Hochgefühle 02 2021

26.05.2021 Aufrufe

Seite 40 HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Die Umwelt ist mir nicht egal Sich gemeinsam stark zu machen für den Naturschutz und unsere Umwelt, so lautete der Aufruf im Hochgefühle 1. Der Leitartikel „Verbrannte Erde“ stieß auf viel Resonanz, die vielen eingelangten Leserbriefe bestätigen es, denn mittlerweile hat die Botschaft wohl schon jeden erreicht: Wegsehen gilt nicht mehr. Jeder Einzelne von uns ist gefordert, seinen Beitrag zum Erhalt sowie zur Wahrung unserer Umwelt zu leisten. Eine kleine Gruppe an motivierten Lesern folgte dem Aufruf zur Bildung eines Natur- und Umweltschutz- Teams in der Sektion, als zukünftigen Diskussionsort mit breitem Gestaltungsrahmen, um ein Aktionsfeld unter Gleichgesinnten zu schaffen. Es geht um die Bildung eines Problembewusstseins ebenso wie um die Erarbeitung von Lösungsmodellen und deren Anwendung. Was bedeuten Natur- und Umweltschutzarbeit im Verein? Wo fängt sie an, wo stößt sie im großen GANZEN auf Grenzen? Umweltbewusstes Handeln bedeutet in vielerlei Hinsicht das Verlassen von gewohntem und liebgewonnenem Handeln, doch wer ist von heute auf morgen bereit, das zu verändern und loszulassen? Nicht der gehobene Finger wird hier ein Umdenken in Gang setzen, sondern gezielte Aufklärungsarbeit und Vorbildwirkung. Dies beginnt im Vereinsalltag mit der gemeinsamen An- und Abreise mittels öffentlicher Verkehrsmittel, bei der Müllvermeidung, wenn die Jause gepackt wird, bei der funktionellen Kleiderwahl (Stichwort Mikroplastik), dem getreuen Gehen auf ausgetretenen Wanderwegen, dem Schutz der Artenvielfalt in Tierund Pflanzenwelt, usw. usf … Ein Team entsteht … Am Freitag, den 23. 04. fand ein erstes Kennenlernen der kleinen Gruppe in den Räumlichkeiten des Alpenvereins statt. Der Fokus dieser Zusammenkunft lag im Skizzieren der persönlichen Zugänge und Formulierung erster möglicher Ziele einer erfolgreichen Naturschutzarbeit im Verein. Als weiterer Schritt ist ein Outdoorworkshop unter fachlicher Leitung in Planung. Interessierte Personen, die sich ebenfalls an dem Projekt beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen und mögen sich per Mail an office@alpenverein-klu.at melden, um mit uns aktiv zu werden. Bericht und Foto: Anja Kogler-Vogl Erste Zusammenkunft unseres neuen Naturschutzteams

HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 41 Klimawandel – was kann wahr sein? In unserer Startstory (HOCH- GEFÜHLE 1/2021) kamen überwiegend österreichische Autoren zu Wort. Heute sprechen wir über ein Buch mit hohem wissenschaftlichen Anspruch, welches eine etwas andere Haltung postuliert. Was kann stimmen, was nicht? Wissenschaftliche Meinung Von den angesehenen Wissenschaftlern Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning wird manches als „Unerwünschte Wahrheit“ eingestuft. So die Versäumnisse von Studien, in der Präzision und Komplexität von Modellen alle Klima-Bedingungen einzubeziehen, variable und rhythmische Schwankungen über Jahrzehnte bis Jahrtausende zu überschauen und dem vordergründig sensationsorientierten Journalismus keine falschen Informationen (aus Sensationslust) anzubieten, um sie allzu oft im Nachhinein mit Bedauern zurückzuziehen. Das Klima, ein unbekanntes Wesen Nachweislich sind an den klimatischen Bedingungen der Erde Kräfte in einem kausalen Zusammenhang zu sehen, die rechentechnisch noch nicht in einem überspannenden Modell dargestellt werden können. Intensive Klimatreiber sind Sonne, Phänomene wie El Niño und El Niña, die großen Ozeanströmungen u.a. des nördlichen und südlichen Pazifiks, Atlantiks, vulkanische Aktivitäten, Höhenwinde/JET-STREAM, die Aufnahmequalität von CO 2 durch Ozeane und Pflanzen … (aber auch menschliche Aktivität). Rückblicke beweisen Es war alles schon einmal da. Ohne menschliche Einwirkung, wesentlich intensiver (überblicksweise die letzten 10.000 Jahre) und es schwankt als selbstregulierender Prozess mal in die eine (kalte) oder andere (warme) Phase. Europa war schon einmal gänzlich eisfrei, aber auch (fast) gänzlich mit Eis bedeckt. Doch: der menschliche industrielle Einfluss wird nicht geleugnet, die Beteiligung des industriellen Zeitalters an der Steigerung der CO 2 Konzentration könnte rd. 50 % betragen. Konkrete Ziele und Handlung statt Panik Die Autoren nehmen an, dass die Menschheit bis etwa zum Jahr 2100 Zeit hat, die Einflussnahme zu minimieren, zu korrigieren. Ohne den Glauben an einen Kipp-Punkt empfehlen sie sinnvolle Strategien und langfristiges Planen und Handeln. Den atmosphärisch wirksamen Ausstoß von CO 2 in Deutschland innerhalb weniger Jahre auf null zu drehen wäre demnach eine Todesstoß-Aktion (wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Auswirkungen) und der Effekt nur im Promillebereich messbar. Sollte man lesen Wer also auch die andere Seite, Klimaschuld des Menschen ist kaum erkennbar, kennenlernen will, dem ist die Lektüre des Buches aus dem LAN- GENMÜLLER-Verlag mit 352 Seiten und 62 Abbildungen (Grafiken) empfohlen. Man muss sich durchkämpfen wollen, mit Abstand und kritischer Aufnahme, doch der Text ist wohltuend lesefreundlich formuliert, trotz aller Wissenschaftlichkeit. Karl Selden Meinung unserer Leser zum Thema Guten Tag, im Hochgefühle 1/2021 werden Themen den Umweltschutz betreffend behandelt, im Artikel „Verbrannte Erde – nackte Berge“ oder auch in den Buchempfehlungen. Außerdem sind die Leitlinien des AV abgedruckt, z. B. Punkt 1.11 „Zu natur- und umweltverträglichem Verhalten anleiten“. Schon eine Seite weiter wird eine Tour in das Kaukasusgebirge beworben. Ich sehe nicht, wie das zusammenpasst. Mit freundlichen Grüßen, Gerald Zupan Lieber Herr Zupan, genauso ist es, wir müssen unser eigenes Verhalten nachschärfen und dann auch auf die Interessenten übertragen. Wir setzen diesen Schwerpunkt in der Hoffnung, Mitstreiter zu aktivieren und dieses weite Feld der guten Verhaltensweisen bestmöglich zu bearbeiten. Aber das ist ein Prozess und geht nicht von heute auf morgen. Jedenfalls Danke für Ihre Aufmerksamkeit, beste Grüße, Karl Selden _______ Lieber Herr Selden, danke für die Antwort – nur zur Klärung, bei den angebotenen geführten, gemeinsamen Touren sehe ich das weniger kritisch – hier wird zumindest in Klagenfurt ohnehin Wert auf Fahrgemeinschaften usw. gelegt. Mir ging es vor allem um die immer wieder spannenden beschriebenen Tourenvorschläge mit Wanderkarten usw. (die ich oft ausschneide, aber viel zu wenig gehe …) Nachdem es in Österreich sooo viele schöne Wanderungen zum Auswählen gibt, dachte ich mir, man könne die Auswahl der beschriebenen Wanderungen auch dahingehend gestalten, dass man diejenigen vorzieht, die gut mit Öffis erreichbar sind (und ich muss gestehen, leider weiß ich noch immer viel zu wenig über die Angebote hinsichtlich autofreier Tälern, wie das dann konkret funktioniert – ist natürlich auch meine Holschuld, steht vermutlich irgendwo im Internet.) Aber nochmal Danke und eine angenehme Woche! Mit freundlichen Grüßen, Gertraud Benke Liebe Frau Benke, danke für die prompte Antwort. Wenn Sie nun unsere Doppelseite Tourenvorschläge meinen (wenn ich Sie richtig verstehe), dann sind die Skizzen/Tourenpläne aus unserer APP alpenvereinaktiv.com. Wenn man diese Tour öffnet, werden zahlreiche Informationen angeboten, auch, wie man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Ausgangs- bzw. von den Endpunkten wieder nach Hause kommt. Das scheint Ihre Frage ja zu beantworten … Beste Grüße

HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 41<br />

Klimawandel – was kann wahr sein?<br />

In unserer Startstory (HOCH-<br />

GEFÜHLE 1/2<strong>02</strong>1) kamen überwiegend<br />

österreichische Autoren<br />

zu Wort. Heute sprechen wir<br />

über ein Buch mit hohem wissenschaftlichen<br />

Anspruch, welches<br />

eine etwas andere Haltung<br />

postuliert. Was kann stimmen,<br />

was nicht?<br />

Wissenschaftliche Meinung<br />

Von den angesehenen Wissenschaftlern Fritz<br />

Vahrenholt und Sebastian Lüning wird manches<br />

als „Unerwünschte Wahrheit“ eingestuft. So die<br />

Versäumnisse von Studien, in der Präzision und<br />

Komplexität von Modellen alle Klima-Bedingungen<br />

einzubeziehen, variable und rhythmische Schwankungen<br />

über Jahrzehnte bis Jahrtausende zu überschauen<br />

und dem vordergründig sensationsorientierten<br />

Journalismus keine falschen Informationen<br />

(aus Sensationslust) anzubieten, um sie allzu oft im<br />

Nachhinein mit Bedauern zurückzuziehen.<br />

Das Klima, ein unbekanntes<br />

Wesen<br />

Nachweislich sind an den klimatischen Bedingungen<br />

der Erde Kräfte in einem kausalen Zusammenhang<br />

zu sehen, die rechentechnisch noch<br />

nicht in einem überspannenden Modell dargestellt<br />

werden können. Intensive Klimatreiber sind Sonne,<br />

Phänomene wie El Niño und El Niña, die großen<br />

Ozeanströmungen u.a. des nördlichen und südlichen<br />

Pazifiks, Atlantiks, vulkanische Aktivitäten,<br />

Höhenwinde/JET-STREAM, die Aufnahmequalität<br />

von CO 2<br />

durch Ozeane und Pflanzen … (aber auch<br />

menschliche Aktivität).<br />

Rückblicke beweisen<br />

Es war alles schon einmal da. Ohne menschliche<br />

Einwirkung, wesentlich intensiver (überblicksweise<br />

die letzten 10.000 Jahre) und es schwankt als<br />

selbstregulierender Prozess mal in die eine (kalte)<br />

oder andere (warme) Phase. Europa war schon einmal<br />

gänzlich eisfrei, aber auch (fast) gänzlich mit<br />

Eis bedeckt. Doch: der menschliche industrielle<br />

Einfluss wird nicht geleugnet, die Beteiligung des<br />

industriellen Zeitalters an der Steigerung der CO 2<br />

Konzentration könnte rd. 50 % betragen.<br />

Konkrete Ziele und Handlung<br />

statt Panik<br />

Die Autoren nehmen an, dass die Menschheit bis<br />

etwa zum Jahr 2100 Zeit hat, die Einflussnahme<br />

zu minimieren, zu korrigieren. Ohne den Glauben<br />

an einen Kipp-Punkt empfehlen sie sinnvolle<br />

Strategien und langfristiges Planen und Handeln.<br />

Den atmosphärisch wirksamen Ausstoß von CO 2<br />

in Deutschland innerhalb weniger Jahre auf null<br />

zu drehen wäre demnach eine Todesstoß-Aktion<br />

(wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Auswirkungen)<br />

und der Effekt nur im Promillebereich<br />

messbar.<br />

Sollte man lesen<br />

Wer also auch die andere Seite, Klimaschuld des<br />

Menschen ist kaum erkennbar, kennenlernen will,<br />

dem ist die Lektüre des Buches aus dem LAN-<br />

