehmens.

Ihren Heimathafen wird der Neubau

in Port Canaveral in Florida haben.

ODYSSEY OF THE SEAS

(Royal Caribbean International)

In der Meyer Werft wird derzeit das 27.

Schiff der Royal-Caribbean-Flotte gebaut.

Es feierte im Herbst 2020 sein Debüt

und von den USA aus zu Kreuzfahrten

aufbrechen – mit Platz für mehr als 4.000

Passagiere.

FRIDTJOF NANSEN

(Hurtigruten)

Wie das nahezu baugleiche Schwesterschiff

»Roald Amundsen« geht auch die »Fridtjof

Nansen« mit etwas Verspätung an den

Start. Auch der Neubau verfügt über einen

Hybridantrieb mit Akkupacks. Die ersten

Reisen führen ab April von Hamburg aus an

der norwegischen Küste entlang. Das Schiff

für den Einsatz in polaren Gewässern hat

265 Kabinen.

WORLD VOYAGER

(Nicko)

Mit der »World Explorer« ging im Sommer

2019 nach einigen Verzögerungen das

erste Hochseekreuzfahrtschiff der Reederei

Nicko an den Start. Nun kommt 2020

gleich der Nachfolger. 200 Passagiere sollen

auf der »World Voyager« Platz finden.

SEA CLOUD SPIRIT

(Sea Cloud Cruises)

Der Dreimast-Segler hat eine bewegte Geschichte

hinter sich. 2008 als »Sea Cloud

Hussar« auf Kiel gelegt, ging die Werft kurz

vor der Auslieferung insolvent. Erst im vergangenen

Herbst bekam Sea Cloud wieder

Zugriff auf den Rumpf. Erstmalig auf einem

Segelschiff soll es einen Passagierlift geben.

Von den 69 Außenkabinen sind 25 mit

Balkonen versehen. Die Segelfläche ist mit

rund 4.100 Quadratmetern laut Reederei

mehr als doppelt so groß wie bei der »Gorch

Fock«. Der höchste Mast misst 57 Meter.

LE BELLOT + LE JACQUES CARTIER

(Ponant)

Die beiden Schiffe bilden den Abschluss der

Explorers-Baureihe, die insgesamt sechs

Schiffe umfasst. Die 184 Passagiere finden

an Bord unter anderem Unterwasserlounges,

die schon von den Schwesterschiffen bekannt

sind. Diese sind vor allem für wärmere

Fahrgebiete vorgesehen. Die »Le Bellot«

startet im April, die »Le Jacques Cartier«

im Juli zu ihrer Jungfernfahrt.

COSTA FIRENZE

(Costa)

Das zweite Kreuzfahrtschiff von Costa für

den chinesischen Markt wird auch einen

Monat im Mittelmeer unterwegs sein. Nach

der Indienststellung der »Costa Firenze«

Anfang Oktober 2020 wird der maximal

5.200 Passagiere fassende Neubau fünf Seereisen

von Triest und Savona aus unternehmen.

Am 2. November 2020 soll die 51-tägige

Überfahrt nach Hongkong folgen. In

Asien wird das Schiff dann mit chinesischen

Gästen an Bord unterwegs sein.

ENCHANTED PRINCESS

(Princess Cruises)

Das fünfte Kreuzfahrtschiff der sogenannten

Royal-Klasse von Princess Cruises wird

»Enchanted Princess« heißen. Der Neubau

mit Platz für 3.660 Passagiere wurde im

Juni 2020 in Dienst gestellt. Das Schiff wird

auf der Fincantieri-Werft in Italien gebaut.

2021 folgt nach der »Enchanted Princess«

(zu Deutsch: »Verzauberte Prinzessin«)

noch ein sechstes Schiff der Royal-Klasse.

SEVEN SEAS SPLENDOR

(Regent Seven Seas Cruises)

Das neue Regent-Luxusschiff fuhr in seiner

Jungfernsaison 2020 in Europa, der

Karibik und Nordamerika. Die Premierenfahrt

führte im Februar von Barcelona nach

Miami. Im Anschluss ging es durch den

Panamakanal Richtung US-Westküste und

später wieder zurück. Das Schwesterschiff

der »Seven Seas Explorer« fasst 750 Gäste,

die ausschließlich in Suiten unterkommen.

Highlight ist die 413 Quadratmeter große

Regent Suite mit eigenem Spa-Bereich –

und einem Bett im Wert von 180.000 Euro.

CELEBRITY APEX

(Celebrity Cruises)

Die »Celebrity Apex« ist ein Schwesterschiff

der »Celebrity Edge«. Das Schiff für 2.910

Passagiere bei Doppelbelegung kreuzte ab

April 2020 zunächst im Mittelmeer und

dann ab Herbst ab Fort Lauderdale in der

Karibik.


