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Freizeitmagazin Bayerischer Jura Sommer 2021

"Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“ schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius um 1800. Stimmt! Denn wer eine Reise oder einen Ausflug in den Bayerischen Jura mitten im Herzen von Bayern unternimmt, kann wirklich viel berichten! Über einen Landstrich, der ein Kind des Wassers ist, die Schöpfung eines riesigen Meeres, das einst die Region bedeckte...

"Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen“ schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius um 1800. Stimmt! Denn wer eine Reise oder einen Ausflug in den Bayerischen Jura mitten im Herzen von Bayern unternimmt, kann wirklich viel berichten! Über einen Landstrich, der ein Kind des Wassers ist, die Schöpfung eines riesigen Meeres, das einst die Region bedeckte...

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Waldbaden-Shinrin Yoku -<br />

Wie Bäume uns erden, inspirieren und heilen<br />

Der Hammergutweg rund um Vilseck<br />

Natascha Giacometti-Brendel aus Berching ist<br />

ausgebildete Kursleiterin für Waldbaden mit<br />

Zertifikatsabschluss durch den Bundesverband<br />

Waldbaden e.V., BVWA. In diesem Jahr bietet die<br />

gebürtige Italienerin das Waldbaden erstmals in<br />

Berching an. Als BVWA-Mitglied ist Giacometti-<br />

Brendel den Zielen des Vereines verpflichtet:<br />

Nachhaltigkeit sowie ein wertschätzender Umgang<br />

mit Mensch und Natur. Das Gesundheitsformat<br />

Waldbaden stammt aus Japan und heißt<br />

dort „Shinrin Yoku“. Waldbaden meint einen<br />

bewussten Aufenthalt im Wald, ein bewusstes<br />

Eintauchen in die Waldatmosphäre. Japanische<br />

Mediziner sagen: „Waldbaden ist die Kunst, sich<br />

durch all unsere Sinne mit der Natur zu verbinden“.<br />

Das hat positive Auswirkungen auf die<br />

Gesundheit. In zahlreichen Studien und zum<br />

Teil unter Laborbedingungen wurde die heilsame<br />

Wirkung des Waldes erforscht. Waldbaden<br />

baut nachweisbar Stresshormone ab, ist gut<br />

für die Herzgesundheit, fördert die Schlafqualität<br />

und stärkt das Immunsystem. Zudem kann<br />

Waldbaden bei verschiedenen Krankheiten die<br />

Genesung fördern. Der Bundesverband Waldbaden<br />

sieht eine Wechselbeziehung zwischen<br />

Mensch und Natur. Findet der Mensch Erholung<br />

und vielleicht sogar Heilung im Wald, so wächst<br />

in ihm das Bedürfnis, zur Erholung und Heilung<br />

des Waldes beizutragen. Gelebter Naturschutz<br />

kann so aus einer selbstverständlichen, inneren<br />

Haltung heraus und nicht als restriktive Vorgabe<br />

entstehen. Waldbaden liegt im Trend und ist<br />

mittlerweile auch ein bedeutender Faktor in der<br />

Tourismuswirtschaft. Übrigens, für den Wald,<br />

seine Funktionen oder die dem Wald dienenden<br />

Einrichtungen gehen aufgrund des ruhigen Angebots<br />

- Naturbeobachtungen, schweigsames<br />

Gehen, Achtsamkeitsübungen usw. - keine Gefahren<br />

aus. „Mit Begeisterung und Überzeugung<br />

möchte ich Ihnen zeigen, wie man beim Schlendern<br />

durch den Wald das Karussell im Kopf zur<br />

Ruhe bringt und man durch Achtsamkeit Freiräume<br />

schafft und eine neue Perspektive eröffnet!“,<br />

erklärt Natascha Giacometti-Brendel.<br />

– INFOS –<br />

Wer das Waldbaden<br />

gerne einmal ausprobieren möchten,<br />

hat hierzu in Berching die Möglichkeit<br />