GENMÜLLER-Verlag mit 352 Seiten und 62 Abbildungen<br />

(Grafiken) empfohlen. Man muss sich<br />

durchkämpfen wollen, mit Abstand und kritischer<br />

Aufnahme, doch der Text ist wohltuend lesefreundlich<br />

formuliert, trotz aller Wissenschaftlichkeit.<br />

Karl Selden<br />

Meinung unserer Leser zum Thema<br />

Guten Tag,<br />

im <strong>Hochgefühle</strong> 1/2<strong>02</strong>1 werden Themen den Umweltschutz<br />

betreffend behandelt, im Artikel „Verbrannte<br />

Erde – nackte Berge“ oder auch in den<br />

Buchempfehlungen. Außerdem sind die Leitlinien des<br />

AV abgedruckt, z. B. Punkt 1.11 „Zu natur- und umweltverträglichem<br />

Verhalten anleiten“.<br />

Schon eine Seite weiter wird eine Tour in das Kaukasusgebirge<br />

beworben. Ich sehe nicht, wie das zusammenpasst.<br />

Mit freundlichen Grüßen, Gerald Zupan<br />

Lieber Herr Zupan,<br />

genauso ist es, wir müssen unser eigenes Verhalten<br />

nachschärfen und dann auch auf die Interessenten<br />

übertragen. Wir setzen diesen Schwerpunkt in der<br />

Hoffnung, Mitstreiter zu aktivieren und dieses weite<br />

Feld der guten Verhaltensweisen bestmöglich zu bearbeiten.<br />

Aber das ist ein Prozess und geht nicht von<br />

heute auf morgen.<br />

Jedenfalls Danke für Ihre Aufmerksamkeit,<br />

beste Grüße, Karl Selden<br />

_______<br />

Lieber Herr Selden,<br />

danke für die Antwort – nur zur Klärung, bei den angebotenen<br />

geführten, gemeinsamen Touren sehe ich<br />

das weniger kritisch – hier wird zumindest in Klagenfurt<br />

ohnehin Wert auf Fahrgemeinschaften usw.<br />

gelegt. Mir ging es vor allem um die immer wieder<br />

spannenden beschriebenen Tourenvorschläge mit<br />

Wanderkarten usw. (die ich oft ausschneide, aber<br />

viel zu wenig gehe …) Nachdem es in Österreich<br />

sooo viele schöne Wanderungen zum Auswählen<br />

gibt, dachte ich mir, man könne die Auswahl der<br />

beschriebenen Wanderungen auch dahingehend<br />

gestalten, dass man diejenigen vorzieht, die gut mit<br />

Öffis erreichbar sind (und ich muss gestehen, leider<br />

weiß ich noch immer viel zu wenig über die Angebote<br />

hinsichtlich autofreier Tälern, wie das dann konkret<br />

funktioniert – ist natürlich auch meine Holschuld,<br />

steht vermutlich irgendwo im Internet.)<br />

Aber nochmal Danke und eine angenehme Woche!<br />

Mit freundlichen Grüßen, Gertraud Benke<br />

Liebe Frau Benke,<br />

danke für die prompte Antwort. Wenn Sie nun unsere<br />

Doppelseite Tourenvorschläge meinen (wenn ich Sie<br />

richtig verstehe), dann sind die Skizzen/Tourenpläne<br />

aus unserer APP alpenvereinaktiv.com. Wenn man<br />

diese Tour öffnet, werden zahlreiche Informationen<br />

angeboten, auch, wie man am besten mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln zu den Ausgangs- bzw. von den Endpunkten<br />

wieder nach Hause kommt.<br />

Das scheint Ihre Frage ja zu beantworten …<br />

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