TRAUER 075

DER TOD VON KAPITÄN HERMANN

Während unserer Tätigkeit als Rettungsschwimmer auf Wangerooge,

trafen wir in jeder Saison schon am ersten Arbeitstag

Hermann de Bloom. Ein Kerl, kräftig wie ein Bär! Und dennoch

unglaublich freundlich, hilfsbereit und zugewandt. Hermann fuhr

in den 1970er Jahren den Unimog der Kurverwaltung und war Vormann

des Strandrettungsbootes »Gesina«. Wie wir erst später erfuhren,

war sein seemännisches Können überhaupt der Grund für

ihn und seine Frau Hannchen gewesen, als Kapitän nach Wangerooge

zu ziehen. Wie es sich für einen Seemann gehört, war er auch Mitglied

im Shanty-Chor des Wangerooger Yachtclubs.

Bei vielen unserer Tätigkeiten arbeiteten wir mit Hermann zusammen.

Sei es bei Ein- oder Ausspülen der Badefelder oder beim

Aufstellen der Rettungstürme. Mit großer Nachsicht blickte er bisweilen

auf unser studentisches Ungeschick. Dank seiner Körperkraft

schaffte er Arbeiten, bei denen wir schon lange hätten aufgeben müssen.

Wenn dann Hermann sagte: »Jo, schmollt so«, verstanden wir

zwar die Worte nicht so recht, wussten aber, dass jetzt alles gut war.

Es entwickelte sich eine Freundschaft zwischen uns, die auf Festen

im Freibad oder zuhause bei Hermann und Hannchen bisweilen

intensiv gefeiert wurde. Wenn er erst einmal seine Gitarre hervor

holte, musste ausnahmslos jeder mitsingen. Auch die gemeinsamen

Bootstouren, zu denen Hermann uns einlud, gehörten mit zu den

Höhepunkten jedes Sommers.

Manchmal bemerkten wir, dass Hermann morgens nicht so ausgeschlafen

wie üblich war. Er selbst sprach nie darüber, dass er die

Nacht auf See verbracht hatte, um einen havarierten Segler zu bergen

oder einen kranken Seemann von Bord eines Frachtschiffes zu holen.

1977 wurde Hermann Vormann der größeren »Wilhelm Hübotter«,

die die »Gesina« im Wangerooger Hafen ersetzte. Nach seinem

Abschied von der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger nahm

Hermann die Stelle als Hafenmeister an, die er bis zu seiner Rente

inne hatte.

Mit zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen war er

immer seltener im Ort anzutreffen. Nach langer Krankheit verstarb

Hermann de Bloom am 21. Januar 2021.

Wir trauern um unseren guten Freund. Wangerooge hat einen

ganz besonderen Menschen verloren.

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0 76 INSELSPORT

MALERMEISTER JAN HAACK

DER SENIOR IM TEAM

Kennen Sie Jan Haack? Noch nicht? Jan ist Wangerooger, Familienvater, selbständiger Malermeister

und – begeisterter Fußballer im Team des TuS. »Beim Kicken kann ich nach harter Arbeit bestens

abschalten«, weiß der erfolgreiche Unternehmer. Einer der Inselhandwerker, der sich vor Aufträgen

kaum retten kann.

j

ans sportliches Zuhause ist das

»Stadion am Flugplatz«. Wo noch

vor zwei Jahren eine nicht gebrauchte

Weitsprunggrube war, steht

heute ein Teil der neuen Turnhalle und der

Rettungswache. Und wo der von Unkraut

umwucherter Kugelstoßring stand, stehen

im Herbst 2020 die Fußballfans, die wegen

der Corona-Schutzvorschriften »draußen«

bleiben müssen und die Siege ihrer Inselkicker

am VIP-Wagen vorbei von weitem

anschauen können.

Das nächste Heimspiel, für 50 Zuschauer

zugelassen, fiel dann schon aus. Zur gleichen

Zeit im letzten Monat des turbulenten

Jahres 2020 durften die Bundesligisten ran.

Geisterspiele. Null Fans. Corona. Nur wenige

Fußballfans aber können sich daran erinnern,

dass auch im Februar 2020 bereits

Spielausfälle für Diskussionen gesorgt hatten,

als das Virus noch nicht in Deutschland

angekommen war.

Wangerooges Allrounder

im neuen TuS-Trikot

SCHULD WAR SABINE

Vor »Sabine« war im Vorfeld umfangreich

gewarnt worden. Etliche Veranstaltungen

wurden abgesagt, Menschen blieben zuhause,

fuhren nicht zur Arbeit, die Bahn hatte

ihren Verkehr ohnehin mehr oder weniger

eingestellt. Der Schul- und Kitabetrieb

wurde am 10. Februar in mehreren Regionen

eingestellt. Das Bundesligaspiel zwischen

Borussia Mönchengladbach und dem

1. FC Köln wurde abgesagt, das Skispringen

in Willingen sowieso. Die durch den Sturm

ausgelösten Sturmfluten spülten den Badestrand

auf Wangerooge fast vollständig weg.