an folgenden Terminen:<br />

22. August <strong>2021</strong> / 16. Oktober <strong>2021</strong><br />

Eine Voranmeldung ist erforderlich<br />

beim Tourismusbüro Berching<br />

Tel: 08462 20513,<br />

tourismus@berching.de,<br />

weitere Details: www.berching.de<br />

Eine schöne Tageswanderung vorbei<br />

an zahlreichen Kunstobjekten und<br />

durch die wunderbare Natur der Vilsaue,<br />

das bietet der Hammergutweg<br />

in Vilseck.<br />

Gleich hinter dem historischen Stadttorturm<br />

in der Herrengasse wird der<br />

Turmgarten passiert. Hier steht das<br />

erste Kunstwerk aus Metall „Courage“<br />

vom kanadischen Künstler Erwin Regler.<br />

Vorbei am Fitnessparcours gelangt<br />

man zum zweiten Steg über den Altmühlbach.<br />

Dort kann sich der Wanderer<br />

im Natur-Kneippbecken erfrischen.<br />

Kurz bevor die Brücke über die Vils<br />

überquert wird, kann man ein weiteres<br />

Kunstwerk besichtigen: die „Flußgeister“<br />

aus Eichenstämmen vom Holzbildhauer<br />

Stefan Link aus Kallmünz/<br />

Deutschland. Beide Objekte sind Teil<br />

des internationalen Kunstpfades in der<br />

Vilsaue. Im weiteren Verlauf erschließt<br />

sich dem Wanderer eine typisch<br />

oberpfälzische Landschaft. Schattige<br />

Mischwälder, sonnige Wiesen und Felder,<br />

Täler und Hügel sorgen für eine<br />

kurzweilige Tour. Auch Marterln, eine<br />

Stundensäule und Bildstöcke kann<br />

man am Wegesrand entdecken. Am<br />

Ortsende von Sorghof etwa stehen<br />

drei ehemalige Kreuzwegstationen<br />

aus Langenbruck. Das bambergische<br />

„Hammergut in der sumpfigen Au =<br />

Horgenau“ gab diesem Wanderweg<br />

seinen Namen. Es wurde bereits 1387<br />

urkundlich genannt, bestand aus einem<br />

Herrenhaus mit Kapelle, dem<br />

Tagelöhnerhaus, landwirtschaftlichen<br />

Gebäuden, einer Schneidsäge (mit<br />

Ausnutzung der eigenen Wasserkraft),<br />

einem Wirtshaus, dem Getreidelager<br />

und später der Kartoffelschnaps-Brennerei.<br />

Zuletzt wurde vor allem Jagdund<br />

Fischereiwirtschaft betrieben.<br />

Gut und Teiche werden von frischem<br />

Quellwasser der Heringnohe gespeist,<br />

dessen Ursprung jetzt auf dem Gelände<br />

des Truppenübungsplatzes liegt.<br />

Nach dem Bildstock „Müllner-Marterl“<br />

oberhalb von Sigl schlängeln sich<br />

mehrere tiefe Hohlwege reizvoll durch<br />

den schattigen Wald. Hier waren früher<br />

sowohl Wirtshausgeher Richtung<br />

Seiboldsricht, als auch Kirchgänger<br />

Richtung Schlicht unterwegs. Von<br />

Reisach aus kommt man auf den ehemaligen<br />

Kirchweg von Sigl Richtung<br />

Schlicht, mit einem einladenden Rastplatz<br />

an der alten Linde mit Wegkreuz<br />

vorbei. Der kleine Höhenrücken bietet<br />

eine herrliche Fernsicht auf die Burg<br />

Dagestein in Vilseck und die Ortschaft<br />

Schlicht.<br />

– INFOS –<br />

Streckenlänge: 14 km, Rundwanderweg<br />

- Ausgangspunkt Marktplatz Vilseck<br />

Gehzeit: etwa drei Stunden<br />

Markierung: HM und Hammergutweg,<br />

sehr gute Ausschilderung,<br />

regelmäßige Kontrolle der Wegstrecke<br />

Anreise: mit der Bahn, VGN Strecke<br />

Nürnberg - Neustadt/WN,<br />

Haltestelle Bahnhof Vilseck<br />

48 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Jura</strong> - Aktiv & Freizeit <strong>Bayerischer</strong> <strong>Jura</strong> - Aktiv & Freizeit 49

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