27.05.2021 Aufrufe

Freizeitmagazin Bayerischer Jura Sommer 2021

"Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“ schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius um 1800. Stimmt! Denn wer eine Reise oder einen Ausflug in den Bayerischen Jura mitten im Herzen von Bayern unternimmt, kann wirklich viel berichten! Über einen Landstrich, der ein Kind des Wassers ist, die Schöpfung eines riesigen Meeres, das einst die Region bedeckte...

"Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“ schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius um 1800. Stimmt! Denn wer eine Reise oder einen Ausflug in den Bayerischen Jura mitten im Herzen von Bayern unternimmt, kann wirklich viel berichten! Über einen Landstrich, der ein Kind des Wassers ist, die Schöpfung eines riesigen Meeres, das einst die Region bedeckte...

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Mit dem Rad zu T.rex und Archaeopteryx<br />

Neuer „GeoRadweg Altmühltal“ öffnet Fenster in die Erdgeschichte<br />

Radelnd durch die Erdgeschichte: Vom Nördlinger Ries bis<br />

zum Donaudurchbruch bei Kloster Weltenburg führt der<br />

neue „GeoRadweg Altmühltal“, der im <strong>Sommer</strong> <strong>2021</strong> offiziell<br />

eingeweiht wird. Auf zwei Tourvarianten mit einer Länge von<br />

rund 201 beziehungsweise 182 Kilometern kommen Radler<br />

an zahlreichen geologischen Highlights vorbei: Urzeitliche<br />

Riffe oder ein Fluss, der sich 70 Meter tief in die Felsen gegraben<br />

hat, sind nur zwei Beispiele. Die ersten Kilometer des<br />

neuen „GeoRadwegs Altmühltal“, der in Nördlingen beginnt<br />

und ab Wemding durch den Naturpark Altmühltal verläuft,<br />

prägen Spuren eines urzeitlichen Supercrashs: Vor 14 Millionen<br />

Jahren schlug dort ein gewaltiger Meteorit ein, der das<br />

Becken des Rieskraters schuf. Gesteinsbrocken, die damals<br />

weit über den Kraterrand geschleudert wurden, begegnen<br />

den Radlern noch öfter, wenn sie Richtung Osten noch tiefer<br />

in die Erdgeschichte eintauchen – etwa im Suevitsteinbruch<br />

bei Polsingen. Die nächste Etappe der Mehrtagestour<br />

verläuft durch das Altmühltal über Pappenheim mit seiner<br />

Burg in die <strong>Jura</strong>steinregion rund um Solnhofen und Mörnsheim.<br />

Hier werden in den Steinbrüchen nicht nur die als<br />

Baumaterial und Lithografiestein geschätzten Solnhofener<br />

Platten abgebaut, es kommen auch immer wieder spektakuläre<br />

Fossilienfunde ans Licht – allen voran der „Urvogel“<br />

Archaeopteryx. Drei Originale dieses außergewöhnlichen<br />

Urzeittiers sind im Museum Solnhofen ausgestellt. Weiter<br />

geht es über die <strong>Jura</strong>höhe hinunter in die Barockstadt Eichstätt,<br />

wo das Informationszentrum Naturpark Altmühltal zu<br />

einem Besuch der kostenlosen und interaktiven Ausstellung<br />

über Kultur und Natur der Region einlädt. Zwischen<br />

Eichstätt und Kipfenberg folgen die Radler der Altmühl,<br />

bevor sie sich bei Denkendorf mitten in der Urzeit wiederfinden:<br />

Im Dinosaurier Museum Altmühltal warten über 70<br />

lebensechte Nachbildungen von Dinosauriern sowie Original-Fossilien<br />

wie zum Beispiel der weltweit einzige bisher<br />

gefundene T.rex im Teenager-Alter. Vorbei am Fossiliensteinbruch<br />

Schamhaupten bei Altmannstein radelt man zur<br />

Donau. Hier beeindruckt kurz vor Kelheim ein geologisches<br />

Phänomen der Extraklasse: der Donaudurchbruch „Weltenburger<br />

Enge“ mit seinen bis zu 70 Meter hoch aufragenden<br />

Felswänden. Die zweite Hauptroute ergänzt die Tour auf<br />

dem „GeoRadweg Altmühltal“ zu einer großen Radelrunde,<br />

wobei die beiden Varianten nur teilweise gemeinsam<br />

verlaufen. Wer den Weg lieber abschnittsweise entdecken<br />

möchte, hat vier Rundtouren entlang der Strecke zur Wahl.<br />

Mit 83 Kilometern Länge startet Rundtour 1 am Bahnhof in<br />

Treuchtlingen und führt über Solnhofen ins idyllische Gailachtal.<br />

Durch die Karstlandschaft der Monheimer Alb geht<br />

es ins <strong>Jura</strong>städtchen Monheim, an den Rand des Rieskraters<br />

und über Wemding zurück Richtung Treuchtlingen. Die gut<br />

50 Kilometer lange Rundtour 2 steht ganz im Zeichen der<br />

Flussgeschichte: Radler sind im Schuttertal und im Wellheimer<br />

Trockental unterwegs, das von der Urdonau geformt<br />

wurde, aber trockenfiel, als diese ihren Lauf änderte. Viel Abwechslung<br />

bietet die rund 74 Kilometer lange Rundtour 3.<br />

Vom Bahnhof Kinding-Altmühltal aus fahren die Radler über<br />

die <strong>Jura</strong>höhen nach Denkendorf und Schamhaupten, bevor<br />

sie über Altmannstein die Drei-Burgen-Stadt Riedenburg<br />

erreichen. Anschließend liegen die historischen Städtchen<br />

Dietfurt und Beilngries am Weg. Rundtour 4 führt auf 83 Kilometern<br />

vom Bahnhof Abensberg zum Donaudurchbruch<br />

und zum Kloster Weltenburg. Dort lohnen sich der Besuch<br />

der barocken Asamkirche und eine Einkehr im Biergarten,<br />

bevor die Radler über Kelheim wieder zurück zum Ausgangspunkt<br />

kommen.<br />

– INFOS –<br />

www.georadweg-altmuehltal.de<br />

www.naturpark-altmuehltal.de/radfahren<br />

52 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Jura</strong> - Aktiv & Freizeit <strong>Bayerischer</strong> <strong>Jura</strong> - Aktiv & Freizeit 53

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