Manche hielten die Maßnahmen damals

für übertrieben, aber dank der Warnungen

im Vorfeld kamen nicht so viele Menschen

zu Schaden wie befürchtet. Am Ende starben

in Deutschland »nur« zwei Menschen

durch den Sturm.

Übrigens: Durch den Orkan stellten

Windkraftanlagen mit einer Einspeisung

von 109 Gigawatt einen europaweiten Windkraftrekord

auf.

FOTO: DANIELA HAACK


INSELSPORT 0 77

LÄUFT ALLES RUND?

Corona – und kein Ende in Sicht? Zeit zum

Nachdenken. Auch über den Fußball, über die

Profis, über die Millionäre, die mit dem Kick viel

Geld verdienen. Überall machen sich die Hobbyfußballer

Gedanken. Nicht so auf Wangerooge.

Da ist man zufrieden. »Bei uns läuft alles rund«,

sagt Marco van Koten, erster Vorsitzender des

TuS.

Alles? Nicht alles läuft rund auf der Insel.

Das runde Leder rollt nicht bei der Jugend. Nachwuchsmangel.

Schon Juwelier Klaus Tröndle,

langjähriger Vorsitzender des TuS, hatte lange einen

Trainer gesucht – und nicht gefunden. Viele

Jahre lag auch die Nachwuchsarbeit brach. Jetzt

soll ein engagierter Fußballer von der Post – wie

in der MOIN berichtet – die Jugend trainieren.

Aber erst dann, wenn die Politik grünes Licht gegeben

hat. Marco van Koten, auf dem Foto mit

seinem Vater Norbert (57) und dem sechs Jahre

alten Golden Redriver Nja, wartet auch darauf,

dass die »Oase« wieder geöffnet wird. Als

Schwimmmeister auf einer Insel ist man vom

Lockdown betroffen. Home office gibt’s nicht …

TEXT + FOTO: MANFRED OSENBERG

Ihr Maler vor Ort

Jan Haack

Klassische

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besseres Wohnklima

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0 78 AUSATMEN

FOTO: RIEKE HANZ

Winterschlaf beendet?

Noch nicht. Boote und Pferde warten am

Alten Deich auf den Frühling

Ein Mann hat seine Dogge verkauft. Nach

einigen Tagen ruft der neue Besitzer an und

fragt: »Mag der Hund auch Kinder?«

»Sicher«, antwortet der alte Besitzer, »aber

ich würde ihm Hundefutter geben.«

»Sag mal Schatz, ist das Ragout wieder

aus der Dose?«

»Ja, mein Schatz! Da war so ein süßer Hund

drauf abgebildet und drunter stand: Für

ihren Liebling!«

Was ist der Unterschied zwischen

Lottospielern und Zahnärzten?

Zahnärzte gewinnen bei jeder Ziehung.

Herr Verkäufer, darf ich das Kleid im

Schaufenster probieren.

Verkäufer: »Nein, bitte in der

Umkleidekabine.«

Fragt das Kind neulich im Lockdown:

»Wann machen denn die Friseure wieder

auf, Mama?«

»Ich bin Papa.«

Eine schwangere Frau geht zum Metzger:

»Ich bekomme 3 Kilo Gehacktes.«

Darauf der Metzger: »Sachen gibt’s!«

Seit einer Woche bringt eine Oma dem

Busfahrer eine kleine Plastiktüte mit

Erdnüssen mit.

Dann sagt der Busfahrer: »Das ist ja

wirklich sehr lieb von ihnen. Mir schmecken

die Nüsse auch. Aber warum essen Sie die

Nüsse nicht selbst.«

Da sagt die Oma: »Ach wissen Sie. Meine

Zähne sind schon so schlecht. Die Nüsse

sind zu hart für mich. Ich mag nur die

Schokolade drum herum.«

IMPRESSUM

12 JAHRE

MOIN von Wangerooge

erscheint fünfmal im Jahr und

ist überall auf der Insel, wo sich

Menschen treffen, erhältlich.

Einzelpreis: 3,00 EUR.

www.moin-von-wangerooge.de

Herausgeber

Verlag Osenberg

Manfred Osenberg

Am Alten Deich 12

26486 Wangerooge

Chefredaktion

Manfred Osenberg

Tel. 0171-6803540

info@moin-von-wangerooge.de

Redaktion

Axel Stuppy

Fotos

Evelyn Genuit

Antje Pollex

Renate Zerhusen

Kurt E. Keil †

Burkhard Rüdiger

Peter Tigges

Reportagen

Friedemann W. Bräuer

Layout

Jörn C. Osenberg

Druck

Häuser KG, Köln

Anzeigenpreisliste

Nr. 2 Februar 2019

Achtung! Die von uns

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Texte und Anzeigen dürfen nur

mit Zustimmung des Verlages

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