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Hochgefühle 02 2021

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Seite 20<br />

HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS<br />

Revitalisierung Jugendherberge und Materialseilbahn in der Fragant<br />

Warum wir bauen –<br />

was wird neu<br />

Die Fortführung einer der erfolgreichsten<br />

alpinen Jugend-Einrichtungen<br />

Österreichs wurde von der<br />

Behörde mit alsbaldiger Wirkung<br />

untersagt:<br />

Gravierende Mängel betreffend Brandschutz, Hygiene,<br />

Abwasserproblematik, verkeimtes Trinkwasser,<br />

negative Küchensituation, fehlende Fluchtwege, problematische<br />

Raumordnung, viel zu steile Stiegen. Nach<br />

einem Architekten-Wettbewerb (Siegerprojekt) wurden<br />

modernste Standards berücksichtigt und aktuelle<br />

Behördenauflagen vorweggenommen: Erdgeschoß<br />

barrierefrei, Anzahl der Sanitäranlagen, normgerechte<br />

Küche, neue Wasserleitung, neue Kläranlagen,<br />

thermische Sanierung, modulares Heizsystem. Erweiterung<br />

Altbestand mittels Zubaus – Mehrzweckraum<br />

für multioptionale Nutzung (Schlechtwetter, Schulung,<br />

Spiele. Seminare …).<br />

Ein Schlaflager wird mit Schlafinseln (in Summe 20<br />

Kojenbetten inkl. Schlafnischen) ausgestattet, das<br />

zweite Lager (16 Betten) behält den offenen Charakter<br />

eines typischen Schlaflagers. Teil des behördlich<br />

verordneten Brandschutzkonzeptes ist ein über die<br />

drei Geschoße verlaufendes Fluchtstiegen-System.<br />

Der Betrieb muss ganzjährig uneingeschränkt ermöglicht<br />

sein (Wegsanierung, Parkplatz an der Materialseilbahn<br />

im Tal usw.) Dazu werden die Unterkünfte<br />

der Campleiter wie Holler- und Hernausstöckl ebenfalls<br />

durchgehend bewohnbar gemacht.<br />

Report zum Quartal<br />

Trotz einschränkender Bedingungen geht die Arbeit am Projekt zügig<br />

voran. Es gibt Fortschritte in allen Bereichen, wenn wir uns auch wünschen<br />

würden, dass so manche amtliche Vorgaben und Handlungen<br />

etwas schneller erledigt würden.<br />

Bestbieter<br />

Nach Ausschreibung und Nachfrist hat sich sowohl<br />

für den Seilbahn-Ersatzbau als auch für die<br />

zentralen Bereiche Bau und Holz (Jugendherberge)<br />

jeweils ein profiliertes Unternehmen von den<br />

Mitbewerbern abgesetzt und damit den Zuschlag<br />

erhalten. Parallel wurden die Baumaßnahmen von<br />

den Behörden bewertet und in wesentlichen Bereichen<br />

mit ergänzenden Auflagen freigegeben.<br />

Besonders wichtig war uns die Möglichkeit, das<br />

neue Seil für die Seilbahn zu bestellen – 6 Monate<br />

Lieferzeit.<br />

Schneelage erschwert lokale<br />

Einschätzung<br />

Wesentliche Entscheidungen der Behörde mussten<br />

vom Tal aus getroffen werden, bis zu 2 Meter<br />

Schnee haben nicht nur den Zustieg erschwert,<br />

auch eine Beurteilung der Lage vor Ort war problematisch:<br />

so blieb die behördliche Genehmigung der<br />

neuen Wasser-Zuleitung vorläufig aus. Der Sachverständige<br />

für das Seilbahnwesen musste per<br />

Hubschrauber das Gelände überfliegen bzw. die<br />

Bergstation begutachten.<br />

Nachbarn und Grundbesitzer<br />

Am 4. März lud die Bezirksbehörde in Spittal alle<br />

von der Erneuerung der Seilbahn betroffenen Nachbarn<br />

und Grundbesitzer zu einer Verhandlung nach<br />

Flattach. Auch hier gab es reichlich Diskussionsstoff.<br />

Jeder wollte seine Rechte und auch sein finanzielles<br />

Äquivalent gesichert sehen. Mit dem Planer<br />

der Seilbahn, Schmelzenbach, vor allem aber<br />

unter Mitwirkung von DI Georg Unterberger und<br />

Karl Selden konnten Kompromisse gefunden und<br />

erträgliche Bedingungen verhandelt werden.<br />

Alles im Plan?<br />

Es sollen 2<strong>02</strong>1 Seilbahn und Hauptbauten an der<br />

Jugendherberge finalisiert werden. Das ist aufgrund<br />

noch fehlender Bescheide ein sehr ambitioniertes<br />

Ziel, doch nicht unrealistisch. Auch die<br />

Preissteigerungen im Baugewerbe dürften nicht<br />

spurlos an uns vorübergehen. Alles in allem ist das<br />

Projekt-Team Jugendherberge dauerhaft und massiv<br />

gefordert, förderliche und hemmende Szenarien<br />

wechseln ständig, doch die Spendenbereitschaft<br />

unserer Mitglieder und Sympathisanten ist unglaublich<br />

und großartig: das gibt uns die Kraft, allen<br />

Mühen zum Trotz.<br />

Bericht: Karl Selden<br />

mein herz schlägt für die fragant

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